Fünf Patronenhülsen (1960) - Frank Beyer
Moderator: jogiwan
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Fünf Patronenhülsen (1960) - Frank Beyer
Originaltitel: Fünf Patronenhülsen
DDR 1960
Länge: ca. 84 Minuten (DVD)
Regie: Frank Beyer
Darsteller: Erwin Geschonnek, Edwin Marian, Manfred Krug, Armin Mueller-Stahl, Günter Naumann, Ernst-Georg Schwill, Ulrich Thein u.a.
Inhalt:
Im spanischen Bürgerkrieg kämpft eine wackere Gruppe Kommunisten gegen die Franco-Truppen. Als eine Stellung geräumt werden soll, bleiben sieben Männer zurück, um den Abzug zu ermöglichen. Der Russe Wasja wird angeschossen, die anderen machen sich auf den Weg zu ihrer Truppe.
Unterwegs wird der anführende Kommissar tödlich verwundet. Er hat aber einen wichtigen Plan ergattern können, den er in fünf Teil zerreißt, diese in fünf Patronenhülsen steckt und sie seinen fünf Kameraden gibt. Befehl: Unbedingt zur Truppe bringen und zusammen bleiben, weil jedes Teil wichtig ist.
Die fünf schlagen sich also durch die Sierra, was dadurch erschwert wird, dass kein Wasser da ist, da die Franco-Truppen alle Wasserstellen bewachen. Zudem tapert auch Wasja noch durch die Gegend...
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Re: Fünf Patronenhülsen (1960) - Frank Beyer
Den Film habe ich zufällig am Wochenende geschenkt bekommen und Sonntagabend gleich angeschaut.
DEFA-Film von 1960 von Frank Beyer, der ja neben Karbid und Sauerampfer u. a. auch die tollen Jacob, der Lügner und Spur der Steine gemacht hat. Kameratechnisch ist der Film wirklich gut gewerkelt: Hübsch ausgeleuchtet, schöne Fahrten zwischendrin, gute Kompositionen. Das riecht schon nach Großproduktion. Auch der Vorspann ist schön gestaltet, wenn die Namen immer dann eingeblendet werden, wenn die Schauspieler im Bild sind.
Zwischendrin wird's dann leider mal etwas unübersichtlich, wenn z. B. Wasja angeschossen wird, aber nicht klar ist, warum er nicht mit der Truppe mitkommt. Oder die Karte, von der man bis zum Ende eigentlich nur eine Nachricht auf der Rückseite (?) à la: "Befehl: Ihr müsst zusammen bleiben" sieht.
Darstellerseitig macht der Film nichts verkehrt: Erwin Geschonnek als Kommissar Witting ist nur ein Drittel der Laufzeit dabei, agiert aber gut. Ulrich Thein als Wasja bleibt recht blass, was auch am Drehbuch liegt. Die Darsteller der fünf machen da schon mehr aus ihren Rollen, weil sie auch den einen oder anderen Konflikt auszufechten haben. Manfred Krug als blonder Oleg, Armin Mueller-Stahl als Pierre, Edwin Marian als José, Günter Naumann als Dimitri und mit kleineren Abstrichen Ernst-Georg Schwill als Willi müssen den Film tragen und schaffen es auch.
Auf Grund der Laufzeit von 84 Minuten (PAL) dümpelt der Film auch nicht dahin, sondern bleibt immer recht zackig. Die Bildqualität der Icestorm-DVD ist nicht so mies, wie befürchtet, aber eine BD wäre mir hier echt schon ganz lieb. Verdient hätte der Film das.
Wenn man allerdings nichts mit Kommi-Kram oder Sozialismus anfangen kann, könnte das Vergnügen durchaus etwas gedämpft werden, weil natürlich alle Kommis gut sind und füreinander einstehen, während auf Faschistenseite auch mal ein eigener Mann erschossen wird, weil er als Unterhändler den Gejagten eine Feldflasche Wein rüberwerfen soll. Streicht man den Links-Rechts-Konflikt (quasi die raison d'être des Films) weg, bleibt aber immer noch unterhaltsames Kriegsabenteuer übrig. Empfehlenswert!
DEFA-Film von 1960 von Frank Beyer, der ja neben Karbid und Sauerampfer u. a. auch die tollen Jacob, der Lügner und Spur der Steine gemacht hat. Kameratechnisch ist der Film wirklich gut gewerkelt: Hübsch ausgeleuchtet, schöne Fahrten zwischendrin, gute Kompositionen. Das riecht schon nach Großproduktion. Auch der Vorspann ist schön gestaltet, wenn die Namen immer dann eingeblendet werden, wenn die Schauspieler im Bild sind.
Zwischendrin wird's dann leider mal etwas unübersichtlich, wenn z. B. Wasja angeschossen wird, aber nicht klar ist, warum er nicht mit der Truppe mitkommt. Oder die Karte, von der man bis zum Ende eigentlich nur eine Nachricht auf der Rückseite (?) à la: "Befehl: Ihr müsst zusammen bleiben" sieht.
Darstellerseitig macht der Film nichts verkehrt: Erwin Geschonnek als Kommissar Witting ist nur ein Drittel der Laufzeit dabei, agiert aber gut. Ulrich Thein als Wasja bleibt recht blass, was auch am Drehbuch liegt. Die Darsteller der fünf machen da schon mehr aus ihren Rollen, weil sie auch den einen oder anderen Konflikt auszufechten haben. Manfred Krug als blonder Oleg, Armin Mueller-Stahl als Pierre, Edwin Marian als José, Günter Naumann als Dimitri und mit kleineren Abstrichen Ernst-Georg Schwill als Willi müssen den Film tragen und schaffen es auch.
Auf Grund der Laufzeit von 84 Minuten (PAL) dümpelt der Film auch nicht dahin, sondern bleibt immer recht zackig. Die Bildqualität der Icestorm-DVD ist nicht so mies, wie befürchtet, aber eine BD wäre mir hier echt schon ganz lieb. Verdient hätte der Film das.
Wenn man allerdings nichts mit Kommi-Kram oder Sozialismus anfangen kann, könnte das Vergnügen durchaus etwas gedämpft werden, weil natürlich alle Kommis gut sind und füreinander einstehen, während auf Faschistenseite auch mal ein eigener Mann erschossen wird, weil er als Unterhändler den Gejagten eine Feldflasche Wein rüberwerfen soll. Streicht man den Links-Rechts-Konflikt (quasi die raison d'être des Films) weg, bleibt aber immer noch unterhaltsames Kriegsabenteuer übrig. Empfehlenswert!
- buxtebrawler
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Re: Fünf Patronenhülsen (1960) - Frank Beyer
Erscheint voraussichtlich am 30.09.2021 noch einmal bei Icestorm auf DVD:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- buxtebrawler
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Re: Fünf Patronenhülsen (1960) - Frank Beyer
Erscheint voraussichtlich am 20.07.2024 bei Fernsehjuwelen noch einmal innerhalb der "Frank Beyer - Alle DEFA Spielfilme 1957-1991"-13-DVD-Box:
Extras:
- Booklet
- Filmografie
- Kurzfilme
- Zeitzeugengespräche
- Trailer
Beinhaltet:
1. Zwei Mütter (1957)
2. Eine alte Liebe (1959)
3. Fünf Patronenhülsen (1960)
4. Königskinder (1962)
5. Nackt unter Wölfen (1962)
6. Karbid und Sauerampfer (1963)
7. Spur der Steine (1965-66)
8. Jakob der Lügner (1974)
9. Das Versteck (1977)
10. Der Aufenthalt (1982)
11. Bockshorn (1983)
12. Der Bruch (1988)
13. Der Verdacht (1990-91)
Verpackung: Softbox im Schuber
Quelle: https://www.ofdb.de/vorabfassung/16971, ... C3%BCtter/
Extras:
- Booklet
- Filmografie
- Kurzfilme
- Zeitzeugengespräche
- Trailer
Beinhaltet:
1. Zwei Mütter (1957)
2. Eine alte Liebe (1959)
3. Fünf Patronenhülsen (1960)
4. Königskinder (1962)
5. Nackt unter Wölfen (1962)
6. Karbid und Sauerampfer (1963)
7. Spur der Steine (1965-66)
8. Jakob der Lügner (1974)
9. Das Versteck (1977)
10. Der Aufenthalt (1982)
11. Bockshorn (1983)
12. Der Bruch (1988)
13. Der Verdacht (1990-91)
Verpackung: Softbox im Schuber
Quelle: https://www.ofdb.de/vorabfassung/16971, ... C3%BCtter/
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!