Götter der Pest - Rainer Werner Fassbinder (1970)
Moderator: jogiwan
Götter der Pest - Rainer Werner Fassbinder (1970)
Götter der Pest
Originaltitel: Götter der Pest
Herstellungsland: Deutschland / 1970
Regie: Rainer Werner Fassbinder
Darsteller: Harry Baer, Hanna Schygulla, Margarethe von Trotta, Günther Kaufmann
Story:
Der frisch aus der Haft entlassene Franz besucht seine Freundin, die Bar-Sängerin Johanna, die bereits sehnsüchtig auf ihn gewartet hat und ihn mit ihrer Liebe förmlich erdrückt. Als sie über sein Leben bestimmen möchte verlässt er diese um sich mit anderen Bekanntschaften die Zeit zu vertreiben. In einer verlassenen Wohnung findet er seinen erschlagenen Bruder und wird zum Tatverdächtigen, während er mit Günther, dem eigentlichen Täter aus Geldmangel ein Ding plant. Gemeinsam wollen sie einen Supermarkt ausrauben und landen vorher bei Margarethe, einer Kellnerin, die sich in Franz verliebt und beide bei sich wohnen lässt. Als es soweit ist, verpfeifen sowohl Johanna, als auch Margarethe die Beiden aus unterschiedlichen Beweggründen bei der Polizei.
Originaltitel: Götter der Pest
Herstellungsland: Deutschland / 1970
Regie: Rainer Werner Fassbinder
Darsteller: Harry Baer, Hanna Schygulla, Margarethe von Trotta, Günther Kaufmann
Story:
Der frisch aus der Haft entlassene Franz besucht seine Freundin, die Bar-Sängerin Johanna, die bereits sehnsüchtig auf ihn gewartet hat und ihn mit ihrer Liebe förmlich erdrückt. Als sie über sein Leben bestimmen möchte verlässt er diese um sich mit anderen Bekanntschaften die Zeit zu vertreiben. In einer verlassenen Wohnung findet er seinen erschlagenen Bruder und wird zum Tatverdächtigen, während er mit Günther, dem eigentlichen Täter aus Geldmangel ein Ding plant. Gemeinsam wollen sie einen Supermarkt ausrauben und landen vorher bei Margarethe, einer Kellnerin, die sich in Franz verliebt und beide bei sich wohnen lässt. Als es soweit ist, verpfeifen sowohl Johanna, als auch Margarethe die Beiden aus unterschiedlichen Beweggründen bei der Polizei.
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Re: Götter der Pest - Rainer Werner Fassbinder (1970)
Fassbinders dritter Spielfilm ist eine lose Fortsetzung seines Debüts „Liebe ist kälter als der Tod“ und beschreibt das Leben des Kleinkriminellen Franz, der aus der Haft entlassen wird und im Leben nicht mehr Fuß fassen kann. „Götter der Pest“ ist voll von Außenseitern und Menschen, die nicht fähig scheinen, ihren Gefühlen mit Worten Ausdruck zu verleihen. Statt sich auszusprechen schweigt man sich an und so etwas wie Glück oder gegenseitige Liebe scheint in der halbseidenen Welt aus Kriminalität, Verrat, unerfüllten Träumen und mangelnden Perspektiven nicht zu existieren. Dabei hat der wortkarge Streifen mit seiner reduzierten Ausstattung und Figuren abermals die Merkmale seiner Vorgänger und ist im Grunde eine ernüchternde Sozialstudie in Form eines Kriminalfilms, dass bei seinen Figuren aber nur den Ist-Zustand beschreibt und eine tiefergehende Hintergründe ausblendet. Am Ende von Fassbinders empfehlenswerten, wie fordernden Streifen stehen drei Frauen am Grab des Mannes und beweinen dessen unnötigen Tod und dem Zuschauer bleibt ebenfalls nur die Erkenntnis, dass es in Fassbinders Welt für niemanden ein Happy End geben kann.
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- Die Kroete
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- Registriert: So 2. Okt 2011, 11:08
Re: Götter der Pest - Rainer Werner Fassbinder (1970)
Ob es sich bei Fassbinders dritten Film, tatsächlich um eine Fortsetzung von "Liebe ist kälter als der Tod" handelt, will ich mal dahingestellt sein lassen.
Es wird die Geschichte eines Kleinkriminellen erzählt, der gerade aus dem Gafängnis in einen trostlosen BRD-Alltag, der 70er-Jahre entlassen wird. Getrieben von seinen unerreichbaren Träumen, in einer endlos scheinenden Perspektivlosiogkeit, gerät dieser mit dem Namen Franz Walsch, erneut auf die schiefe Bahn und plant zusammen mit einem Kumpel einen folgeschweren Raubüberfall, auf einen Supermarkt.
Wie auch schon in seine beiden vorangegangenen Filmen bekommt man auch hier den Eindruck, daß sich alle hübschen Frauen, nur auf Langweiler mit Arschloch-Faktor einlassen.
Hintergründig in einer maroden, verlogenen Gesellschaft aus der es augenscheinlich kein Entkommen gibt. Fassbinder gelingt es auch hier grandios, Auszüge eines verkommenen Lebens in einer ausweglosen Situation zu beschreiben.
Er hat dadurch auf seine eigene, intellektuelle Art sehr früh, das Lebensgefühl der no-future-Generation, der 80er-Jahre, mitgeprägt.
Es wird die Geschichte eines Kleinkriminellen erzählt, der gerade aus dem Gafängnis in einen trostlosen BRD-Alltag, der 70er-Jahre entlassen wird. Getrieben von seinen unerreichbaren Träumen, in einer endlos scheinenden Perspektivlosiogkeit, gerät dieser mit dem Namen Franz Walsch, erneut auf die schiefe Bahn und plant zusammen mit einem Kumpel einen folgeschweren Raubüberfall, auf einen Supermarkt.
Wie auch schon in seine beiden vorangegangenen Filmen bekommt man auch hier den Eindruck, daß sich alle hübschen Frauen, nur auf Langweiler mit Arschloch-Faktor einlassen.
Hintergründig in einer maroden, verlogenen Gesellschaft aus der es augenscheinlich kein Entkommen gibt. Fassbinder gelingt es auch hier grandios, Auszüge eines verkommenen Lebens in einer ausweglosen Situation zu beschreiben.
Er hat dadurch auf seine eigene, intellektuelle Art sehr früh, das Lebensgefühl der no-future-Generation, der 80er-Jahre, mitgeprägt.