D 2013
D: Henry Hübchen, Uwe Dag Berlin, Detlev Buck, Benno Fürmann, Tom Schilling, Annika Kuhl, Anna-Maria Hirsch
Als dem Bademeister im Müggelsee der Arm von einem Hai abgebissen wird, herrscht Chaos in der Gemeinde Friedrichshagen (Anm.: Es gibt keine Gemeinde Friedrichshagen. Friedrichshagen ist ein Ortsteil des Bezirks Treptow-Köpenick der Stadt Berlin. Der Ugo). Während eine vom Bürgermeister Müller eilig einberufene Expertenkommission beschließt, den Hai-Alarm auszurufen (Anm.: DAS passiert erst später, denn zunächst beschließt man, dass niemand mehr ins Wasser geht, aber positiv... Der Ugo), kehrt der berüchtigte Haijäger Snake Müller nach jahrelangem Exil auf Hawaii in die Heimat zurück, als seine gefälschte Green Card auffliegt. Er soll sich um das Monster kümmern, dass das Süßwasser unsicher macht, hat aber bald noch ganz andere Sorgen am Hals. Frauensorgen... (Flyer von dem Kino, wo ich den Film gesehen hab)
OK, ja, der Trailer ließ mich schlimmes befürchten. Nein, mit dem weißen Hai gibt es praktisch keine Gemeinsamkeiten. Geld für Effekte war nicht da. Gut, dass hätte Italiener nicht gestört, Castellari hätte trotzdem einen Film draus gemacht. Und was machen Haußmann & Regener? Sie lassen den Hai einfach Hai sein und zeigen ihn erst gar nicht, sondern machen aus der Ausgangssituation, dass sich an einem deutschen Badesee ein Hai herumtreibt (dass tut der seit 40 Jahren, wovon hat er sich ernährt, bevor er den Bademeister attackierte??), eine deutsche Groteske.
Jeder heisst Müller, bis auf den Typen, der so reich ist, dass ihm alles in Friedrichshagen gehört (wer so reich ist, braucht keinen Namen!) und die Städtemarketingexpertin Vera Baum, die sich prompt in Haijäger Snake verliebt, wobei blöderweise auch dessen Ex Gabi mit zur Expertenrunde gehört, weshalb Gabi und Vera sich permanent beleidigen. Während man zunächst noch die Existenz des großen Fischs abstreitet, aber andererseits versuchen muss, das Volk vom Baden abzuhalten (Freibier hilft!), bleibt spätestens, nachdem Snake Müller offiziell mit seiner Unterschrift erklärt hat, den Hai gesehen zu haben (Fotos kann man fälschen, Formulare nicht!), nichts mehr anderes übrig, als den Hai-Alarm auszurufen. Aus Städtemarketingperspektive natürlich genial, endlich hat man gegenüber dem Wannsee (der ja eh gar kein richtiger See ist, und daraufhin versucht, mit einem Karpfenalarm zu kontern) ein Alleinstellungsmerkmal! Was macht es da schon, dass der gesamte Müggelseedamm zum Sperrgebiet erklärt wurde, wenn man dadurch ein zweites Mal im Jahr das Bölschestraßenfest feiern kann? Aber wenn das Straßenfest dann zwei Wochen andauert und man nicht baden kann, dann ist das scheiße. Und wenn man dann erzählt bekommt, dass man mit Bier einen Hai loswerden kann, dann werden in der lokalen Brauerei (die mit Alarm-Bier ein Geschäft und die Expertenrunde zum Erliegen gebracht hat...) die Schotten geöffnet...
Mal genial, wie bei der internationalen Pressekonferenz Friedrichshagen, wo alle Anwesenden sämtliche Sprachen dieser Welt perfekt beherrschen, um dann das Friedrichshagen-Lied zu singen ("Friedrichshagen, du alte Nutte, du alte Nutte. Ich liebe dich mehr als Berlin."), mal reichlich peinlich, hat mir der Film im Kino doch Spaß bereitet. Allerdings hatte ich vorher auch schon Freunde aus Hasserode und Flensburg begrüßt.
Würde ich mir eine DVD kaufen? Eher nicht.
Und nun, Leander und Sven, kümmert ihr euch gefälligst mal um die Verfilmung von "Der kleine Bruder", aber pronto! Capisce?
http://www.gamona.de/kino-dvd/hai-alarm ... 23527.html
http://www.gamona.de/kino-dvd/hai-alarm ... age-2.html
http://www.gamona.de/kino-dvd/hai-alarm ... fazit.html
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/arti ... 14%2Fa0150
http://www.spiegel.de/kultur/kino/hai-a ... 88118.html
http://www.tagesspiegel.de/kultur/filmk ... 23470.html
http://www.critic.de/film/hai-alarm-am-mueggelsee-4938/
http://www.artechock.de/film/text/kritik/h/haalam.htm
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