Hit Mom - Mörderische Weihnachten - Sebastian Marka (2017)

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Hit Mom - Mörderische Weihnachten - Sebastian Marka (2017)

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: Hit Mom - Mörderische Weihnachten

Herstellungsland: Deutschland / 2017

Regie: Sebastian Marka

Darsteller: Anneke Kim Sarnau, Kai Ivo Baulitz, Vincent Krüger, Jürgen Tarrach, Claudia Michelsen, Thorsten Merten, Wolfram Koch, Anton Petzold, Pit Bukowski, Sascha Nathan, Isaak Dentler, Thelma Buabeng u. A.
Hanni (Anneke Kim Sarnau) hat es nicht leicht und das nicht nur zur Vorweihnachtszeit. Ihr Mann hat sein eigenes Geschäft in den Sand gesetzt und ist nun seit anderthalb Jahren Hausmann mit großen, aber unausgereiften Ideen, ihr Sohn ist ein Couchpotato und sie sorgt für das Familieneinkommen, weil sie in einem großen Kaufhaus putzt. Da kommt der Nachbar (Vincent Krüger) von gegenüber mit seiner Vorliebe für Äxte natürlich ungelegen, vor allem seit Hanni einen Mordversuch an einer alten Dame im Park vereitelt. Nun wird sie selbst zur Zielscheibe, kann den Attentäter jedoch von einem Dach befördern. Und als sie die recht zickige alte Dame vorwarnen will, geht diese auch noch versehentlich über den Jordan. Damit hat der ermittelnde Polizist (Jürgen Tarrach) Hanni in der Hand: er führt nämlich eine Auftragsmordfirma via Darkweb und Hanni soll aushelfen, weil sein bester Mann nun im Koma liegt. Gezwungenermaßen muss die Putzfrau nun mörderische Impulse aktivieren...
Quelle: www.ofdb.de
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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buxtebrawler
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Re: Hit Mom - Mörderische Weihnachten - Sebastian Marka (2017)

Beitrag von buxtebrawler »

„Sie beseitigen Dreck vom Menschen und wir beseitigen menschlichen Dreck.“

Der eigentlich auf besondere „Tatort“-Epsioden („Es lebe der Tod“, „Der scheidende Schupo“, „Meta“) abonnierte Regisseur Sebastian Marka zeichnet für die TV-Vorweihnachtskomödie „Hit Mom – Mörderische Weihnachten“ verantwortlich, die passenderweise am A.C.A.B.-Tag 13.12.2017 erstausgestrahlt wurde. „Polizeiruf 110“-Kommissarin Anneke Kim Sanau blüht in ihrer Rolle als finanziell klamme Putzfrau und Familienmutter, die unfreiwillig von einem korrupten Bullen (Jürgen Tarrach, „Ein Mann, ein Fjord!“) als Serienmörderin angeheuert (und erpresst) wird, auf. Markas Film setzt sich zu etwa gleichen Anteilen aus Situationskomik, Slapstick und schwarzem Humor zusammen und äußert direkt zu Beginn massive Konsumkritik, platziert antisexistische und antidekadente Aussagen und bringt zudem treffende Sozialkritik in Bezug auf den Billiglohnsektor ein.

Marka zitiert anfänglich „Das Fenster zum Hof“ und erzählt davon ausgehend eine freizügige, wenig weihnachtlich anmutende Geschichte, in der eine taffe Frau eigentlich alles richtig machen will, jedoch von einer Verkettung unglücklicher Umstände in die nächste gerät und dadurch letztlich für keinen ihrer „Morde“ wirklich verantwortlich ist. „Hit Mom“ überschreitet also gewissermaßen nie die Grenze zum Amoralischen. Dennoch erfordert eine öffentlich-rechtliche Produktion wie diese einen gewissen Mut eingedenk des konservativen Anteils ihres Publikums. Marka spielt mit gesellschaftlichen Rollenbildern und persifliert bzw. zerlegt diese, zeigt weibliche wie männlich sekundäre und primäre Geschlechtsorgane und kratzt zumindest die Frage, ob nicht der eine oder andere tatsächlich den Tod verdient hätte, an. Sein freches Komikgebräu mundet manch Klischee zum Trotz recht gut. Jedoch verlässt er sich etwas zu sehr auf den Humor und sein Ensemble, lässt es dadurch längere Zeit an Spannung und Thrill, die jeder Serienmördergeschichte – und sei sie noch so komödiantisch - immanent sein sollten, mangeln und läuft Gefahr, zu episodenhaft zu werden, um das Interesse seines Publikums über die volle Distanz aufrechtzuerhalten.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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karlAbundzu
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Re: Hit Mom - Mörderische Weihnachten - Sebastian Marka (2017)

Beitrag von karlAbundzu »

Kurz nach der Sichtung:
Eine Putzfrau, die sich, ihren Mann und ihren Sohn druchbringen muss, wird unfreiwillig zur Auftragskillerin.
Eine ARD-TV-Produktion, jetzt von der Story nichts überraschendes, aber schön und flott erzählt mit einm tollen Cast. Neben der wunderbaren Anneke Kim Sanau, bekannt aus Polizeiruf, noch andere Polizeiruf und Tatortort Regulars! In einer kleinen Rolle glaube ich auch Pit Bukowski (aus Bunker) erkannt zu haben, dessen Auftritt vermuten läßt, dass die Rolle mal größer gedacht war, aber wohl ob der Länge zusammengekürzt wurde.
Alles in allem eine schöne leicht schwarze Komödie mit tollen Cast und netten Nebenstories!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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