Iron Doors - Stephen Manuel

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Iron Doors - Stephen Manuel

Beitrag von horror1966 »

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Iron Doors
(Iron Doors)
mit Axel Wedekind, Rungano Nyoni
Regie: Stephen Manuel
Drehbuch: Peter Ameson
Kamera: Jan Reiff
Musik: The Vibez / Stefan Ziethen
FSK 16
Deutschland / 2010

Der junge Mark erwacht in einem verschlossenen, tresorartigen Raum und kann sich nicht erklären, wie er in diese Situation geraten ist. Weil er einen üblen Streich seiner Kollegen vermutet, nimmt der die Situation zunächst mit Galgenhumor. Doch nach mehreren Tagen ohne Wasser und Nahrung muss er sich eingestehen: Niemand wird ihm helfen, wenn er nicht selbst etwas unternimmt. Die massive eiserne Tür erweist sich als unüberwindlich, aber es gelingt Mark unter unsäglichen Mühen, ein Loch in die Betonwand zu meißeln. Endlich atmet er auf, denn jenseits der Mauer ist es hell. Winkt dort die Freiheit? Als Mark sich durch das Loch zwängt, wird ihm schlagartig klar: Der Albtraum hat gerade erst begonnen.


Insbesondere die Ausgangslage des hier minimalistisch dargestellten Szenarios lässt beim Zuschauer Erinnerungen an Filme wie "Cube" oder auch "Saw" aufkommen, wobei sich dies aber wirklich nur auf die Situation der Hauptfigur Mark bezieht. Was soll man nun von einem mit gerade einmal 2 Personen besetzten Film erwarten, der sich selbst als Mystery-Thriller deklariert und woraus soll das doch recht monotone Geschehen seine Spannung her beziehen? Bietet die Geschichte doch eigentlich herzlich wenig Inhalt, so das man sich im Prinzip von Beginn auf die Frage beschränkt, was hinter der Ausgangssituation steckt und wer dafür verantwortlich zeichnet. Und so lässt man dann das ziemlich eintönige Szenario über sich ergehen, in dem man im ersten Drittel einzig und allein mit Mark konfrontiert wird, bevor dann mit der Zeit zumindest eine weitere Person in die Story eingeführt wird, die den Film aber auch nicht wirklich interessanter macht. Es bleibt letztendlich kaum etwas anderes übrig, als sich an Flüchen und Selbstgesprächen des männlichen Darstellers zu ergötzen und dabei die Hoffnung zu hegen, das am Ende zumindest eine logische Auflösung der spärlichen Ereignisse folgen wird.

Gerade bei diesem Aspekt offenbart "Iron Doors" jedoch seine größte Schwäche und nach gut 80 Minuten gelangt man zu der Erkenntnis, das sich das lange Warten auf eine erschöpfende-und möglichst logische Antwort keinesfalls gelohnt hat, denn die extrem knappe Auflösung lässt einen mit mehr Fragen als Antworten zurück. War die Enttäuschung über diesen als innovativ angekündigten Film bis hierhin schon sehr groß, so wird das Ganze mit einem Schlussbild beendet, das man schon fast als lächerlich bezeichnen kann. Dabei musste man eigentlich schon damit rechnen, denn schon vorher bekommt man es mit diversen Kleinigkeiten zu tun, die man nicht so richtig deuten kann und die wohl in irgendeiner Art und Weise fast schon philosophische Ansätze beinhalten sollen. Nur so ist im Endeffekt dieser filmische Murks zu erklären, den man 80 Minuten lang über sich ergehen lassen muss. Das von Haus aus nicht sonderlich gute Drehbuch verliert zum Ende hin auch noch das letzte Quäntchen Stärke und beschert einem einen Schluss-Akkord, der jeder Beschreibung spottet.

Was hier als innovativ verkauft werden soll, ist lediglich mangelnde Fantasie und lässt so viel Spielraum für eigene Interpretationen, von denen einem jedoch nicht eine einzige auch nur annähernd logisch erscheint. Auch der Standort der dargestellten Räume ist unmöglich zu erahnen, am ehesten soll wohl noch der Eindruck entstehen, das sich die beiden Leidensgenossen in einer Art Zwischenwelt befinden, was man aus ihren letzten Erinnerungen ableiten könnte. Hinzu kommen auch die immer wieder eingestreuten Symbole des Todes, denn nachdem Mark sich in den zweiten Raum durchgehämmert hat, findet er seine afrikanische Mitstreiterin in einem Sarg. Als beide dann nach einer gefühlten Ewigkeit den Weg in den dritten Raum beschreiten, werden sie dort von einem ausgehobenem Grab und einem Grabstein erwartet. Den Sinn dieser Symbollastigkeit kann man größtenteils nur erahnen, in Verbindung mit dem Schlussbild könnte man jedoch mit einiger Fantasie assozieren, das es sich um die einzelnen Schritte des Todes mit der verbundenen Auferstehung im Paradies handeln könnte. Wer den Film gesehen hat wird verstehen was ich mein und anders kann ich es einfach nicht ausdrücken. Vielleicht ist das auch zu weit hergeholt, für mich persönlich allerdings die einzige Möglichkeit, sich diesen wirren Rotz zu erklären.

Im Prinzip ist es aber auch vollkommen egal was sich die Macher bei dieser dümmlichen Geschichte gedacht haben, denn die wie auch immer geartete Botschaft kommt ganz einfach nicht an. Stattdessen wird der Betrachter um wichtige Lebenzseit gebracht, die man durchaus besser hätte verschwenden können. Prinzipiell bin ich Filmen gegenüber sehr aufgeschlossen, bei denen man auch mal etwas die grauen Zellen bemühen kann, "Iron Doors" ist jedoch absolut verschwendete Zeit und deshalb auch auf keinen Fall weiterzuempfehlen. Ehrlich gesagt kann man das dümmliche Geschehen auch als regelrechten Rohrkrepierer bezeichnen, der sich mit der letzten Szene selbst der Lächerlichkeit preisgibt.


Fazit:


Vielleicht waren die Macher dieses obskuren Werkes auf einem äußerst schlechten Drogen-Trip oder sie wollten einen besonders intelligenten Film abliefern. Wie dem aber auch sei, das Endergebnis kann man lediglich als Pseudo-Intellektuelles Filmchen ansehen, das prinzipiell keinerlei wirkliche Substanz beinhaltet und das man sich am besten erst gar nicht anschauen sollte.


2/10
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buxtebrawler
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Re: Iron Doors - Stephen Manuel

Beitrag von buxtebrawler »

Was uns Regisseur Stephen Manuel und Hauptdarsteller Axel Wedekind hier als innovativen deutschen Independent-Film zu verkaufen versuchen, ist nichts anderes als ein in zehn Tagen heruntergekurbeltes No-Budget-Kammerspielchen von erschreckend minderer Qualität.

Die Ausgangssituation wurde von anderen Filmen wie z.B. dem ersten „Saw“-Teil geklaut, die Hauptrolle ist ein unsympathischer Sprücheklopfer, gespielt von einem bemühten, aber hölzernen Axel Wedekind, und die Ideen- und Konzeptlosigkeit des Drehbuchs, das außer ein paar Ekelszenen (Urin trinken und Maden essen) nichts zu bieten hat, haarsträubend.

Ich werde jetzt spoilern, aber glaubt mir: Ihr werdet den Film ohnehin nicht sehen wollen. Wedekind erwacht also in einem verriegelten Tresorraum und beginnt, sobald er sich mit der Situation abgefunden hat, mithilfe der gefundenen Utensilien wie Hammer und Meißel und einem Schweißbrenner, sich aus dem Raum zu befreien, stößt zunächst aber lediglich auf einen weiteren Tresorraum, in dem eine nur ihrer Muttersprache mächtige Schwarzafrikanerin in einem Sarg schläft und auch keine Ahnung hat, wie sie in diese Lage gekommen ist. Nachdem man sich vorsichtig beschnuppert hat, beginnt man zusammen, eine weitere Wand mit Hammer und Meißel durchbrechen zu wollen – das ist, um es mit Homer Simpson zu sagen, „laaaaangweilig“. Aus irgendeinem nicht näher erläuterten Grund, wird es plötzlich möglich, die Tresorraumtür zu öffnen, wenn man rückwärts auf sie zugeht. Aha!? Diese führt aber – welch Überraschung – in einen dritten verschlossenen Raum, wo man fleißig in einem Grab herumschaufelt, in einer unglaublich unpassenden, aufgesetzten und zudem völlig unglaubwürdigen Sexszene miteinander pimpert und nach dem Erwachen am nächsten Morgen auch die Tür dieses Raumes öffnen kann, die eine paradiesische Landschaft offenbart. Und Schluss.

Was für ein ärgerlicher, unglaublich idiotischer Schwachsinn! Das einzige, was einen über die Laufzeit des Films halbwegs rettet, ist die Hoffnung, endlich die Hintergründe zu erfahren, das Warum beantwortet zu kommen, den „Sinn“ dieses Films zu begreifen. Und dann wird man mit einem so üblen Unfug abgestraft, in dem man nach Meinung der Filmemacher vermutlich nach einem tieferen Sinn suchen soll, irgendeinem philosophisch-esoterischen Humbug. Bullshit!

„Iron Doors“ wurde von Leuten verbrochen, die augenscheinlich keinen blassen Schimmer von Horrorfilmen oder (Mystery-)Thrillern haben, denen jegliches Verständnis dafür abgeht, was einen guten Film dieser Genres ausmacht. Anders kann ich mir dieses Totalversagen, das aufgrund seiner ausgedehnten Ereignislosigkeit auch nicht unter Trash-Gesichtspunkten funktioniert, nicht erklären.

Zu allem Überfluss wurde dieser Mist auch noch ins hippe 3D-Format konvertiert, was wohl in kaum einem anderen Fall weniger Sinn ergibt als hier. Der 3D-Effekt ist minimalst, welch Wunder bei einem Kammerspiel in engen Räumen… doch ohne diese erhofft werbewirksame Maßnahme würde vermutlich schlichtweg niemand einen Schritt ins Kino wagen.

Mehr als einen Punkt für die grundsätzlich stimmigen Sets, einen für das ansehnliche Äußere der Afrikanerin und einen halben für die leider ins totale Nichts führende Spannung bin ich nicht zu geben bereit. Stattdessen hoffe ich inständig, dass alle an diesem Amateurschrott Beteiligten auf einer schwarzen Liste landen und mich niemals mehr mit ihrem Dilettantismus werden belästigen können.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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horror1966
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Re: Iron Doors - Stephen Manuel

Beitrag von horror1966 »

Ich wusste ganz genau, das dein OFDB-Review zuerst kommen würde. :mrgreen:
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jogiwan
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Re: Iron Doors - Stephen Manuel

Beitrag von jogiwan »

War der nicht mal Hauptattraktion bei der Buxtehud´schen Kino-Horrornacht? ;)
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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buxtebrawler
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Re: Iron Doors - Stephen Manuel

Beitrag von buxtebrawler »

jogiwan hat geschrieben:War der nicht mal Hauptattraktion bei der Buxtehud´schen Kino-Horrornacht? ;)
Nein, das war ich.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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purgatorio
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Re: Iron Doors - Stephen Manuel

Beitrag von purgatorio »

na upps, ich hätte gemeint, dass da bisher nur relativ positive Stimmen zu dem Streifen vernehmbar waren :? Aber zwei solche Schelten haben natürlich eine heftigere Wirkung :nick:
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
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Re: Iron Doors - Stephen Manuel

Beitrag von buxtebrawler »

purgatorio hat geschrieben:na upps, ich hätte gemeint, dass da bisher nur relativ positive Stimmen zu dem Streifen vernehmbar waren :?
Das KANN nicht sein!? :hirn:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Iron Doors - Stephen Manuel

Beitrag von purgatorio »

buxtebrawler hat geschrieben: Das KANN nicht sein!? :hirn:
Bild was soll ich sagen? Hatte wohl aus irgendeinem Grund ein Lob der spannenden Ausgangssituation im Hinterkopf... aber jetzt frag' mich mal wo ich das gelesen hatte :?
Zuletzt geändert von purgatorio am Mi 4. Jul 2012, 11:13, insgesamt 1-mal geändert.
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McBrewer
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Re: Iron Doors - Stephen Manuel

Beitrag von McBrewer »

Nun, ich bin jetzt erst einmal ausreichend "vorgewarnt". Ich stand auch schon in der MEDIATHEK vor dem Film & wollte einen Blick (dank der interessanten Coverbeschreibung) riskieren.
Die 3Euro50 spare ich wohl mal lieber ;)
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