Jerry Cotton (Fall Nr. 7) Der Tod im roten Jaguar - H. Reinl

Moderator: jogiwan

italostrikesback
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Re: Jerry Cotton (Fall Nr. 7) Der Tod im roten Jaguar - H. Reinl

Beitrag von italostrikesback »

Die Kroete hat geschrieben:Planen denn Filmjuwelen die beiden anderen Harald Reinl-Jerry Cotton's (Dynamit in grüner Seide, Todesschüße am Broadway) außerdem noch zu bringen?

Weiß das hier zufällig jemand :?:

Sowohl TODESSCHÜSSE als auch JAGUAR kommen von Filmjuwelen vom Negativ abgetastet. :)


Für Dynamit habe ich angefragt aber im Moment sind keine weiteren Cotton Filme geplant. Meiner Meinung nach hängt das mit dem Abverkauf zusammen. Wenn die zwei Filme sich gut verkaufen, wird man vielleicht auch über die restlichen nachdenken. Das ist aber nur meine eigene Mutmaßung.


Hier nochmal das Wichtigste:
Die Filmjuwelen Veröffentlichung von TOD IM ROTEN JAGUAR wird erstmals seit ihrer Kinoauswertung wieder uncut sein, inklusive der ungeschnittenen Robert Fuller Szene in der Vortitelsequenz, über deren Kürzung sich Joachim Kramp in seinem Buch "Als Jerry Cotton nach Deutschland kam" auslässt. Laut Joachim Kramp war die Szene, sowohl in allen TV Ausstrahlungen, den VHS Veröffentlichungen und auf der Holland DVD gekürzt.
italostrikesback
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Re: Jerry Cotton (Fall Nr. 7) Der Tod im roten Jaguar - H. Reinl

Beitrag von italostrikesback »

Der Film erscheint noch dieses Jahr neu vom Negativ abgetastet vom Label Filmjuwelen als Blu-ray. :D
Die Veröffentlichung ist aber noch nicht auf Amazon gelistet.

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Prisma
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Re: Jerry Cotton (Fall Nr. 7) Der Tod im roten Jaguar - H. Reinl

Beitrag von Prisma »


DER TOD IM ROTEN JAGUAR / LA MORTE IN JAGUAR ROSSA (1968)

George Nader als Jerry Cotton
mit Daniela Surina, Grit Boettcher, Kurt Jaggberg, Herbert Stass, Giuliano Raffaelli, Carl Lange, Gert Haucke, Ilse Steppat,
Suzann Hsiao, Karin Schröder sowie Robert Fuller und Heinz Weiss als Phil Decker
eine Gemeinschaftsproduktion der Allianz Film | Cinematografica Associati
im Verleih der Constantin
ein Film von Harald Reinl


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»Hier sind Abhörgeräte versteckt!«
Das FBI sieht sich mit einer neuen Form des organisierten Verbrechens konfrontiert. Es handelt sich um bezahlte Auftragsmorde, die sich mittlerweile durch die ganze USA ziehen. Spätestens nach dem Mord an Ann Gordon (Karin Schröder) und ihrer kleinen Tochter Jane (Manuela Schmitz) ist klar, dass man es mit einer äußerst rücksichtslosen Organisation zu tun hat. Der Hauptverdächtige, nämlich Mrs. Gordons eigener Mann Francis (Giuliano Raffaelli), ist schnell gefunden, doch er hat ein wasserdichtes Alibi. Jerry Cotton (George Nader) wird auf den Fall angesetzt und er versucht zu beweisen, dass es sich dabei um einen bestellten Mord handelt. Zusammen mit dem Privatdetektiv Sam Parker (Herbert Stass) ermittelt er in einem weiteren Mordfall der ähnlich erscheint, denn der Buchhalter des Geschäftsmannes Carp (Kurt Jaggberg) kam auf die selbe, mysteriöse Art und Weise um, doch es gibt erneut ein Alibi. Was noch niemand weiß, Carps eigene Frau Linda (Grit Boettcher) steht als nächste auf der Abschussliste. Nach gefährlichen Ermittlungen und weiteren Morden führt die Spur schließlich zu dem bekannten Nervenarzt Saunders (Carl Lange), bei dem sich Abgründe auftun...

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"Der Tod im roten Jaguar" sehe ich neben dem ebenfalls unter der Leitung von Harald Reinl entstandenen Cotton-Film "Todesschüsse am Broadway" am liebsten, und überhaupt meine ich, dass die Reihe mit jedem Film besser wurde. Fall N°7 ist vielleicht der unterhaltsamste Teil der Reihe geworden, außerdem bekommt man hier eine unglaublich gute Besetzung quasi eiskalt serviert. Man schaut sich den Vorspann an, und die prominenten Namen mögen einfach kein Ende nehmen. In diesem Zusammenhang hat sich die fortlaufende Serie tatsächlich sehr verbessert, auch Spannung, leichter Thrill und Action wurden glücklicherweise wieder größer geschrieben. Man sieht einfach, dass Harald Reinl die Produktion absolut im Griff hatte und das FBI-Märchen somit durchgehend gut anzupacken wusste. Gleich zu Beginn wird man mit einem ordentlichen Tempo konfrontiert, das charakteristisch für die Geschichte sein wird, besonders gut kommt außerdem der recht ausgefeilt wirkende Whodunit-Effekt zum Tragen. Um das Publikum letztlich für die Fortsetzungen zu interessieren, setzte man auf eine empfunden-härtere Gangart, was im Rahmen bestimmter Morde in dieser Story zu wahrhaftigen Schockmomenten führt, da Protagonisten, Sympathieträger und vollkommen Unbeteiligte über die Klinge springen müssen. Aber Jerry Cotton hat es eben mit einem sehr schmutzigen Geschäft zu tun. Inhaltlich dieses Mal mit Auftragsmorden angereichert, präsentiert sich die Geschichte ziemlich abwechslungsreich, was nicht zuletzt auf mehrere, ziemlich eigenartige Charaktere zurückzuführen ist. Auch dass bei vielen bekannten Darstellern (die sich hier wirklich die Klinke in die Hand geben), die Auftrittsdauer sehr kurz bemessen ist, sorgt für Abwechslung und ein straffes Tempo, und der Aufbau des Films ist bis ins Detail gut durchdacht und klar, wenn man auch über Wahrscheinlichkeiten erst gar nicht zu diskutieren braucht.

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Wie gut diesem Film der italienische Einschlag generell tut, kann man auch insbesondere in der Besetzungsliste sehen, denn die Erweiterungen sind mehr als erfreulich. Mit George Nader als Jerry Cotton sieht man eine schon längst absolut sichere Bank, und er wirkt gewohnt souverän. Dass er der Titelfigur seit Beginn der Serie seinen unverwechselbaren Stempel aufdrücken konnte, schlägt auch hier voll durch, und die Mischung aus Agilität, Routine und Schlagfertigkeit weiß erneut zu gefallen. Leider kann ich das von seinem Filmkollegen Phil Decker nicht behaupten, weil ich Heinz Weiss aber auch generell nicht gerne sehe, und ich sein Schauspiel absolut nichtssagend und uninteressant finde. Insgesamt ist die Besetzung aber mehr als ausgewogen und für meine Begriffe richtig spektakulär. Besonders auf der Verbrecher-Seite werden hervorragende Akzente gesetzt, die in Form von Giuliano Raffaelli, Carl Lange oder Kurt Jaggberg blendend dargestellt werden, was auf der Seite der Opfer ebenso der Fall ist. Grit Böttcher als bedrohte Ehefrau beispielsweise, hatte ich bis dato noch nicht so schwungvoll und überzeugend gesehen, auch die kleineren Darbietungen wie von Ilse Steppat, Karin Schröder oder Britt Lindberg bleiben im Gedächtnis. Was ich in der Frühphase meiner Cotton-Eindrücke immer als großen Nachteil angesehen hatte, erfuhr mit den Jahren einen kompletten Sinneswandel, nämlich die Tatsache der eigentümlichen Einsätze bei den weiblichen Hauptrollen, die heute kleine Offenbarungen darstellen. Keine ganz großen, oder sogar recht kleine Namen, sollten erst gar nicht in die Versuchung kommen, die Aufmerksamkeit von Jerry Cotton selbst abzulenken. Beim genauen Hinsehen tun sie dies aber trotzdem. Es ist als großes Glück zu bezeichnen, dass man hier Daniela Surina in einer ihrer größeren Rollen, und seltenen Auftritte zu Gesicht bekommt, und sie stellt neben Heidy Bohlen meine liebstes Cotton-Girl dar. Die Liste der hier beteiligten Stars ist so üppig, dass nicht auf jeden gesondert einzugehen ist, aber für meinen Geschmack darf Gert Haucke als Auftragskiller nicht unterschlagen werden. Er wirkt beängstigend, nicht etwa, weil er klassisch-brutal dargestellt wird, sondern weil er einfach nur einen riesengroßen Knall hat, den er frappant echt und überzeugend darzustellen weiß.

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Die beste Besetzung in der langjährigen Cotton-Reihe macht somit also auch meinen Lieblingsfilm der Reihe aus. Für mich liegt es außerdem auf der Hand, dass Regisseur Harald Reinl die besten Beiträge ablieferte, weil er den Stoff am besten zu interpretieren wusste. In den Bereichen Action, Spannungsaufbau und Flexibilität stellt er unterm Strich das Gütesiegel der Reihe dar, und erfreulicherweise kam hier auch der Rätselfaktor nicht zu kurz. "Der Tod im roten Jaguar" transportiert eine unverwechselbare Atmosphäre und transportiert gelungene Aufnahmen, auch die Charakterdarstellungen erscheinen hier noch eine Spur mehr ausgefeilt zu sein, als es andernorts der Fall war, da ohnehin vielleicht auch nie der große Fokus auf einer besonders dichten Darstellung gelegen hat. Die Musik von Peter Thomas erschien in den Anfängen vielleicht noch sensationell zu sein, doch für mich persönlich hat sich die Unterlegung nach diversen anderen Teilen aufgrund der Uniformität leider längst überholt. Die große Stärke dieses siebten Teils der Reihe liegt definitiv in ihrem klaren Aufbau, die Geschichte rund um die Organisation, die Auftragsmorde anbietet, um ihren Klienten wasserdichte Alibis zu verschaffen, ist durchgehend überzeugend und interessant genug dargestellt, um fesseln zu können. Erstaunlich ist die geschilderte Rücksichtslosigkeit , beziehungsweise die auftauchende Brutalität, da beispielsweise ebenfalls ein kleines Mädchen liquidiert wird. Nicht minder Interessant erscheint es dabei, wie der Film im Verlauf um Erklärungen bemüht ist, wie es möglich sein könnte, Menschen zu Mördern werden zu lassen. Jene Erklärungen, für die kein geringerer Experte als Carl Lange als Nervenarzt Dr. Saunders zur Verfügung stand, sind selbstverständlich schön krude und schließlich unwahrscheinlich, aber es entsteht ein nicht zu verachtender Spaß-Faktor, der sich wie ein roter Jaguar durch den kompletten Film zieht. Harald Reinl machte es hier, und sogar noch einen Film später vor, wie man diese bearbeiten muss, damit eine Serie nicht nur interessant bleibt, sondern auch mit neuen Impulsen angereichert wird. Schwer unterhaltsam!
italostrikesback
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Re: Jerry Cotton (Fall Nr. 7) Der Tod im roten Jaguar - H. Reinl

Beitrag von italostrikesback »

Ich habe mir gerade die DER TOD IM ROTEN JAGUAR Blu-ray von Filmjuwelen angesehen und bin sprachlos.

Die Jerry Cotton Filme kenne ich nur als miese Letterbox DVDs oder als TV Ausstrahlungen alter TV Master, oft geschnitten und im falschen Bildformat.

Nun habe ich erstmals DER TOD IM ROTEN JAGUAR in einer für Jerry Cotton Verhältnisse unglaublich guten Bildqualität gesehen. Das Negativ muß wirklich sehr gut erhalten sein. Wahrscheinlich wurde dieses seit 30 Jahren nicht mehr angerührt.
Nur so, kann ich mir die fantastische Bildqualität dieser Blu-ray erklären.
Die Farben wirken frisch und das Bild hat eine knackige Schärfe.
Selbst die produktionstechnisch bedingt meist etwas schlechteren USA Originalaufnahmen kommen sehr gut rüber und der Film wirkt wie aus einem Guß.
Das war heute, obwohl ich den Film oft gesehen habe, ein ganz neues Seherlebnis für mich.
Übrigens sieht man bei dieser Veröffentlichung erstmals die ungeschnittene Sam Fuller Szene, die laut Joachim Kramps Jerry Cotton Buch seit der Kinoauswertung geschnitten war.
Nicht nur die super Bildqualität erfreuen in höchstem Maße, sondern auch die originale Constantin Verleihmarke, sowie der komplette Abspann mit Musik zum Schwarzbild.
Nicht zu vergessen, dass der Film hier im originalen Bildformat enthalten ist.
Letztendlich ist die Bildqualität für mich einfach der Hammer.
Wer da noch zu meckern hat, dem ist nicht mehr zu helfen.
Verglichen mit dem TV oder den DVDs ist das Bild der Filmjuwelen Blu-ray unglaublich.

Originalkinotrailer und sogar einige Wochenschau Clips zu 3 Jerry Cotton Filmen sind auch noch enthalten.

DER TOD IM ROTEN JAGUAR ist einer der besten Cotton Filme und in dieser Veröffentlichung ein "must have". :D :D :D
Nun will ich alle Cotton Filme in dieser Qualität.
italostrikesback
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Re: Jerry Cotton (Fall Nr. 7) Der Tod im roten Jaguar - H. Reinl

Beitrag von italostrikesback »

Hier eine erste Review der Blu-ray. Bildbewertung wird hier mit 90% bewertet.
http://www.dvd-sucht.de/movie.php?id=9506
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karlAbundzu
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Re: Jerry Cotton (Fall Nr. 7) Der Tod im roten Jaguar - H. Reinl

Beitrag von karlAbundzu »

George Nader ist Jerry Cotton, hier in seinem siebten Fall (von acht)
Jerry Cotton fliegt nach San Franzisko, um einer Mordseire auf der Spur zu kommen, hinter der augenscheinlich eine Killer-Organisation steckt.
Ich will gleich mal den Super-Cast loben. Nader sowieso, Heinz Weiss, Grit Böttcher, Herbert Stass, Kurt Jaggberg, Daniela Surina, Friedrich Schüttler, Carl Lange, Ilse Steppat, Frank Nossack, Britt Englund, aber allen voran m öchte ich mal "Backpfeifengesicht" Gert Haucke erwähnen, der hier wunderbar einen leicht gestörten spiessigen Killer spielt, der schon alleine einen Film wert wäre, und dann doch zu früh stirbt...
Ansonsten prima Regi von Reinl und tolle Kamera vom Franz X. Lederle, interessante ungewöhnliche Einstellungen, immer wieder gute Ideen der Auflösung der Szenen. Das passte besonders gut zu den neurotischen Mördern, allein die Music Box Szene...
Stichwort Musik, der Soundtrack von Peter Thomas ist natürlich groß, würde ich mir so auch immer wieder zu Hause anhören, schien mir dann aber doch bei manchen Szenen unpassend, da wurde es fröhlich leicht, wenn es gerade doch um was ging.
Die Sprüche von Cotton immer hart an der Grenze, aber das gehört sich ja so.
Das Drehbuch war mir ob der eigentlich interessanten Grundkonstellation zu einfach von Punkt a zu b zu c..., und leicht vorauszusehen, schade.
Aber insgesamt eine rasante Cotton-Verfilmung mit schönen Berlin-Bildern seiner Zeit. Gucken, ihr Schurken!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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