Kalt wie Eis hab ich letzte Woche auch gesichtet. In der Tat ein sehr sehenswerter Film und, wie ugo schon ausgeführt hat, ein sehr untypisches Werk im Portfolio der Lisa-Film. Auf alle Fälle ein faszinierendes Zeitdokument einer Stadt, eines Lebensgefühls und einer Subkultur, die es so nicht mehr gibt.
Da hat der Herr Spiehs sich mal nicht lumpen lassen und dem Carl Schenkel die Möglichkeit gegeben, für seinen Abschlussfilm für die Filmhochschule aus dem vollen zu schöpfen. Offiziell handelt es sich hierbei ja um den Debütfilm von Carl Schenkel, der in den Jahren zuvor bereits den Lisa-Regisseuren assistierte; tatsächlich hatte er zuvor bereits bei Graf Dracula in Oberbayern schon das Zepter geschwungen, dabei aber die Verwendung des Pseudonym Carlo Ombra vorgezogen
Der Film ist auf alle Fälle was für den Bux, jedenfalls habe ich mir das bei der Sichtung auch gedacht. Die DVD-Ausgabe lohnt sich auch absolut, ich finde sie richtig toll aufgemacht, mit sehr viel Liebe zum Detail. Die Disc steckt in einer schicken eisblauen Amaray-Hülle. Das beiligende Booklet ist auf einem leicht gelblichen Naturpapier gedruckt und optisch an fotokopierte Fanzines oder Flyer angelehnt (Schreibmanschinenschrift, ausgeschnittene Bilder mit starkem schwarzweiß-Kontrast). Sogar ein punkiger kleiner Button zum Anstecken mit dem stlisierten Geschicht des Hauptdarstellers liegt bei
Übrigens war der Film mal für die Edition Deutsche Vita angedacht, aber aufgrund von Problemen mit dem Ausgangsmaterial (insgesamt ca. 5 Sekunden mussten an zwei Stellen von VHS eingefügt werden) und mangelndem Bonusmaterial ist der Film eigenständig erschienen. Das klingt schlimmer als es ist. Das Bild neu von 35mm abgetastete Bild weist noch einiges an Staub und Kratzern auf, aber die Qualität und der Look sind insgesamt prima. Die beiden von VHS eingefügten Stellen sind sehr kurz; man bemerkt sie zwar, aber dann sind sie auch schon wieder vorbei. An Bonusmaterial gibt es einen Audiokommentar von Marcus Stiglegger und eine Bildergalerie.