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D 1972
R: Dieter Lohmann (lt. Stefan Rechmeier ein Pseudonym von Hans Billian)
D: Britt Corvin, Kurt Meinicke, Gaby Borck, Josef Moosholzer
Gaby und Robby haben ein Problem - Die beiden wollen Sex, immer und überall. - Aber wo? Gabys sittenstrengen Eltern wachen über die vermeintliche Unschuld ihrer Tochter. Da trifft es sich gut, dass der Urlaub der Eltern vor der Tür steht. Aber - verflucht - die Eltern haben das befreundete Ehepaar Berger gebeten auf ihre "Kleine" aufzupassen. Was Die Eltern nicht ahnen, sie haben Gaby dem Sündenpfuhl eines wilden Swinger-Paares überstellt... (Backcover)
Noch eine gerettete Produktion aus dem Fundus von Kurt Palms REPA-Film - wobei das veröffentlichte Produkt ausschaut, als hätte das verwendete Material 35 Jahre in der Rüsselsheimer Kanalisation gelagert...
Die Ausgangssituation, wieder um Britt Corvin und Kurt Meinicke, weicht hier also von "Stundenplan einer Verführung" ab, und dieser Film wird auch dessen Lockerheit nicht erreichen. Der Anfang, wenn die beiden, um ihre Zweisamkeit zu genießen, ein Auto mieten wollen, und der Autovermieter und seine Kollegin dann gleich zu jedem Fahrzeug eine mögliche Stellung demonstrieren (beim Käfer sitzt Frau auf der Rückbank und steckt ihre Beine in die seitlichen Halteschlaufen!) ist ganz nett, der Berufsverband der Physiotherapeuten dürfte gar begeistert gewesen sein. Allerdings kommt dann später unlustiger Humor zum Tragen - Deutschland Anno 1972, eine humoristische Wüste.
Gaby verbringt den ersten Abend beim benachbarten Ehepaar Berger, wo umgehend eine übliche Gruppensexparty steigt. Gaby ist davon rasch überfordert, dann kommt auch noch Robby vorbei, und zieht angesichts des Menschenauflaufs mit einem Eifersuchtsflash wieder ab. Problematischer freilich erscheint, dass die anwesenden Herren Gabys Ablehnung schlichtweg ignorieren, dann aber zumindest noch erkennen, dass es nicht nur illegal, sondern auch schlichtweg indiskutabel ist, ein eingeschlafenes Mädchen dennoch penetrieren zu wollen.
Daneben werden diverse erfolglose Versuche Gabys geschildert, einen Job zu ergattern: Verkäuferin im Sexshop, Schwimmmeisterassistentin, Sekretärin eines Callgirls (!). Die üblichen Schülerinnenjobs halt. Die Nichte (?) von Frau Berger erzählt dazu ihre merkwürdigen Erlebnisse als Zeitschriftenabowerberin, wovon im Gedächtnis der Typ haften bleibt, der sie für die avisierte Dame vom Domina-at-home-Service hält, nach Aufklärung des Irrtums dann aber zunächst auf dem Bestellzettel jede Zeitschrift ankreuzt, um dann sämtliche Zettel zu zerreißen, um endlich eine gerechte Strafe zu erhalten! Wobei das Bemerkenswerteste ist, dass der Typ von Gerd Duwner nachsynchronisiert wurde, also Ernie aus der Sesamstraße!
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Dann kommen Gabys Eltern früher als erwartet wieder heim, Gaby versucht ihr Glück in einem Massagesalon, der mehr als nur Massagen anbietet, und muss zu ihrer großen Überraschung feststellen, dass der sittenstrenge Herr Papa dort Stammgast ist! Eine Erpressung später ist er einer kulanteren Auslegung des Kuppeleiparagrafen bis zu Gabys 21. Geburtstag nicht mehr völlig abgeneigt...
Kann man mal schauen, aber bereits die Anwesenheit von Josef Moosholzer sollte klar machen, dass dieses Werk stärker als "Stundenplan" auf den üblichen ungeilen Pfaden seiner Zeit wandelt.