Martina - Arthur Maria Rabenalt (1949)
Moderator: jogiwan
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Martina - Arthur Maria Rabenalt (1949)
D 1949
D: Jeannette Schulze, Cornell Borchers, Siegmar Schneider
Martina, eine junge Flakhelferin, gerät gegen Ende des Zweiten Weltkriegs an einen Zuhälter und landet dadurch erst vor dem Jugendgericht und dann in der Fürsorge. Hier begegnet sie ihrer älteren Schwestern Irene, der sie den Freund Volker ausspannt. Den Konflikt meidend, flieht sie zunächst, kommt dann aber später in die Fürsorge zurück. Ihre Vorsätze halten jedoch nicht lange an und sie geht wieder der Prostitution nach. Dabei wird sie Zeugin eines Mordes und gerät bei der Flucht in einen Unfall. Bei der Heilbehandlung kommt heraus, dass Martina selbst glaubt, einen Mord begangen zu haben... (Backcover)
Da muss man das Backcover gleich mal wieder korrigieren, der Film spielt nicht gegen Kriegsende, sondern in der Nachkriegszeit. Unterschlagen wird auch, dass Martina sich eine neue Identität als Tiny Kuczinsky angenommen hat und als Martina als tot gilt, weshalb ihre Schwester, die Psychiatrie-Ärztin Irene sehr überrascht ist, als sie ihrer totgeglaubten Schwester zufällig begegnet. Martina/Tiny verleugnet ihre Vergangenheit, klar ist, dass der Tod der Eltern und ihre Einziehung als Flakhelferin sie traumatisiert hat. Ihr Verhalten befremdet Irene, die jedoch spürt, dass neben diesen Ereignissen und Martinas Tätigkeit als "Fräulein" noch mehr passiert sein muss, über dass Martina nicht sprechen will/kann und stattdessen versucht, mit aggressiver Weiblichkeit ihre Probleme zu überspielen.
Ich muss sagen, Rabenalts Film hat mich ziemlich überrascht. Die Thematik Traumatisierte junge Waise, Schwarzmarkt, Prostitution zuzüglich des Schwesternkonflikts, bei dem dann Irene auch noch ihren Freund an die Schwester verliert wäre in den 50gern kaum noch denkbar gewesen. So bin ich froh, dass man sich in der direkten Nachkriegszeit sich dem angenommen hat, und hab den DVD-Kauf nicht bereut.
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http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44437285.html (enthält Spoiler)
My conscience is clear
(Fred Olen Ray)
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