Open Water 2: Adrift - Hans Horn (2006)

Moderator: jogiwan

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purgatorio
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Open Water 2: Adrift - Hans Horn (2006)

Beitrag von purgatorio »

OPEN WATER 2

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Deutscher Titel: Open Water 2
Originaltitel: Open Water 2: Adrift (ursprünglich nur ADRIFT)

Regie: Hans Horn
Produktionsland: Deutschland (2006)

Darsteller: Susan May Pratt, Richard Speight Jr., Niklaus Lange, Ali Hillis, Cameron Richardson, Eric Dane, Wolfgang Raach, Alexandra Raach, Alfred Cuschieri, Mattea Gabarretta, Luca Gabaretta, Christine Spasojevic

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Story:
Nach einer wahren Begebenheit: 3 befreundete Paare, darunter eines mit Baby, stechen vor der Küste Mexikos mit einer Yacht in See. Mitten auf dem Meer überkommt alle die Lust auf Schwimmen und sie springen ins Wasser. Dumm nur, dass keiner der Sechs vorher auf die Idee kam die Leiter herunter zu lassen, denn die Außenwand der Yacht ist zu groß und zu glatt, als dass man ohne Hilfe wieder hinauf klettern könnte. Es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod auf hoher See, wo die angespannte Psyche der Protagonisten ihren größten Gegner darzustellen scheint...
(via ofdb)

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Zuletzt geändert von purgatorio am Mi 11. Apr 2012, 11:10, insgesamt 3-mal geändert.
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
purgatorio
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Re: Open Water 2: Adrift - Hans Horn (2006)

Beitrag von purgatorio »

Ein paar Freunde treffen sich zu einer Segeltour. Die Stimmung ist ausgelassen, das Wetter ist toll, der Alkohol schmeckt auch prima. So wird nach dem Sonnenbad an Deck und auf offener See beschlossen, dass eine kollektive Abkühlung eine prima Idee ist. Alle ab ins Wasser und kräftig amüsieren. Wenig später stellt man allerdings fest, dass niemand eine Leiter von Deck ins Wasser gelassen hat und das es nun keine Möglichkeit gibt an Board zu gelangen. So wird aus Amüsement schnell ein Kampf ums nackte Überleben.

Der ursprünglich mit ADRIFT betitelte Film wurde aus marketingstrategischen Gründen in OPEN WATER 2 umbenannt, um an den unverhofften Erfolg des No-Budget-Films OPEN WATER (OPEN WATER – Who will save you?, USA 2003, Regie: Chris Kentis) anzuknüpfen. Bis auf das Wasser gibt’s allerdings keine Parallelen. Ein eigenständiger Titel zu diesem eigentlich eigenständigen Produkt hätte wahrscheinlich wohlwollendere Kritiken provoziert, als es nun der Fall ist. Dies ist folglich ganz klar als grobe Fahrlässigkeit und Fehlkalkulation der Produzenten zu werten. Schade, dass finanzielle Interessen und Gewinnmaximierung immer und grundsätzlich so dermaßen über dem eigentlichen Produkt stehen. Dies gilt aber als allgemeine Wertung.

OPEN WATER 2 für sich und im Detail betrachtet ist ohne Zweifel doof. Die Geschichte ist banal, die Logiklöcher sind riesig, die Charaktere sind weitestgehend unsympathische Klischees. Viele Sequenzen sind ärgerlich, weil unnötig und für den Rezipienten kaum nachvollziehbar. Auch eine Extremsituation kann den Menschen doch unmöglich derart blöde machen – möchte man meinen. Dennoch hält OPEN WATER 2, der mit ADRIFT wesentlich besser betitelt war, ein fieses und vorstellbares Horrorszenario bereit. Einem unangenehmen Grusel, einem „Gott sei Dank bin ich zu Hause“-Gefühl und dem Drang den nächsten Segeltörn zu stornieren, kann man sich kaum erwehren. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Film tatsächlich auch genießbar. Die ausweglose Situation ist nachfühlbar, allerdings auch überraschungsarm (sonst wäre sie ja nicht ausweglos). Leider entfaltet das Szenario aber nur Kraft im Weiterdenken und im Kopfkino des Rezipienten. Da dies auch vollkommen unabhängig vom Film und seiner Dramaturgie funktioniert und streng genommen sogar als Lagerfeuergeschichte wesentlich unheimlicher sein müsste, hat der Film konsequenter Weise versagt. Die Idee ist sehr unangenehm, der Film aber auch - auf eine negative Art und Weise. 4/10
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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