Remake, Remix, Rip-Off - Cem Kaya (2014)

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purgatorio
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Remake, Remix, Rip-Off - Cem Kaya (2014)

Beitrag von purgatorio »

REMAKE, REMIX, RIP-OFF
KOPIERKULTUR UND DAS TÜRKISCHE POP-KINO


Bild

Deutscher Titel: Remake, Remix, Rip-Off - Kopierkultur und das türkische Pop-Kino
Originaltitel: Remake, Remix, Rip-Off: About Copy Culture & Turkish Pop Cinema

Regie: Cem Kaya
Produktionsland: Deutschland, Türkei (2014)

Darsteller: Cüneyt Arkin, Yilmaz Atadeniz, Çetin Inanç, Canan Perver, Giovanni Scognamillo, Kunt Tulgar, Memduh Ün

Story:
Yeşilçam – eine Straße in Istanbul, die in den 1960er und 1970er Jahren das Low-Budget-Hollywood der Türkei war. Ohne gesetzliches Urheberrecht, ohne Erfahrung und vor allem ohne Geld, dafür aber mit einem enorm filmhungrigen Publikum, wurden dort hunderte Filme jährlich (bei gerade einmal 3 Drehbuchautoren) produziert, und der türkische Filmmarkt mit Kopien, Mash-Ups und den immer gleichen Geschichten überflutet. Dabei trug die Kreativität mitunter bemerkenswert skurrile Früchte und brachte eine eigenartig schrullige Filmkultur hervor, die durchaus Beachtung verdient. Aber die Zensurbehörden, Filmvernichtungsaktionen und der Mangel an türkischen Filmarchiven lässt die Erinnerung an diesen exotischen Part der Filmgeschichte allmählich verblassen…

Der Berliner Filmemacher Cem Kaya lässt jahrelange Recherchen und Interviews in dieser Dokumentation zu einem beeindruckend bunten, witzigen und lehrreichen Potpourri der türkischen Kopierkultur zusammenfließen.
(via ofdb)
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
purgatorio
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Re: Remake, Remix, Rip-Off - Cem Kaya (2014)

Beitrag von purgatorio »

REMAKE, REMIX, RIP-OFF – KOPIERKULTUR UND DAS TÜRKISCHE POP-KINO (Deutschland, Türkei 2014, Regie: Cem Kaya)

Yeşilçam – eine Straße in Istanbul, die in den 1960er und 1970er Jahren das Low-Budget-Hollywood der Türkei war. Ohne gesetzliches Urheberrecht, ohne Erfahrung und vor allem ohne Geld, dafür aber mit einem enorm filmhungrigen Publikum, wurden dort hunderte Filme jährlich (bei gerade einmal 3 Drehbuchautoren) produziert, und der türkische Filmmarkt mit Kopien, Mash-Ups und den immer gleichen Geschichten überflutet. Dabei trug die Kreativität mitunter bemerkenswert skurrile Früchte und brachte eine eigenartig schrullige Filmkultur hervor, die durchaus Beachtung verdient. Aber die Zensurbehörden, Filmvernichtungsaktionen und der Mangel an türkischen Filmarchiven lässt die Erinnerung an diesen exotischen Part der Filmgeschichte allmählich verblassen…

Der Berliner Filmemacher Cem Kaya lässt jahrelange Recherchen und Interviews in dieser Dokumentation zu einem beeindruckend bunten, witzigen und lehrreichen Potpourri der türkischen Kopierkultur zusammenfließen.

„Dieser Film hat keine Antworten – er ruft nur Fragen auf!“

Junge, was für ein Trip diese Doku doch ist! Unfassbar! Ungläubig, kopfschüttelnd, fasziniert und entsetzt von dieser Dreistigkeit kann man die Augen einfach nicht abwenden. Ein wichtiger Film über eine Filmkultur, von der doch sonst nur wenige etwas mitbekommen. Macht Spaß, ist melancholisch und weckt definitiv das Interesse daran, sich den ein oder anderen Türckploitationer mal anzusehen. Großartig!
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karlAbundzu
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Re: Remake, Remix, Rip-Off - Cem Kaya (2014)

Beitrag von karlAbundzu »

Interview - Dokumentation über das türkische Pop-Kino der 60er - 80er. Die sogenannten Yeşilçam - Filme, benannt nach der Strasse in Istanbul, in der die Produktionsgesellschaften sassen.
Die türkische Filmproduktion war ja ausserordentlich. Uns Genre-Freunden sind ja meist die Kopien bekannter Hollywood- oder Italo-Filme bekannt. Da es bis vor kurzem keine Urheberrechte in der Türkei gibt, wurde halt benutzt, was das Zeug hielt, ganze Szenen und Filmmusiken wurden ausgeliehen!
Der Regisseur hat hier haufenweiser guter Interview-Partner, von richtigen Stars ihrer Zeit über die bekanntesten Regisseure und Produzente bis hin zu jungen Liebhabern und Bloggern.
Dabei wird eine Liebe zum Kino offenbart, gezeigt wie wichtig Kino im damaligen gesellschaftlichen Leben war, die Produktionsbedingungen nachgezeichnet, die sozialen und politischen Rahmenbedingungen und ihren Einfluß auf die Filme erzählt.
Kaya schafft ganz schön viel, dabei sehen wir auch immer wieder Szenen aus den Filmen, hübsche Montagen, die unter anderen auch zeigen, wie oft KINO und FILME SEHEN in den FIlmen selbst auch Thema waren.
Sehr informierend, ich selbst kannte ja bisher nur die RAMBO 2 Variante, die wir mal mit live Audiokommentar auf einer Theaterbühne zeigten und ein paar 80er Horrorschocker, die ich im TV sah. Leider auf türkisch ohne UT.
Jetzt hat man natürlich Bock, die ganzen SciFis, Superheldenfilme und Western zu sehen.
EMPFEHLUNG!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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