Road Rip - Marcel Walz

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Road Rip - Marcel Walz

Beitrag von horror1966 »

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Road Rip
(Road Rip)
mit Rabea Wyrwich, Sabrina Brencher, Stefanie Bischof, Vanessa Rodriguez, Laura Leoni, Chris Schulz, Pamela Spielmann, Andreas Voss, Thomas Hunner, Britta Schober, Ralf Samel, Anja Böckel
Regie: Marcel Walz
Drehbuch: Marcel Walz
Kamera: Marcel Walz
Musik: Michael Donner
juristisch Geprüft
Deutschland / 2006

Sandras Freundinnen fliegen mit Ihr zusammen in Ihre alte Heimat Mallorca. Doch Sie wissen nicht, dass Sandra etwas grauenhaftes mit dieser Insel verbindet! Eines Nachts sehen sie einen Wagen im Graben liegen. Als sie dem Unbekannten helfen wollen, finden sie sich plötzlich in einem alten Folterkeller wieder und ein grauenhaftes Geheimnis kommt ans Tageslicht.


Gerade als Liebhaber von Horrorfilmen ist man doch immer sehr erfreut, wenn die Aufschrift "Uncut" das Cover einer DVD ziert, warum dies allerdings bei vorliegender Produktion unbedingt erwähnt werden musste, ist nach der Sichtung des Filmes nicht so ganz nachvollziehber. Gibt es doch keinerlei härtere Passagen die eine Kürzung der vorliegenden Geschichte rechtfertigen würde, allerdings hätte man den Film an sich auch gut und gern als 20-minütigen Kurzfilm präsentieren können, denn ist der Rest des knapp 70-minütigen Amateurfilms eher zu vernachlässigen und bietet recht zähflüssige Filmkost. Rein technisch gesehen gibt es zwar nichts auszusetzen, aber die Umsetzung dieser im ersten Moment sehr interessant erscheinenden Story muss man letztendlich doch als äusserst misslungen bezeichnen, denn Regisseur Marcel Walz ist es in keiner Phase gelungen eine gewisse Faszination entstehen zu lassen, die dem Zuschauer einen wirklich gelungenen Horrorfilm bescheren würde.

Vor allem in den ersten 45 Minuten geschieht eigentlich überhaupt nichts, das hier auch nur im Entferntesten die bezeichnung Horrorfilm rechtfertigen würde, wird man doch lediglich mit endlosen Dialogen der 4 Freundinnen genervt, die zudem auch noch wenig Substanz beinhalten. Künstlich wirkendes Schauspiel und extrem höltzern agierende Darsteller tragen nicht gerade dazu bei, das man von einem hohen Unterhaltungswert sprechen könnte. Als man dann endlich die Hoffnung hegen kann das die Geschichte etwas an Fahrt aufnimmt und auch einige etwas härtere Passagen in den Vordergrund treten könnten, wird auch diese Hoffnung sofort wieder im Keim erstickt, denn das dargebotene Szenario im sogenannten Folterkeller entpuppt sich doch vielmehr als lächerlich und ziemlich dilletantisch. Ein lächerlich wirkender Killer erscheint auf der Bildfläche und ermordet 3 der Freundinnen, wobei die Morde allerdings lediglich im Ansatz zu erkennen sind und keinen toten Hund hinter dem Ofen hervorlocken.

Wenn man schon eine Szene als härteste des gesamten Szenarios bezeichnen kann, in der eines der Mädels sich eine Glasscherbe aus dem Fuß zieht, in die sie am Strand getreten ist, dann kann man sich wohl denken, wie die restlichen Ereignisse gestaltet sind. Hier ist Langeweile pur angesagt, so das vor allem Freunde der härteren Gangart sich keinerlei Hoffnung auf eine gelungene deutsche Amateur-Produktion machen brauchen. Dem Film fehlt es ganz einfach an allen Ecken und Enden, zudem tragen auch die extrem unlogischen Verhaltensweisen der Schauspieler nicht unbedingt dazu bei, diesem Werk eine wirkliche Ernsthaftigkeit abzugewinnen. Dafür steht stellvertretend insbesondere das vollkommen hanebüchene Ende, das dem absurden Geschehen dann die Krone aufsetzt. Hier wird dann wirklich die Schmerzgrenze der Peinlichkeit erreicht und man kann sich nur noch die Hände vor den Kopf schlagen. Ausserdem ist die Schluß-Sequenz auch noch so dunkel gehalten, das man kaum etwas erkenennen kann. Das ist aber mittlerweile auch zu verschmerzen, denn selbst die hellste Beleuchtung der Ereignisse hätte das gewonnene Gesamtbild nicht mehr retten können.

Im Endeffekt handelt es sich bei "Road Rip" um eine der unzähligen deutschen Amateur-Produktionen, die nicht weiter erwähnenswert sind und auch keinerlei nachhaltigen Eindruck beim Betrachter hinterlassen. Eigentlich stellt man sich sogar manchmal die Frage, wie es solche Filme überhaupt auf DVD schaffen können und zudem noch von vielen Leuten gekauft werden. Denn selbst hartgesottene Genre-Fans und Amateur-Liebhaber dürften hier Schwierigkeiten haben, diesem Werk viel Positives abzugewinnen. Zu langweilig und stellenweise extrem zähflüssig wird eine Geschichte erzählt, aus der man sicherlich viel mehr hätte herausholen können, denn Potential war ganz bestimmt vorhanden.


Fazit:


Obwohl ich sehr gern Amateur-und Independent Filme sehe, konnte mich "Road Rip" zu keiner Zeit wirklich überzeugen. Schlechte Darsteller, eine äusserst lahm umgesetzte Geschichte und mangelnde Spannung sind nicht das, was einen Film besonders auszeichnet und so kann man nur von einem misslungenen Versuch reden, dem Zuschauer einen gelungenen Horrorfilm zu präsentieren. Wer dieses Werk noch nicht gesehen hat, sollte es auch unbedingt bei diesem Zustand belassen, denn ansonsten ist man lediglich um eine Enttäuschung reicher.


2,5/10
Big Brother is watching you
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