Sunnyboy & Sugarbaby - Franz Josef Gottlieb (1979)
Moderator: jogiwan
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Sunnyboy & Sugarbaby - Franz Josef Gottlieb (1979)
Sunnyboy & Sugarbaby
Originaltitel: Sunnyboy & Sugarbaby
Herstellungsland: Deutschland / 1979
Regie: Franz Josef Gottlieb
D: Ekkehardt Belle, Claus Obalski, Sabine Wollin, Gina Janssen, Bernie Paul, Otto W. Retzer
Tirol im Winter: Dort verbringen Stefan (Belle), Claus (Obalski) und Eva (Wollin) die Skiferien, Stefan und Claus sind beide in Eva verschossen, die sich aber nicht entscheiden kann, weshalb keiner der beiden Jungs zum Zug bzw. Schuß kommt, obwohl sich jeder Mühe gibt, den jeweils anderen auszustechen. (Hätte hier nicht eine zünftige DP Abhilfe schaffen können?)
In dieses Winteridyll platzt die Nachricht, dass Eva und ihre Cousine Britta (Janssen) von ihrem verstorbenen Onkel Jacques ein Taxiunternehmen in Hongkong und eine Restaurantkette auf den Philippinen geerbt haben. Während Britta nach Manila reist, machen sich Stefan, Claus und Eva auf nach Hongkong, wo man sich erstmal im Nachtclub vergnügt. Die Handlung macht aber erstmal ein paar Minuten Pause, damit die damaligen deutschen ESC-Teilnehmer „Dschinghis Khan“ völlig sinnfrei ihren gleichnamigen Song performen können! Hu Ha! Das ist deutsches psychotronisches Kino! Anschließend strippen im Nachtclub die Asiatinnen zu den Klängen zu Gerhard Heinz’ unschlagbaren Track „Ding Dong“ (findet sich auf der Diggler-Compilation „Melodies in Love“, aber nur auf der Vinyl-Ausgabe!), bevor Claus und Stefan betrunken von zwei hongkongesischen Schwestern abgeschleppt werden, um dann nackt im Kreise der Familie zu erwachen. Das böse Wort „heiraten“ fällt (man könnte kritisieren, dass der Film nicht wirklich daran interessiert ist, interkulturelles Verständnis aufzubauen): -> Flucht.
Das florierende Taxiunternehmen entpuppt sich jedoch als ein paar Rikschas, deren Kulis bereits seit Monaten auf ihren Lohn warten, also heißt es, schnellstens nach Manila zu kommen. Dummerweise ist das Geld weitgehend alle, dem kann jedoch im Spielcasino abgeholfen werden. Nicht auf die im Spielcasino übliche Weise, sondern weil Claus unwissend als Sexobjekt an einen sehr tuckigen schwulen Chinesen (Werner Röglin war offenbar unabkömmlich; man könnte kritisieren, dass der Film nicht wirklich daran interessiert ist, Vorurteile gegenüber Homosexualität abzubauen) verkauft wurde, was ihm eindeutig nicht gefällt (hier werden sogar ein paar Eastern-Ansätze eingebaut).
Die Restaurantkette auf den Philippinen entpuppt sich allerdings auch nur als Ansammlung einfacher Garküchen. Und nu?
Tja, Carl Spiehs’ Lisa-Film war schon unschlagbar im Lisa-Film-Genre, kleinen T&A-Komödien für Teenies, angesiedelt irgendwo in Urlaubsgefilden. Während Darstellerinnen gerne ihre Qualifikation (z.B. Ursula Buchfellner, Bea Fiedler und Sybille Rauch) als Playmate nachwiesen, musste Claus Obalski sich in Wim Thoelkes „Der große Preis“ mit Filmwissen profilieren. So einfach konnte man damals Filmstar werden!
Natürlich war unser aller Lieblingsglatzkopf Otto Retzer nicht nur als Aufnahmeleiter verantwortlich, sondern auch seinen obligatorischen Auftritt, diesmal als Möchtegernaufreißer am Hotelpool mit ungewöhnlichen Fähigkeiten. Vor der Kamera vermisst wird hingegen Marie Luise Lusewitz, obwohl sie doch auch hier wieder als Maskenbildnerin tätig war. Bernie Paul war damals Musikproduzent, der unbedingt auch mal selbst singen wollte, weshalb wir seinen Song „Slip away, Susie“ ertragen müssen, der aber gut gewählt wurde, fordert er doch, besagtes Kleidungsstück abzulegen – oder etwa nicht?
Originaltitel: Sunnyboy & Sugarbaby
Herstellungsland: Deutschland / 1979
Regie: Franz Josef Gottlieb
D: Ekkehardt Belle, Claus Obalski, Sabine Wollin, Gina Janssen, Bernie Paul, Otto W. Retzer
Tirol im Winter: Dort verbringen Stefan (Belle), Claus (Obalski) und Eva (Wollin) die Skiferien, Stefan und Claus sind beide in Eva verschossen, die sich aber nicht entscheiden kann, weshalb keiner der beiden Jungs zum Zug bzw. Schuß kommt, obwohl sich jeder Mühe gibt, den jeweils anderen auszustechen. (Hätte hier nicht eine zünftige DP Abhilfe schaffen können?)
In dieses Winteridyll platzt die Nachricht, dass Eva und ihre Cousine Britta (Janssen) von ihrem verstorbenen Onkel Jacques ein Taxiunternehmen in Hongkong und eine Restaurantkette auf den Philippinen geerbt haben. Während Britta nach Manila reist, machen sich Stefan, Claus und Eva auf nach Hongkong, wo man sich erstmal im Nachtclub vergnügt. Die Handlung macht aber erstmal ein paar Minuten Pause, damit die damaligen deutschen ESC-Teilnehmer „Dschinghis Khan“ völlig sinnfrei ihren gleichnamigen Song performen können! Hu Ha! Das ist deutsches psychotronisches Kino! Anschließend strippen im Nachtclub die Asiatinnen zu den Klängen zu Gerhard Heinz’ unschlagbaren Track „Ding Dong“ (findet sich auf der Diggler-Compilation „Melodies in Love“, aber nur auf der Vinyl-Ausgabe!), bevor Claus und Stefan betrunken von zwei hongkongesischen Schwestern abgeschleppt werden, um dann nackt im Kreise der Familie zu erwachen. Das böse Wort „heiraten“ fällt (man könnte kritisieren, dass der Film nicht wirklich daran interessiert ist, interkulturelles Verständnis aufzubauen): -> Flucht.
Das florierende Taxiunternehmen entpuppt sich jedoch als ein paar Rikschas, deren Kulis bereits seit Monaten auf ihren Lohn warten, also heißt es, schnellstens nach Manila zu kommen. Dummerweise ist das Geld weitgehend alle, dem kann jedoch im Spielcasino abgeholfen werden. Nicht auf die im Spielcasino übliche Weise, sondern weil Claus unwissend als Sexobjekt an einen sehr tuckigen schwulen Chinesen (Werner Röglin war offenbar unabkömmlich; man könnte kritisieren, dass der Film nicht wirklich daran interessiert ist, Vorurteile gegenüber Homosexualität abzubauen) verkauft wurde, was ihm eindeutig nicht gefällt (hier werden sogar ein paar Eastern-Ansätze eingebaut).
Die Restaurantkette auf den Philippinen entpuppt sich allerdings auch nur als Ansammlung einfacher Garküchen. Und nu?
Tja, Carl Spiehs’ Lisa-Film war schon unschlagbar im Lisa-Film-Genre, kleinen T&A-Komödien für Teenies, angesiedelt irgendwo in Urlaubsgefilden. Während Darstellerinnen gerne ihre Qualifikation (z.B. Ursula Buchfellner, Bea Fiedler und Sybille Rauch) als Playmate nachwiesen, musste Claus Obalski sich in Wim Thoelkes „Der große Preis“ mit Filmwissen profilieren. So einfach konnte man damals Filmstar werden!
Natürlich war unser aller Lieblingsglatzkopf Otto Retzer nicht nur als Aufnahmeleiter verantwortlich, sondern auch seinen obligatorischen Auftritt, diesmal als Möchtegernaufreißer am Hotelpool mit ungewöhnlichen Fähigkeiten. Vor der Kamera vermisst wird hingegen Marie Luise Lusewitz, obwohl sie doch auch hier wieder als Maskenbildnerin tätig war. Bernie Paul war damals Musikproduzent, der unbedingt auch mal selbst singen wollte, weshalb wir seinen Song „Slip away, Susie“ ertragen müssen, der aber gut gewählt wurde, fordert er doch, besagtes Kleidungsstück abzulegen – oder etwa nicht?
My conscience is clear
(Fred Olen Ray)
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Re: Sunnyboy & Sugarbaby - F. J. Gottlieb
die kritik macht lust auf den film. mal sehen, ob ich den irgendwo aufgabeln kann.
- CamperVan.Helsing
- Beiträge: 10905
- Registriert: Sa 26. Dez 2009, 12:40
Re: Sunnyboy & Sugarbaby - F. J. Gottlieb
Vermutlich beim Saturn, kostet auch nur ein paar Euro.igore hat geschrieben:die kritik macht lust auf den film. mal sehen, ob ich den irgendwo aufgabeln kann.
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Re: Sunnyboy & Sugarbaby - F. J. Gottlieb (1979)
Beziehungsdrama mit viel Konsumkritik in Form einer germanischen Teenie-Sex-Komödie über zwei beste Freunde, die sich in dasselbe Mädchen verliebt haben und sich daraufhin mit übersteigertem Balzverhalten gegenseitig das Leben schwer machen. Als dem Mädchen und ihrer drallen Cousine überraschend eine Erbschaft in Hongkong und Manila winkt, macht sich das Trio auf, um in der Ferne ein Leben ins Saus und Braus zu leben und den tristen Alltag in Europa zurückzulassen. Die Erbschaft in Fernost entpuppt sich jedoch als ziemlicher Flop und statt Luxus und Reichtum steht erst einmal das Gegenteil auf dem Programm und das kosmopolitische „Trio Infernale“ lernt sehr eindringlich die Schattenseiten der Globalisierung kennen, ohne jedoch auch nur Ansatzweise ihren jugendlichen Optimismus zu verlieren. Dazwischen gibt es viel nackte Haut, noch mehr Musik, viele Klischees und sogar eine kleine Martial-Arts-Einlage in einem Werk zu bestaunen, in dem dann auch auch nichts so richtig zum anderen passen mag. Wirklich lustig ist „Sunnyboy und Sugarbaby“ natürlich auch nicht, aber dafür schon ein etwas obskures Werk mit episodenhafter Erzählstruktur, exotischen Schauplätzen, Otto Retzer am Pool und viel Musik von „Dschingis Khan“ bis Bernie Paul. Am Ende des abwechslungsreichen Streifens driftet dann alles in Richtung anarchistisches Aussteiger-Drama und während die drei Protagonisten fern der Heimat einer ungewisse Zukunft entgegen steuern, bleibt auch der Zuschauer ratlos, amüsiert und geplättet zurück.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Sunnyboy & Sugarbaby - Franz Josef Gottlieb (1979)
Ekkehardt Belle, folglich absolutes Pflichtprogramm für Frau untot!!!
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen