Falsch. Die Entführung beeinflusste zwar sein Handeln, führte aber gerade nicht zu einer Art Sozialdrama oder Psychostudie des Charakters Tschillers. Parallel wurde außerdem ermittelt, wo die Motive für Entführung und die Geiselnahme im Fernsehstudio lagen und letztendlich der Hintergrund für den Verkauf der HHLA an russische Investoren. Es gab also durchaus kriminalistische Ermittlungsarbeit = Krimi.karlAbundzu hat geschrieben: Aber gerade da greift er eine Tradition wieder auf, der der Tatort nach und nach zu entkommen versuchte: Immer die beziehungsgescheiterten alleinerzihehenden, mit Kind, die in die Handlung miteinbezogen werden, so dasss es eher um dieses Verhältnis geht. Wenn ich die Inhaltsangaben und Trailer richtig verstanden habe, ging es bei dem Tatort ja gerad drum, sein eigenes Kind zu befreien, mit der reingesetzten persönlichen Betroffenheit. Und gearade nicht dadrum, rauszufinden, wer der Täter ist und warum er es tat. Also kein Krimi.
karlAbundzu hat geschrieben:
Und unsympatisches Verhalten mit einer führenden Position in einer tendentiell antisozialen Sekte zu vergleichen halte ich zumindest für gewagt. Wobei ich weiterhin Cruise- und Travolta - Filme und höre Musik von Juliette and the Licks.
Ich habe gerade nicht Schweiger mit Cruise/Travolta verglichen, sondern zunächst in den Raum gestellt, inwieweit die Antipathie ggü. Darstellern tatsächlich den Unterhaltungswert beeinflusst, da bei Filmen mit Schweigerbeteiligung eben recht schnell das Bashing der Person Schweiger beginnt.
Dass finde ich unsinnig, da man dann zB keinen Film mit Kinski sehen dürfte (mal unterstellt, dass den niemand wirklich sympathisch findet) und die Frage der (persönlichen) Antipathie in keiner Weise die darstellerischen Leistungen beeinflusst.
Wenn man (keine Anmerkung in deine Richtung) das ernsthaft erwägen möchte, muss man dann erst recht die Frage stellen, ob man Filme schaut, die unter Beteiligung von Darstellern entstanden, die privat zumindest moralisch fragwürdig agieren (wie zB Cruise/Travolta). Was natürlich in keiner Weise mit Fragen der Sympathie/Antipathie vergleichbar ist. Was ist außerdem mit Künstlern, die straffällig wurden?