Todesspiel (Teil 1 & 2) - Heinrich Breloer (1997)

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jogiwan
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Todesspiel (Teil 1 & 2) - Heinrich Breloer (1997)

Beitrag von jogiwan »

Todesspiel

Bild

Originaltitel: Todesspiel

Alternativtitel: Todesspiel (Teil 1) - Volksgefängnis / Todesspiel (Teil 2) - Entführt die Landshut

Herstellungsland: Deutschland / 1997

Regie: Heinrich Breloer

Darsteller: Hans Brenner, Sebastian Koch, Hans-Jörg Assmann, Ulrich Bähnk

Story:

Am 5. September 1977 wird Hanns Martin Schleyer, der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände von Mitgliedern der RAF entführt um inhaftierte Terroristen freizupressen. Doch die deutsche Regierung entscheidet sich nicht auf die Forderungen einzugehen und Schleyer wird zum Spielball zwischen gewaltbereiten Extremisten, inhaftierten Terroristen und einer Bundesregierung, die Härte zeigen möchte und dabei auch das Ableben des Mannes in Kauf zu nehmen scheint. Als sich Schleyer nach Wochen noch immer an einem unbekannten Ort befindet, entführen weitere Extremisten ein Flugzeug der Lufthansa mit 91 Passagieren an Bord um den Forderungen weiteres Gewicht zu verleihen und die Bundesregierung gerät weiter unter Druck…
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jogiwan
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Re: Todesspiel (Teil 1 & 2) - Heinrich Breloer (1997)

Beitrag von jogiwan »

Die Ereignisse des sogenannten „Deutschen Herbsts“ im Jahre 1977 sind zwar für mich als Österreicher vermutlich nicht so präsent wie vermutlich im kollektiven, deutschen Bewusstsein einer älteren Generation, aber das zweiteilige Doku-Drama „Todesspiel“ bietet einen packenden Einblick in die zahlreichen Ereignisse, die Deutschland wochenlang in Bann halten sollten. Regisseur Heinrich Breloer vermengt Spielszenen, Archiv-Material und Interviews mit Zeitzeugen und Beteiligten zu einem authentischen Einblick auf beide Seiten und packenden Film-Ereignis, das den Zuschauer erschaudern lässt. Ich muss ja ehrlich gestehen, dass ich zwar schon vom „Deutschen Herbst“ gehört habe, aber ich wusste nicht, dass die Entführung von Schleyer und der „Landshut“ zusammenhängten und wie sich die Sache im weiteren Verlauf entwickeln sollte. Im zweiten Teil der 180minütigen Zweiteilers wird dann auch die Spannungsschraube auch unglaublich angezogen und durch die guten Darsteller wird den Schlagzeilen von damals ein menschliches Antlitz verliehen. Dabei ist „Todesspiel“ aber auch immer größtmöglich objektiv, nüchtern bzw. sachlich erzählt und zeigt sowohl die Täter, die Opfer und die Entscheidungsträger, die auf die Bedrohung reagieren mussten. Jede Seite kommt zu Wort und die Ereignisse werden auf nachvollziehbare und eindringliche Weise geschildert, ohne diese dabei auf irgendeine Weise zu verklären oder den moralischen Finger zu erheben. „Todesspiel“ ist dann auch Geschichtsunterricht, wie er im besten Falle ausfallen kann und zugleich auch ein eindringliches Plädoyer gegen Gewalt, Extremismus und Terror.
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