Traumstadt - Johannes Schaaf (1973)

Moderator: jogiwan

Antworten
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39594
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Traumstadt - Johannes Schaaf (1973)

Beitrag von jogiwan »

Traumstadt

Bild

Originaltitel: Traumstadt

Herstellungsland: Deutschland / 1973

Regie: Johannes Schaaf

Darsteller: Per Oscarsson, Rosemarie Fendel, Olimpia, Eva Maria Meineke, Helen Vita, Heinrich Schweiger

Story:

Seit drei Tagen folgt ein seltsamer Mann dem Künstler Florian Sand auf Schritt und Tritt. Der Fremde gibt sich schließlich als Agent für eine weit entfernt liegende Traumstadt zu erkennen und er will Florian als neuen Bewohner gewinnen. Dort könnte er ungehindert alle seine Wünsche und Bedürfnisse befriedigen. Der Fremde übergibt dem Künstler das Bildnis seines alten Schulfreundes Patera und einen Scheck. Bald darauf reist Florian mit seiner Frau Anna zur Traumstadt, wo ein Zwerg die Neuankömmlinge in Empfang nimmt. Zunächst erscheint das bunte Treiben neu und ungewöhnlich. Florian zeigt sich besonders von einer jungen Schönen fasziniert. Seltsam ist nur, dass er nicht zu seinem Freund Patera vordringen kann. Dann erleidet Anna einen Nervenzusammenbruch und immer mehr wird die Traumstadt ein heilloser Ort der Ausschweifung, der Verwüstung und des Untergangs. (quelle: cover)
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39594
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Traumstadt - Johannes Schaaf (1973)

Beitrag von jogiwan »

Johannes Schaafs Adaptierung eines Romans von Alfred Kubin präsentiert ein vom Alltag frustriertes Ehepaar der gehobenen Gesellschaft und künstlerischen Anspruch, dass eines Tages auf Einladung eines Jugendfreundes in „Traumstadt“ landet, in dem die Entfaltung des persönlichen Individuums höchste Priorität hat. Das so etwas nicht gut gehen kann, liegt aber leider in der Natur des Menschen und „Traumstadt“ ist dann auch ein Abgesang auf die Menschheit und einer Gesellschaft an Egoisten, die eigene Bedürfnisse über die der anderen stellt. Als die zweifelhafte Harmonie in der fiktiven Stadt kippt, ist es auch bis zur kollektiven Gewalt und Zerstörung als scheinbar einzige Lösungsmöglichkeit auch nicht mehr weit. Dabei ist „Traumstadt“ nicht nur erzählerisch sehr interessant aufbereitet und bietet metaphorische Szenen am laufenden Band, sondern gefällt auch durch seinen Look, der an die Nachkriegsjahre und Sci-Fi gleichermaßen erinnert. Irgendwo zwischen Alejandro Jodorowsky, Pasolini, Rabal und Peter Fleischmann ist dem „Momo“-Regisseur jedenfalls ein sehr außergewöhnlicher, anspruchsvoller und mutiger Film gelungen, der zugleich nachdenklich und betroffen macht.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Antworten