Deliria-Italiano

Originaltitel: Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn

Herstellungsland: Deutschland / 1967

Regie: Rolf Olsen

Darsteller: Erik Schumann, Konrad Georg, Heinz Reincke, Karl Lieffen, Fritz Wepper, Jürgen Draeger u.a.

Story:
Die Hamburger Oberschicht lebt sich sexuell an durch LSD gefügig gemachten jungen Mädels aus, die ihnen von einer skrupellosen Bande Wohlstandsbengel gegen Bares zugeschanzt werden.

Story: geklaut vom Buxtebrawler (ofdb)
http://www.ofdb.de/film/37226,Wenn-es-N ... Reeperbahn

Bislang lief nur mal eine Kinoversion im 3001-Kino, ansonsten nur auf VHS erhältlich (ROYAL VIDEO)
Danke an meinen deliria-Kameraden, der es mir ermöglichte, diesen Film zu sehen

Geiler Film, der besonders einem zugereistem Hamburger sehr gefallen wird wie mir. Tschüß Frankfurt - Hamburg Ole Ein Schmankerl vor dem Herrn, welchem auch immer. Der Hamburger Slang, der hier immer wieder zu Tage kommt, die bekannten Schauplätze, die man auch nach 50 Jahren noch wieder erkennt, ich bin begeistert. Fritz Wepper, hier noch erkennbar rotblond, auf der "falschen Seite", aber mit Herz im Leib...für Lokalpuristen ein Schmankerl
Erinnert mich von der Erzählstruktur etwas an die MONDO CANE Reihe, mit erhobenem Zeigefinger.
LSD (später wohl Kokain), Prostitution, Alkohol, Rausch, schnelles Geld, Abenteuerlust, die Ausbeutung von Frauen...all dies bezog man wohl auf Hamburg und schaffte eine ganze Reihe solcher Filmchen in der damaligen Zeitepoche. Heute eher verdrängt, weil als alltäglich registriert, wollte man das damals in Spielfilmen wie diesen hier verpacken und aufrütteln und sei es nur an der Kinokasse.

8,5/10 + etliche

Wieder mal eine Perle aus deutschen Landen, ich mag Olsens Filme einfach.
So hat auch dieser Film ne ganze Menge Charme, eine Spur Gesellschaftskritik und ist als eine Art Report inzeniert, auch mal nicht schlecht.
Hinzu kommen die altbekannten Gesichter, wie Heinz Reincke, Karl Lieffen, Fritz Webber und und und...
Wie alle St. Pauli Filme ein Fest!

8/10

Der erste Hamburg-Streich der Olsen-Bande ist unverzichtbar.

am 31.10. ist es soweit. der film erscheint im digipak mit ak von herrn kessler und pelle felsch auf dvd. pflichtkauf!


das cover ist dabei schön an das alte royal tape angelehnt:

igore hat geschrieben:am 31.10. ist es soweit. der film erscheint im digipak mit ak von herrn kessler und pelle felsch auf dvd. pflichtkauf!

Klasse!

Verdammt, der Trailer macht echt Lust auf mehr. Onkel Olsen hatte es einfach drauf
Die Aufmachung sieht auch top aus (ich liebe Digipaks), aber es ist schon echt hart, dass in den letzten Monaten 20-30 Euro zum Normalpreis für Genrefilm-Veröffentlichungen geworden sind.

Und immer schön mit Audiokommentar von Kessler und den anderen üblichen Verdächtigen, die derzeit quasi am laufenden Band Filme kommentieren. Für die Labels hat sich das offenbar als preisgünstige Möglichkeit etabliert, die VÖs aufzuwerten und hohe Preise zu rechtfertigen. Ich mag den Christian ja sehr, aber ein neues Buch wäre mir viel lieber als dieses ausufernde Schwadronieren in lockerer Atmosphäre zu Filmen.

Nichts gegen eine launige Analyse durch wortgewandte Filmgelehrte und bei ganz besonderen Filmen mag das auch mal Sinn machen, aber in den meisten Fällen könnte man das in einem viertelstündigen Featurette m.E. viel sinnvoller erledigen. Für die abendfüllenden Kommentare fehlen mir meistens Zeit und Nerven, wenn da unterm Strich eine handvoll Anekdoten zwischen vielen Pausen und Ähs und Gelächter kommen.

20-30 EUR?? Bei der OFDb kostet der Film gerade 19,98 EUR. So viel kostet meiner Erfahrung nach auch eine Neuveröffentlichung eines Major-Labels im Saturn. "Teuer" ist das höchstens, wenn man den Preis mit dem einer jahrealten Normalo-DVD von Universal, Sony oder wem auch immer vergleicht. Aber das heißt Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Und das bei einem Film, bei dem man froh sein kann, dass er überhaupt noch veröffentlicht wird und das in so einer liebevollen Edition. Wie schon in einem anderen Thread gesagt braucht man den "hohen" Preis gar nicht durch einen AK zu rechtfertigen, da steckt einfach jede Menge Aufwand drin und es muss sich bei so einem kleinen Interessentenkreis einfach irgendwie rechnen.

Adalmar hat geschrieben:20-30 EUR?? Bei der OFDb kostet der Film gerade 19,98 EUR. So viel kostet meiner Erfahrung nach auch eine Neuveröffentlichung eines Major-Labels im Saturn. "Teuer" ist das höchstens, wenn man den Preis mit dem einer jahrealten Normalo-DVD von Universal, Sony oder wem auch immer vergleicht. Aber das heißt Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Naja, hast ja irgendwie auch recht, da isses vielleicht ein wenig mit mir durchgegangen Womöglich kommt es mir auch nur so vor, weil die hochklassigen Veröffentlichungen durch Labels/Serien wie Camera Obscura, Bildstörung, Subkultur, Edition Tonfilm, Deutsche Vita und wie sie alle heißen derzeit in schneller Abfolge kommen. Bei den immer beliebter werdenden BD/DVD-Combos in den berüchtigten Mediabooks hat sich 30 Euro schon als Quasi-Standard etabliert, obwohl sie dem Kunden keinen Mehrwert sondern lediglich eine nutzlose Disc bescheren. Das betrifft jetzt nicht die Edition Deutsche Vita, aber die Marschrichtung ist klar.

Generell bin ich aber skeptisch gegenüber DVD-Veröffentlichungen geworden: Ein Label, das heute einen Film neu abtasten lässt, lässt das sicherlich in HD-Qualität machen. Wenn ich den heute für 20 Euro kaufe und er dann in einem Jahr auf Blu-ray kommt, beiße ich mir doch in den Arsch.

Jeroen hat geschrieben:

Adalmar hat geschrieben: Wenn ich den heute für 20 Euro kaufe und er dann in einem Jahr auf Blu-ray kommt, beiße ich mir doch in den Arsch.

Ich möchte das sehen, bitte!

Aber die Kritik kann ich schon nachvollziehen. Bei den vier samtenen Graufliegen hab ich echt schlucken müssen, aber ein Ugo hält sein Wort.