hui, zum Göück hab ich den nicht gegucktNello Pazzafini hat geschrieben:Re: Die große Milieu-FilmlisteAutor: Nello Pazzafini » 30. Okt 2012, 10:16
Hab jetzt den Zwischen Shanghai und St Pauli gesichtet und ausser das ich gelangweilt war festgestellt das pauli aber auch wirklich nur im titel vorkommt!!! Für Hartgesottene Horst Verehrer oder welche die bei Bill Ramsey mitsingen wollen aber pauli bezug absolut null.
Ugo, komm, da musst du durch......
Zwischen Schanghai und St. Pauli - Wolfgang Schleif
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Re: Zwischen Schanghai und St. Pauli - Wolfgang Schleif
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
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Re: Zwischen Schanghai und St. Pauli - Wolfgang Schleif
Handlung:
Mr. und Mrs. Böse (Horst Frank und Dorothee Parker) planen durch die Sprengung eines Schiffs einen Versicherungsbetrug zu begehen. Doch Mr. Böse hat noch andere Pläne: Er entführt die Millionärstochter Vera Anden (Karin Baal) und lässt sie auf besagten Frachter verschleppen, um ihren Vater zu erpressen. Können die drei ulkigen deutschen Matrosen (Joachim Hansen, Bill Ramsey, Carlo Giustini), die auf dem Unglücksdampfer angeheuert haben, den Tag noch retten?
Kritik:
„Zwischen Shanghai und St. Pauli“ ist ein netter Film, kein bemerkenswert guter Film, kein sonderlich emotionaler oder intelligenter Film, aber ein netter Film. Man muss dabei nicht sonderlich viel nachdenken, allzu tragische Situationen werden einem großteils erspart und wir bekommen fiese Bösewichte, die am Schluss bestraft werden und liebenswerter Helden, die am Schluss heiraten. Kurz gesagt: Leichte, gut verdauliche Unterhaltung, nichts Besonderes, aber nett.
Die drei deutschen Seeleute sind eine lustige Truppe, besonders natürlich Bill Ramsey, der selbstverständlich seine Gesangsstimme wiedermal zum Besten geben darf. Karin Baal, bekannt aus den Plörrbräu-Werbungen, nervte in ihren ersten Szenen ein wenig, da sie eine verwöhnte Göre spielt, deren Dialoge nur daraus bestehen, sich über irgendeine Kleinigkeit zu beschweren, aber auch sie bessert sich mit der Zeit rapide und wächst dem Zuseher ans Herz (außerdem mag ich ihre Stimme). Dass Horst Frank einen wunderbar diabolischen Bösewicht spielt, ist etwas Selbstverständliches und Dorothee Parker macht ihre Sache an seiner Seite auch sehr gut.
Den Großteil des Filmes wird hin- und her geschnitten zwischen dem mit Explosionskörpern gespickten Schiff, auf dem sich die meisten der Helden befinden, und Sherlock Ramsey, der an Land geblieben ist, von dem mörderischen Plan mitbekommen hat und nun versucht die Sprengung seiner Freunde zu verhindern. Beide Plots halten das Interesse aufrecht, der eine, weil Ramsey eine lustige Type ist und der andere in erster Linie wegen Luisella Boni als Isabella.
Isabella ist die gutmütige aber naive Freundin von Mr. Böse, die ihm aus Leichtsinn bei seinem Plan hilft, an Bord des Schiffes aber merkt, was sie getan hat, und sich infolge dessen auf die Seite der Helden schlägt. Sie ist eine sehr sympathische und spaßige Figur, der Unterschied zu anderen Sympathieträgern besteht jedoch darin, dass ihr Davonkommen nicht wirklich garantiert ist. Ich meine, Uhhh, wer hätte das gedacht? Aber mit brünetten weiblichen Nebenfiguren verfahren Unterhaltungsfilme aus den frühen 60ern, besonders, wenn sie sich noch am Plan der Schurken beteiligt haben, meist nicht so freundlich.
Zwei Beispiele, die mir grade einfallen: In Lenzis „Robin Hood – Der Löwe von Sherwood“ stirbt die taffe Wirtin bei der Entführung von Lady Marion. Mit ihrem letzten Atemhauch sagt sie Robin Hood, was geschehen ist. WEN INTERESSIERT MARION??? Die Wirtin ist tot, Film aus! Oder: Als in „Der schwarze Seeteufel“ Liana Orfei stirbt meint Ricardo Montalban: „Ja, dumm, dass du tot bist, aber wir müssen jetzt unbedingt Doofy McGouverneurstochter retten.“ WEN INTERESSIERT DOOFY MCGOUVERNEURSTOCHTER??? Liana Orfei ist tot, Film aus! Diese und ähnliche Beispiele geisterten mir im Kopf herum, als ich mir „Zwischen Shanghai und St. Pauli“ ansah und dies machte jede Szene, in welcher Isabella in Gefahr ist, nervenzerreißend spannend.
Zwei Aspekte des Filmes, seine Niedlichkeit und diverse Slapstick-Einlagen, kann man als negativ werten und in Sachen Slapstick tu ich das auch. Es ist schon gut, dass es einige Stellen zum Schmunzeln gibt, aber übertriebene Gags, wie der eine Typ, der bei einer Bar-Schlägerei wortwörtlich aus seinen Schuhen geschlagen wurde, wirken in einem Film der keine wirkliche Komödie ist, doch ziemlich störend. Die Niedlichkeit – die drei deutschen Matrosen adoptieren spontan drei Hundewelpen – machte mir jedoch nichts. Ich habe mich als Gegenbeispiel mal darüber beschwert, dass in „Cowboys and Aliens“ immer wieder auf einen süßen Hund geschnitten wird, dies aber nur, weil der Film hart und brutal ist und ich es nicht einsehe, warum man nach einer blutigen Prügelorgie einen verdutzten Hund zeigen muss. „Zwischen Shanghai und St. Pauli“ ist aber kein brutaler sondern wie gesagt ein netter kleiner Gute-Laune-Film, da ist es kein Problem, wenn wir alle paar Minuten eine Großaufnahme von Klein-Rintintin bekommen.
Hier und da bekam ich auch ein trashiges Vergnügen geboten, besonders muss ich beispielsweise an die Sängerin denken, die in einer marokkanischen Bar voller afrikanischer Stereotypen, komplett mit Wasserpfeifen und Fez-Hüten, einen deutschen Schlager zum besten gibt, von dem sich die Statisten nicht sonderlich begeistert zeigen.
Fazit: Absolut nichts Besonderes…aber nett. 6/10
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Mr. und Mrs. Böse (Horst Frank und Dorothee Parker) planen durch die Sprengung eines Schiffs einen Versicherungsbetrug zu begehen. Doch Mr. Böse hat noch andere Pläne: Er entführt die Millionärstochter Vera Anden (Karin Baal) und lässt sie auf besagten Frachter verschleppen, um ihren Vater zu erpressen. Können die drei ulkigen deutschen Matrosen (Joachim Hansen, Bill Ramsey, Carlo Giustini), die auf dem Unglücksdampfer angeheuert haben, den Tag noch retten?
Kritik:
„Zwischen Shanghai und St. Pauli“ ist ein netter Film, kein bemerkenswert guter Film, kein sonderlich emotionaler oder intelligenter Film, aber ein netter Film. Man muss dabei nicht sonderlich viel nachdenken, allzu tragische Situationen werden einem großteils erspart und wir bekommen fiese Bösewichte, die am Schluss bestraft werden und liebenswerter Helden, die am Schluss heiraten. Kurz gesagt: Leichte, gut verdauliche Unterhaltung, nichts Besonderes, aber nett.
Die drei deutschen Seeleute sind eine lustige Truppe, besonders natürlich Bill Ramsey, der selbstverständlich seine Gesangsstimme wiedermal zum Besten geben darf. Karin Baal, bekannt aus den Plörrbräu-Werbungen, nervte in ihren ersten Szenen ein wenig, da sie eine verwöhnte Göre spielt, deren Dialoge nur daraus bestehen, sich über irgendeine Kleinigkeit zu beschweren, aber auch sie bessert sich mit der Zeit rapide und wächst dem Zuseher ans Herz (außerdem mag ich ihre Stimme). Dass Horst Frank einen wunderbar diabolischen Bösewicht spielt, ist etwas Selbstverständliches und Dorothee Parker macht ihre Sache an seiner Seite auch sehr gut.
Den Großteil des Filmes wird hin- und her geschnitten zwischen dem mit Explosionskörpern gespickten Schiff, auf dem sich die meisten der Helden befinden, und Sherlock Ramsey, der an Land geblieben ist, von dem mörderischen Plan mitbekommen hat und nun versucht die Sprengung seiner Freunde zu verhindern. Beide Plots halten das Interesse aufrecht, der eine, weil Ramsey eine lustige Type ist und der andere in erster Linie wegen Luisella Boni als Isabella.
Isabella ist die gutmütige aber naive Freundin von Mr. Böse, die ihm aus Leichtsinn bei seinem Plan hilft, an Bord des Schiffes aber merkt, was sie getan hat, und sich infolge dessen auf die Seite der Helden schlägt. Sie ist eine sehr sympathische und spaßige Figur, der Unterschied zu anderen Sympathieträgern besteht jedoch darin, dass ihr Davonkommen nicht wirklich garantiert ist. Ich meine,
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Zwei Beispiele, die mir grade einfallen: In Lenzis „Robin Hood – Der Löwe von Sherwood“ stirbt die taffe Wirtin bei der Entführung von Lady Marion. Mit ihrem letzten Atemhauch sagt sie Robin Hood, was geschehen ist. WEN INTERESSIERT MARION??? Die Wirtin ist tot, Film aus! Oder: Als in „Der schwarze Seeteufel“ Liana Orfei stirbt meint Ricardo Montalban: „Ja, dumm, dass du tot bist, aber wir müssen jetzt unbedingt Doofy McGouverneurstochter retten.“ WEN INTERESSIERT DOOFY MCGOUVERNEURSTOCHTER??? Liana Orfei ist tot, Film aus! Diese und ähnliche Beispiele geisterten mir im Kopf herum, als ich mir „Zwischen Shanghai und St. Pauli“ ansah und dies machte jede Szene, in welcher Isabella in Gefahr ist, nervenzerreißend spannend.
Zwei Aspekte des Filmes, seine Niedlichkeit und diverse Slapstick-Einlagen, kann man als negativ werten und in Sachen Slapstick tu ich das auch. Es ist schon gut, dass es einige Stellen zum Schmunzeln gibt, aber übertriebene Gags, wie der eine Typ, der bei einer Bar-Schlägerei wortwörtlich aus seinen Schuhen geschlagen wurde, wirken in einem Film der keine wirkliche Komödie ist, doch ziemlich störend. Die Niedlichkeit – die drei deutschen Matrosen adoptieren spontan drei Hundewelpen – machte mir jedoch nichts. Ich habe mich als Gegenbeispiel mal darüber beschwert, dass in „Cowboys and Aliens“ immer wieder auf einen süßen Hund geschnitten wird, dies aber nur, weil der Film hart und brutal ist und ich es nicht einsehe, warum man nach einer blutigen Prügelorgie einen verdutzten Hund zeigen muss. „Zwischen Shanghai und St. Pauli“ ist aber kein brutaler sondern wie gesagt ein netter kleiner Gute-Laune-Film, da ist es kein Problem, wenn wir alle paar Minuten eine Großaufnahme von Klein-Rintintin bekommen.
Hier und da bekam ich auch ein trashiges Vergnügen geboten, besonders muss ich beispielsweise an die Sängerin denken, die in einer marokkanischen Bar voller afrikanischer Stereotypen, komplett mit Wasserpfeifen und Fez-Hüten, einen deutschen Schlager zum besten gibt, von dem sich die Statisten nicht sonderlich begeistert zeigen.
Fazit: Absolut nichts Besonderes…aber nett. 6/10
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