Deliria-Italiano

HEROES IN HELL



Produktionsland : Italien
Produktionsjahr : 1973

Originaltitel : Eroi all'inferno

Genre : Krieg
Lauflänge : 83 Minuten
Freigabe : ab 18 Jahren

Regie : Joe D’Amato (als Michael Wotruba)
Drehbuch : Aristide Massaccesi
Musik : Vassili Kojucharov

Darsteller : Klaus Kinski, Ettore Manni, Rosemarie Lindt, Lars Bloch, Paul Muller, Carlos Ewing, Luciano Rossi

Story:
Italienische Truppen versuchen in den Wirren des Zweiten Weltkriegs wichtige Dokumente aus dem Lager der deutschen Verbände zu stehlen. Zu diesem Zweck müssen sie sich direkt in die Höhle des Löwen wagen. Ihr Plan scheint zunächst zu gelingen …

Es gibt Filme, die sind gut und es gibt Filme, die sind weniger gut. Und dann gibt es noch die Sorte Filme, die völlig überflüssig sind. Und dazu gehört „HEROES IN HELL“, der so bombastisch ist, dass sogar die Film-Gourmets aus deutschen Landen einen weiten Bogen um ihn gemacht haben.

„HEROES IN HELL“ ist die x-te Kinski-Kriegsproduktion, in der der Deutsche mal wieder der doofe Böse ist und alle anderen sind gut. Viel Geballer, viel Gemetzel, null Handlung, null Sinn. Wieder einmal geht es um wichtige Dokumente, die im deutschen Lager zu erbeuten sind. Auf dem Weg zum Ziel sterben natürlich auch wieder ein paar Gute, die dann heroisch abgefeiert werden, während alles, was eine deutsche Uniform trägt, gnadenlos in Grund und Boden geschossen wird.

Schauspieler, die jeder Beschreibung spotten, Handlung, die nicht vorhanden ist – was will das Herz des Cineasten mehr? Dieser Film ist so grottenübel, dass man sich noch nicht mal wundert, warum die mit zig Schüssen umgenieteten Opfer weder Einschusslöcher haben noch auch nur ansatzweise bluten. Vielleicht ist das ja humanes Sterben? Eine typische italienische Null-Budget-Produktion.

Klaus Kinski darf natürlich wieder den deutschen Obermotz geben, hat wenigstens wieder so etwas wie einen kleinen Film im Film. Sein General Kaufmann hat einen leichten Kunsttick. Und als man Kinski nach über einer Stunde endlich mal zu Gesicht bekommt, steht er in Karl Lagerfeld-Pose vor einem selbstgemalten Ölbild, an das er gerade letzte Hand anlegt. Mit gewohnter Routine spult Kinski sein Programm runter, darf relativ fesch aussehen in seiner Uniform … und das war es auch schon.

Wenn den Herren Drehbuch-Autoren zwischendurch völlig die Ideen ausgehen (nicht, dass sie überhaupt welche gehabt hätten) werden endlos Flugszenen aus irgendwelchen Original-Wochenschauen eingeflochten. Würde man diese Szenen und die sich ständig wiederholenden Morgenappelle der gefangenen Soldaten wegschneiden, käme man viellicht noch auf eine Viertelstunde Spieldauer.

Neben unserem Kläuschen darf auch mal wieder Luciano Rossi mitwirken, der sein leicht debiles Anlitz auch bereits in Kinski-Filmen wie „Die gnadenlose Hand des Gesetzes“ oder „Die Mörderbestien“ in die Kamera halten durfte und wenigstens für ein bissel Abwechslung sorgt. Das Schlimme an diesem Streifen ist die Tatsache, dass sich hier Joe D'Amato als Regisseur vergriffen hat. Der gute Mann mag ja besonders im Horror-Genre einige Perlen der Zunft inszeniert haben, im Kriegsfilm-Bereich geht der Schuss voll nach hinten los. D'Amato wird schon gewusst haben, warum er sich hinter lieber als Michael Wotruba agierte.

Da es an diesem Streifen nun wirklich gar nichts gibt, was auch nur ansatzweise sehenswert wäre, darf man „HEROES IN HELL“ mit ruhigem Gewissen in die Top 10 der filmischen Kinski-Sargnägel einreihen.

1 / 10

Ich weiß ja nicht wie es Dir so geht ... aber ich interessiere mich generell eher für Filme, die absolut schlecht gemacht werden, als für solche die über den grünen Klee gelobt werden. Dennoch war es in diesem Fall nicht meine Absicht.

Der Streifen muß ja schon obermies sein, bei einer Bewertung von 1/10

Sicher ist für mich nur, daß der super-selten ist und im deutschen Sprachraum nie erschienen.

...und irgendwie gehts mir hier so ähnlich, wie dem Jogi.