Metropolis 2000 - Enzo G. Castellari
Moderator: jogiwan
Metropolis 2000 - Enzo G. Castellari
Originaltitel: I Nuovi barbari
Herstellungsland: Italien / 1982
Regie: Enzo G. Castellari
Darsteller: Giancarlo Prete, Fred Williamson, George Eastman, Anna Kanakis, Ennio Girolami, Venantino Venantini, Massimo Vanni, Giovanni Frezza, Zora Kerova u. A.
Story:
Nach dem großen Atomkrieg liegt die Welt in Trümmern, und Anarchie herrscht allerorten. Als die "Templars", eine rüde Horde von mordlüsternen Bikern, über harmlose Menschen herfallen, stellen sich ihnen drei mutige Helden in den Weg. Skorpion, der einsame Reiter mit seinem coolen Auto, Genius, ein geschickter Bogenschütze mit explosiven Pfeilen und die schöne Alma liefern sich heiße Kämpfe mit den Barbaren...
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
Re: Metropolis 2000 - Enzo G. Castellari
Metropolis 2000
Wir schreiben das Jahr 2019. Mutter Erde wurde vor ein paar Jahren mit einem nuklearen Krieg drangsaliert. Ein paar Menschlein haben das Desaster überlebt, doch deren Zukunft sieht nicht sonderlich erbaulich aus. Die Templar, eine motorisierte Gang die von einem irren Fanatiker (George Eastman) angeführt wird, hat es sich zur Aufgabe gemacht alle anderen Überlebenden zu meucheln. Dabei gehen die Burschen durchaus kreativ vor, aufspiessen, sprengen, Rübe ab, alles wird geboten. Skorpion (Giancarlo Prete) stellt sich dem Gesindel entgegen. Sein Auto verfügt über ein paar nette Zusatzfunktionen, die sich ebenfalls wunderbar zum killen eignen. Sollte dies nicht ausreichen, greift der einsame Kämpfer und Rächer der Gejagten kurzerhand zur Wumme. Doch so ganz ohne Unterstützung kommt unser Held nicht aus. Nadir (Fred Williamson) greift ein, wenn Skorpion in Schwierigkeiten kommt. Seine Waffe ist ein Bogen, mit tödlicher Präzision verschiesst er explosive Pfeile und macht dem Gesindel zu schaffen...
Enzo G. Castellari kennt man als Regisseur grosser Italo-Western, z.B. "Keoma - Melodie des Sterbens" oder anderer Italo-Klassiker wie z.B. "Ein Haufen verwegener Hunde". "Metropolis 2000" (I nuovi Barbari) jedoch ist herrlicher Endzeit Trash, der völlig ohne Skrupel auf der damals durch "Mad Max" ausgelösten Endzeitwelle reitet. Dabei bedient man sich selbstverständlich beim Vorbild, jedoch ist Castellari ein viel zu guter Filmemacher um lediglich eine dröge Kopie abzuliefern. Als Kulisse diente offensichtlich eine alte Kiesgrube oder etwas in der Art, doch durch die erstklassige Kameraarbeit kommt die Endzeitstimmung sehr überzeugend rüber. Die Effekte sind ansprechend, auch wenn es sich bei den zu Mettgut verarbeiteten Opfern ganz offensichtlich um Puppen handelt. Dies steigert die Freude, kann man doch mit diesen Spielzeugen herrliche Panschereien veranstalten. Ein kleiner Schwachpunkt ist die Hauptfigur Skorpion, denn Giancarlo Prete wirkt manchmal ein wenig blass und leicht fehl am Platz. Doch dafür bekommt man mit Hackfresse Eastman und Blaxploitation-Gott Williamson gleich zwei verehrungswürdige Darsteller geboten.
Die DVD von CMV verdient grosses Lob, denn der Film liegt in toller Qualität vor. Allerdings ist darauf zu achten die richtige Version zu kaufen. In Kaufhäusern liegt häufig die gekürzte 16er Scheibe herum, diese ist natürlich lediglich als Bierdeckel verwendbar. Die JK-geprüfte Scheibe ist über einschlägig bekannte Wege zu erwerben. Sie kommt in einer kleinen, schicken Hartbox als #52 der "Trash Collection" von CMV.
Fazit: Wem Mad Max zu konventionell ist, wer ein Herz für wundervolle Trash Perlen hat, der sollte sich diese wunderbare Veröffentlichung keinesfalls entgehen lassen.
Dicke 8/10
Wir schreiben das Jahr 2019. Mutter Erde wurde vor ein paar Jahren mit einem nuklearen Krieg drangsaliert. Ein paar Menschlein haben das Desaster überlebt, doch deren Zukunft sieht nicht sonderlich erbaulich aus. Die Templar, eine motorisierte Gang die von einem irren Fanatiker (George Eastman) angeführt wird, hat es sich zur Aufgabe gemacht alle anderen Überlebenden zu meucheln. Dabei gehen die Burschen durchaus kreativ vor, aufspiessen, sprengen, Rübe ab, alles wird geboten. Skorpion (Giancarlo Prete) stellt sich dem Gesindel entgegen. Sein Auto verfügt über ein paar nette Zusatzfunktionen, die sich ebenfalls wunderbar zum killen eignen. Sollte dies nicht ausreichen, greift der einsame Kämpfer und Rächer der Gejagten kurzerhand zur Wumme. Doch so ganz ohne Unterstützung kommt unser Held nicht aus. Nadir (Fred Williamson) greift ein, wenn Skorpion in Schwierigkeiten kommt. Seine Waffe ist ein Bogen, mit tödlicher Präzision verschiesst er explosive Pfeile und macht dem Gesindel zu schaffen...
Enzo G. Castellari kennt man als Regisseur grosser Italo-Western, z.B. "Keoma - Melodie des Sterbens" oder anderer Italo-Klassiker wie z.B. "Ein Haufen verwegener Hunde". "Metropolis 2000" (I nuovi Barbari) jedoch ist herrlicher Endzeit Trash, der völlig ohne Skrupel auf der damals durch "Mad Max" ausgelösten Endzeitwelle reitet. Dabei bedient man sich selbstverständlich beim Vorbild, jedoch ist Castellari ein viel zu guter Filmemacher um lediglich eine dröge Kopie abzuliefern. Als Kulisse diente offensichtlich eine alte Kiesgrube oder etwas in der Art, doch durch die erstklassige Kameraarbeit kommt die Endzeitstimmung sehr überzeugend rüber. Die Effekte sind ansprechend, auch wenn es sich bei den zu Mettgut verarbeiteten Opfern ganz offensichtlich um Puppen handelt. Dies steigert die Freude, kann man doch mit diesen Spielzeugen herrliche Panschereien veranstalten. Ein kleiner Schwachpunkt ist die Hauptfigur Skorpion, denn Giancarlo Prete wirkt manchmal ein wenig blass und leicht fehl am Platz. Doch dafür bekommt man mit Hackfresse Eastman und Blaxploitation-Gott Williamson gleich zwei verehrungswürdige Darsteller geboten.
Die DVD von CMV verdient grosses Lob, denn der Film liegt in toller Qualität vor. Allerdings ist darauf zu achten die richtige Version zu kaufen. In Kaufhäusern liegt häufig die gekürzte 16er Scheibe herum, diese ist natürlich lediglich als Bierdeckel verwendbar. Die JK-geprüfte Scheibe ist über einschlägig bekannte Wege zu erwerben. Sie kommt in einer kleinen, schicken Hartbox als #52 der "Trash Collection" von CMV.
Fazit: Wem Mad Max zu konventionell ist, wer ein Herz für wundervolle Trash Perlen hat, der sollte sich diese wunderbare Veröffentlichung keinesfalls entgehen lassen.
Dicke 8/10
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
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Re: Metropolis 2000 - Enzo G. Castellari
Metropolis 2000
Als mit John Carpenter´s "Die Klapperschlange" und den "Mad Max" Filmen der Boom der Endzeitfilme ausbrach, sprangen auch die Italiener auf den Zug auf und brachten kostengünstige Streifen heraus.
Mit "Metropolis 2000" lieferte Regisseur Enzo G. Castellari einen unterhaltsamen Film ab. Ich finde es immer wieder bewundernswert, wie die Italiener mit einem recht kleinen Budget, es immer wieder schafften, kleine Perlen herauszubringen. Sicherlich merkt man "I Nuovi barbari" wie der Originaltitel lautet sein niedriges Budget an. Der gesamte Film spilet irgendwo in einer Sandgrube bzw in einer Kiesgrube. Also keine teueren und aufwändigen Locations. Dafür steckte man das Geld in liebevolle Requisiten. Man baute die Autos um, in dem man sie mit Flammenwerfer oder Machinenpistolen aussattete. Auch gab man den Autos ein futuristisches Aussehen. Billig aber effektvoll. Auch hat der Film jede menge Action zu bieten die es in sich hat. Mit den Opfern wurde nicht ziemperlich umgegangen. Ob Verbrennungen, Enthauptungen, das Aufspießen von Körpern bis hin zu Explodierenden Menschen, wo man natürlich sofort sieht das es sich um Lebensgroße Puppen handelt. Der Film macht einfach Spaß und wenn ein Film das Prädikat Trash verdient hat, dann dieser Film. Mit Giancarlo Prete als der Hero "Skorpion", Fred Williamson als "Nadir" & George Eastman als "One" konnte der Regisseur auch drei gute Darsteller verpflichten die ihre Sache recht gut machten. Für Italofans und Endzeitfans ist der Film sicherlich unverzichtbar.
Die DVD von cmv in der Buchbox ist uncut und hat ein wirklich gelungenes Bild. Eine vorbildliche Veröffentlichung.
8/10
Als mit John Carpenter´s "Die Klapperschlange" und den "Mad Max" Filmen der Boom der Endzeitfilme ausbrach, sprangen auch die Italiener auf den Zug auf und brachten kostengünstige Streifen heraus.
Mit "Metropolis 2000" lieferte Regisseur Enzo G. Castellari einen unterhaltsamen Film ab. Ich finde es immer wieder bewundernswert, wie die Italiener mit einem recht kleinen Budget, es immer wieder schafften, kleine Perlen herauszubringen. Sicherlich merkt man "I Nuovi barbari" wie der Originaltitel lautet sein niedriges Budget an. Der gesamte Film spilet irgendwo in einer Sandgrube bzw in einer Kiesgrube. Also keine teueren und aufwändigen Locations. Dafür steckte man das Geld in liebevolle Requisiten. Man baute die Autos um, in dem man sie mit Flammenwerfer oder Machinenpistolen aussattete. Auch gab man den Autos ein futuristisches Aussehen. Billig aber effektvoll. Auch hat der Film jede menge Action zu bieten die es in sich hat. Mit den Opfern wurde nicht ziemperlich umgegangen. Ob Verbrennungen, Enthauptungen, das Aufspießen von Körpern bis hin zu Explodierenden Menschen, wo man natürlich sofort sieht das es sich um Lebensgroße Puppen handelt. Der Film macht einfach Spaß und wenn ein Film das Prädikat Trash verdient hat, dann dieser Film. Mit Giancarlo Prete als der Hero "Skorpion", Fred Williamson als "Nadir" & George Eastman als "One" konnte der Regisseur auch drei gute Darsteller verpflichten die ihre Sache recht gut machten. Für Italofans und Endzeitfans ist der Film sicherlich unverzichtbar.
Die DVD von cmv in der Buchbox ist uncut und hat ein wirklich gelungenes Bild. Eine vorbildliche Veröffentlichung.
8/10
Re: Metropolis 2000 - Enzo G. Castellari
Und sicherlich einer der ganz, ganz wenigen Filme, wo der Held vom Bösewicht mal so richtig von hinten drangenommen wird.
Ich habe ein großes Herz für Italo-Endzeitfilme. Und insbesondere für die Castellaris.
Ich habe ein großes Herz für Italo-Endzeitfilme. Und insbesondere für die Castellaris.
Früher war mehr Lametta
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Re: Metropolis 2000 - Enzo G. Castellari
Disco-Punk-Stormtrooper
Metropolis 2000
(Italien 1982)
(I nuovi barbari)
(Regie: Enzo G. Castellari)
Nachdem dem Zuschauer gleich im Vorspann anhand einer Modellstadt die Atomkatastrophe gezeigt wird, geht es danach im Jahr 2019 apokalyptisch weiter.
Also falls es nach der derzeitigen Weltlage dazu kommen sollte, dass es nächstes Jahr wirklich so aussieht?! Ach du heilige Sandgrube! Da werden die Überlebenden von George Eastmans (sein Name: One!) Disco-Punk-Stormtrooper bedroht. Punkt. Die Story ist überschaubar und eben nicht überfordernd. Danke dafür. Gut, es gibt da noch die Kämpfer für das Gute. Scorpion (Timothy Brent alias Giancarlo Prete ) und Nadir (Fred Willamson aka The Hammer) sind die typischen einsamen Kämpfer. 2019? In der deutschen Fassung ist es 2012! Trotz der 2000 im Titel. Verwirrend ist das nicht wirklich, da egal.
Trotz einiger Längen präsentiert uns Meister Castellari, dass er mit geringem Budget noch einiges aus so einem Film herausholen kann. Der ganze Mumpitz macht einfach Laune und präsentiert uns auch eine wirklich unerwartete Szene, als Chefbösewicht Eastman den Helden auf heftigste und für so einen Film doch ungewöhnliche Art und Weise malträtiert. Um es mal so zu formulieren. Der Scorpion holt aber später im Showdown dafür noch den Riesenbohrer raus. Buchstäblich.
Der Score v. Meister Simonetti weiß wie immer zu gefallen und die deutsche Synchronisation ist solide, wobei ich bei sowas dann immer gleich ständig an Robert Redford und Co. denken muss. Das einzige was mir zumindest anfangs auf den Senkel ging, war der nervige Sound der Elektro-Solar-Karren und der Lasergewehre. Aber auch das legt sich und fügt sich auf ganz natürliche Weise in den Film ein. So wie es sein soll.
"Durch die verdammten Bücher wurde die Welt verrückt!" (George Eastman alias ONE wusste das schon vor Gary Oldman in BOOK OF ELI)
In diesem Sinne. Bis demächst in der Sandgrube oder dem Steinbruch um die Ecke.
Metropolis 2000
(Italien 1982)
(I nuovi barbari)
(Regie: Enzo G. Castellari)
Nachdem dem Zuschauer gleich im Vorspann anhand einer Modellstadt die Atomkatastrophe gezeigt wird, geht es danach im Jahr 2019 apokalyptisch weiter.
Also falls es nach der derzeitigen Weltlage dazu kommen sollte, dass es nächstes Jahr wirklich so aussieht?! Ach du heilige Sandgrube! Da werden die Überlebenden von George Eastmans (sein Name: One!) Disco-Punk-Stormtrooper bedroht. Punkt. Die Story ist überschaubar und eben nicht überfordernd. Danke dafür. Gut, es gibt da noch die Kämpfer für das Gute. Scorpion (Timothy Brent alias Giancarlo Prete ) und Nadir (Fred Willamson aka The Hammer) sind die typischen einsamen Kämpfer. 2019? In der deutschen Fassung ist es 2012! Trotz der 2000 im Titel. Verwirrend ist das nicht wirklich, da egal.
Trotz einiger Längen präsentiert uns Meister Castellari, dass er mit geringem Budget noch einiges aus so einem Film herausholen kann. Der ganze Mumpitz macht einfach Laune und präsentiert uns auch eine wirklich unerwartete Szene, als Chefbösewicht Eastman den Helden auf heftigste und für so einen Film doch ungewöhnliche Art und Weise malträtiert. Um es mal so zu formulieren. Der Scorpion holt aber später im Showdown dafür noch den Riesenbohrer raus. Buchstäblich.
Der Score v. Meister Simonetti weiß wie immer zu gefallen und die deutsche Synchronisation ist solide, wobei ich bei sowas dann immer gleich ständig an Robert Redford und Co. denken muss. Das einzige was mir zumindest anfangs auf den Senkel ging, war der nervige Sound der Elektro-Solar-Karren und der Lasergewehre. Aber auch das legt sich und fügt sich auf ganz natürliche Weise in den Film ein. So wie es sein soll.
"Durch die verdammten Bücher wurde die Welt verrückt!" (George Eastman alias ONE wusste das schon vor Gary Oldman in BOOK OF ELI)
In diesem Sinne. Bis demächst in der Sandgrube oder dem Steinbruch um die Ecke.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
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Re: Metropolis 2000 - Enzo G. Castellari
„Durch all die verdammten Bücher wurde die Welt vernichtet!“
Im Jahre 1983, zwischen seinen beiden populäreren „The Riffs“-Filmen, entstand Italo-Filmemacher Enzo G. Castellaris weiterer Endzeit-Actioner „Metropolis 2000“, niedriger budgetiert, aber stärker an „Mad Max II“ orientiert. Die deutsche Bearbeitung stiftet unnötig Verwirrung: Eigentlich spielt die Handlung im Jahre 2019, in der Bearbeitung ist es – warum auch immer – 2012 und im Titel gar 2000, vermutlich weil es weniger sperrig klang…
„Wir werden alles Leben auf dieser Welt vernichten, wo es sich auch verkrochen hat!“
Wann genau auch immer also wurde die Zivilisation durch einen Nuklearkrieg weitestgehend dahingerafft. Übriggeblieben sind einige Misanthropen, die sich zu den Templars zusammengeschlossen und es sich zum Ziel gesetzt haben, die Menschheit endgültig auszurotten. Ihr Anführer ist der bärbeißige One (George Eastman, „Man-Eater“), berüchtigt für seine Brutalität und Gnadenlosigkeit. Auf bewaffneten Gefährten durchkämmt man die Einöde auf der Suche nach Opfern. Nicht länger mitansehen will all das der abtrünnige Ex-Templar Scorpion (Giancarlo Prete, „Der schwarze Leib der Tarantel“), ein Einzelkämpfer im Kampfvehikel, der sich in brenzligen Situationen der Unterstützung des explosiven Bogenschützen Nadirs (Fred Williamson, „The Riffs – Die Gewalt sind wir“) sicher sein kann. Neben ein paar Plünderern existiert auch noch eine Christenkarawane, zu der Scorpion und Nadir die junge, verletzte Alma (Anna Kanakis, „Fireflash – Der Tag nach dem Ende“) bringen, die sie vor den Templars gerettet haben. Da One es jedoch besonders auf Scorpion abgesehen hat, befinden sich auch die Christen in unmittelbarer Gefahr…
„Eitelkeit, meine Freunde, war schon immer ein schlechter Herrscher!“
Wir haben es hier mit einem typischen Vertreter der in Kieskuhlen gedrehten „Mad Max II“-Rip-Offs zu tun, der insofern alles richtig macht, als er auf kuriose Schauwerte und Action en masse setzt. Castellari lässt sogleich mit einem Action-Spektakel inklusive einiger Fiesheiten beginnen. Eastman alias One zerreißt eine Bibel. Zeit sich zu orientieren bleibt zunächst kaum: Wer ist wer genau und hat warum mit wem eine Fehde? Die Antwort ist ebenso erwartungsgemäß wie glücklicherweise nicht sonderlich komplex: Vornehmlich geht es um Scorpion versus die bösen Templars. Dass mit Scorpion auch nicht gut Kirschenessen ist, sollen vermutlich die zahlreichen kurzen Schnitte auf den Blechschädel an seinem Auto verdeutlichen. Ständig macht irgendwas (Knarren und Karren) lustige pseudofuturistische Geräusche und die Fantasieuniformen tragenden Templars haben verdammt witzige Frisuren bis hin zu rosa Strähnchen. Unterlegt wird das Spektakel mit treibenden Synthesizerklängen Claudio Simonettis.
„Sie hören auf die Worte eines gewissen... 'Gott!‘“
Der aus „Das Haus an der Friedhofmauer“ bekannte Giovanni Frezza tritt als neunmalkluges Kfz-Mechatroniker-Balg mit sympathischer natürlicher Lache auf, Eastman reißt fiese Fratzen und ist mitverantwortlich für einige grafische Gewaltspitzen – und sogar eine stylische Sexszene im grün illuminierten Zelt fand in den Film. Ein besonders irrer Drehbucheinfall ist der Umstand, dass die Templars zunächst gegen den Willen Ones hinter Scorpion her sind: One will seinen Widersachen und ehemaligen Verbündeten höchstpersönlich demütigen, wozu er schließlich auch Gelegenheit bekommt: Er pimpert ihn in den Popo! Dazu passt dann auch irgendwie, dass die Templars bisweilen ohnehin mehr wie ein Tuntenballett wirken. Auch Scorpions transparente schusssichere Weste würde sich gut in manch Fetischkleiderschrank machen. Auf der Skala des unterhaltsamen Trashs schlägt „Metropolis 2000“ recht weit oben aus.
„Du kämpfst, du tötest, bist auf der Flucht... aber das Leben ist anders!“
Doch auch in Sachen Action lässt man sich wahrlich nicht lumpen: Nadir hat mit seinen explodierenden Pfeilen viele zerfetzte Templars auf dem Gewissen und sorgt für (ok, mehr oder weniger) spektakuläre Spezialeffekte, aber auch andere schenken sich nichts, es wird kräftig abgemurkst. Hinzu kommen diverse aufsehenerregende Stunts und Kampfchoreographien, in denen Castellari (der einen Cameo als Verletzter in einem Autowrack hat) gänzlich unironisch sein Talent als Actionfilmer unter Beweis stellt. Irritierenderweise zeigt er den zerstörerischen Angriff auf die Christenkarawane überhaupt nicht, steuert aber nichtsdestotrotz auf ein großangelegtes Finale zu, das in ein Duell nach Italo-Western-Vorbild mündet. Hier geht’s dann noch mal richtig rund.
„Es gibt nur eine einzige Wahrheit: Tod!“
Was sich hier filmisch manifestiert, ist einerseits eine typische Exploitation des Endzeit-Action-Sujets, andererseits aber auch ein Paradebeispiel für die krude Ideenvielfalt des italienischen Genrekinos und ihren Hang zu Übertreibungen bis in die Selbstpersiflage hinein. Da „Metropolis 2000“ dabei nie den Unterhaltungswert aus den Augen verliert, fügen sich die einzelnen Versatzstücke zu einem der überdurchschnittlichen Vertreter des Subgenres zusammen, dessen Ton von Eastmans geschauspielertem Wahnsinn und seinen mit dem ganz groben Keil geklöppelten antihumanen Aussagen bestimmt wird, die im amüsanten Widerspruch zur bunten Verspieltheit und androgynen Erscheinung seiner Templars-Gang stehen. Wer möchte, kann diesbzgl. jedoch evtl. einen zur Homophobie und Proreligiosität tendierenden Duktus herauslesen oder zumindest darüber nachdenken.
Im Jahre 1983, zwischen seinen beiden populäreren „The Riffs“-Filmen, entstand Italo-Filmemacher Enzo G. Castellaris weiterer Endzeit-Actioner „Metropolis 2000“, niedriger budgetiert, aber stärker an „Mad Max II“ orientiert. Die deutsche Bearbeitung stiftet unnötig Verwirrung: Eigentlich spielt die Handlung im Jahre 2019, in der Bearbeitung ist es – warum auch immer – 2012 und im Titel gar 2000, vermutlich weil es weniger sperrig klang…
„Wir werden alles Leben auf dieser Welt vernichten, wo es sich auch verkrochen hat!“
Wann genau auch immer also wurde die Zivilisation durch einen Nuklearkrieg weitestgehend dahingerafft. Übriggeblieben sind einige Misanthropen, die sich zu den Templars zusammengeschlossen und es sich zum Ziel gesetzt haben, die Menschheit endgültig auszurotten. Ihr Anführer ist der bärbeißige One (George Eastman, „Man-Eater“), berüchtigt für seine Brutalität und Gnadenlosigkeit. Auf bewaffneten Gefährten durchkämmt man die Einöde auf der Suche nach Opfern. Nicht länger mitansehen will all das der abtrünnige Ex-Templar Scorpion (Giancarlo Prete, „Der schwarze Leib der Tarantel“), ein Einzelkämpfer im Kampfvehikel, der sich in brenzligen Situationen der Unterstützung des explosiven Bogenschützen Nadirs (Fred Williamson, „The Riffs – Die Gewalt sind wir“) sicher sein kann. Neben ein paar Plünderern existiert auch noch eine Christenkarawane, zu der Scorpion und Nadir die junge, verletzte Alma (Anna Kanakis, „Fireflash – Der Tag nach dem Ende“) bringen, die sie vor den Templars gerettet haben. Da One es jedoch besonders auf Scorpion abgesehen hat, befinden sich auch die Christen in unmittelbarer Gefahr…
„Eitelkeit, meine Freunde, war schon immer ein schlechter Herrscher!“
Wir haben es hier mit einem typischen Vertreter der in Kieskuhlen gedrehten „Mad Max II“-Rip-Offs zu tun, der insofern alles richtig macht, als er auf kuriose Schauwerte und Action en masse setzt. Castellari lässt sogleich mit einem Action-Spektakel inklusive einiger Fiesheiten beginnen. Eastman alias One zerreißt eine Bibel. Zeit sich zu orientieren bleibt zunächst kaum: Wer ist wer genau und hat warum mit wem eine Fehde? Die Antwort ist ebenso erwartungsgemäß wie glücklicherweise nicht sonderlich komplex: Vornehmlich geht es um Scorpion versus die bösen Templars. Dass mit Scorpion auch nicht gut Kirschenessen ist, sollen vermutlich die zahlreichen kurzen Schnitte auf den Blechschädel an seinem Auto verdeutlichen. Ständig macht irgendwas (Knarren und Karren) lustige pseudofuturistische Geräusche und die Fantasieuniformen tragenden Templars haben verdammt witzige Frisuren bis hin zu rosa Strähnchen. Unterlegt wird das Spektakel mit treibenden Synthesizerklängen Claudio Simonettis.
„Sie hören auf die Worte eines gewissen... 'Gott!‘“
Der aus „Das Haus an der Friedhofmauer“ bekannte Giovanni Frezza tritt als neunmalkluges Kfz-Mechatroniker-Balg mit sympathischer natürlicher Lache auf, Eastman reißt fiese Fratzen und ist mitverantwortlich für einige grafische Gewaltspitzen – und sogar eine stylische Sexszene im grün illuminierten Zelt fand in den Film. Ein besonders irrer Drehbucheinfall ist der Umstand, dass die Templars zunächst gegen den Willen Ones hinter Scorpion her sind: One will seinen Widersachen und ehemaligen Verbündeten höchstpersönlich demütigen, wozu er schließlich auch Gelegenheit bekommt: Er pimpert ihn in den Popo! Dazu passt dann auch irgendwie, dass die Templars bisweilen ohnehin mehr wie ein Tuntenballett wirken. Auch Scorpions transparente schusssichere Weste würde sich gut in manch Fetischkleiderschrank machen. Auf der Skala des unterhaltsamen Trashs schlägt „Metropolis 2000“ recht weit oben aus.
„Du kämpfst, du tötest, bist auf der Flucht... aber das Leben ist anders!“
Doch auch in Sachen Action lässt man sich wahrlich nicht lumpen: Nadir hat mit seinen explodierenden Pfeilen viele zerfetzte Templars auf dem Gewissen und sorgt für (ok, mehr oder weniger) spektakuläre Spezialeffekte, aber auch andere schenken sich nichts, es wird kräftig abgemurkst. Hinzu kommen diverse aufsehenerregende Stunts und Kampfchoreographien, in denen Castellari (der einen Cameo als Verletzter in einem Autowrack hat) gänzlich unironisch sein Talent als Actionfilmer unter Beweis stellt. Irritierenderweise zeigt er den zerstörerischen Angriff auf die Christenkarawane überhaupt nicht, steuert aber nichtsdestotrotz auf ein großangelegtes Finale zu, das in ein Duell nach Italo-Western-Vorbild mündet. Hier geht’s dann noch mal richtig rund.
„Es gibt nur eine einzige Wahrheit: Tod!“
Was sich hier filmisch manifestiert, ist einerseits eine typische Exploitation des Endzeit-Action-Sujets, andererseits aber auch ein Paradebeispiel für die krude Ideenvielfalt des italienischen Genrekinos und ihren Hang zu Übertreibungen bis in die Selbstpersiflage hinein. Da „Metropolis 2000“ dabei nie den Unterhaltungswert aus den Augen verliert, fügen sich die einzelnen Versatzstücke zu einem der überdurchschnittlichen Vertreter des Subgenres zusammen, dessen Ton von Eastmans geschauspielertem Wahnsinn und seinen mit dem ganz groben Keil geklöppelten antihumanen Aussagen bestimmt wird, die im amüsanten Widerspruch zur bunten Verspieltheit und androgynen Erscheinung seiner Templars-Gang stehen. Wer möchte, kann diesbzgl. jedoch evtl. einen zur Homophobie und Proreligiosität tendierenden Duktus herauslesen oder zumindest darüber nachdenken.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!