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Darsteller: Richard Harris, Omar Sharif, David Hemmings, Anthony Hopkins, Shirley Knight
Story:
Die HMS Britannic stampft in einen schweren Sturm auf hoher See. Aber der wahre Terror ist an Bord: sieben Bomben platziert von einem Terroristen, der sich selbst "Juggernaut" nennt und ein hohes Lösegeld im Tausch für das Leben der Passagiere verlangt. Achtzehn Stunden bleiben den Passagieren und der Besatzung bis zum Untergang im Atlantik, falls nicht gezahlt wird. Hoffnung kommt auf, als Bombenexperte Harris auf das Schiff gebracht wird. Bald steht er vor der größten Herausforderung seines Lebens im Kampf gegen die unerbittlich verrinnende Zeit... (quelle: dvd-cover)
Lähmend langweilig inszenierte Mischung aus Katastrophenfilm und Thriller, der komplett in die Hose geht. Trotz zahlreicher Stars und gar nicht mal so schlechter Ausgangslage versemmelt Richard Lester einfach alles und bietet ein heruntergekommenes (???) Kreuzfahrtschiff-Szenario, einen schnarchigen Plot, verschenkte Charaktere und ein derart unspektakulären Finale, dass man sich fragen muss, ob so etwas wie ein Drehbuch überhaupt existiert hat. So etwas wie Spannung kommt ja zu keiner Sekunde auf, Nebenhandlungsstränge verpuffen im Nichts und selbst die obligatorische Diva des Streifens wurde durch ein Hausmütterchen im jenseitgen Cocktail-Kleidchen ersetzt... Was soll das? Von den zahlreichen Katastrophenfilmen des heurigen Jahres ist "18 Stunden bis zur Ewigkeit" dann auch mit Abstand der Uninteressanteste...
Selten führt ein Trailer so in die Irre wie hier. Entstanden während der Katastrophenfilm-Welle der 70er, mag das "Poseidon Inferno" sicherlich mit als Inspiration gedient haben, wird aber unter umgekehrten Vorzeichen verwendet. Die Katastrophe ist eben noch nicht eingetreten, sie soll vielmehr abgewendet werden. Insofern ist die größte Parallele zwischen beiden Filmen wohl die Tatsache, dass sie an Bord eines Kreuzfahrtschiffs spielen. An diesem wurden nicht 7 Fässer Wein, sondern 7 Fässer mit Sprengsätzen von einem geldgeilen Erpresser deponiert, ein Sondereinsatzkommando der Marine unter Führung von Richard Harris wird mit Fallschirmen abgesetzt und soll die Sprengsätze unschädlich machen. Dazu steht man per Funk mit einer Krisenzentrale in London. Mir kam da wiederholt die "U-Bahn 1-2-3" ins Gedächtnis, und das ist nun nicht die schlechteste Quelle, um sich inspirieren zu lassen. Andersrum hat in den 90ern "Speed" sich seinerseits bei "Juggernaut" bedient.
Omar Sharif als Kapitän wird hier zwar ziemlich an den Rand gedrängt, aber die Entschärfungsszenen mit Harris und David Hemmings sind wirklich spannend geraten. Und ich mag es, dass da zumindest am Anfang auch die Passagiere im Fokus stehen, trotz der Gefahr weiter Bombenstimmung an Bord herrscht und man versucht, den Entertainmentbetrieb an Bord aufrecht zu erhalten, als ob nichts passiert wäre. Im weiteren Verlauf treten die Entschärfungsversuche an Bord und die polizeilichen Ermittlungsarbeiten an Land (angeführt von Anthony Hopkins) dann in den Vordergrund.
Auch hat Richard Lester immer wieder kleine Gags am Rande eingebaut, die ich mir mangels Leuchtkugelschreiber nicht notiert habe und daher unverzüglich wieder aus dem Gedächtnis gelöscht wurden. Mit der Ausnahme, dass einer der Flipperautomaten an Bord tatsächlich "Shipwreck" heißt.