Bestien lauern vor Caracas - Michael Carreras (1968)

Moderator: jogiwan

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sergio petroni
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Bestien lauern vor Caracas - Michael Carreras (1968)

Beitrag von sergio petroni »

BESTIEN LAUERN VOR CARACAS
car.jpg
car.jpg (128.96 KiB) 277 mal betrachtet
Originaltitel: The Lost World

Alternativtitel: The Dying Sea / Lost Island / The People of Abrimes

Herstellungsland-/jahr: GB 1968

Regie: Michael Carreras

Darsteller: Eric Porter, Hildegard Knef, Suzanna Leigh, Tony Beckley, Nigel Stock, Neil McCallum, Ben Carruthers,
Jimmy Hanley, James Cossins, Dana Gillespie, Victor Maddern, Reg Lye, ...

Story: Eine Gruppe von Passagieren, die alle eine düstere Vergangenheit oder anderes auf dem Kerbholz haben, geht an Bord eines Frachtdampfers, um ihren Problemen zu entkommen. Doch das Schiff führt eine explosive Fracht, die es zum Sinken bringt, so daß sich Besatzung und Passagiere bald in der Sargasso-See gestrandet vorfinden. Dort sehen sie sich unglaublichen Gefahren, wie menschenfressendem Seetang und Riesenkrabben ausgesetzt. Und in dieser riesigen Tangsee leben auch noch die Nachfahren von spanischen Eroberern, mit denen nicht zu spaßen ist...
(quelle: ofdb.de)
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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sergio petroni
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Re: Bestien lauern vor Caracas - Michael Carreras (1968)

Beitrag von sergio petroni »

Lansen (Eric Porter) ist Kapitän auf einem Seelenverkäufer und leidet ständig unter Geldproblemen.
Aus diesem Grund transportiert er auf seiner nächsten Fahrt illegalerweise eine gefährliche Fracht.
Selbst seine Mannschaft weiß nichts davon. Und auch die Handvoll Passagiere sind ebenfalls verlorene
Seelen, die allesamt etwas zu verbergen haben oder vor etwas davonlaufen. Unter ihnen befindet
sich Eva Peters (Hildegard Knef), die wichtige Papiere gestohlen hat und nun fliehen muß.
Doch für niemanden auf dem Schiff läuft die Reise nach Plan. Und nach einem nahezu apokalyptischen
Sturm taucht vor den Überlebenden eine fremdartige Landschaft auf, ein scheinbar "Verlorener Kontinent"...

Aus dem Hause Hammer stammt diese knallbunte Abenteuergeschichte nach einem Roman von Dennis Wheatley.
Schön eingefangen sind die Szenen auf dem Schiff wobei durchaus eine etwas klaustrophobische Stimmung
entsteht. Die Interaktion der Charaktere paßt, Sidekicks wie der Barkeeper Patrick oder der Koch Hurri Curri
sorgen für den ein oder anderen Schmunzler.
Wenn dann später die Zeit der Monster und Explosionen losbricht, wirken die Effekte herzallerliebst.
Erschrecken geht anders, dachten sich wohl auch schon Premierebesucher in London, die an den
entsprechenden Stellen losprusteten.
Hildegard Knef war aber wohl nicht deshalb ständig übel während der Dreharbeiten,
sondern weil sie schwanger war.
Schöner Sonntagsfilm für die ganze Familie!
6/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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buxtebrawler
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Re: Bestien lauern vor Caracas - Michael Carreras (1968)

Beitrag von buxtebrawler »

Aus dem britischen „Hammer“-Hause stammt diese obskure Mischung aus Abenteuer- und Fantasy-/Monster-Film, der 1968 auf das Publikum losgelassen wurde und u.a. mit Hildegard Knef als Darstellerin aufwartet.

Im Prinzip ist „Bestien…“ zweigeteilt – der erste Teil geht als durchaus stimmiger, atmosphärischer Abenteuerfilm durch: Die Passagiere eines maroden Schiffes haben, wie sich nach und nach herauskristallisiert, allesamt irgendwie Dreck am Stecken und ihre Gründe, sich auf diese Weise aus dem Staub zu machen. Leider ist der Kapitän da auch nicht besser und so nehmen die Konflikte ihren Lauf. Das ist alles wirklich nett anzusehen. Doch als man in einer geheimnisvollen See strandet und „aggressivem Seetang“ begegnet, geht es steil in Richtung Fantasy-Trash mit lächerlich aussehenden Monstern, sich mit Luftballons fortbewegenden (!) Urenkeln spanischer Inquisatoren (!!) und ähnlichem Quatsch, der sehr erheiternd, aber zu keinem Zeitpunkt so recht bedrohlich oder gruselig zu wirken imstande ist. Der reißerische deutsche Titel (Originaltitel: „The Lost Continent“) wird dem Film zu keinem Zeitpunkt gerecht und weckt falsche Erwartungen.

Insgesamt eine seltsame, wenig homogene Mixtur.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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Borderline666
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Re: Bestien lauern vor Caracas - Michael Carreras (1968)

Beitrag von Borderline666 »

Die Hammerfilm-Studios dürften jedem Cineasten soweit bekannt sein, weswegen ich gleich zum Film komme, ohne große vorherige Besprechungen über das Studio selber. Mit BESTIEN LAUERN VOR CARACAS wurde ein eher untypischer Hammerfilm auf die Menschheit los gelassen, der trotzdem Wiedererkennungswert hat. Was hier großteils in die Waagschale geworfen wird, ist ein völlig trashiger B-Movie aus den Endsechzigern, der mit einer leicht gestörten Wendung, Handlungslöchern und offenen Fragen am Ende des Films daher kommt.

Man geht nicht allzu sehr auf die Hintergründe der Passagiere ein, man weiß nicht, was mit der früher abgereisten Crew passiert ist, für meinen Geschmack ist der Anteil an Monster etwas zu kurz geraten und was etwas bedauerlich ist, dass der Film eine knappe Stunde braucht, bis er endlich mal etwas in die Gänge kommt, erst nach dieser einen Stunde nimmt der Film so langsam aber sicher an Fahrt auf bis es zum Schluss noch etwas reichliche Action in Form einer Schießerei gibt, das war es dann auch schon.

Als großer Fan von Monstern in Filmen, war es für mich natürlich eine Wonne zu sehen, was man hier einem anzubieten hat: Da hätten wir einmal eine Riesenkrake die mich irgendwie etwas an den OCTAMAN erinnert hat, Algen die sich des eigenen Verstandes bedienen, einen Riesenskorpion und eine Riesenkrabbe, ach ja, und um nicht zu vergessen, dieses Schachtmonster, was bei den Nachkommen dieser spanischen Crew im Schacht verweilt um regelmäßig gefüttert zu werden, mit Mitgliedern die sich den Regeln entzogen haben. Klar, wer gibt auch was auf einen Schuljungen der eher hinter die Schulbank anstatt auf einen Thron gehört und sich von einem Typ im Ku Klux Klan-Kostüm beratschlagen lässt, was er zu tun hat?

Da ein Großteil des Filmdrehs auf dem Boot mit Außenaufnahmen stattfand, die die Meereslandschaft zeigten, erforderte der Drehprozess den Bau eines ganz bestimmten Sets für den Film. In den berühmten Elstree Studios in England wurde ein riesiger Tank gebaut; Der Tank fasste satte 175.000 Gallonen Wasser und enthielt das Corita-Set in Lebensgröße sowie einige der anderen Boots- und Inseleinstellungen, die im Film vorkommen. Das mag jetzt in den Tagen von CGI nicht nach einer besonders beeindruckenden Leistung klingen, aber Mitte der 1960er Jahre war dies eine ziemlich beeindruckende Investition in einen Horrorfilm.

Zu guter Letzt freut es mich natürlich zu sehen, dass eine alte Bekannte aus deutschen Landen auch zu sehen war: Hildegard Knef! Irgendwie mag ich sie, weil sie einen gewissen Charme in sich trägt...In diesem Sinne, lassen wir es für die BESTIEN LAUERN VOR CARACAS lauern ausnahmsweise auch mal rote Rosen regnen.
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fritzcarraldo
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Re: Bestien lauern vor Caracas - Michael Carreras (1968)

Beitrag von fritzcarraldo »

Ich zitiere mal vorweg. Und lasse das unkommentiert. :mrgreen:

„Schade, daß dieser Film so sehr im Stil der B-Filme gemacht wurde und billige Action hochspielt; er hat manchmal eine großartige Atmosphäre, aus der mehr hätte gemacht werden können.“

– SCIENCE FICTION TIMES[1]

Quelle: Wikipedia
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bestien ... or_Caracas

Tödlicher Tang
Bestien lauern vor Caracas
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IMG_20230604_070002.jpg (4.67 MiB) 203 mal betrachtet
Was ist es nun? Ein Abenteuerfilm mit gescheiterten Existenzen? Ein Fantasyfilm? Oder gar ein Horrorfilm? Egal. Hauptsache Tentakel! Dieser wilde Mix mit Hildegard Knef aus dem Hause Hammer macht auf jeden Fall Laune. Alleine schon wegen der fast surrealen Sets. Was sich auch auf die Handlung überträgt. Im Endeffekt wird nicht viel erklärt. Es ist einfach so. Wie in einer Albtraum-Welt.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"

(Interstellar)

"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)

https://www.latenight-der-fussball-talk.de
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Blap
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Re: Bestien lauern vor Caracas - Michael Carreras (1968)

Beitrag von Blap »

Frau Knef sowieso gut, Suzanna Leigh gibt eine herrliche Schlampe, überhaupt eine Suhle fragwürdiger bis verkommener Charaktere. Obendrauf ein paar knuffige Monster & befremdliche Auswüchse der Handlung.

Prachtvolle Mixtur aus Abenteuer, Fantasy, Horror & Drama.

Diesmal wurde die Grindhouse Fassung geschaut. Tolles Filmerlebnis, fette Trailershow inklusive. Einer der "etwas anderen" Filme aus aus dem Hause Hammer!
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