Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück - Sharon Maguire (2001)

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Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück - Sharon Maguire (2001)

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: Bridget Jones's Diary

Herstellungsland: England / Frankreich / USA (2001)

Regie: Sharon Maguire

Darsteller(innen): Renée Zellweger, Gemma Jones, Celia Imrie, James Faulkner, Jim Broadbent, Colin Firth, Charmian May, Hugh Grant, Paul Brooke, Felicity Montagu, Shirley Henderson, Sally Phillips, James Callis, Charlie Caine, Gareth Marks, John Clegg, Salman Rushdie u. A.
Bridget Jones (Renee Zellweger), Angestellte eines Londoner Verlagshauses ist ein typischer Single. Sie hat kein Glück mit Männern, raucht und trinkt zuviel, ist leicht übergewichtig und manchmal extrem ungeschickt. Als ein neues Jahr beginnt, eröffnet sie ein Tagebuch mit vielen guten Vorsätzen, doch die sind schwer einzuhalten. Bald fängt sie ein Verhältnis mit ihrem Chef Daniel Cleaver (Hugh Grant) an, während ihre Mutter sie lieber mit dem scheinbar drögen Kronanwalt Mark Darcy (Colin Firth) verkuppeln möchte. Für Bridget beginnt ein überraschendes Wechselbad der Gefühle...
Quelle: www.ofdb.de

Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück - Sharon Maguire (2001)

Beitrag von buxtebrawler »

„Ich brauche kein Blind Date! Besonders nicht mit einer verbal inkontinenten alten Jungfer, die raucht wie ein Schlot, säuft wie ein Loch und sich anzieht wie ihre Mutter!“

Das in britisch-französisch-US-amerikanischer Koproduktion entstandene Kinodebüt der britischen Regisseurin Sharon Maguire ist die Verfilmung des Bestseller-Romans „Schokolade zum Frühstück“ der Autorin Helen Fielding, die mit dem vorangestellten Titelzusatz „Bridget Jones“ im Jahre 2001 die Lichtspielhäuser füllte. Die romantische Komödie wurde zu einem großen Erfolg.

„Ein sehr schlechter Start ins neue Jahr...“

Die Verlagsmitarbeiterin Bridget Jones (Renée Zellweger, „Texas Chainsaw Massacre – Die Rückkehr“) lebt in London und ist unfreiwillig alleinstehend. Am Neujahrstag beschließt sie, dass sich das ändern muss. Sie sehnt sich nach einer Beziehung mit ihrem Chef, dem Schönling Daniel Cleaver (Hugh Grant, „Notting Hill“), doch der scheint von seiner Anfang dreißigjährigen, ein wenig pummeligen, trinkenden und rauchenden Angestellten nichts über den beruflichen Alltag Hinausgehende wissen zu wollen. Als es ihr trotzdem gelingt, ihn auf sich aufmerksam zu machen und sich auf eine Affäre mit ihm einlässt, ist sie blind für Daniels schlechte Eigenschaften wie seine Selbstverliebtheit und seinen ausgeprägten Machismo. Rechtsanwalt Mark Darcy (Colin Firth, „Tatsächlich... Liebe“), ein alter, etwas hochnäsiger und langweiliger Freund aus Kindheitstagen, mit dem ihre Mutter (Gemma Jones, „Paperhouse – Alpträume werden wahr“) sie bereits zu verkuppeln versuchte, scheint nach einer herben Enttäuschung mit Daniel doch noch eine Option zu werden – allerdings scheint auch ausgerechnet jetzt Daniel ein ernsthaftes Interesse an ihr zu entwickeln…

Romantic Comedy ist für gewöhnlich alles andere als mein bevorzugtes Filmgenre. Wenn einer dieser in der Regel austauschbaren Filme aber zu einem popkulturellen Phänomen avanciert und lange im kollektiven Gedächtnis bleibt, kann man schon mal einen Blick riskieren – und sei es nur, um eine Bildungslücke zu stopfen. Die Texanerin Renée Zellweger schaffte sich für ihre Rolle eigens 25 Pfund Körpergewicht drauf und führt auch als Off-Sprecherin durch die Handlung. Jede Szene wird von ihr offscreen erläutert, einmal sogar per Texteinblendung. Sie liest gewissermaßen aus Bridgets Tagebuch, das die Grundlage der vom Neujahrstag bis zur Weihnachtszeit reichenden Handlung bildet. Bridget Jones ist herrlich unperfekt und scheint von Fettnäpfchen magisch angezogen zu werden, ist zugleich aber auch süß, charmant und ein liebenswerter Charakter. Der Humor speist sich aus typisch britischem, etwas derberem, aber auch leiserem, subtilerem Witz, Situationskomik, Slapstick-Einlagen und Screwball-Dialogen – und lässt über manch vorhersehbare dramaturgische Entwicklung hinwegsehen.

Als sich der von Hugh Grant gegen dessen übliches Rollenklischee gespielte Daniel als Vielweiberer entpuppt, fühlt man tatsächlich mit der Protagonistin. Die Handlung stiehlt sich jedoch etwas arg konfliktfrei aus der Affäre, indem sich Daniels Frau rechtzeitig von ihm trennt. Dass die „ewige Single“ Bridget plötzlich zwischen zwei Kerlen steht, was sogar eine wüste Schlägerei zur Folge hat, ist eine amüsante Entwicklung, in deren Anschluss dann doch alles ganz anders kommt. Man fiebert mit, wünscht sich, dass sie die richtigen Entscheidungen trifft, und hängt dann doch wieder am Haken der gar nicht mehr so vorhersehbaren Dramaturgie. Allerdings überspringt die Narration gegen Ende, wie ihr Partner in spe sich letztlich zu ihren Gunsten entscheidet, und produziert damit eine irritierende Leerstelle. Dass die Handlung in einer Welt spielt, in der man sich ständig auf Empfängen und Stehpartys trifft, ist zumindest gewöhnungsbedürftig und wirkt auf mich etwas befremdlich. Ärgerlich prüde wird’s, wenn Bridget sogar beim Sex ihren Büstenhalter anbehält. Dass die Schriftsteller Salman Rushdie, Jeffrey Archer und Julian Barnes sich selbst in kurzen Gastauftritten spielen, ist wiederum ein nettes Gimmick, und wie Bridget am Schluss in Unterwäsche durch den Schnee rennt, ein schönes Bild. Die Figur Bridget Jones wird bei allem aber weder auf unangenehme Weise vorgeführt noch übertrieben sexualisiert oder frauenfeindliche Weise klischeesiert.

Unterm Strich ist „Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“ ein gut geeigneter Neujahrs- und Wohlfühlfilm nach einer vielleicht etwas langen Silvesterfeier – ob allein oder mit der Partnerin respektive dem Partner.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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