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Geheimnis im blauen Schloß
(Ten Little Indians)
mit Hugh O'Brian, Shirley Eaton, Fabian, Leo Genn, Stanley Holloway, Wilfrid Hyde-White, Daliah Lavi, Dennis Price, Marianne Hoppe, Mario Adorf
Regie: George Pollock
Drehbuch: Agatha Christie / Harry Alan Towers
Kamera: Ernest Steward
Musik: Malcolm Lockyer
FSK 16
Großbritannien / 1965
Zehn Männer und Frauen unterschiedlicher Herkunft erhalten eine Einladung in ein entlegenes Schloss in den Bergen. Dort beschuldigt sie ein unsichtbarer Gastgeber diverser Verfehlungen und kündigt ihren Tod an. Einen Gast nach dem anderen ereilt dieses Schicksal, während die schrumpfende Schar der Überlebenden verzweifelt versucht, den Mörder zu finden...
Nach dem Prinzip der "Zehn kleinen Negerlein" wird hier eine Gruppe von Besuchern dezimiert, die sich aufgrund der Einladung einen unbekannten Gastgebers auf einem alten Schloss einfindet, um dort das Wochenende zu verbringen. Dabei ahnt zu Beginn noch keiner der Besucher, was der Grund für diese ominöse Einladung ist, doch dieses Geheimnis wird dann recht schnell gelüftet. Alle haben in irgendeiner Weise große Schuld auf sich geladen und sollen nun für ihre angeblichen Verbrechen gerichtet werden. Dabei ahnt der Zuschauer auch recht schnell, das der mysteriöse Gastgeber, der gleichzeitig auch als Richter fungiert unter den Anwesenden zu suchen ist, doch seine Identität bleibt dabei bis kurz vor dem Ende im Dunkeln gehalten, so das ein ganzzeitig spannendes Katz-und Mausspiel für den Zuschauer gegeben ist.
George Pollock hat hier einen wirklich sehenswerten Krimi-Klassiker der alten Schule kreiert, der auf den Erzählungen der berühmten Agatha Christie beruht und alle Zutaten für ein tolles Krimiabenteuer beinhaltet. So ist allein schon die Geschichte an sich ein erstklassig inszeniertes Rätselspiel, bei dem man sich gern mit den Beteiligten auf die Suche nach diversen Hinweisen begibt, die zur Bekanntgabe der Identität des gemeinsamen Feindes führen könnten. Und sicherlich ist es dabei auch nicht unmöglich das man schon früher erahnen kann, wer sich hinter dem geheimnisvollen Racheengel verbirgt, allerdings gibt es meiner Meinung nach keine wirklich offensichtlichen Hinweise, was man als großen Pluspunkt dieses Werkes ansehen muss. Zudem entfaltet sich auch innerhalb des großen Schlosses eine fast gespenstisch angehauchte Grundstimmung, die ihre ganz eigene Faszination auf den Betrachter ausübt.
Auch die Darsteller-Riege kann sich in diesem Krimi durchaus sehen lassen, so sind mit Marianne Hoppe, Mario Adorf oder auch Daliah Lavi einige sehr bekannte Gesichter der damaligen Zeit dabei. Ausserdem ist das dargebotene Schauspiel äusserst sehenswert, auch wenn bestimmt keinerlei oscarreife Leistungen zu erwarten sind. Warum dieser gelungene Mystery Krimi leider nur geschnitten auf DVD erhältlich ist kann ich leider nicht sagen, ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht, was es hier zu schneiden gibt. Das soll aber den insgesamt sehr guten Gesamteindruck keinesfalls trüben, denn das spannende Szenario hält einen auch so bei Atem und sorgt dafür, das die eigene Aufmerksamkeit nicht darunter leidet.
Aus heutiger Sicht mag "Da waren's nur noch neun" auf viele Leute eventuell etwas angestaubt wirken, hier wurde doch eher ein etwas bedächtigeres Erzähltempo an den Tag gelegt, was aber keineswegs bedeuten soll, das es eher lahm zur Sache geht. Allerdings wird die Spannung eher etwas langsamer aufgebaut, um sich aber im laufe der Zeit so richtig entfalten zu können. Langatmige Passagen konnte ich jedenfalls nicht feststellen, allerdings bin ich auch ein bekennender Fan dieser alten Krimi-Klassiker. Ob die jüngere Generation diesem Film sehr viel abgewinnen kann wage ich zu bezweifeln, wer aber eine Vorliebe für diese Art von Film hat, sollte hier auf jeden fall zugreifen und sich dieses wirklich interessante Mörderspiel auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen, das den typischern 60er Jahre Charme versprüht und den Betrachter bestens unterhält.
Fazit:
"Ten little Indians", so der Originaltitel des Filmes, bietet erstklassige Krimiunterhaltung auf gehobenem Niveau, das ganzzeitig zum mitraten einlädt und dabei in erster Linie von seiner erstklassigen Grundstimmung lebt. Gute Darsteller und ein dramaturgisch gelungener Spannungsbogen tun ihr Übriges, um für einen wirklich sehenswerten Krimi-Spaß zu sorgen, der zeitweise auch leicht mysteriöse Züge erkennen lässt.
8/10