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Originaltitel: Quatermass and the Pit
Herstellungsland: Großbritannien / 1967
Regie: Roy Ward Baker
Darsteller: James Donald, Andrew Keir, Barbara Shelley, Julian Glover, Duncan Lamont, Bryan Marshall, Peter Copley, Edwin Richfield, Maurice Good, Grant Taylor, Robert Morris, Sheila Steafel u. A.
Bei U-Bahn-Ausschachtungen in London werden seltsame Skelette und ein seltsamer Flugkörper gefunden, den man zunächst für eine Bombe aus dem 2. Weltkrieg hält. Doch als das Innere geöffnet wird, findet man die Überreste einer außerirdischen Kreatur, die dem menschlichen Vorbild vom Teufel ähnelt. Offenbar hatten Marsianer das Böse auf diesen Planeten gebracht. Doch auch jetzt noch hat der Flugkörper einen unheilvollen Einfluß auf seine Umgebung, was Professor Quatermass (Andrew Keir) verhindern will.
Erst im Jahre 1967 entdeckte der mittlerweile dritte Teil der britischen Sci-Fi-Horror-Trilogie um Professor Quatermass das gedimmte Licht des Kinosaals, basierend auf einer TV-Serie aus den 50ern. Quatermass wird diesmal von Andrew Keir dargestellt, der einen wesentlich sensibleren, bedachteren Quatermass mimt, als er in den vorausgegangenen Filmen gezeichnet wurde. Diese neuen Charakterzüge tun dem Film mit seiner irgendwo zwischen hanebüchen und genial pendelnden Geschichte um die Menschheit, grüne Marsinsekten und den Beelzebub ebenso gut wie die intelligenten Dialoge, die gelungene Dramaturgie und die trotz manchmal allzu deutlich erkennbarer Studiokulisse vorhandene Atmosphäre. Für seine bescheidenen Mittel hat Hammer hier wirklich ein Maximum an Sci-Fi-Ideen herausgeholt und umgesetzt, wobei vieles natürlich bei Andeutungen bleibt und im Kopfe des Zuschauers zu den gewünschten Schreckensbildern zusammengesetzt werden muss. Etwas enttäuscht hat mich eigentlich lediglich die Umsetzung der Schlusspointe, die ich eher als belustigend denn erschreckend empfand. Die Aussage dahinter lädt aber zum Interpretieren und Nachdenken ein und bildet somit einen würdigen Abschluss der Reihe.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Bei Erweiterungsarbeiten an der Londoner U-Bahn entdecken Arbeiter einen seltsamen Schädel. Nach und nach werden weitere Knochen gefunden. Dr. Roney (James Donald) wittert einen für die Wissenschaft extrem wichtigen Fund. Als man auf ein hartes Gebilde stösst, glaubt man zunächst an eine Bombe aus dem zweiten Weltkrieg. Allerdings ist dem herbeigerufenen Räumkommando dieser Typ von Sprengkörper nicht bekannt. Man legt das rätselhafte Fundstück vollends frei, doch dadurch wird alles nur noch geheimnisvoller. Ergo trifft es sich gut, dass inzwischen auch Prof. Quatermass (Andrew Keir) an der Erklärung für das seltsame Objekt mitarbeitet. Seine Theorie bezüglich der Herkunft der geheimnisvollen Konstruktion stößt bei Militär und Regierung jedoch auf Ablehnung. Die Offiziellen wollen nicht erkennen, dass bald -im wahrsten Sinne des Wortes- die Hölle losbrechen könnte...
"Das grüne Blut der Dämonen" ist der letzte Teil der Quatermass-Trilogie aus dem Hause Hammer. Für die Vorgänger "Schock" (1955) und "Feinde aus dem Nichts" (1957) verpflichtete man den recht schwerfälligen Brian Donlevy, für "Das grüne Blut der Dämonen" (1967) stand Andrew Keir als Quatermass vor der Kamera. Dieser Wechsel tut der Figur des Wissenschaftlers sehr gut, denn Andrew Keir spielt weitaus überzeugender als sein lahmer Vorgänger. Regie führte Roy Ward Baker, der bekanntlich einige Perlen für Hammer inszenierte.
Zwischen dem zweiten und dem dritten Quatermass liegen immerhin zehn Jahre. Gerade in der damaligen Zeit machte dies eine Menge aus, war man in den sechziger Jahren doch weitaus freizügiger und experimentierfreudiger als jemals zuvor. Mit dem ersten Quatermass "Schock", gelang Hammer lediglich ein mittelprächtiger Film. Der Nachfolger "Feinde aus dem Nichts" kann mit seiner sehr intensiven und düsteren Atmosphäre punkten, zählt klar zur Spitze seines Genres. "Das grüne Blut der Dämonen" setzt auf eine herrlich groteske Story, mit teils regelrecht "trashigen" Momenten. Beim Finale baut man auf Krawall und Bombast, wobei die Effekte aus heutiger Sicht wundervoll naiv und liebenswert anzuschauen sind.
Ich möchte den Film auf eine Stufe mit "Feinde aus dem Nichts" stellen. "Das grüne Blut..." hat den besseren Quatermass Darsteller und macht jede Menge Spass. "Feinde aus dem Nichts" kann mit seiner finsteren Stimmung punkten. Der Abschluss der Trilogie unterscheidet sich deutlich von seinen Vorgängern, der Flick ist durch und durch ein Kind der sechziger Jahre.
Die DVD stammt -wie die anderen Quatermass Filme- aus der schönen "Hammer Edition" von Anolis. Für den Hammer Freund ist diese Edition unverzichtbar. Leider sind einige Titel bereits ausverkauft, mit einer Neuauflage ist nicht zu rechnen. Wer "Das grüne Blut..." noch zu halbwegs vernünftigen Konditionen erwerben kann sollte umgehend zuschlagen. "Feinde aus dem Nichts" ist bereits seit Monaten nur noch zu irrsinnigen Mondpreisen erhältlich. Die Filme bieten eine eigenständige Handlung, der Fan kann daher jeden Teil geniessen, auch wenn die Sammlung nicht komplett ist.
Nach den Blu-ray-VÖs erscheint "Das grüne Blut der Dämonen" voraussichtlich am 17.10.2014 bei Anolis auch noch einmal auf DVD in auf jeweils 199 Exemplare limitierter kleiner Hartbox:
Cover A
Cover B
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Horror SciFi aus dem Hause Hammer.
In London werden Schädel, Skelette und ein vermeintliches Raumschiff gefunden.
Ein weiterer Quatermass Film, der viel zu bieten hat.
Viele lang ausgewalzte Theorien und einiges an Atmosphäre. Bis zum Schluss hin spielt sich dabei viel bei den Zusehenden im Kopf ab. Und bei den Protagonistinnen ebenso, denn mit diversen Gerätschaften werden entsprechende Visionen abgerufen. Zum Schluss hin wird dann nochmal richtig aufgefahren, wenn die Katastrophe London heimsucht. Tolle Kulissen werden mit schönen Effekten dem Erdboden gleich gemacht.
Hatte ich gestern noch mit Arkadin besprochen. DAS GRÜNE BLUT DER DÄMONEN im Double Feature mit LIFEFORCE. Das wäre was.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!" (Patrick Bateman, American Psycho)
Schwere Steine hüpfen über die Straßen und Heuschrecken durch die Gehirnzellen des Mediums. Etwas Doctor Who, einige vertraute Gesichter und mit Agi Prandhoff und Wolfgang Lukschy erhielten Barbara Shelley und Andrew Keir die selben Synchronsprecher wie bei BLUT FÜR DRACULA.
DAS GRÜNE BLUT DER DÄMONEN ist ein solider Hammer-Beitrag, das reicht allerdings locker aus, um den Film der unmittelbar vor ihm (irgendwo in GE) analog gesendet wurde, vernichtend zu schlagen. BELLISSIMO ist alles andere, aber nicht bellissimo - und erst recht nicht sein Plüschschlappentragender Hauptdarsteller.
sid.vicious hat geschrieben: ↑Mo 22. Jan 2024, 00:56
Schwere Steine hüpfen über die Straßen und Heuschrecken durch die Gehirnzellen des Mediums. Etwas Doctor Who, einige vertraute Gesichter und mit Agi Prandhoff und Wolfgang Lukschy erhielten Barbara Shelley und Andrew Keir die selben Synchronsprecher wie bei BLUT FÜR DRACULA.
DAS GRÜNE BLUT DER DÄMONEN ist ein solider Hammer-Beitrag, das reicht allerdings locker aus, um den Film der unmittelbar vor ihm (irgendwo in GE) analog gesendet wurde, vernichtend zu schlagen. BELLISSIMO ist alles andere, aber nicht bellissimo - und erst recht nicht sein Plüschschlappentragender Hauptdarsteller.
Off topic:
Verdammt ich hatte die ekeligen Schlappen vergessen.
Haben wir uns wieder in GE verpasst?
Aber zum 25jährigen ist mehr Zeit. Da klappt das hoffentlich.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!" (Patrick Bateman, American Psycho)