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Originaltitel: Blood Of The Vampire
Herstellungsland: Großbritannien / 1958
Regie: Henry Cass
Darsteller: Donald Wolfit, Vincent Ball, Barbara Shelley, Victor Maddern, William Devlin, Andrew Faulds, Bryan Coleman, George Murcell, Julian Strange, John Le Mesurier, Colin Tapley, John Stuart u. A.
Dr. Callistratus (Donald Wolfit) wird 1874 wegen seiner gottlosen Experimente zum Tod durch den Pfahl verurteilt. Seinem treuen Diener gelingt es, den diabolischen Wissenschaftler wiederzubeleben. Da sein Blut zersetzt ist, muß Callistratus sich immer wieder mit neuem versorgen...
Auch abseits von „Hammer“ und „Amicus“ wurden in der nicht mehr ganz so jungen Vergangenheit hervorragende britische Horrorfilme produziert, wie der unter der Regie von Henry Cass entstandene und 1958 veröffentlichte „Der Dämon mit den blutigen Händen“ beweist. Donald Wolfit mimt darin den undurchsichtigen, dämonischen Dr. Callistratus und steht damit Genregrößen wie Bela Lugosi, Christopher Lee oder Peter Cushing in nichts nach. In wie von der Insel gewohnt erstklassigen Kulissen wird eine kreative Melange aus Vampir, Mad-Scientist- und Gefängnis-/Lagerfilm präsentiert, die dem Zuschauer einen etwas anderen Vampir präsentiert und die Blutsauger-Thematik dabei ein Stück weit entmystifiziert, aber um (pseudo-)wissenschaftliche Aspekte erweitert. Die beklemmende, aussichtslose Stimmung wird dadurch verstärkt, dass weit verbreitete Ängste vor „Halbgöttern in weiß“ bzw. dem ihnen Ausgeliefertsein bedient werden, was dem Film durchaus eine sozialkritische Note verleiht – mal ganz abgesehen von der unrühmlichen Rolle der Justiz. Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch die gelungene Make-Up-Arbeit bei der Maske des obligatorischen buckligen und stummen Dieners, der überzeugend von Victor Maddern verkörpert wird. Barbara Shelley, die Genrefreunden aus diversen „Hammer“-Produktionen bekannt sein dürfte, sorgt für strahlende Schönheit unter soviel Hässlichkeit und einen romantischen Subplot. Vincent Ball spielt Dr. Callistratus’ zwischen naivem Idealismus, Kompromissbereitschaft, Kampfgeist und Todesangst pendelnden Gegenpart Dr. John Pierre glaubwürdig und ohne Makel. Die Tragik im Charakter des Dr. Calistratus rundet „Der Dämon mit den blutigen Händen“ angenehm ab. Ohne Einschränkungen zu empfehlender Film für Freunde klassischen Gothic-Horrors!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Dr. John Pierre (Vincent Ball) versuchte per Blutübertragung ein Menschenleben zu retten. Da diese Methode im 19. Jahrhundert noch als Hexenwerk gilt, verurteilt man Dr. Pierre zu einer Gefängsnisstrafe. Doch bevor er mit anderen Verurteilten ins Zuchthaus gesteckt wird, fängt man ihn ab und er wird in ein Irrenhaus für gefährliche Kriminelle gebracht. Nach kurzer Zeit bringt man ihn zu Dr. Callistratus (Donald Wolfit), der Dr. Pierre die Mitarbeit an seinen Forschungen anbietet. Der Arzt nimmt diese Aufgabe an, wird jedoch ausserhalb des Labors weiterhin wie ein Gefangener behandelt. Welche Geheimnisse verbirgt Callistratus hinter der Tür zu seinem zweiten Labor...???
Während Hammer mit "Frankensteins Fluch" den Grundstein für den Erfolg britsicher Gothic Horror Filme legte, waren die Mitbewerber ebenfalls eifrig bei der Sache. Bereits 1958 brachte man "Der Dämon mit den blutigen Händen" (Blood of the Vampire) in die Kinos, ein Film der sich kaum hinter Hammer verstecken muss. Mit Vincent Ball und Donald Wolfit -der deutliche Ähnlichkeit mit Bela Lugosi aufweist- hat man zwei sehr solidie Akteure für die Hauptrollen am Start. Barbara Shelley sorgt für den weiblichen Part, später sollte sie auch in mehreren Hammer Produktionen vor der Kamera stehen.
Die Handlung vermengt verschiedene Thematiken zu einem angenehmen Cocktail. Ein wenig Frankenstein, eine Prise Dracula, hier wird für wohlige Gruselatmosphäre gesorgt. E-M-S hat dieses Werk im Rahmen der schönen Reihe "Der phantastische Film" veröffentlicht. Die DVD ist von guter Qualität, natürlich sieht man dem Film sein alter von gut fünfzig Jahren an, man kann mit dem Ergebnis durchaus sehr gut leben. Wer Hammer mag, sollte auch bei diesem Konkurrenzwerk zugreifen, hier gibt es eine ganz klare Kaufempfehlung!
Ja, sehr netter und sympathischer Film.
Und für seine Zeit schon recht hart. Merkwürdig, dass der so in der Versenkung verschwunden ist.
Gegenüber den zeitgleich entstanden Hammer-Produktionen hinkt er zwar etwas hinterher, macht aber trotzdem Spaß und muss sich eigentlich nicht verstecken. Gab eine gute 6/10.
Früher war mehr Lametta
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Da schließ ich mich der allgemeinen Meinung gerne an!
Sehr gelungener Horrorsteifen der alten Schule, der Charme hat und den man unbedingt mal gesehen haben sollte!
Erscheint voraussichtlich am 10.03.2023 bei Anolis auf Blu-ray in verschiedenen Mediabooks:
Cover A
Cover B
Extras:
Audiokommentare mit Uwe Sommerlad und Lars Dreyer Winkelmann / Dr. Rolf Giesen / Jimmy Sangster, Robert S. Baker und Marcus Hearn / Featurette „He Begins Where Dracula Left Off“ / Featurette „Sangster and the Censor“ / Französische S8-Fassung / Britischer, deutscher und italienischer Kinotrailer / Filmprogramme / Werberatschläge / Presseheft / Bildergalerie
Inkl. 36-seitigem Booklet geschrieben von Dr. Rolf Giesen (exklusiv nur im Mediabook enthalten)
Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Erscheint voraussichtlich am 28.04.2023 noch einmal bei Anolis auf Blu-ray:
Extras:
Audiokommentare mit Uwe Sommerlad und Lars Dreyer Winkelmann / Dr. Rolf Giesen / Jimmy Sangster, Robert S. Baker und Marcus Hearn / Featurette „He Begins Where Dracula Left Off“ / Featurette „Sangster and the Censor“ / Französische S8-Fassung / Britischer, deutscher und italienischer Kinotrailer / Filmprogramme / Werberatschläge / Presseheft / Bildergalerie