Deviation - J. R. Larraz (1971)

Moderator: jogiwan

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sergio petroni
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Deviation - J. R. Larraz (1971)

Beitrag von sergio petroni »

DEVIATION

Bild

Originaltitel: Deviation

Herstellungsland-/jahr: GB 1971

Regie: José Ramón Larraz

Darsteller: Karl Lanchbury, Lisbet Lundquist, Sibyla Grey, Malcolm Terris, Shelagh Wilcocks, Geoffrey Wincott,
Frederick Schrecker, Andrew Grant, Debbi Garland, Hugh Fraser, Terence Lenis, Hillary Gotter,...

Story: One dark night, Olivia and Paul are driving home when a deviation sign leads them onto a road into the woods. When they have an accident, they are invited by Julian and his sister Rebecca to spend the night in their mansion. Paul is convinced he hit someone on the road, while Olivia doesn’t believe him. Julian is a taxidermist in his spare time and he, uhm, doesn’t exactly stick to animals. Things go soon from bad to worse...
(quelle: cultreviews.com)
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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sergio petroni
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Re: Deviation - J. R. Larraz (1971)

Beitrag von sergio petroni »

Der verheiratete Paul ist mit seiner Geliebten Olivia auf der Heimfahrt von einem Rendezvous.
Olivia ist nicht gut auf Paul zu sprechen, da dieser sich nicht von seiner Frau scheiden läßt.
Die Heimfahrt erfolgt in beredtem Schweigen. Eine Umleitung zwingt die beiden dazu,
einen besseren Waldweg zu nehmen. In der Finsternis scheint plötzlich eine weißgekleidete
Gestalt vor Pauls Auto zu springen. Das Ausweichmanöver endet an einem Baum.
Verdächtig schnell ist Julian mit seiner Schwester Rebecca am Unfallort. Alle vier begeben sich
zum großen Landhaus der Geschwister, um am nächsten Morgen einen Automechaniker
aufzusuchen.

Keiner der Beteiligten macht Aufhebens um die weißgekleidete Gestalt, die Paul zu sehen
glaubte. Besonders das aalglatte Verhalten Julians stimmt Paul mißtrauisch. Während Olivia schläft,
macht sich Paul auf Tour durch das nächtliche Gebäude. Dabei stößt er auf eine Gruppe
Jugendlicher, die offensichtlich im Keller eine Drogenparty feiern. In einem weiteren Zimmer
trifft Paul eine ältliche Dame, die von Katzen umgeben ist, und mit deren Gesundheit
es anscheinend nicht zum besten steht.

Am nächsten Morgen wacht Olivia alleine in ihrem Bett auf. Da sie wütend auf Paul war und diesem
zutraut, sie verlassen zu haben, wendet sie sich den beiden Geschwistern zu, die sie in einen Strudel
aus wahnsinnigen Geschehnissen hineinziehen. Über Pot rauchen hin zu Heroin spritzen,
über Geschwisterliebe zu Gruppensex, über Einbalsamieren von Tieren hin zu dergleichen von
menschlichen Körpern...
Für Olivia beginnt ein nicht enden wollender Alptraum.

Dies ist einer von mehreren in Großbritannien gedrehten Filme von José Ramón Larraz.
Zu nennen wären an dieser Stelle noch "Symptoms", Scream...and die!" und "Vampyres".
Mit beteiligt waren neben der schwedischen Hauptdarstellerin den Credits zufolge auch
schwedische Geldgeber und Drehbuchschreiber. Die Musik stammt von Stelvio Cipriani.

Larraz kreiert eine düstere Stimmung, die die beiden Geschwister, deren Anwesen,
den umgebenden Wald und auch die einzigen Kontaktpersonen zur Außenwelt, den zwielichtigen
Apotheker Wincott und den Tierpräparator Schrecker und letztlich auch den Zuschauer umgibt.
Da gibt es die Jugendlichen, die im Rausch das Hier und Jetzt genießen ohne störende
Gedanken an die Zukunft. Da sind die Haustierbesitzer, die ihre verstorbenen Lieben
gerne präparieren lassen um sie auf ewig bei sich zu haben. Da haben wir Rebecca, die
mittels Medium mit ihren verstorbenen Eltern kommuniziert. Da sind die ausgerissenen
Blütenblätter, die den nahen Tode eines Menschen andeuten. Larraz' Werk ist
schwermütig, eine einfache Begründung für das Handeln der beiden Geschwister
liefert er nicht. Am Ende konfrontiert er uns jedoch damit, daß die wichtigen
Fragen des Lebens für jeden von uns gelten; die Antworten freilich muß
jeder für sich suchen.
"Deviation" macht Lust auf weitere Frühwerke des leider hierzulande recht unbekannten
Regisseurs.
7/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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