Eyewitness - John Hough (1970)

Moderator: jogiwan

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sergio petroni
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Eyewitness - John Hough (1970)

Beitrag von sergio petroni »

EYEWITNESS

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Originaltitel: Eyewitness

Alternativtitel: Sudden Terror

Herstellungsland/-jahr: GB 1970

Regie: John Hough

Darsteller: Mark Lester, Lionel Jeffries, Susan George, Jeremy Kemp, Peter Vaughan, Tony Bonner,
Betty Marsden, Peter Bowles, Joseph Fürst, David Lodge, Anthony Stamboulieh, Robert Russell, ...

Story: Malta bei strahlendem Sonnenschein. Zusammen mit seiner Schwester Pippa (Susan George) sieht sich der ebenso aufgeweckte wie phantasiebegabte Knirps Ziggy (Mark Lester) in einer pulsierenden Menschenmenge einen Staatsempfang an. Um einen besseren Blick zu haben, begibt sich der Kleine in ein anliegendes Haus, nur um dort einem Attentäter in Polizeiuniform zu begegnen, der soeben dem Staatsgast eine Kugel ins Hirn gejagt hat und nun mit einem Helfershelfer die Jagd auf den Knirps eröffnet.
Von seiner Schwester getrennt, flüchtet Ziggy durch die Straßen, die beiden Verfolger stets auf den Fersen. Mithilfe des sympathischen Tom (Tony Bonner) gelingt es Pippa den Jungen auf einer Landstraße aufzugreifen und zurück zu seinem Großvater (Lionel Jeffries) in den heimischen Leuchtturm zu bringen.
Doch die Verfolger in Uniform geben nicht auf und schrecken auch nicht vor weiteren Morden zurück...
(quelle: dieseltsamefilme.blogspot.com)
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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sergio petroni
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Re: Eyewitness - John Hough (1970)

Beitrag von sergio petroni »

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DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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sergio petroni
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Beitrag von sergio petroni »

Das britisch verwaltete Malta ist Schauplatz dieses Thrillers. Der junge Ziggy (Mark Lester)
lebt mit seinem Großvater (Lionel Jeffries) und einer Haushälterin zusammen in einem
stillgelegten Leuchtturm. Ziggy ist extrem phantasiebegabt und lebt täglich in einer Traumwelt vor sich hin.
Ziggys Schwester Pippa (Susan George) besucht zusammen mit ihrem Freund den Großvater.
Zur selben Zeit findet ein Besuch eines afrikanischen Staatsoberhaupts auf der Insel statt.
Trotz schwerer Sicherheitsvorkehrungen kommt es zu einem tödliche Attentat auf den Staatsgast.
Wie der Zufall so will, sieht Ziggy den Attentäter und umgekehrt. Fortan befindet sich der Junge
auf der Flucht quer durch die Insel und keiner will ihm glauben, daß er den Attentäter gesehen
hat und dieser eine Polizeiuniform trug....

"Eyewitness" ist der zweite Film des britischen Regieveterans John Hough. Der junge Mark Lester
war zu dieser Zeit bereits ein kleiner Star als Kinderdarsteller. Mit Lionel Jeffries, der hier vorrangig
die Bude rockt, und Jeremy Kemp bzw. Peter Vaughan bietet Houghs Werk solide britische
Schauspielkunst. Schön eingefangen wurden auch die sonnendurchflutete Insellandschaft
und die bedrohlich engen Gassen der Stadt sowie die Katakomben darunter.
Nach einem fast surreal anmutenden Beginn verläßt sich "Eyewitness" nach einem Drittel der
Laufzeit auf seine Thrillereigenschaften. Und die sind nicht von schlechten Eltern.
Houghs Film punktet durch ein hohes Tempo und eine gewisse Kompromißlosigkeit,
die ab und zu durch die bärbeißigen Kommentare Lionel Jeffries aufgelockert wird.
Die Autostunts gegen Ende des Films haben etwas vom Harakiri italienischer Actionsequenzen.
Insgesamt sehr gelungen und wieder einmal schade, daß der Film nicht weitläufiger bekannt ist.
7/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Blap
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Re: Eyewitness - John Hough (1970)

Beitrag von Blap »

Danke für den Hinweis, den kenne ich noch nicht. Im Alter wird meine Anglophilie immer größer, ferner verdanken wir John Hough den satanisch herrlichen "Twins of Evil".
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Blap
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Re: Eyewitness - John Hough (1970)

Beitrag von Blap »

John Hough, ein von mir sehr geschätzter Regisseur. Verantwortlich für "Twins of Evil", immerhin einer meiner Lieblingsfilme aus dem Hause Hammer. Mehr noch, "Twins ..." ist einer meiner Lieblingsfilme überhaupt! Ferner gehen Perlen wie "The Legend of Hell House" und "Dirty Mary, Crazy Larry" auf das Konto des Filmemachers. So war die Freude auf dieses Werk aus dem Jahre 1970 entsprechend groß.

Der aufgeweckte Ziggy (Mark Lester) ist meiner seiner älteren Schwester Pippa (Susan George) unterwegs. Die Geschwister leben auf Malta, unter der Obhut ihres liebenswert schrulligen Großvaters (Lionel Jeffries). Ein Staatsempfang steht an, Ziggy und Pippa wollen den angereisten Gast ebenfalls sehen. Freilich sucht sich der vorwitzige Ziggy einen besonders guten Aussichtspunkt, schleicht sich sorglos von Pippa fort. Wenig später erliegt der Staatsgast einem Attentat, Ziggy bekommt den Mörder zu Gesicht, eine gnadenlose Jagd nimmt ihren Lauf. Als Ziggy endlich seine Schwester wiederfindet, glaubt zunächst niemand an die abenteuerliche Geschichte des Jungen, der allgemein als sehr phantasievoll bekannt ist ...

Was für ein prachtvoller Film! Es mangelt nicht an britischem Humor und tollen Leistungen des Ensembles, abgerundet durch die herrliche Kulisse Maltas. Dem gegenüber steht eine unbarmherzige Härte, die Killer schrecken tatsächlich vor keiner Grausamkeit zurück. Egal wer ihnen in die Finger gerät und irgendwie zur Bedrohung werden könnte, der Finger ist stets am Abzug. Peter Vaughan überzeugt in der Rolle des Attentäters, überhaupt zaubert der Streifen eine stattliche Anzahl interessanter Charaktere aus dem Hut, Susan George legt hier einen ihrer niedlichsten Auftritte hin, Lionel Jeffries darf wundervoll verschroben sein, Jeremy Kemp gibt den knarzigen Gesetzeshüter, Mark Lester überzeugt als gehetztes Bübchen. Tony Bonner soll nicht unterschlagen werden, er gerät -als Bewunderer der zauberhaften Pippa- mitten in gnadenloses Spiel um Leben und Tod. So wird steigert sich die Spannung bis zum packenden Finale, gekonnt eingefangen von einer sehr stimmungsvollen Kameraarbeit.

Ich bin begeistert. Schauspieler, Kulissen, Kamera, Drehbuch und Regie in Bestform. Humor, Spannung und bitterböse Momente, die Spielzeit von etwas über 90 Minuten verging im Eiltempo. Sehr angenehm auch die Blu-ray aus dem Hause Network, ganz dicke Empfehlung für diese Scheibe!

8/10
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