Deliria-Italiano

Harry Potter und der Stein der Weisen



Originaltitel: Harry Potter and the Sorcerer's Stone

Herstellungsland: Großbritannien, USA / 2001

Regie: Chris Columbus

Darsteller: Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson, Richard Harris, Maggie Smith

Story:

Der junge Waise Harry lebt in schwierigen, familiären Verhältnissen und im Schatten seines materiell veranlagten Cousins, der im Gegensatz zu ihm von seinen Pflegeeltern verhätschelt wird. Als sich rund um Harrys elften Geburtstag mysteriöse Vorgänge häufen, erfährt dieser, dass seine verstorbenen Eltern Zauberer waren und das Schicksal auch für Harry eine große Zauberer-Laufbahn vorausgesehen hat. Ungläubig staunend entdeckt Harry eine Welt voller Magie und Zauberei und wird auch erstmals in seinem Leben von anderen respektiert. In Hogwarts, einer Schule für junge Magier schließt Harry nicht nur erste Freundschaften und lernt alles, was ein junger Zauberer so wissen muss, sondern erfährt auch mehr über die eigene Vergangen und entdeckt, dass es auch in dieser Welt böse Mächte gibt, die versuchen Macht und Einfluss an sich zu reißen…

Zugegeben, bislang ist die Welt von Harry Potter spurlos an mir vorrübergegangen und ich habe bisher weder Bücher noch Filme gesehen und alles herum geflissentlich ignoriert. Nachdem wir in Urlaub in Edinburgh jedoch auch beim „Elephant House“ waren, in dem J.K. Rowling mit Blick auf das Edinburgh-Castle den Großteil des ersten Romans geschrieben hat und die Potter-Fans dort völlig aus dem Häuschen waren, haben wir beschlossen das nachzuholen. „Harry Potter und der Stein der Weisen“ ist auch eine nette und auch gar nicht mal so harmlose Geschichte über einen Jungen aus schwierigen Verhältnissen, der auf einmal im Mittelpunkt einer fantasievollen Parallelwelt voller Magie und Zauberei steht. Dabei bietet die Coming-of-Age-Geschichte über Freundschaft auch sehr gute Identifikationsfiguren für ein vorwiegend junges Publikum und wer würde sich ehrlich gesagt nicht manchmal wünschen, mit einer Prise Magie bestimmte Dinge zu beeinflussen. Hier geschieht das immer auch mit einem humorvollen und augenzwinkernden Einschlag ohne dabei belehrend zu wirken und man kann sich gut vorstellen, warum die Bücher um den Zauberlehrling beim jungen Publikum so derartige eingeschlagen haben. Die Geschichte ist fantasievoll und abwechslungsreich, die erdachte Welt stimmig und auch die jugendlichen Figuren vom Durchschnittsschüler, Abenteuer bis hin zur Streberin passen ebenfalls sehr gut und schlagen wieder die Brücke zur normalen Welt. So macht Mainstream-Fantasy jedenfalls durchaus Spaß und der olle Harry hat mich mit seinem ersten Film als "Muggle" jedenfalls durchaus überzeugt und Lust gemacht, noch weiter in die spannende Welt von J.K. Rowling und ihrem Zauberlehrling einzutauchen.

Ein sehr unterhaltsamer und hervorragend besetzter Film, den ich allerdings bevorzugt in der Version "Harry Potter und ein Stein" genieße.

Adalmar hat geschrieben:Ein sehr unterhaltsamer und hervorragend besetzter Film, den ich allerdings bevorzugt in der Version "Harry Potter und ein Stein" genieße.

Oh ja!
Und noch besser ist "Harry Potter und der geheime Pornokeller"!

Habe mich überreden lassen, mir mal die erste Verfilmung eines "Harry Potter"-Stoffes anzusehen und versucht, vorurteilsfrei und guter Dinge an ihn heranzugehen. Trotzdem fiel es mir schwer, diesem ÜBERLANGEN (ächz...) kindlichen Mainstream-Kitsch mehr als einige niedliche Momente und atmosphärische Effekte abzugewinnen. Klar, die Jungdarsteller machen ihre Sache wirklich gut und die Fantasie-Welt wurde mit Liebe zum Detail gestaltet. Das ist aber alles kein Ersatz für Spannung, Emotion und eine wirklich fesselnde Umsetzung der Geschichte, die Stoff für drei Filme in voller Länge geboten hätte, hier aber ärgerlicherweise in einen 2,5-stündigen Potter-Marathon gepresst wurde, wodurch für mich als Zuschauer das Timing hinten und vorne nicht mehr stimmt. Nee, nicht meine Tasse Bier.

buxtebrawler hat geschrieben:[...] die Stoff für drei Filme in voller Länge geboten hätte, hier aber ärgerlicherweise in einen 2,5-stündigen Potter-Marathon gepresst wurde, wodurch für mich als Zuschauer das Timing hinten und vorne nicht mehr stimmt.

Das ist auch das Einzige, was ich dem Film negativ ankreiden würde. Man merkt, dass als Fan-Zugeständnis zu viel in zu kurzer Zeit in den Film gepackt wurde. Die Sache mit diesem seltsamen Spiel, dem Schach-Dingens und auch die Entwicklungen mit dem Hauspokal werden im Grunde ja nur angerissen und bleiben vage, wenn man die Buchvorlage nicht kennt. Wenn man das tut, funzt der erste Teil wohl auch besser. Eine Serie wäre aber vielleicht dennoch das bessere Format für den Stoff gewesen. Ich mochte den aber trotzdem.

Ich habe bisher auch nur den ersten Teil gesehen und das ist schon lange her. Die hier genannten Kritikpunkte kann ich alle gut nachvollziehen. Richtig vom Hocker gehauen hat der mich auch nicht. Ich fand den extrem oberflächlich und hatte bei vielen Dingen das Gefühl, dass viele Dinge kurz mal angerissen wurden, weil sie eben im Buch (das ich immer noch nicht gelesen habe) vorkommen. Als "Unwissender" wäre ich bei einigem gerne tiefer eingestiegen - und war so eher enttäuscht, dass da so drüber hinweg gehuscht wurde. So machte das ganze keinen wirklich kohärenten Eindruck auf mich. Zudem fand ich dieses Spiel bei dem sie auf dem Besenstil fliegen grauenvoll. Von der billigen, extrem künstlichen Animation her und weil ich ständig das Gefühl hatte, das wäre nur ein überlanger Werbespot für ein Computerspiel.

Trotzdem werde ich mich wohl irgendwann mal an die restlichen Filme wagen, denn interessant finde ich das alles schon. Die werden einem ja mittlerweile förmlich hinterhergeworfen.

Aber Vorsicht beim zweiten Teil. Auf DVD ist der fast immer gekürzt wegen FSK 6.

Ich oute mich jetzt einfach mal als Harry Potter Fan.
Ich hatte die Bücher ja schon lange vor den Verfilmungen verschlungen und war wirklich angetan von J.K. Rowlings Phantasie, da muss man erst mal drauf kommen.
Klar kann man nicht alles was in den Büchern steht, auch in die Filme packen, ist ja immer so bei Buchverfilmungen, aber ich fand es meist recht gut umgesetzt, es gibt's bessere und schlechtere Teile.
Man wird ja sozusagen mit Harry Potter und den seinen erwachsen und so werden auch die Bücher und Filme mit der Zeit zunehmend düsterer und ernster.
Wenn Euch der erste Teil getaugt hat, dann lohnt dranbleiben auf alle Fälle, würde ich behaupten.
Teil eins war nett, aber eben nur das Vorspiel.

7/10