sergio petroni hat geschrieben:Nichtsdestotrotz fragt man sich: Was hat Werner Herzog hier zu suchen!?
Tomaso Montanaro hat geschrieben:Find ich klasse, dass sich Werner Herzog, den man ansonsten eher mit anspruchsvollem Autorenkino assoziiert, für diesen Found-Footage-Spaß "hergegeben" hat.
Kann es sein, dass ihr mit Werner Herzogs dokumentarischen Werk (welches die Anzahl seiner Spielfilmarbeiten bei weitem übersteigt) nicht so ganz vertraut seit? Nachholen! Seine Dokus sind einfach großartig und fügen sich nahtlos in sein Gesamtwerk ein. Herzog selber unterscheidet da auch nicht zwischen seinen Dokumentar- und Spielfilmen. Was zur Folge hat, dass die Grenzen zwischen Dokumentarischen und Fiktion bei ihm durchaus fliessend sind. In beide Richtungen. Beides ist einer "ekstatischen Wahrheit" verpflichtet. Darauf spielt auch "Incident at Loch Ness" an, ebenso auf Herzogs Image als etwas "sonderbarer" Filmemacher. Man darf nicht vergessen, dass Herzog in den USA sehr viel bekannter als hier und quasi eine "Marke" ist.
Darauf nimmt der Film immer wieder Bezug und parodiert das Image, welches sich Herzog aufgebaut hat. Dass er selber das dann komplet dekonstruiert ist natürlich noch ein Witz im Witz. Wobei natürlich auch seine legendären Dreharbeiten mit Kinski aufs Korn genommen werden.
Wer sich näher mit Herzog und seinen Dokumentarfilmen beschäftigen möchte, dem empfehle ich zunächst einmal natürlich die Filme zu gucken (La Soufrière - Warten auf eine unausweichliche Katastrophe, Die große Ekstase des Bildschnitzers Steiner, Echos aus einem düsteren Reich und Little dieter Needs to Fly eignen sich ganz gut als Einstieg) und dann das Buch "Werner Herzog - An den Grenzen" (Besprechung hier:
http://www.filmforum-bremen.de/2016/04/ ... n-grenzen/)