Spectre - Sam Mendes (2015)

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Re: Spectre - Sam Mendes (2015)

Beitrag von buxtebrawler »

Theoretiker hat geschrieben:Oliver Kalkofe schreibt auf seiner Facebook-Page:
Überraschenderweise also doch kein Fall für SchleFaZ? :-?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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Il Grande Silenzio
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Re: Spectre - Sam Mendes (2015)

Beitrag von Il Grande Silenzio »

buxtebrawler hat geschrieben:
Theoretiker hat geschrieben:Oliver Kalkofe schreibt auf seiner Facebook-Page:
Überraschenderweise also doch kein Fall für SchleFaZ? :-?
Wie zu erwarten, war wohl eher nicht. ;) Nächste Woche wissen wir mehr!
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Il Grande Silenzio
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Re: Spectre - Sam Mendes (2015)

Beitrag von Il Grande Silenzio »

So, gestern habe ich nun SPECTRE im Kino sehen dürfen.

Positive Nachricht: Bond kehrt (teilweise) zu alten Wurzeln zurück.
Negative Nachricht: Bond kehrt (teilweise) zu alten Wurzeln zurück.

Klingt kurios? Ist aber so. Mendes wagt nach dem ernsten, überaus düsteren und fast schon "realistisch"-anmutenden SKYFALL den Schritt zurück und bringt neben vielen Hinweisen zu den alten Werken auch eine humoristische Note in SPECTRE unter. Bond wirkt so wieder klassisch, "unverletzlich" und unnahbar. So werden die Stärken SKYFALLS zurückgelassen, wobei die Story - wenig überraschend ist wieder keine Mission zu erfüllen - weiter geführt wird und viele alte Bekannte Erwähnung finden.

Besonders erwähnenswert: Die absolut grandiose Pre-Title Sequenz (im positiven Sinne bei Orson Welles abgekupfert)

Vorläufiges Ranking der Craig-Bonds:

1. Skyfall- 9/10
2. Casino Royale - 8,5/10
3. Spectre - 8/10
4. Ein Quantum Trost - 7,5/10

Nachteilig wirkte sich beim Kinobesuch vermutlich die Erwartungshaltung aus, da nach dem grandiosen SKYFALL die Erwartungshaltung doch sehr hoch war. Eine ausführlichere Bewertung werde ich daher nach der Zweitsichtung vornehmen.
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Nello Pazzafini
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Re: Spectre - Sam Mendes (2015)

Beitrag von Nello Pazzafini »

meines Erachtens der beste der Daniel Craig Bond´s - grossartig hat mir der gefallen und ich kann jedem nur raten bei Möglichkeit den Film in einem Imax Kino zu sichten!!
Im Geiste zitiert Spectre vieles aus den alten Klassikern und ist glücklicherweise auch angenehmen "langsam" geschnittenen. Düster ist das Teil auch, aufgefallen ist mir auch die sehr düstere, unterstützende Hintergrundmusik.....trotz der langen Spielzeit äusserst kurzweilig - ich will hier gar nicht viel verraten, sehr, sehr guter neuer Bond!
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"Ein Grab im K-Gebiet wünscht dir Dein Ugo"
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karlAbundzu
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Re: Spectre - Sam Mendes (2015)

Beitrag von karlAbundzu »

This Bond is not enough….
Fängt gut an: ein Auftragsmord von Bond in Mexico City am Tage der Toten mit viel Trara, tolles Setting, toll ausgestattet, rasant gedreht, inklusiver beinah suizidaler Prügelei im Hubschrauber. Häuser explodieren, Zivilisten sind egal. Herrlich. Doch am Ende macht JB seinen ersten Fehler: Wenn man der Schönen, die einen ins Zimmer und ins Bett lässt, sagt, man ist gleich wieder da, ist man als 00Agent gleich wieder da, also nach der Hauerei und dem Gemorde etc. Und fliegt nicht grußlos weg….
Aber dann wäre ich schon fast hinausgegangen: Zu einem unerträglichen Song läuft ein unwürdiger Vorspann. Die Designer haben anscheinend alte Bondvorspänne (vor allem wohl Oktopussy) angesehen, und wollten eine Mischung aus Retro und modern hinbekommen (wie der ganze Film). Und es misslingt gründlich. Wie ein mieses Video zu einem noch mieseren Song. Tschuldigung.
Nun, dann der Film, und ich muss sagen, Einflüsterungen aus meinem Haus hatten schon immer Recht: dieser Bond ist kein Bond. Daniel Craigs Bond fehlt halt was. Er ist kein Zyniker; keiner, der mit seiner Rolle und seinem Klischee umgehen kann. Er ist einfach nur getrieben von seiner Loyalität dem alten Britannien (und seiner alten M); seine Mittel sind nur Gewalt, er ist nicht smart und hat meistens keinen Plan, wie er vorgehen soll, noch wie er etwas meistert. Er geht halt hin und löst es mit Gewalt. Ohne Raffinésse.
Das Script gibt auch nicht viel her: Die Bedrohung ist ein absolutes Überwachen der Welt (von einem, der anscheinend sowieso schon Zugriff auf alle Kameras der Welt hat): Hui, böse. Christoph Waltz hier verloren in einer Wischiwaschi-Bösewicht-Rolle, die er in anderen schlechten Filmen schon besser darstellte. Der dann sogar noch eine Meta-Story aller Craig-Bonds in zwei Sätzen nebenbei erzählt. Natürlich ist da was persönliches, Verbindung zu Bond seit der Kindheit. Und klar, retro muss ja auch noch rein: Er nennt sich Blofeld und dann muss ja auch noch kurz eine dicke weiße Katze auftauchen. Auch der Nebenböse strahlt wenig aus. Ist halt so ein Gelackter.
Mendes kann so was auch nicht drehen: allein wie Bond mit girl dem in die luftgehenden (da wäre ich fast mitgegangen) HQ Blofelds rausflieht, ist so öde gedreht. Rasant waren tatsächlich nur die Eingangsszene und die finale Sprengung inklusive Jungfrauenrettung. Mendes soll halt seine Betroffenheits-Dramen drehen, das kann er ja, wie Skyfall (Aber auch nicht immer: Gegenbeispiel: American Beauty). Guter Film, aber auch kein Bond irgendwie.
Mich hat noch mehr gestört, die gewollten Elemente im Retro-Design, einfach immer so ins Bild gebracht, nicht erzählt oder so, die dann auch meist auf aufdringliche Produktplatzierungen hinauslief. Der Soundtrack hieb auch in die pseudo modern-retro Kerbe.
Positiv, neben der Ausstattung und Bauten (die sind durchweg gut gelungen) und natürlich die Drehorte, sind Moneypenny, neue M und Q. Gut gespielt, gut charakterisiert, die tun einem schon fast leid, so einen 007 zu haben.
Falls der nächste Craig – Mendes – Bond wieder drei Jahre dauert (obwohl Craig ja sagte, dass er keine Lust mehr auf Bond hat. Frage: Erkenntnis nach den Dreharbeiten oder dem Sichten des Films?), erinnert mich bitte an diese Kritik, sonst lauf ich gleich wieder rein. Aber das wird meine Flüsterstimme erledigen, auf die hör ich meist (ihrer Meinung nach zu selten. Oder zu diesem Bond: Siehste?)
Fazit: Ich hätt’ auch schreiben können: Größtenteils ärgerlich. Will für alle alles richtig machen, ist dann aber murks.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
italostrikesback
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Re: Spectre - Sam Mendes (2015)

Beitrag von italostrikesback »

Der FIlm ist bockstark und beinhaltet so viel an Kleinigkeite, das ich eine endlos lange Liste niederschreiben könnte. Ich bin begeistert. Anfänglich habe ich den Song gehasst, doch mittlerweile ist er mir richtig ins Ohr gegangen.

10/10
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Arkadin
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Re: Spectre - Sam Mendes (2015)

Beitrag von Arkadin »

Einer der wenigen Fälle, wo ich nicht mit dem guten KarlAbundzu auf einer Wellenlänge liege. Okay, der Film ist zu lang und es geht ihm am Ende, wenn er Stück für Stück immer unspektakulärer wird, gehörig die Luft aus. Ja. Aber trotzdem habe ich mich gut amüsiert, mag den Daniel immer noch gerne als Bond sehen (auch wenn er hier irgendwie klein und gedrungen wirkte). Bin M & Q-Fan und Walz fand ich jetzt nicht soooo übel. Kann er ja nix für, dass Blofeld so langweilig in Szene gesetzt wird und das Finale ein regelrechter Antiklimax (kleine Pistole gegen großen Hubschrauber? C'mon!) ist. Trotzdem mochte ich "Spectre" und freue mich schon auf "Bond 25". Ich fand Bond diesmal auch angenehm locker und einiges erinnerte fast schon an die Moore-Ära. Aber Gottseidank nur fast. ;)
Früher war mehr Lametta
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sergio petroni
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Re: Spectre - Sam Mendes (2015)

Beitrag von sergio petroni »

Gestern abend im neu eröffneten Multiplex gesehen. Die Soundkulisse war schon mal sehr
beeindruckend. Und auch sonst gab es für mich wenig zu meckern. Die 150 Minuten
vergingen wie im Flug. Ich bin nun nicht der größte Bond-Fan, aber dennoch konnte ich viele
Zitate und Querverweise zuordnen. Wie auch immer man zu Daniel Craig stehen mag, aber egal
um welchen Bond-Film es geht: Logik und glaubwürdige Handlung standen noch nie im
Vordergrund. So auch hier. Dafür erfreute ich mich am bombastischen Action-Feuerwerk,
an den wieder einmal exquisiten Schauplätzen, die bisweilen erstaunlich düster eingefangen
wurden. Und Bond erhielt natürlich mächtig Unterstützung durch sein in "Skyfall" eingeführtes
recht sympathisches Team um "M", "Q" und Miss Moneypenny.
Daß diesmal ein aktuelles Thema angepackt wurde (Manipulation der öffentlichen Meinung durch
wenige zu deren Vorteil) und dafür sogar
► Text zeigen
war auch ganz schmackhaft. "Spectre" ist für's Kino gemacht und bekommt von mir
7,5/10 Punkten.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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CamperVan.Helsing
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Re: Spectre - Sam Mendes (2015)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

"Spectre" ist doch tatsächlich dieses Jahr der erste aktuelle Film gewesen, den ich im Kino gesehen hab. :shock:

Generell fand ich den Film solide gemacht, die oldschool-Ansätze begrüße ich natürlich, und Daniel Craig sehe ich mittlerweile auch in die Bond-Rolle hineingewachsen.

Dennoch fiel mir einiges negativ auf:

- Die CGI-Effekte beim Gebäudeeinsturz in Mexiko sehen echt scheiße aus.

- Waltz wird viel zu spät eingeführt

- Generell habe ich mit den neuen Bonds das Problem, dass 007 zum Normalsterblichen "verkommt", dessen früheres Leben bis hin in die Kindheit zurück aufgedröselt wird. Und hier kommt nun noch hinzu, dass Blofelds Aktivitäten und alles, was in den vorigen Craig-Bonds geschah, seinen Ursprung in Bonds Kindheit hatte. Wo sind bloß die bescheidenen Menschen aus der guten alten Zeit wie Goldfinger oder Stromberg geblieben, die einfach nur die Welt beherrschen wollten?

- Und warum bloß muss Blofeld dann auch ein Einäugiger mit fetter Narbe im Gesicht sein? Wäre doch auch mal eine schöne Alternative gewesen, wenn auch der Böse ein Gentleman-Womanizer wie Bond wäre...

Dennoch: Der positive Eindruck überwiegt, schaun mer mal, was als nächstes passiert.
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Il Grande Silenzio
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Re: Spectre - Sam Mendes (2015)

Beitrag von Il Grande Silenzio »

Die Narbe ist eine Hommage, die hatte nämlich Donald Pleasence als Blofeld in "You only live twice".
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