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The Boys from Brazil
(The Boys from Brazil)
mit Gregory Peck, Laurence Olivier, James Mason,Lilli Palmer, Uta Hagen, Steve Guttenberg, Denholm Elliott, Rosemary Harris, John Dehner, John Rubinstein, Anne Meara, Jeremy Black
Regie: Franklin J.Schaffner
Drehbuch: Ira Levin / Heywood Gold
Kamera: Henri Decae
Musik: Jerry Goldsmith
FSK 16
Großbritannien / USA / 1978
Als Barry Kohler (Steve Guttenberg) in Paraguay heimlich ein Gespräch belauscht, ist er ein toter Mann. Durch den kaltblütigen Mord an seinem Informanten aufgeschreckt, sucht Liebermann (Laurence OLiver) nach Beweisen eines unglaublichen Plots: Unter dem Befehl des berüchtigten KZ-Arztes Josef Mengele sollen weltweit 94 Kinder aus Hitlers Erbmasse geklont werden. Um dies zu erreichen, schrecken die Parteigenossen vor nichts zurück. Der Plan dient der Erhaltung der arischen Rasse und der Errichtung des 4.Reiches.
Dieser Film ist ein herrlicher Klassiker, der schon allein durch seine tolle und sehr interessante Thematik überzeugen kann. Allein die Vorstellung das es möglich wäre, einen neuen Adolf Hitler zu schaffen, löst beim Zuschauer ein starkes Gefühl der Beklemmung aus. Und das herrscht wirklich von der ersten bis zur letzten Minute vor, so das man ganzzeitig der unglaublichen Faszination dieser Geschichte ausgesetzt ist, die einen fast wie magisch in ihren Bann zieht. Daran ändert auch der Aspekt nichts das man als Zuschauer durch die Inhaltsangabe ganz genau weiß, worauf das Geschehen letztendlich hinausläuft, denn Regisseur Franklin J. Schaffner hat seine Story so dermaßen spannend aufgebaut, das man sich der Faszination der Ereignisse unmöglich entziehen kann. Wenn man sieht, mit welcher Akribie die Anhänger des Nationalsozialismus hier eine weitere Schreckensherrschaft aufbauen wollen, überläuft einen manchmal schon eine gepflegte Gänsehaut. Das Ganze ist dabei mit einer Atmosphäre ausgestattet, die keine Wünsche offen lässt. Ständige Wendungen lassen einen kaum zur Ruhe kommen und mit der Zeit taucht man immer weiter in diese schier unglaubliche Thematik ein, die einem phasenweise das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Neben der herausragenden Thematik und der unglaublich guten Inszenierung kann man wohl vor allem die hier versammelte Darsteller-Riege als absoluten Höhepunkt ansehen. Mit Gregory Peck, Laurence Olivier, Lilli Palmer und James Mason seien an dieser Stelle nur einige prominente Namen genannt, die als absolute Schauspiel-Größen gelten. Doch nicht nur die Haupt-Charaktere sind brillant besetzt, denn "The Boys from Brazil ist auch bis in die kleinste Nebenrolle grandios besetzt. Und so kann man sich dann auch auf einen Film einstellen, der im Bezug auf das dargebotene Schauspiel eine ganze Menge an Qualität bietet, wobei insbesondere Gregory Peck in der Rolle des Dr. Mengele eine Performance abliefert, die an Klasse schwerlich zu überbieten ist. Dabei ist es recht gewöhnungsbedürftig, diesen großartigen Schauspieler in einer wirklich fiesen Rolle zu sehen, kennt man ihn doch ansonsten eher als Gut-Menschen. Doch gerade hier liegt auch ein ganz besonderer Reiz, zudem unterstreicht Peck damit zugleich seine darstellerische Vielseitigkeit. Als Gegenpart steht ihm ein Laurence Olivier jedoch in kaum etwas nach, denn auch seine Rolle als Nazi-Jäger ist absolut authentisch und ist der ideale Kontrast.
Schaffner lässt sich auch genügend Zeit, dem Betrachter vor allem die Haupt-Figuren der Geschichte näher zu bringen. Intensive Charakter-Beleuchtungen stehen an der Tagesordnung und selbst die Neben-Darsteller geraten keinesfalls in eine Statisten-Rolle, sondern sind ein ganz wichtiger Bestandteil des Gesamtwerkes. Ich kann bei diesem Werk nicht ganz objektiv sein, zählt es doch zu meinen "All Time Favourites" und beschert mir immer wieder einen unglaublich sehenswerten Film-Genuss. In meinen Augen handelt es sich um einen zeitlosen Klassiker, der leider nie die Beachtung erlangt hat, die ihm aufgrund seiner Qualität durchaus zustehen müsste. Leider gibt es aber immer noch zu viele Leute, die anscheinend überhaupt nichts von der Existenz dieses grandiosen Filmes wissen, der einen auch nach mittlerweile über 3 Jahrzehnten immer noch fesselt wie am ersten Tag und nichts von seiner unglaublichen Faszination eingebüßt hat, die einen in einen sogartigen Strudel reißt, aus dem es kein Entkommen gibt.
Insgesamt gesehen handelt es sich bei "The Boys from Brazil" um einen erstklassigen Thriller, der eine düstere Möglichkeit erzählt, den Nationalsozialismus wieder ins Leben zu rufen. Für mich persönlich ist die Story dabei der damaligen Zeit weit voraus und deutet an, was das Klonen von Menschen anrichten könnte. Und auch wenn es sich vielmehr um ein eher utopisches Szenario handelt, hinterlässt die Story einen bitteren Beigeschmack und hinterlässt vor allem einen sehr nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis des Zuschauers.
Fazit:
Ob möglich oder nicht, allein schon die Andeutung einen neuen Adolf Hitler zu kreieren, beschert einem eine Gänsehaut. Die Umsetzung der Thematik ist absolut hervorragend gelungen, woran die herausragenden Darsteller selbstverständlich nicht ganz unschuldig sind. Der hier versammelte Cast macht diesen Film zu einem absoluten Erlebnis, das man sich unbedingt anschauen sollte, wenn man dies nicht schon längst getan hat.
9/10