The Caller - Anrufe aus der Vergangenheit - M. Parkhill
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The Caller - Anrufe aus der Vergangenheit - M. Parkhill
The Caller - Anrufe aus der Vergangenheit
(The Caller)
mit Rachelle Lefevre, Stephen Moyer, Luis Guzman, Ed Quinn, Lorna Raver, Cordella Gonzalez, Marise Alvarez, Brian Tester, Alfredo De Quesada, Aris Meijas, Gladys Rodriguez, Leonardo Castro,Grace Connelly, Jose Cotte
Regie: Matthew Parkhill
Drehbuch: Sergio Casci
Kamera: Alexander Melman
Musik: Aidan Lavelle / Unkle
FSK 16
Großbritannien / Puerto Rico / 2011
Als die frisch geschiedene Mary in ihrem neuen Apartment über ein altes Telefon stolpert, ist sie sofort von seinem antiken, altmodischen Charme angetan, so dass sie sich spontan entscheidet, die Reliquie zu behalten. Kurz darauf beginnt eine mysteriöse Frau, Mary mit seltsamen Anrufen zu belästigen. Mary findet heraus, dass es sich um eine Frau aus der Vergangenheit namens Rose handelt, die vor vielen Jahren mit dem damaligen Bewohner des Apartments liiert war. Sowohl Mary und Rose fühlen sich zu Beginn einsam und beginnen eine ungewöhnliche Freundschaft über das antike Telefon. Der Frieden hält jedoch nicht lange als Rose beginnt, Mary immer mehr kontrollieren zu wollen. Die jedoch hat mittlerweile John kennengelernt, dem sie sich mit ihren Problemen anvertraut, als Rose Anrufe immer verstörender und gefährlicher werden. Mary fühlt sich verfolgt und bedroht, doch selbst das Kappen der Telefonleitung hält Rose nicht davon ab, weiterhin Mary mit ihren Anrufen zu terrorisieren. Rose fühlt sich um ihre neue Freundschaft betrogen und schwört Rache an Mary und Ihrem Freund John - jedoch nicht in der Gegenwart, sondern in der Vergangenheit, in welcher Rose lebt. Mary bleibt nichts anderes übrig, als Rose zu töten - doch wie bringt man einen Geist der Vergangenheit um?
Telefon-Terror der etwas anderen Art
Ganze 8 Jahre nach seinem Regie-Erstling hat Matthew Parkhill mit "The Caller" einen echten Geheimtipp auf den Weg gebracht, der von der ersten bis zur letzten Minute einen extrem spannenden Mix aus Grusel/Mystery-und Horrorthriller präsentiert. Dabei nimmt sich die Geschichte ausreichend Zeit für einen mehr als gelungenen Spannungsaufbau und bietet dabei ein Szenario, das mit zunehmender Laufzeit immer mehr an Intensität gewinnt. Wirkt am Anfang noch alles wie ein eher harmloser Telefonstreich einer anscheinend etwas verwirrten Frau, so verdichtet sich die von Haus aus schon sehr gelungene Grundstimmung fast im Minutentakt und lässt dabei auch immer bedrohlichere Züge erkennen. Im Laufe der Zeit verändert sich auch das Erzähltempo des Geschehens, denn nach einer zu Beginn noch vorherrschenden Beschaulichkeit der Ereignisse nimmt der Story-Plot doch erheblich an Tempo-und Rasanz zu, was schon fast zwangsläufig auch die Adrenalin-Zufuhr beim Zuschauer beeinflusst.
Immer tiefer taucht man in das äußerst mysteriöse Geschehen ein, das ziemlich schnell eine unglaubliche Faszination ausstrahlt, der man sich beim besten Willen nicht entziehen kann. Die Grundidee des Filmes ist in meinen Augen durchaus als innovativ zu bezeichnen und insbesondere die gut durchdachte Umsetzung des Ganzen lässt einen erstklassigen Gesamteindruck entstehen. Vor allem der subtil aufkommende Horror kriecht einem immer tiefer unter die Haut und gewinnt mit der Zeit immer mehr an Intensität, so das dem Betrachter etliche Gänsehaut-Momente bevorstehen. Perfekt strukturiert läuft das Szenario auf ein perfides Katz-und Maus Spiel am Telefon hinaus, wobei auch gleichzeitig ein Kampf zwischen Vergangenheit und Gegenwart entbrennt. Haupt-Charakter Mary muss dabei feststellen, das die ominöse Anruferin Rose durchaus dazu in der Lage ist, durch Taten in der Vergangenheit die Gegenwart nachhaltig zu beeinflussen. Die Rollen in diesem scheinbar ungleichen Kampf scheinen klar verteilt, denn wie soll Mary das ungleiche Spiel gegen eine Anruferin aus dem Totenreich gewinnen?
Matthew Parkhill ist es ganz hervorragend gelungen, diesen teils nervenzerfetzenden Kampf glaubwürdig und authentisch umzusetzen, man kann sich jederzeit gut in die Abläufe hineinversetzen und entdeckt dabei im Prinzip auch keinerlei Logiklöcher. Hauptdarstellerin Rachelle Lefevre sorgt durch ihre glänzende Performance zudem für ein schauspielerisches Highlight, denn man nimmt ihr die immer mehr von purer Panik befallene junge Frau jederzeit ab. Auch der in einem Nebenstrang erzählte Geschichtsteil mit ihrem gewalttätigen Ex-Mann ist ein wichtiger Bestandteil des Geschehens, unterstreicht er doch den verängstigten Teil in Mary, der jedoch zum Ende hin einer kämpferischen jungen Frau weicht, die sich keinesfalls in ihr scheinbar vorgezeichnetes Schicksal ergeben will. Sämtliche vorhandenen Zutaten des Filmes wurden hier nahezu brillant aufeinander abgestimmt, so das sie in der Summe für ein exzellentes Filmvergnügen Sorge tragen, das insbesondere durch die enthaltenen Mystery-und Grusel-Elemente zu überzeugen weiß. Eine leicht düstere Optik tut ihr Übriges, um diesen Eindruck noch zusätzlich hervorzuheben.
Letztendlich kann man "The Caller" nur ein glänzendes Zeugnis ausstellen, denn dieser Film bietet einen in allen Belangen überzeugenden Genre-Mix, an dem man seine helle Freude hat. Erstklassige Schauspieler, ein äußerst gekonnter Spannungsaufbau und eine sagenhaft dichte Atmosphäre sind die wichtigsten Bestandteile für eine Geschichte, die den Zuschauer jederzeit in ihren fast schon hypnotischen Bann zieht. Zudem ist es als großer Vorteil anzusehen, das die Bedrohung hier bis kurz vor dem Ende überhaupt nicht greifbar ist und sich lediglich als Stimme am Telefon zu erkennen gibt. Durch die nicht vorhandene Manifestation in einer sichtbaren Person erlangt das Grauen so noch eine viel stärkere Wirkung und verleiht den Ereignissen etwas sehr Unheimliches. Man merkt also, das es eigentlich mehr als genügend Gründe gibt, sich diesen erstklassigen Film anzuschauen, dessen Sichtung man ganz bestimmt nicht bereuen wird. Ich fühlte mich auf jeden fall bestens unterhalten und kann nur eine unbedingte Empfehlung für "The Caller" aussprechen.
Fazit:
Zumeist sind es immer wieder die eher unscheinbaren Titel, die letztendlich sehr positiv überraschen können. "The Caller" gehört ganz eindeutig dazu und kann wirklich als echter Geheimtipp bezeichnet werden. Freunde des Mystery-und Gruselfilmes werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen, denn gut 90 Minuten extrem nervenaufreibende Filmkost ist hier vorprogrammiert.
Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 88 Minuten
Extras: Trailer, Directors Commentary, Deleted Scenes, Alternatives Ende
8,5/10
Big Brother is watching you
Re: The Caller - Anrufe aus der Vergangenheit - M. Parkhill
Gestern habe ich den Film endlich auch mal gesehen - lag schon ewig bei mir rum - und kann Horrors Begeisterung zu 100% teilen: ein erstklassiger Thriller, der mit seiner intelligenten Story immer wieder zu überraschen und zu faszinieren weiß!
Einziger Kritikpunkt: Handwerklich wirkt der Film eher wie ein Theaterstück oder "das kleine Fernsehspiel", ist leider relativ bieder und uninspiriert inszeniert. Allerdings ist die Handlung derartig spannend und innovativ, dass ich bei diesen Schwachpunnkt gerne beide Augen zudrücke.
Meine Wertung: 8/10
Einziger Kritikpunkt: Handwerklich wirkt der Film eher wie ein Theaterstück oder "das kleine Fernsehspiel", ist leider relativ bieder und uninspiriert inszeniert. Allerdings ist die Handlung derartig spannend und innovativ, dass ich bei diesen Schwachpunnkt gerne beide Augen zudrücke.
Meine Wertung: 8/10
Re: The Caller - Anrufe aus der Vergangenheit - M. Parkhill
Nettes Geisterfilmchen, der zwar ne ganze Weile braucht bis er erst mal in Fahrt kommt, aber dann wirds spannend und verzwickt, kein Überflieger zwar aber gut zu Gucken.
7/10
7/10