Zeuge des Wahnsinns - Pete Walker (1978)

Moderator: jogiwan

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untot
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Zeuge des Wahnsinns - Pete Walker (1978)

Beitrag von untot »

Zeuge des Wahnsinns.jpg
Zeuge des Wahnsinns.jpg (472.54 KiB) 522 mal betrachtet

Originaltitel: The Comeback

Herstellungsland: Großbritannien

Erscheinungsjahr: 1978

Regie: Pete Walker

Darsteller: Jack Jones, Pamela Stephenson, David Doyle, Bill Owen, Sheila Keith, Holly Palance,
Peter Turner, Richard Johnson, Patrick Brock, Penny Irving...

Inhalt:
Vor sechs Jahren hat sich Popstar Nick Cooper aus dem Musikgeschäft zurückgezogen, um seine Ehe genießen zu können, doch inzwischen ist die in Scherben gegangen, so daß er sich wieder an Aufnahmen für eine neue Platte und an ein Comeback macht.
Dazu zieht er in ein altes Landhaus ein, statt in sein Penthouse in der Stadt zu gehen, doch statt Erholung erwartet ihn in seiner neun Unterkunft nur Angst und Schrecken.
Jede Nacht hört er komische Geräusche und weiß nicht, ob er den Verstand verliert....

Fazit:
"Psycho", trifft "Mitternachsspitzen" aber trotzdem nicht den Nagel auf den Kopf.
Der Film fängt eigentlich ganz vielversprechend an, sogar mit ein klein wenig Giallo Charme, aber nur für ein paar Augenblicke, dannach verliert er sich mehr oder weniger in Klischees.
Etwas hier abgekupfert, ein wenig dort geklaut, wollte sich bei mir einfach keine rechte Spannung aufbauen, das Ende kommt dann ganz überraschend und abrupt, Film aus, basta.
Gut eine kleine Szene gibts dann doch noch zum Schluß, die man so nicht erwartet hat.
Ich bin ein wenig in der Zwickmühle, schlecht gemacht ist dieser Film nämlich ganz und gar nicht, aber richtig gut auch nicht, Mittelmaß wär zu krass, sag ich...

6/10
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Blap
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Re: Zeuge des Wahnsinns - Pete Walker

Beitrag von Blap »

Ein älterer Kurzkommentar:



Zeuge des Wahnsinns

Nick Cooper (Jack Jones) war ein erfolgreicher Sänger. Nach einer langen Pause von fünf Jahren strebt er ein Comeback an. Da er keine grosse Lust auf seine Stadtwohnung verpürt, kommt ein fettes Erbe gerade zur rechten Zeit. Nick wird Eigentümer eines grosszügigen Landsitzes. Mr. und Mrs. B. (Bill Owen & Sheila Keith) sind die letzten Bediensteten auf dem Anwesen. Das alte Ehepaar scheint recht schrullig zu sein, bemüht sich aber den neuen Hausherrn freundlich zu empfangen. Nicks Ex-Frau will ihn in seiner Stadtwohnung aufsuchen -die sich in einer stillgelegten Fabrik befindet- doch die junge Dame erlebt eine böse Überraschung. Nicks Produzent Webster Jones (David Doyle) möchte seinen Schützling schnell wieder auf dem Markt platzieren. Merkwürdige Ereignisse verzögern das Vorhaben allerdings erheblich. In seinem Landsitz hört der Sänger in den Nächten seltsame Geräusche und wildes Geschrei, sieht sogar Leichen! Das Personal hat diese "Erscheinungen" nicht zu vermelden, dreht der Künstler etwa am Rad? Selbst die Zuneigung zu Doyles Mitarbeiterin Linda (Pamela Stephenson), scheint Nicks unheimlichen Absturz in den Wahnsinn nicht aufhalten zu können. Aber wer oder was steckt tatsächlich hinter den Vorfällen...???

Ist "The Comeback" (1978) ist ein kleiner Thriller mit Horror-Elementen? Oder eher ein kleiner Horrorfilm mit Thriller-Schlagseite? Egal welche der betreffenden Schubladen man für Pete Walkers Streifen aufziehen möchte, beide scheinen recht gut zu passen. Die Besetzung ist stimmig gewählt, Hauptdarsteller Jack Jones auch im wahren Leben von Beruf Sänger (Übrigens von ziemlich grausigen Schnulzen). David Doyle hat die beste Rolle in diesem Film erwischt, seine Fratze dürfte fast jeder aus der Fernsehserie "Drei Engel für Charlie" kennen. Bill Owen und Sheila Keith kommen überzeugend verschroben rüber, Pamela Stephenson darf einfach nur nett sein, wird daher kaum gefordert.

Ich bin durchaus ein Freund von ruhigen Filmen. Filmen die sich Zeit nehmen um die Story und deren Figuren zu vertiefen. Bei "Zeuge des Wahnsinns" hätte man gut daran getan die Spieldauer auf 80-85 Minuten zu beschränken, denn in die 96 Minuten Laufzeit schleichen sich immer wieder Hänger ein. Daher neigt der Film teils zum dahinplätschern, diese Unstimmigkeit wäre leicht zu verhindern gewesen.

Dank Eyecatcher ist "Zeuge des Wahsinns" seit ein paar Monaten in Deutschland auf DVD verfügbar. Das Bild fällt mittelprächtig aus, wirklich störend sind jedoch nur die auftretenden "Nachzieheffekte". Unschön, doch ich kann damit leben. Bonusmaterial ist auch dünn gesät, lediglich eine Bildergalerie und ein Trailer sind als Zückerchen vorhanden. Wie bei Eyecatcher üblich hat der Fan die Wahl zwischen mehreren Motiven, selbstverständlich dienen wie immer Hartboxen als Verpackung!

Netter Film mit ein paar kleinen Hängern. Für Siebziger-Jahre-Freaks ein Auge wert. Obere Mittelklasse = 6,5/10

Der Film wurde im Jahre 1983 indiziert, vernünftigerweise wurde der Titel im letzten Jahr von der Liste gestrichen.
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Arkadin
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Re: Zeuge des Wahnsinns - Pete Walker

Beitrag von Arkadin »

Huch, den habe ich auch gerade erst gesehen. Was für ein Zufall!
also ich fand den jetzt nicht soooo schlecht. Er hat einige nette Einfälle und Sheila Keith :)
Okay, die Handlung ist natürlich an den Haaren herbeigezogen und die finale Auflösung ist ebenso vorhersehbar, wie unlogisch. Aber die Darsteller sind durch die Bank sympathisch (auch der "Love Boat"-Sänger) und die Morde hübsch übertrieben blutig. Mir gefiel besonders gut das Appartment, welches sich in einer verwarzten Lagerhalle befand. Das hätte ich auch gerne. Erst mal durch Rattenscheisse stapfen und dann ab in die Luxusbude. Aber immer schön die Füsse abtreten. :opa:
Nee, fand ich nett und hatte ganz knappe 6/10 gegeben... wobei das eher 5,5 wären.
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horror1966
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Re: Zeuge des Wahnsinns - Pete Walker

Beitrag von horror1966 »

Obwohl dieser britische Horrorfilm eher durchwachsene Kritiken erhält, hat er mir persönlich richtig gut gefallen. Eigentlich bin ich ohne große Erwarteungen an das Werk von Pete Walker herangegangen und war so umso überraschter, als die geschichte doch mit gehörig Tempo und auch einer ziemlich blutigen Passage beginnt. Nun wird zwar das hohe Anfangstempo nicht konstant weitergeführt und das Geschehen wird eher etwas ruhiger und bedächtiger erzählt, doch entsteht gerade dadurch meiner Meinung nach eine hohe Intensität der Ereignisse und der aufkommende Horror kriecht dem Zuschauer auf subtile Art und Weise unter die Haut. Am stärksten ausgeprägt ist die herrlich gruselige Grundstimmung, die sich im Minutentakt immer mehr verdichtet und so für ein ziemlich angespanntes Sehverhalten sorgt. Man saugt die von Beginn an sehr mysteriöse Atmosphäre wie ein Schwamm in sich auf und genießt dabei das geheimnisvolle Szenario, das mit etlichen kleineren Schockmomenten garniert wurde, die nahezu perfekt in das Gesamtbild hineinpassen.

"Zeuge des Wahnsinns" hat es dabei überhaupt nicht nötig, durch unnötige explizite Gewaltdarstellungen aufzufallen, die wenigen etwas härteren Passagen sind vollkommen ausreichend und angemessen, vielmehr hat Regisseur Pete Walker sorgsam darauf geachtet, die einzelnen Charaktere äusserst geheimnisvoll nachzuzeichnen, denn kommt doch im Prinzip eigentlich jede der Figuren als Täter in Frage, was die vorhandene Spannung noch einmal zusätzlich anhebt. Bis kurz vor dem Ende kann man sich nämlich keinesfalls sicher sein, wer die mysteriösen Morde begeht denn etliche falsche Fährten führen den Zuschauer immer wieder in die Irre, bis man letztendlich wenige Minuten vor dem Ende die wahre Identität offenbart bekommt. Bis dahin jedoch gibt es immer wieder mehr oder minder offensichtliche Aspekte, die auf eine bestimmte Person abzielen und der Zuschauer stellt immer wieder seine eigenen Vermutungen über die Zusammenhänge an. Die den Morden zugrunde liegenden Motive werden letztendlich zwar ziemlich aus dem Hut gezaubert, ergeben allerdings durchaus einen logischen Sinn, auch wenn die Auflösung des Ganzen vielleicht etwas ausführlicher hätte ausfallen können.

Im darstellerischen Bereich wird man mit sehr soliden Leistungen bedient, es spielt sich zwar niemand besonders in den Vordergrund, jedoch gibt es auch keinerlei Rausreisser nach unten zu beobachten. Vor allem David Doyle (der Bosley aus der TV Serie "3 Engel für Charlie") legt in der Rolle des exzentrischen Musik-Managers eine überaus gue Performance ab, doch auch die restlichen Akteure wissen durch überzeugendes Schauspiel zu gefallen. So kann man insgesamt von einem wirklich überdurchschnittlich guten Horror-Thriller sprechen, auch wenn viele Leute das anders sehen mögen. Ich persönlich mag einfach diese älteren Filme, die in erster Linie durch eine erstklassig dichte Atmosphäre und subtil aufkommenden Horror für ein tolles-und sehr spannendes Filmvergnügen garantieren, das man in diesem Fall jedenfalls geboten bekommt. Es ist doch einfach herrlich mitanzusehen, wenn nicht lediglich 1-2 Personen als Mörder in Frage kommen, sondern wirklich jeder Charakter mit einer äusserst geheimnisvollen-und undurchschaubaren Aura umgeben wird, das man sich seiner eigenen Vermutungen zu keiner Zeit wirklich sicher sein kann.

Pete Walker hat mit "Zeuge des Wahnsinns" ganz bestimmt kein Meisterwerk des Genres geschaffen und der Film hat auch keineswegs etwas revolutionäres an sich, jedoch handelt es sich in meinen Augen um einen erstklassigen Horror-Thriller, der durch den Einfluss etlicher Gruselmomente eine kurzweilige Mischung ergibt, die vor allem in den ersten Minuten sogar dezente Ähnlichkeiten zum italienischen Giallo aufweist. Manch einem wäre sicherlich eine temporeichere Erzählweise lieber gewesen, doch gerade durch die Bedächtigkeit in seiner Erzählstruktur weist der Film eine enorme Spannung und Intensität vor, der man sich beim besten Willen nicht verweigern kann. Und auch wenn ich mit meiner Einschätzung eventuell so ziemlich allein dastehe, kann ich diese britische Produktion nur wärmstens empfehlen, die bis in die letzten Einstellungen hinei spannende-und sehr atmosphärische Horror-Unterhaltung anbietet, die man sich auch nach über drei Jahrzehnten immer noch sehr gut anschauen kann.


Fazit:


Empfindungen und Meinungen gehen nun einmal stark auseinander, aber trotz vieler gegenteiliger Stimmen hat mich "Zeuge des Wahnsinns" bestens unterhalten und mir einen äusserst spannenden Sehgenuss geboten. Subtil aufsteigender Horror, viele gut placierte Schockmomente und ein mysteriöses Ratespiel, das erst kurz vor dem Ende seine endgültige Auflösung erfährt ergeben ein überzeugendes Gesamtpaket, das man ohne Gewissensbisse weiterempfehlen kann.


8/10
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Blap
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Re: Zeuge des Wahnsinns - Pete Walker

Beitrag von Blap »

"Zeuge das Wahnsinns" mag ich nach wie vor, doch mit einigen anderen Pete Walker Filmen kann er nicht ganz mithalten. Trotzdem gilt: Nette Unterhaltung.
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kinski
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Re: Zeuge des Wahnsinns - Pete Walker

Beitrag von kinski »

ZEUGE DES WAHNSINNS ist kein Horror-Schocker, sondern eher ein kleines feines Filmchen für die gepflegte Gänsehaut. Bereits nach wenigen Minuten hat man die heftigste Szene des Films bereits hinter sich, in der Folge kann man sich gemütlich der Spannung und ein paar dezent gesetzten Schockmomenten hingeben.

Der Film versucht erst gar nicht mehr zu sein als er ist, vielleicht ist er gerade deswegen gar nicht mal schlecht. Denn eigentlich ist weder die Story noch die Auflösung besonders neu oder innovativ … noch sind die Schauspieler unbedingte Knaller. Erwähnenswert ist in dem Zusammenhang die Besetzung des Webster Jones, dem Manager des Protagonisten Nick Cooper: David Doyle dürfte Serienliebhabern hauptsächlich als John Bosley aus „Drei Engel für Charlie“ bekannt sein.

Alles in allem ist ZEUGE DES WAHNSINNS ein Film für einen netten Gruselabend, der zwar nicht unbedingt über Jahre hinweg im Gedächtnis bleiben wird, dem aber dennoch das gewisse Etwas nicht abgeht.

Fazit: 7,5/10
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buxtebrawler
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Re: Zeuge des Wahnsinns - Pete Walker

Beitrag von buxtebrawler »

„Ich hab noch nie im Leben solche Angst gehabt!“

Der Brite Pete Walker, zunächst vornehmlich Erotik-, dann Horrorfilmer, erregte in den 1970ern mit Filmen wie „Frightmare – Alptraum“ und „Das Haus der Peitschen“ Aufsehen. Zwischen seinen Filmen „Amok“ und „Verurteilt wegen Liebe“ drehte er im Jahre 1978 den Horrorfilm „Zeuge des Wahnsinns“.

Pop-Star Nick Cooper (Jack Jones, „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff“) hat sich zugunsten seiner Ehe aus dem Musikgeschäft zurückgezogen. Nachdem diese jedoch in die Brüche gegangen ist, kommt ihm die Erbschaft eines alten Landeshauses inklusive eines älteren Hausangestellten-Ehepaars (Walker-Stammschauspielerin Sheila Keith, „Frightmare – Alptraum“ und Bill Owen, „Satanas - Das Schloß der blutigen Bestie“) gerade recht. So beschließt er, aus seinem Penthouse aus- und dort einzuziehen, um von dort zusammen mit seinem Produzenten Webster Jones (David Doyle, „Drei Engel für Charlie“) sein Comeback zu planen – nichtsahnend, dass seine Ex-Frau Gail (Holly Palance, „Rocket Man“) ihn noch einmal aufsuchen möchte, jedoch im Penthouse von einer mysteriösen Gestalt, die sich wie eine alte Dame zurechtgemacht hat, brutal ermordet wird. Cooper bändelt unterdessen mit Doyles Angestellter Linda (Pamela Stephenson, „Les Patterson rettet die Welt“) an. Nachts im weitläufigen Landhaus vernimmt er jedoch unheimliche Geräusche, Stimmen und Geschrei. Scheinbar ist er der einzige, der sie hört. Droht er, den Verstand zu verlieren?

Walker bleibt sich treu und reaktiviert ein weiteres Mal eine Handlung um ein vermeintliches Haunted House und verschrobene alte Menschen, überholte, erzkonservative Moralvorstellungen und brutale Selbstjustiz (vgl. „The Flesh & Blood Show“, „Frightmare – Alptraum“, „Das Haus der Peitschen“). Das mag nicht sonderlich originell, aber augenscheinlich sein Lieblingsthema als Abrechnung mit einer doppelmoralischen Gesellschaft sein und wenn die Umsetzung stimmt, bin ich der letzte Genre-Fan, der sich davon nicht gern unterhalten lassen möchte. Melancholische bis unheimliche Flötenklänge zu Beginn beschwören eine mysteriöse Stimmung herauf, bevor Nicks Ex-Frau grafisch explizit von jemandem in Alter-Damen-Maskerade zerhackstückt wird. Während sich die eigentliche Handlung langsam entspinnt, der Zuschauer von Nicks Comeback-Plänen erfährt und die einzelnen Charaktere eingeführt werden, zeigt Walker immer wieder die unbeachtet auf der Treppe liegende Leiche Nicks Ex-Frau inklusive ihres Verwesungsprozesses. Erst im Laufe der Zeit erfährt der Zuschauer, um wen es sich überhaupt handelt, was direkt mit einem mittlerweile auch von Klaviermusik begleiteten Whodunit? einhergeht.

Parallel dazu soll Nick offenbar in den Wahnsinn getrieben werden, woran für den Zuschauer nie ein Zweifel, besteht, für sein Umfeld jedoch durchaus. So schaurig nicht nur das nächtliche Lauschen unheimlicher Stimmen, sondern darüber hinaus die Konfrontation mit einer Leiche vor der Zimmertür auch sind, die daraus resultierenden Dialoge sind einer von mehreren Anlässen für kleinere dramaturgische Längen. Wunderbare Suspense-Szenen gelingen Walker indes, wenn er z.B. Nicks Freund Harry die Leiche finden und selbst ins Visier des Mörders geraten lässt. Ob es hingegen zielführend ist, Webster zwischendurch als Fummeltrine zu zeigen (vermutlich um ihn zusätzlich verdächtig zu machen, was aus heutiger Sicht etwas irritiert), sei hingegen einmal dahingestellt. Bevor Nick erneut nachts eine schluchzende Stimme vernimmt, ihr nachgeht und eine verwesende Leiche im Keller findet, woraufhin er in ärztliche Behandlung kommt, wird der Zuschauer erstmals mit der in Bezug auf Partnerschaft sehr altmodischen Einstellung der Hausangestellten konfrontiert, die es unerträglich finden, dass Nick eine neue Freundin mit in das Haus bringt.

Am Ende wird dann die auch für Nichtkenner typischer Walker-Handlungen nicht sonderlich schwer zu erratende Fragen nach dem Mörder gelüftet, wobei die nach dem Motiv schon interessanter erscheint und den Film ein Stück weit aufwertet. Dass Walker es nach einigen wenigen splatterigen Gewaltspitzen hier noch einmal krachen lässt und neben Action schön-schaurige Ideen wie lebendig eingemauerte Menschen und wie auf einem Altar aufgebahrte Leichen (was sich zu einem typischen Slasher-Subgenre-Charakteristikum entwickeln sollte) einbringt, lässt Freunde der kruden Horrorshow frohlocken und versieht den Film mit einer Note von Traurig- und Bitterkeit. Auch die Schlusspointe, die sich an Websters typisch britischen Zweckoptimismus anschließt, möchte ich als gruselig und gelungen bezeichnen. Alles in allem weiß „Zeuge des Wahnsinns“ gut zu gefallen, sofern man eine gewisse Vorliebe für den Horror der 1970er im Allgemeinen und den Walkers im Speziellen hat. Allerdings muss sich Walker gefallen lassen, die Tätersuche arg einfach und sogar etwas einfallslos gestaltet zu haben; zudem hätte ich mir aufgrund der Handlung mehr Einblicke ins Pop-Milieu gewünscht – wenn man mit Jack Jones schon einen echten Schnulzensänger als Hauptrolle verpflichtet hat.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Santini
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Re: Zeuge des Wahnsinns - Pete Walker (1978)

Beitrag von Santini »

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buxtebrawler
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Re: Zeuge des Wahnsinns - Pete Walker (1978)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 27.08.2021 bei Wicked-Vision als Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen Mediabooks:

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Cover A, limitiert auf 333 Exemplare

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Cover B, limitiert auf 333 Exemplare

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Cover C, limitiert auf 333 Exemplare

Extras:
24-seitiges Booklet mit einem Essay von Christoph N. Kellerbach zu „Zeuge des Wahnsinns“ und einem von Thorsten Hanisch zu „School for Sex“
Audiokommentar mit Regisseur Pete Walker und Filmhistoriker Jonathan Rigby
Audiokommentar mit Dr. Gerd Naumann, Matthias Künnecke und Christopher Klaese
Featurette: „Slasher Serenade“ – Interview mit Regisseur Pete Walker und Hauptdar
steller Jack Jones
Featurette: „Sheila Keith: A Nice Old Lady?“
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Bonusfilm: „School for Sex“ (80 Min., engl. mit optionalen deutschen und englischen Untertiteln / Nur BD)

Quelle: OFDb-Shop
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