Genrefilme von heute in der Retrospektive

Länderübergreifendes, allgemeines Forum zum Thema Film

Moderator: jogiwan

Antworten
Benutzeravatar
buxtebrawler
Forum Admin
Beiträge: 40635
Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
Kontaktdaten:

Genrefilme von heute in der Retrospektive

Beitrag von buxtebrawler »

Compañeros,

es wird sich ja viel beschwert über aktuelle Genrefilme und unsereins greift häufig lieber auf Filme zurück, die schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Diese genießen Kultstatus und werden zum Gegendstand ganzer Internetforen (na sowas :?). Filmen, die heutzutage erscheinen, wird unterstellt, dass sie ideenlos geworden wären, nur Bekanntes wiederkäuen, inhaltlich flach wären oder allgemein nicht unseren Qualitätsansprüchen genügten.

Bei älteren Filmen hingegen trägt es nicht selten zum Unterhaltungswert bei, wenn sie dreiste Rip-Offs sind, die immer gleiche Geschichte wieder und wieder erzählen, strunzdoof, superoffensichtlich spekulativ sind und/oder man ihnen das geringe Budget ansieht. Von Slashern, Gialli, Italo-Western, Poliziesco, B-Action, B-Sci-Fi etc. können "wir" einfach nicht genug bekommen und sammeln das Zeug mitunter wie andere Leute Briefmarken. Diese Filme werden als "charmant" empfunden, lassen häufig Erinnerungen an die eigene Jugend aufkommen, als man mit diesen Filmen erstmalig in Berührung kam und werden zu Kultobjekten.

Deshalb (nun endlich) meine Frage: Könnt ihr euch vorstellen, dass eine junge Generation den ganzen Kram, den "wir" heutzutage als seelenlosen Einheitsbrei etc. empfinden, in ein paar Jahrzehnten ebenso zu Kultobjekten erklären und zum Gegenstand ihrer Interessen machen? Z.B., weil sie eben "Saw II - X", "Resident Evil", "Independence Day" (fast schon zu alt inzw., mir fallen nur grad keine vernünftigen Beispiele ein) und was weiß ich nicht noch alles früher, also jetzt, gesehen haben? Oder weil sie diese Filme plötzlich mit ein paar Jahren Abstand "charmant" finden?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
untot
Beiträge: 6906
Registriert: Do 16. Sep 2010, 16:53

Re: Genrefilme von heute in der Retrospektive

Beitrag von untot »

Ja das wird irgendwann wohl so kommen, denke ich, auch wenn ich MIR das bei dem geistlosen Mainstream "Grobmüll" den man teilweise geboten kriegt, einfach nicht vorstellen kann (will?). :shock:
Bild
Benutzeravatar
igore
Beiträge: 234
Registriert: Mi 23. Dez 2009, 08:11
Wohnort: hamburg
Kontaktdaten:

Re: Genrefilme von heute in der Retrospektive

Beitrag von igore »

mmmh, sehr interessanter punkt den du da ansprichst. ich denke, es ist schwierig zu prognostizieren, wie filme wie "saw" in 20, 30 jahren wahrgenommen werden. möglicherweise gibt es für die dann von der heutigen jugend auch den nostalgiebonus. jede generation findet wahrscheinlich immer das am besten/sympathischsten womit sie aufgewachsen ist. mein opa stand auf alten schwarzweiss-kram, mein vater auf bond, karl may und edgar wallace-verfilmungen und ich auf kannibalen, zombies und co. :mrgreen: :mrgreen:

aus meiner sicht grenzen sich grimmige klassiker wie "maniac", "last house" und "cannibal holocaust" oder auch die italozombies (die freilich aufgrund anderer "qualitäten") deutlich von dem heutigen "saw"-schrott oder den jüngsten hororremakes ab. diese sind oftmals nur bemüht zu schockieren, aber die wirkung verpufft anders als bei den filmen, die hier wohl die meisten lieben, unter einer schicht hochglanz. ich vergleich das immer ganz gerne mit fastfood. ein "dawn of the dead"-remake schmeckt gut und ist leicht zu konsumieren wie ein cheeseburger, bleibt aber letztlich ohne nährwert.

interessant ist ja auch, dass die filme aus den 70er/80er jahren (nicht umsonst klassiker des genres!) auch heute von einigen (nicht allen) jüngeren zuschauern gemocht werden.
Antworten