Remakes - schlechter oder besser als die Originale?
Moderator: jogiwan
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Remakes - schlechter oder besser als die Originale?
Remakes - schlechter oder besser als die Originale?
(Falls es einen solchen Thread schon gibt, bitte löschen)
Gerade unter Filmfans/Cineasten sind Remakes ja meist eher verpönt, da sie meist nur ein fader Abklatsch des jeweiligen Originals darstellen, und es weniger um den künstlerischen Anspruch geht, sondern eher um das Finanzielle.
Nichtsdestotrotz gibt es aber auch Remakes, die sich auf Augenhöhe mit dem Original befinden, oder im Einzelfall sogar besser bzw. zumindest beliebter sind. Manchmal handelt es sich ja auch einfach nur um eine Neuinterpretation.
Los geht's!
The Hills have Eyes
Meiner Meinung nach ist das Original nicht sehr gut gealtert (im Vergleich zu TCM), die Darstellung der Mutanten wirkt eher als aus dem Ruder geratene Hippieenklave mit indianischem Touch, der Terroratmosphäre kommt aufgrund der sehr moderaten Gewalt nicht auf, hinzu kommen fehlende Spannung, schlechte darstellerische Leistungen.
Ich möchte W. Craven oder den Fans des Originals nicht zu nahe treten, mit DlHl hat er aber Besseres abgeliefert. Wie immer kann man das natürlich auch anders sehen.
Das Remake ist hingegen ein einziger "Schlag in die Fresse", gerade die Szenen, in denen die weiblichen Familienmitglieder in den Focus geraten, sind kaum zu ertragen, die Atmo ist düster und brutal, ein fieser kleiner Film, der bei mir auch bei erneutem Sichten Unbehagen auslöst. Punktabzug gibt es wegen des üblichen unlogischen Verhaltens der Familie und des "Showdowns", der imho zu "happy-end-artig" geraten ist.
Original: 5/10
Remake: 7,5/10
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Gerade unter Filmfans/Cineasten sind Remakes ja meist eher verpönt, da sie meist nur ein fader Abklatsch des jeweiligen Originals darstellen, und es weniger um den künstlerischen Anspruch geht, sondern eher um das Finanzielle.
Nichtsdestotrotz gibt es aber auch Remakes, die sich auf Augenhöhe mit dem Original befinden, oder im Einzelfall sogar besser bzw. zumindest beliebter sind. Manchmal handelt es sich ja auch einfach nur um eine Neuinterpretation.
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The Hills have Eyes
Meiner Meinung nach ist das Original nicht sehr gut gealtert (im Vergleich zu TCM), die Darstellung der Mutanten wirkt eher als aus dem Ruder geratene Hippieenklave mit indianischem Touch, der Terroratmosphäre kommt aufgrund der sehr moderaten Gewalt nicht auf, hinzu kommen fehlende Spannung, schlechte darstellerische Leistungen.
Ich möchte W. Craven oder den Fans des Originals nicht zu nahe treten, mit DlHl hat er aber Besseres abgeliefert. Wie immer kann man das natürlich auch anders sehen.
Das Remake ist hingegen ein einziger "Schlag in die Fresse", gerade die Szenen, in denen die weiblichen Familienmitglieder in den Focus geraten, sind kaum zu ertragen, die Atmo ist düster und brutal, ein fieser kleiner Film, der bei mir auch bei erneutem Sichten Unbehagen auslöst. Punktabzug gibt es wegen des üblichen unlogischen Verhaltens der Familie und des "Showdowns", der imho zu "happy-end-artig" geraten ist.
Original: 5/10
Remake: 7,5/10
"You can´t love animals and eat them too."
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
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Re: Remakes - schlechter oder besser als die Originale?
Mal gucken, was mir so alles einfällt ...
The Thing: Original kenne ich leider noch nicht! Carpenters Version ist hier jedoch absolut großartig und ich bezweifle, dass der 50er-Film für mich da rankommt.
Die Fliege: Hier sieht es ebenso aus. Ich bin großer Cronenberg-Fan und kenne das Original nicht, aber dass die Neuversion aus meiner Sicht mithalten kann, bezweifle ich stark. Aber wer weiß! Auch der zweite Teil des Remakes hat mir überraschend gut gefallen (die rührende Geschichte mit dem Hund vor allem).
The Wicker Man: Das Original von 1973 gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen, und über dieses 2006er Teil mit Nicolas Cage habe ich so viel Schlimmes gelesen, dass ich es lieber nicht sehen will
The Hills Have Eyes: Ich müsste das Original noch mal in einer besseren Fassung sehen. Aber bis jetzt hat Alexandre Ajas Neuversion deutlich die Nase vorn. Für mich bislang der (bei Weitem) beste Film der 2000er-70er-Horror-Remakewelle.
The Amityville Horror: Auch hier sehe ich das Remake als besser an. Ich finde es dynamischer und spannender, während das Original in manchen Szenen etwas schlapp oder gar unfreiwillig komisch (Fliegen-Pfarrer) daherkommt.
Texas Chainsaw Massacre: Ich kann mit dem Original schon nicht allzu viel anfangen (oft eher nervig als gruselig) und das Remake liefert mehr oder weniger das Gleiche mit modelhaft rüberkommenden, übertrieben gestylten Darstellern.
Dawn of the Dead: Ich mag das Original nicht besonders, finde die ganzen Ballerszenen nicht spannend, kann mit den Figuren und den ausdruckslosen Darstellern nichts anfangen und habe mich nicht zuletzt über das Ende geärgert. Das muss ja hier nicht wieder groß und breit diskutiert werden, aber das Remake schneidet bei mir nicht viel besser ab. Vor allem die typische US-Waffengeilheit hat hier genervt.
Ring: Während meine Liebe eher den Originalfilmen gilt, ist Gore Verbinskis erstes Remake gar nicht mal so schlecht. Der visuelle Stil überzeugt meistens. Aber das Geistermädchen ist nicht mehr gruselig und auch das Fluchvideo wurde verbockt. Im Original extrem unheimlich, kommt es im Remake als Effekteorgie ohne Sinn und Verstand daher. Ziemlich grottig dagegen der zweite Teil mit dem Angriff der CGI-Hirsche als Antiklimax. Ich mag nicht glauben, dass Hideo Nakata hier selber Regie führte. Beide Filme profitieren immerhin von der immer wieder sehenswerten Naomi Watts, der hier leider viel zu viel US-Familykitsch ins Drehbuch geschrieben wurde.
The Grudge: Eine Besonderheit, da Produzent Takashige Ichise und Takashi Shimizu als Regisseur auch auf die US-Neuverfilmungen starken Einfluss nehmen konnten, und das kommt den Filmen absolut zugute. Die Originalfilme (wobei zu beachten ist, dass dem ersten US-"The Grudge" der japanische TV-Zweiteiler "Ju-on - The Curse" zugrundeliegt) liebe ich etwas mehr, aber die US-Teile müssen sich hier keinesfalls verstecken. Sehr gute Besetzung und Shimizus hingabevolle Inszenierung sorgen dafür, dass man sich US-Remake 1 und 2 sehr genussvoll zu Gemüte führen kann! US-Remake Nr. 3 hatte ich aber noch keine Lust zu gucken, da Shimizu und Kayako-Darstellerin Takako Fuji, die bis dahin immer (in einem Kurzfilm und sechs Langfilmen) Geist Kayako gespielt hatte, leider nicht mehr dabei sind. Ich hoffe, dass noch mal ein japanischer Ju-on 3 kommt.
The Thing: Original kenne ich leider noch nicht! Carpenters Version ist hier jedoch absolut großartig und ich bezweifle, dass der 50er-Film für mich da rankommt.
Die Fliege: Hier sieht es ebenso aus. Ich bin großer Cronenberg-Fan und kenne das Original nicht, aber dass die Neuversion aus meiner Sicht mithalten kann, bezweifle ich stark. Aber wer weiß! Auch der zweite Teil des Remakes hat mir überraschend gut gefallen (die rührende Geschichte mit dem Hund vor allem).
The Wicker Man: Das Original von 1973 gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen, und über dieses 2006er Teil mit Nicolas Cage habe ich so viel Schlimmes gelesen, dass ich es lieber nicht sehen will
The Hills Have Eyes: Ich müsste das Original noch mal in einer besseren Fassung sehen. Aber bis jetzt hat Alexandre Ajas Neuversion deutlich die Nase vorn. Für mich bislang der (bei Weitem) beste Film der 2000er-70er-Horror-Remakewelle.
The Amityville Horror: Auch hier sehe ich das Remake als besser an. Ich finde es dynamischer und spannender, während das Original in manchen Szenen etwas schlapp oder gar unfreiwillig komisch (Fliegen-Pfarrer) daherkommt.
Texas Chainsaw Massacre: Ich kann mit dem Original schon nicht allzu viel anfangen (oft eher nervig als gruselig) und das Remake liefert mehr oder weniger das Gleiche mit modelhaft rüberkommenden, übertrieben gestylten Darstellern.
Dawn of the Dead: Ich mag das Original nicht besonders, finde die ganzen Ballerszenen nicht spannend, kann mit den Figuren und den ausdruckslosen Darstellern nichts anfangen und habe mich nicht zuletzt über das Ende geärgert. Das muss ja hier nicht wieder groß und breit diskutiert werden, aber das Remake schneidet bei mir nicht viel besser ab. Vor allem die typische US-Waffengeilheit hat hier genervt.
Ring: Während meine Liebe eher den Originalfilmen gilt, ist Gore Verbinskis erstes Remake gar nicht mal so schlecht. Der visuelle Stil überzeugt meistens. Aber das Geistermädchen ist nicht mehr gruselig und auch das Fluchvideo wurde verbockt. Im Original extrem unheimlich, kommt es im Remake als Effekteorgie ohne Sinn und Verstand daher. Ziemlich grottig dagegen der zweite Teil mit dem Angriff der CGI-Hirsche als Antiklimax. Ich mag nicht glauben, dass Hideo Nakata hier selber Regie führte. Beide Filme profitieren immerhin von der immer wieder sehenswerten Naomi Watts, der hier leider viel zu viel US-Familykitsch ins Drehbuch geschrieben wurde.
The Grudge: Eine Besonderheit, da Produzent Takashige Ichise und Takashi Shimizu als Regisseur auch auf die US-Neuverfilmungen starken Einfluss nehmen konnten, und das kommt den Filmen absolut zugute. Die Originalfilme (wobei zu beachten ist, dass dem ersten US-"The Grudge" der japanische TV-Zweiteiler "Ju-on - The Curse" zugrundeliegt) liebe ich etwas mehr, aber die US-Teile müssen sich hier keinesfalls verstecken. Sehr gute Besetzung und Shimizus hingabevolle Inszenierung sorgen dafür, dass man sich US-Remake 1 und 2 sehr genussvoll zu Gemüte führen kann! US-Remake Nr. 3 hatte ich aber noch keine Lust zu gucken, da Shimizu und Kayako-Darstellerin Takako Fuji, die bis dahin immer (in einem Kurzfilm und sechs Langfilmen) Geist Kayako gespielt hatte, leider nicht mehr dabei sind. Ich hoffe, dass noch mal ein japanischer Ju-on 3 kommt.
Zuletzt geändert von Adalmar am Sa 15. Jun 2013, 22:24, insgesamt 2-mal geändert.
- Vinz Clortho
- Beiträge: 1486
- Registriert: Mi 25. Mai 2011, 21:27
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Re: Remakes - schlechter oder besser als die Originale?
Meine Herztabletten, schnell!Adalmar hat geschrieben:Texas Chainsaw Massacre: Ich kann mit dem Original schon nicht allzu viel anfangen (oft eher nervig als gruselig)
Noch Sand und schon warm drauf.
Re: Remakes - schlechter oder besser als die Originale?
Siehst du jetzt aus wie dein Avatar?
Dass das damals sehr frisch und originell war und TCM bis heute Einfluss auf die Horrorfilmlandschaft hat, streite ich nicht ab. Aber für mich persönlich ist diese Terror-Masche leider nichts.
Dass das damals sehr frisch und originell war und TCM bis heute Einfluss auf die Horrorfilmlandschaft hat, streite ich nicht ab. Aber für mich persönlich ist diese Terror-Masche leider nichts.
- Vinz Clortho
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Re: Remakes - schlechter oder besser als die Originale?
Nicht ganz. Ich habe zusätzlich noch Schaum vor dem Mund und meine Halsschlagader ist merklich angeschwollen. Ich hab Dir ja bislang vieles durchgehen lassen - aber das geht zu weit.Adalmar hat geschrieben:Siehst du jetzt aus wie dein Avatar?
Merke: Don't mess with Texas!
"You cannot make a better film about people being hunted by people than this. It just seems too real. It seems effortless. A perfect storm of great villains blessed with wonderful victims. An absolute treasure of a horror film. It has stood the test of time, inspired legions and easily goes down as one of the best, most influential horror films ever." (Scott Hallam)
Noch Sand und schon warm drauf.
- DrDjangoMD
- Beiträge: 4329
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Re: Remakes - schlechter oder besser als die Originale?
Ich finde es sehr anstrebsam, wenn von einem nicht sonderlich gut gealterten Film die bloße Prämisse hergenommen wird und zu einem neuen besseren Film umfunktioniert wird. In diesem Sinne gehört für mich auch Carpenters "The Thing" zu den besten Remakes überhaupt. Wenn ich das Original jedoch nicht wirklich verbesserungswürdig finde, wie (zumindest für mich - andere Menschen, andere Geschmäcker) beispielsweise "Texas Chainsaw Massacre", "Total Recall", "Psycho" oder "Halloween", dann sehe ich in Remakes keinen Sinn, sorry.
Ich kann mich sogar eher mit Rip-Offs oder Fortsetzungen anfreunden, weil die mich nicht in die unangenehme Lage bringen, jedes Mal, wenn ich von einem bestimmten Lieblingsfilm spreche die Phrase "das Original, nicht das Remake" daran zuhängen. Hört sich nicht weltbewegend an, aber wenn man alle paar Tage dazu genötigt ist, kann das auf die Dauer echt nervig werden.
Ich hab sogar einmal mit einem Bekannten von mir darüber gesprochen, dass das, wie ich mich ausdrückte, "Originale Texas Chainsaw Massacre" in Deutschland auf den Index kam, obwohl recht wenig Gore zu sehen war. Das hat ihn verwirrt, denn er dachte mit "Originales Texas Chainsaw Massacre" meine ich "Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre" und ich sage "Original" nur dazu, weil ich mich nicht auf die Fortsetzungen beziehe. Für Menschen wie meinen Bekannten machen Remakes die Originale also obsolet und deswegen sehe ich es immer kritisch, wenn man ein Remake eines von Haus aus guten Filmes macht.
Aber genug mit meiner Kritik, kommen wir wieder zu etwas Positiveren: Ich weiß nicht, ob ich bei Literaturverfilmungen auch von Remakes sprechen kann. Wenn ja zählen jedenfalls Kenneth Branaghs "Hamlet" und der deutsche Vierteiler von "Die Schatzinsel" zu wirklich absolut gelungenen Remakes!
Ich kann mich sogar eher mit Rip-Offs oder Fortsetzungen anfreunden, weil die mich nicht in die unangenehme Lage bringen, jedes Mal, wenn ich von einem bestimmten Lieblingsfilm spreche die Phrase "das Original, nicht das Remake" daran zuhängen. Hört sich nicht weltbewegend an, aber wenn man alle paar Tage dazu genötigt ist, kann das auf die Dauer echt nervig werden.
Ich hab sogar einmal mit einem Bekannten von mir darüber gesprochen, dass das, wie ich mich ausdrückte, "Originale Texas Chainsaw Massacre" in Deutschland auf den Index kam, obwohl recht wenig Gore zu sehen war. Das hat ihn verwirrt, denn er dachte mit "Originales Texas Chainsaw Massacre" meine ich "Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre" und ich sage "Original" nur dazu, weil ich mich nicht auf die Fortsetzungen beziehe. Für Menschen wie meinen Bekannten machen Remakes die Originale also obsolet und deswegen sehe ich es immer kritisch, wenn man ein Remake eines von Haus aus guten Filmes macht.
Aber genug mit meiner Kritik, kommen wir wieder zu etwas Positiveren: Ich weiß nicht, ob ich bei Literaturverfilmungen auch von Remakes sprechen kann. Wenn ja zählen jedenfalls Kenneth Branaghs "Hamlet" und der deutsche Vierteiler von "Die Schatzinsel" zu wirklich absolut gelungenen Remakes!
- Vinz Clortho
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Re: Remakes - schlechter oder besser als die Originale?
Ach übrigens:
http://www.guardian.co.uk/film/2010/sep ... top-horror
http://www.telegraph.co.uk/culture/film ... -film.html
http://www.guardian.co.uk/film/2010/sep ... top-horror
http://www.telegraph.co.uk/culture/film ... -film.html
Noch Sand und schon warm drauf.
Re: Remakes - schlechter oder besser als die Originale?
Tolle Liste, immerhin ein einziger Nicht-US-Film dabei.
Re: Remakes - schlechter oder besser als die Originale?
hehe... at least, he has a point!Adalmar hat geschrieben:Tolle Liste, immerhin ein einziger Nicht-US-Film dabei.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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- Vinz Clortho
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Re: Remakes - schlechter oder besser als die Originale?
Tja, versteh' einer die Briten. Dabei haben sie doch genügend eigene Klassiker fabriziert. Egal, TCM steht trotzdem verdientermaßen auf Platz 1.
Noch Sand und schon warm drauf.