♦ EVA BARTOK ♦ (* 18. Juni 1927 in Budapest † 01. August 1998 in London)
»Mir genügt es zu wissen, dass alles so kommen wird, wie es kommen soll.«
Filmauswahl:
♦ Der rote Korsar (1952)
♦ Der letzte Walzer (1953)
♦ Orientexpress (1954)
♦ Spionagenetz Hamburg (1955)
♦ Dunja (1955)
♦ 10.000 Schlafzimmer (1957)
♦ Der Arzt von Stalingrad (1958)
♦ Madeleine Tel. 13 62 11 (1958)
♦ Unter Ausschluss der Öffentlichkeit (1961)
♦ Es muss nicht immer Kaviar sein (1961)
♦ Diesmal muss es Kaviar sein (1961)
♦ Eheinstitut Aurora (1962)
♦ Blutige Seide (1964)
So nahm die Karriere von Eva Bartok endgültig an Fahrt auf und wie es in einer solchen naturgemäß ist, waren bedeutende und weniger bedeutende Produktionen dabei. Seltsamerweise ist die Erinnerung an die Darstellerin Eva Bartok heute in der Regel mehr und mehr verblasst, beinahe vage geworden, und falls überhaupt, ist sie eher als temperamentvolle Diva und skandalumwitterter Filmstar mit unzähligen Allüren lebhaft im Gedächtnis geblieben. Vor allem aber wird sie hauptsächlich mit ihren Männern in Verbindung gebracht, respektive ihrem vierten Ehemann Curd Jürgens. Das Medieninteresse ist in dieser Beziehung insgesamt, aber vor allem bei dieser Allianz sehr hoch gewesen, oft waren Berichterstattung und Kommentare wertend und kopflastig, bei genauerer Betrachtung sogar nahezu zynischer Natur, wenn man gewisse Hintergründe und schicksalhafte Begegnungen betrachtet. Hier sorgte Eva Bartok, oder "Ilaina" - wie sie von ihrem religiösen Mentor Pak Subuh nach ihrer tiefgreifenden spirituellen Wandlung genannt wurde - für aufklärende Worte, beeindruckende Ansichten und bewegende Momente, als sie 1959 ihr bemerkenswertes Buch "Worth living for" vorstellte, das in England sogar zum Bestseller wurde und welches gerechtfertigterweise sehr gute Kritiken bekam. Wenn man nach Informationen zu Eva Bartok sucht, ist es erstaunlich, dass sich auch heute noch einiges an Material finden lässt, jedoch ist sie als Schauspielerin wie gesagt eher in Vergessenheit geraten, beziehungsweise man nennt sie nicht in einem Atemzug mit den großen renommierten Stars des damaligen Kinotopp. Daher wird die weitreichende Vorstellung von Eva Bartok eine interessante und spannende Angelegenheit werden.
Der persönliche Eindruck zu Eva Bartok fällt wieder einmal eindeutig aus. Allem voran steht erneut die Begeisterungsfähigkeit einer Schauspielerin, die die Möglichkeiten hatte, sich innerhalb der starken Konkurrenz merklich hervorzutun. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob der Verlauf ihrer Karriere von den Medien konstruiert wurde, oder sie sich durch harte Arbeit und Disziplin profilieren konnte. Im Vordergrund stehen ihre Filmauftritte die begeistern und dokumentieren, warum Eva Bartok nach wie vor eine faszinierende Persönlichkeit ist, die es absolut wert ist, sich näher mit ihr zu beschäftigen und sie wieder ein wenig mehr in den Fokus zu rücken, oder ins Gedächtnis zu bringen. Ihr Name war bekannt auf internationalem Parkett, auf nationaler Ebene wurde sie zum gefragten Star. Zunächst bringt man den Typ Eva Bartok eher mit eleganten Damen von Welt in Verbindung, gerne mit Vergangenheit und zwielichtiger Aura ausgestattet. Aber betrachtet man ihre Filmkarriere ganzheitlich, zeigt sie sich als überzeugende Interpretin mit sehr vielen unterschiedlichen Gesichtern. Mit Attraktivität und Verve ausgestattet, war sie im Rahmen der Zuschauergunst sowohl für das Auge des Mannes, als auch das Auge der Frau geeignet. Oftmals wirkte sie in ihren Rollen unnahbar und spielte mit ihrem grundeigenen Stolz, ihr Wesen wurde hin und wieder von einer Art spröden Zurückweisung getragen, ihre tiefen, dunklen Augen konnten der Anforderung entsprechend Sehnsucht und Melancholie, aber auch Feuer und Temperament transportieren. In etlichen Produktionen wurde ihr charmanter ungarischer Akzent wegsynchronisiert, was rückblickend eigentlich sehr schade ist. Trotz ihrer Festlegung auf einen ganz gewissen Frauentyp wirkt sie stets flexibel und leichtfüßig genug, um jeden Film zu bereichern und bei dem Blick durch mehrere ihrer bedienten Genres offenbaren sich erinnerungswürdige Konturen. Eva Bartok - ein erwähnenswerter Fall (wenngleich sie auch nicht gerade das Exploitation-Gewerbe bediente), bei dem auch viele Anteile aus ihrem Leben hinzu kommen werden.