Deliria-Italiano

karlAbundzu hat geschrieben: Leider erinnerte mich Carradine in manchen Szenen an Ingolf Lück.

Weiter ging es im TV mit dem Indischen Tuch, auch so ein Wallace, vor dem ich mich als Kind gruselte.
Vor allem beeindruckend: Die POV Shots mit dem Tuch, brrrr.
Wahrscheinlich meine erste Begegnung mit Kinski, hier der abgedrehte Künstler.
Ansonsten das Prinzip des nach und nach Sterbens und die Erbe-Geschichte erinnern stark an Agathe Christie. Eddi Arent hier wieder der komische Vielwisser, inklusive mystriösem Teetisch. Und super Cast Uhlen, Schürenberg, usw. Ganz vorne: Hans Clarin als psychotischer muttervehafteter Musiker. Leider ist Heinz Drache der Unernst die ganze Zeit abzusehen.
Musik Peter Thomas, toll!
Der selbstreferentielle Telefonanruf mit Rainer Brandt als Joachim Fuchsberger hübsch, der Schlussgag jedoch eher lahm.
Insgesamt macht der allerdings immer wieder Spaß.

Auch TV, als Klassiker-Unterricht:
Die Mörder sind unter uns.
Der erste deutsche Nachkriegsfilm.
Und eine wirkich gute Story, brillant besetzt. In der Hauptrolle des traumatisierten EX-Soldaten EW Borchert, dieses Charaktergesicht, diesen tollen Schauspieler hätte ich gern häufiger gesehen (und gerne mal auf der Bühne erlebt). An seiner Seite die junge Hidegard Knef, als starke Frau und als Love Interest, spannend. Und auch Paulsen und Forch machen ihre Sache sehr gut.
Filmisch auch spannend, immer wieder hat man beinahe expressionistische Einstellungen, und gleichzeitig auch ein Dokument des Zerfalls Berlins, das noch nicht wieder im Aufbau ist, bzw. der Aufbau fängt an, gleichzeitig zerfällt es noch.
Meisterwerk!

PS: Und auch Weihnachtsfilm, passt aber nicht so in die Liste, oder?

DIe Katze (1988)
Mal die FAZ DVD eingelegt.
Herrlich spannender Heist-Thriller, mit gut überraschender Handlung, zwei sich gegenüber stehende Strippenzieher, der beinah vergangenheitslose Planer-Gangster Probek, und der Einstazleiter Voss, beide geben sich als eiskalte Operateure, die auch mit jeder menschlichen Unverhergesenheit umgehen können.
Dann die beiden Buddies in der Bank. Ud die Beziehung des einen zu Probek. Und die Frau, die anscheinend die triebableitende Beigabe ist, aber doch ihr eigenes Spiel spielt.
Grafsche Gruppendynamik. Das alles brillant besetzt, dazu haufenweise bekannter Gesichter in kleinen und Kleinst-Rollen. Gute Musikauswahl, prima Score.
Höhepunkt deutscher KInokunst, den ich gerne mal wieder auf 35mm sehen würde.
Jetzt mit dem Mehrwert, dass er mich an die Gespräche über den Film, bei und nach der Dü-Führung beim Forumtreffen erinnert, mit Nello, Onkel, Fritz.

Kleiner Fun Fact: Der Ralf Richter trägt ja ein T-Shirt mti dem Yü Gung - Logo der Einstürzenden Neubauten, sein Bruder FM Einheit / Mufti, der zu der Zeit ja noch Mitglied der Kapelle war.

Der Restart des Forum ist eine gute Gelegenheit einen Cut zu machen, gar nicht erst zu versuchen, die in den letzten Monaten gesehen Filme irgendwie zu dokumentieren und einfach jetzt von vorne zu starten.

Endstation Liebe - Deutscher 50er Jahre Nachkriegsfilm vom Dream-Triple Will Tremper/Georg Tressler/Horst Buchholz. Die hatten schon "Die Halbstarken" zusammen gemacht und legen hier noch eine Schippe drauf. Der Fabrikarbeiter Mecki wettet mit seinen Kollegen um 20 Mark, dass er übers Wochenende die Kleine aus dem Büro rumkriegt. Tolles neorealistisches Setting zwischen Mietkasernen und Industriebrachen. Schöne Liebesgeschichte im Arbeitermilieu. Die zunächst völlig unromantisch ist (und Buchholz ein Riesenarsch spielt) und lediglich im letzten Drittel etwas verliert, wenn ihm das Mädel, dem er echt böse mitgespielt hat ihm schwärmend hinterherläuft. Andererseits - wenn man sich die Mühe macht und das ganze etwas aus der Distanz sieht, kann man vielleicht etwas ambivalentes finden. Der "freie" Prolet wird durch erzbürgerliche Beziehungsvorstellung domestiziert. Da erhält dann auch der Titel eine andere Bedeutung.

Waxwork . Lange nicht mehr gesehen. Hatte ich irgendwie "größer" in Erinnerung. Ist eben ein schönen preisgünstiges Horrorkomödie (die auch von Full Moon sein könnte) mit überraschend gorigem Anteil und mit den semi-großen Namen David Warner und Patrick Mcnee (und Miles O'Keefe) in kleinen, aber wichtigen Rollen. Macht immer noch Spaß, man merkt aber deutlich, dass das eigentlich Direct-to-video-(aus den späten 80ern, fühlt sich aber irgendwie nach 90ern an) Ware ist. Oder hatte der eine Kinoauswertung?

"THE DEVILS" (1971) Ken Russell - Von Anfang bis Ende "Optical Orgasm" 11 von 10

"Mach' ein Kreuz und fahr' zur Hölle" (1976) Jonathan Demme (Roger Corman Prod.) Hard Straight Revenge, mit einer sehr süssen Lynn Lowry ! 8 von 10