Deliria-Italiano

Chillerama
Völlig unseriöses Drive-In Party-Filmchen mit jeder Menge pimmeliger Splatterei.

Alle vier Filme, die ich bislang im August geschaut habe.

1. Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen - "Checker Tobi" ist ein TV-Format für Kinder (und interessierte Erwachsene), welches auf KiKa läuft und hier im Haus sehr beliebt ist. Und das nicht nur hier, denn Tobi schaffte es bislang als einziger Checker (es gab noch Checker Can, der das Format begründete, und seit einiger Zeit auch Checker Julian), der es zu einem eigenen Kinofilm gebracht hat. Und der war so erfolgreich, dass Teil 2 folgte - und Teil 1 in nichts nachsteht. Wieder begibt sich Tobi in einer etwas sehr zusammengezimmerten Rahmenhandlung auf eine Art Schnitzeljagd, um ein Rätsel zu lösen. Diese führt ihn dann Rund um die Welt. Tobis Vorteil ist seine Echtheit. Wenn er sich für etwas begeistert, dann nimmt man ihm das sofort ab. Ebenso, wenn er nachdenklich ist. Dabei stellt er sich nie über die Zuschauer (oder darunter, was ebenso anstrengend werden kann), sondern agiert auf Augenhöhe. Stellt sich nicht dumm, sondern fragt interessiert nach, versucht z(natürlich virtuelle) Gefühl, man schaut einem Kumpel zu, wie er die Welt entdeckt, Rätsel löst und neue Dinge lernt. Hier ist die Rahmenhandlung die, dass er von einer verstorbenen Nachbarin einen Brief und eine Kiste erhält, mit der Aufforderung seine Jugendfreundin zu suchen und mit ihr das Rätsel der "Fliegenden Flüsse" zu lösen. Diese Jugendfreundin ist Marina, die auch sehr sympathisch und natürlich daher kommt. Dass Marina Schauspielerin ist, merkt man kaum. Und wie es das Schicksal so will, ist sie nach dem Kinofilm als "Checkerin Marina" gecastet worden, die nun als erste Frau durch das Format führt. Macht Spaß und hat tolle Bilder und auch nachdenkliche Momente.

2. Der Blob - Hier in der 80er Version, die ich damals irgendwie immer in der Videothek in der Hand hatte, aber trotzdem nie gesehen habe. Ein richtig schöner 80er Film, der überraschend splatterig daher kommt. Kevin Dillon fand ich jetzt irgendwie gewöhnungsbedürftig, aber gut. Der schwarze Humor ist wirklich rabenschwarz, das alles temporeich und teilweise SEHR überraschend. Beim zweiten Opfer des Blobs fiel mir glatt die Kinnlade runter. Gefiel.

3. Shaolin Kung Fu - Vollstrecker der Gerechtigkeit - Preisgünstiger Taiwan-Klopper in dem es um die "5 Unbesiegbaren" geht, die einen Schatz bewachen - und überhaupt nicht unbesiegbar sind, sobald zwei Schurken auftauchen, die eher putzig aussehen und deren Signature Move ist, dass der Kleiner dem Größeren auf die Schultern springt und von dort aus kämpft. Naja. Ansonsten im fernen Osten nichts Neues. Lustigerweise bemerkte ich erst nach dem film, dass ich den schon kannte. Habe aber alles vergessen gehabt. Meine damalige, eher unterdurchschnittliche Bewertung deckte sich aber mit der Neusichtung.

4. The Fish With the Eyes of Gold - Spanischer Giallo aus den 70ern, der in der "Spanish Blood Bath"-Box von Vinegar Syndrome war. Da hatte ich mir was versprochen, aber das wurde leider nicht eingehalten. So war das dann auch der schwächste Film der Box. Macht immer noch einigermaßen Spaß, aber die schlechten Schauspieler (Walt Davis hat die blonden Haare schön und die Hemden eng und tief aufgeschnitten, aber das war es auch schon), die hoffnungslos konfuse und knirschend konstruierte Handlung, die vielen Anschlussfehler (Arme oben/Arme unten, Nacht/Tag/Nacht usw.), Logiklöcher und Unwahrscheinlichkeiten strengen doch schon etwas an. Auf jede stimmungsvolle Szene (der Taucher!) folgt uninspiriertes Rumgegondel in der Landschaft oder man quatscht Blödsinn. Eine Szene in der der Killer sein Opfer in der Nacht am Strand verfolgt ist so unfassbar blöd, schlecht gefilmt und lang, dass es schon fasziniert. Eine Vielleicht lag es an der Erwartungshaltung, aber zeitweise nervte mich das schon etwas.

The Beast Schaue gerade nicht viel.
Die Gründe dafür sind vielfältig.
Viele andere Tätigkeiten/Arbeit/ Hobbies aber auch einige andere private "Baustellen/Halbkrisen" usw.
Da dachte ich, dass die geliebte Sneak gerade recht kommt. Weit gefehlt!
Angekündigt als Mystery / Thriller Rated R entpuppte sich dieser Kram als der langweiligste Kram seit langem.
Mehr kann und will ich dazu nicht sagen.
THE BEAST müssen andere gut finden. Ich nicht.

Lautlos wie die Nacht (1963)
Arte
Eigentlich wollte ich Der Rabe (1943), ein früher Clouzot Noir, der mir noch unbekannt ist, sehen, aber Arte entschied sich aus aktuellem Anlass ein diesen Heist movie mit Gabin und Delon zu zeigen. Da mir der auch noch fehlt, sah ich gerne zu .
Und es lohnte. Zwei tolle Spieler mit der richtigen Chemie, der Anfang gehört Jean, dann viel Delon und dann beide. Der Heist selber ist spannend, mit Änderungen und Zwischenfällen und ein paar kleinen Längen, bei der auch der leicht Eintönige Jazz Soundtrack auffiel.
Aber das sind kleine Meckereien, ich erfreute mich am Spiel, an der Story, an der Kamera.
Sehenswert.

Die Frau auf der Brücke (1999)
DVD
Eine Frau steht auf einer Brücke, halb bereit zu springen. Vorher sahen wir ein Interview mit ihr, daß sie denkt, aus dem Impuls immer die falschen Entscheidungen zu treffen.
Ein Mann hält sie davon ab, nicht ganz uneigennützig, braucht er als Messerwerfer eine Zielscheibe. Sie ziehen zusammen durch Europa, haben Glück, verlieren sich, haben Pech, finden sich wieder.
Eine leicht surreale tragisch lächelnde Geschichte, in schwarz weiß gedreht, bzw. ohne Farbe, mit leicht surrealen Tönen. Getragen von den beiden Hauptdarstellern Daniel Auteuil und Vanessa Paradis.
Klar, die naiven pseudophlilosophischen Dialoge könnten einen in der falschen Stimmung auf den Geist gehen, für mich passte das.
Eigentlich kann man die Story auch als S/M-Story lesen. Er impotent, sie viele GV-Partner ohne Höhepunkt. Er erzieht sie sich, bis sie beide ihre Höhepunkte haben, wenn sie hilflos gefesselt ist, und er sie Ersatz penetriert.
Sozusagen, ja auch zeitlich, der Film zwischen Nachtportier und Amelie. A, so weit würde ich nicht gehen.
Aber leichte und leicht surreale französische Kost ist dann schon Vorläufer Amelies, der dann wirklich absahnte.
Gefiel mir.

Der Blob (1988)

ZDF neo

1989 begriff ich diesen Film als bloßes Remake. Die Sci-Fi-Klassiker der Fünfziger hatten für mich mehr Charme und so erkannte ich in der Neuverfilmung zu modernen und recht beliebigen Durchschnitt mit übertriebenem Bombast.
Mittlerweile ist der Neuaufguss selber alt, die Erstsichtung liegt fünfunddreißig Jahre zurück !!, was einen völlig neuen und unabhängigen Blick, jenseits des Originals, zulässt. Und siehe da, heute in der richtigen Stimmung machte mir das großen Spaß; viel Spannung gab es und liebevoll umgesetzte Effekte konnte ich bewundern. Die üblichen Kleinstadtklischees wurden nicht überstrapaziert, sondern blieben erträglich, ebenso die böse Verschwörung der Wissenschaftler, die ich völlig vergessen hatte. Selbst den weiblichen Hauptcharakter „Meg“, der mich damals mit Sicherheit komplett kalt ließ, sonst hätte ich ihn in herausragender Erinnerung behalten, fand ich heute ziemlich heiß. Vielleicht ist das sogenannte „Altersmilde“, egal. Fazit lautet diesmal, läßt sich schön und genussvoll schauen.

07/10

The Accountant 9/10

The Substance
Sneak Preview. Des Wahnsinns fette Beute.
Wenn man nach 2 Stunden Laufzeit denkt, was soll da jetzt noch kommen, wird nochmal an der Unfassbarkeitsschraube gedreht.
Hier ist alles zuviel. Und das ist gut so. Demnächst mehr. Ich war anscheinend gestern auch nicht vorbereitet auf den Film.

Retaliator USA 1987
Robert Ginty (Exterminator) schlägt sich als Ex-Agent so durch die Terroristen-Botanik und trifft auf Terminatrix Sandahl Bergman (Conan).
80er Action Sülze der abstrusen Art (wobei White Fire mit Ginty immer noch komplett den Abstrusitäten-Vogel abschießt). Der Film suhlt sich natürlich als Terminator Klon in dessen Fahrwasser und versucht den kommenden RoboCop auch schon mal mit ins Boot zu holen. Anfangs noch herkömmlicher "Agent-trifft-auf-Terroristen" Quark, wird es dann schon auch immer eigenartiger, da Gintys Vorgesetzte auf die Idee kommen, die Anführerin der Terrorgang in einen Cyborg umzubauen. Wieso? Warum? Egal. Dazu gibt es noch riesige angeklebte Horst Lichter Gedächtnisbärte (tolle Verkleidung) und eine Snake Plissken Szene als Ginty mal eben mit einem Fluggerät auf einem Wolkenkratzer landet. Sieht aus wie ein Drachen, als er landet wickelt sich das Teil aber eher wie ein Batmanumhang um seine Hüften und er fällt fast auf die Fresse. Alles in allem grast der Film dann auch noch einige Gender-Thematiken ab. Ginty arbeitet nur noch Teilzeit und muss sich auch noch mit einer bösen Roboterfrau rumschlagen. Und die steht nicht einfach nur im Weg rum, nein, die ballert auch einfach mal 20 Soldaten über den Jordan. Wer auf 80er Action Gülle steht ist hier auf jeden Fall herzlich willkommen.

Den gab es ja auch noch am letzten Wochenende:



Ivan Reitmann´s TWINS - ZWILLINGE (1988)
..der lief ja früher gefühlt einmal im Jahr im TV und wurde dort natürlich auch geschaut.
Damals (als kleiner Arnie-Fanboy) fand man das noch sehr knuffig.
30 Jahre später tritt hier auch eine brave Ernüchterung ein: die Gags wollen nicht mehr ganz so zünden & irgendwie kommt der Film auch etwas Hüftsteif daher. Gerade Schwarzeneggers Schauspiel empfand ich nun (leider) als arg limitiert. DeVito hingegen hatte mich dann doch genauso überrascht wie die junge, zuckersüße Kelly Preston