Deliria-Italiano

NACKT UNTER KANNIBALEN (EMANUELLE E GLI ULTIMI CANNIBALI, Italien 1977, Regie: Joe D’Amato)

Ein lehrbuchreifes Stück Exploitation. Joe nimmt seine Lieblingsschauspielerin Laura Gemser zur Hand, packt sie in die etablierte Rolle der Journalistin aus New York und verfrachtet sie (im Zeitgeist selbstredend sehr erfolgsversprechend) in den (gebastelten) Dschungel zu den Kannibalen. Gewürzt mit klassischem Laura-Softsex und garniert mit mehr oder weniger kruden Goreszenen ist das Flickenwerk schnell abgedreht, handwerklich unterdurchschnittlich und irgendwie trotzdem unterhaltsam dargeboten. Jedoch: Was soll der Schimpanse? Egal, so wie alles andere auch! Macht Spaß, ist aber blöde! 5/10


DAS MEER AM MORGEN (LA MER À L’AUBE. Deutschland, Frankreich 2011, Regie: Volker Schlöndorff)

Nachdem auf den Straßen des besetzten Frankreich ein deutscher Offizier vom kommunistischen Widerstand erschossen wurde, kommt aus Berlin die Order zur Exekution von 150 politischen Geiseln.
Schlöndorffs Film erzählt die Geschichten basierend auf (Abschieds-)Briefen, Protokollen und ähnlichem als eindrucksvolle Montage über Opfer und Täter eines willkürlichen Racheaktes. Eindrucksvoll und bedrückend ist die Maschinerie des diktatorisch gelenkten Militärapparats als Sieger über Vernunft und Skrupel illustriert, deren absurder Höhepunkt die Erläuterung der Dienstvorschriften zur Exekution von Gefangenen durch einen jungen Leutnant darstellt.
Eine nüchterne und ansprechend multiperspektivisch vorgetragene Dokumentation einer französischen Tragödie. 8/10

The house in the outskirts (SPA 1980, Eugenio Martin, 5,5/10)
Seltener und beileibe nicht überragender spanischer Grusler.

Ohne Limit (USA 2011, Regie: Neil Burger)
Wow! Eine solch positive Überraschung hatte ich nicht erwartet! Erst recht nicht von einer TV-Movie-Heftbeilage. Ein High-Speed-Drogentrip, der "Enter The Void" alle Ehre macht. Die Prise schwarzer Humor tut ihr Übriges...
8/10 Punkten

Chosen survivors (USA/MEX 1974, Rafael Portillo/Sutton Roley, 7,5/10)
Überzeugendes, in Vergessenheit geratenes Endzeitdrama.

Das Schlitzohr und der bux - die Fortsetzung meiner kleinen Slasher-Retrospektive:

Graduation Day (6/10)

SIERRA CHARRIBA (MAJOR DUNDEE)

Gelungener Western von Peckinpah, nicht ganz so konventionell wie die "typischen" US-Western, da schon mit Anti-Helden versehen, viele kritische Nebenhandlungen werden aber nur angerissen.

So kommt "Sierra Charriba" nicht an seine großen Werke, wie zB "The Wild Bunch" heran.

7/10

MURDER IN THE FIRST (MURDER IN THE FIRST, USA, Frankreich 1995, Regie: Marc Rocco)

Ungünstige Umstände bringen Henry Young (Kevin Bacon) nach Alcatraz. Nach einem Fluchtversuch sieht er sich der Willkür des stellvertretenden Gefängnisdirektors ausgesetzt und wird gequält, misshandelt und gefoltert. Nach 3 Jahren Martyrium wird der Kleinkriminelle zum Mörder und erwartet vor Gericht die Todesstrafe. Hier trifft er auf den jungen und unerfahrenen Strafanwalt James Stamphill (Christian Slater), der in dem hoffnungslosen Fall seine große Chance sieht…

MURDER IN THE FIRST ist ein eindringlicher Film (basierend auf wahren Begebenheiten), der die physische und psychische Vernichtung eines Menschen im Räderwerk des härtesten Gefängnisses der USA detailliert und entsprechend unerträglich darstellt. Eine sehr interessante und emotionale Gerichtsverfilmung, die nur kleinere Schwächen aufweist. 8/10

Die Fortsetzung meiner Mega-Poliziesco/Politiesco/Justiziesco/Mafiosi/Gangsteriesco-Sause:

Die Killermafia (7/10)

"Prisoners" - mehr Drama als Thriller und ein echter Downer... aber verdammt gut. 09/10