Deliria-Italiano

THE FALL (IM REICH DER SINNE) (THE FALL, Großbritannien, USA, Indien 2006, Regie: Tarsem Singh)

Ein wirklich toller und kraftvoller Film über die Macht der Fantasie und speziell eine Liebeserklärung an Film- und Kinomagie! Die verwischten Grenzen zwischen bitterer Realität und farbenfroher, bildgewaltiger Fantasiewelt, die sich flexibel den Begebenheiten in der Welt des Erzählers und seiner Einflussgröße, der jungen Alexandria, anpasst, sind sehr unterhaltsam! Ein Film für die Augen und (ein wenig auch) für das Herz. Der dramatische Paukenschlag im Finale geht einem sehr ans Nervenkostüm, aber der Mittelteil hätte durchaus, nebst der sorgsamen Obacht auf die optische Wucht, auch etwas Spannung und Tempo vertragen können. Insgesamt wird mir wohl vor allem die Blende vom Priester bei der Hochzeit auf die Folterszene in der Wüste ewig in Erinnerung bleiben! Ganz großes Kino – allerdings mit diversen Abstrichen. 8/10

purgatorio hat geschrieben:THE FALL (IM REICH DER SINNE) (THE FALL, Großbritannien, USA, Indien 2006, Regie: Tarsem Singh)

Ein wirklich toller und kraftvoller Film über die Macht der Fantasie und speziell eine Liebeserklärung an Film- und Kinomagie! Die verwischten Grenzen zwischen bitterer Realität und farbenfroher, bildgewaltiger Fantasiewelt, die sich flexibel den Begebenheiten in der Welt des Erzählers und seiner Einflussgröße, der jungen Alexandria, anpasst, sind sehr unterhaltsam! Ein Film für die Augen und (ein wenig auch) für das Herz. Der dramatische Paukenschlag im Finale geht einem sehr ans Nervenkostüm, aber der Mittelteil hätte durchaus, nebst der sorgsamen Obacht auf die optische Wucht, auch etwas Spannung und Tempo vertragen können. Insgesamt wird mir wohl vor allem die Blende vom Priester bei der Hochzeit auf die Folterszene in der Wüste ewig in Erinnerung bleiben! Ganz großes Kino – allerdings mit diversen Abstrichen. 8/10

Ich muss dem Film auch mal eine Chance geben. The Cell fand ich damals nicht schlecht, hatte allerdings nie mehr den Drang zu einer zweiten Sichtung. Ich denke hier wird es sich ähnlich verhalten, also schließe ich einen Kauf erstmal aus.

SINKING OF JAPAN

5/10

Mördersaurier (USA 1962, Irvin S. Yeaworth Jr., 3,5/10)
Der dritte und letzte Spielfilm von Regisseur "Shorty" Yeaworth ("Der Blob", Der 4D-Mann")
und wohl auch sein schlechtester. Angeblich hat das Ding viermal so viel gekostet wie "Der Blob".
Davon soll angeblich der Großteil in die Spezialeffekte geflossen, was man aber nicht sieht.
Stop-Motion-Effekte aus den 1930ern wirken da teilweise lebendiger. Auch bei Rückprojektionen
und diversen Anschlüssen wurde stark geschludert. Solch offensichtlich ungewollte Fehler
trüben das Filmvergnügen sehr. Ein Großteil des Casts steht auch mit der Schauspielkunst
auf Kriegsfuß und manch Drehbucheinfälle hatten auch schon 1960 reichlich Staub angesetzt.
Das Ganze wurde in knallbuntem Cinemascope gefilmt und mit einem bombastischen Soundtrack
unterlegt.

Auf einer Karibikinsel soll ein Hafen gebaut werden. Hierzu nötige Sprengungen in Küstennähe
legen zwei riesige Saurier sowie einen Neanderthaler (alle offensichtlich tiefgefroren) frei.
Das folgende nächtliche Gewitter taut alle drei wieder auf und erweckt sie per Blitzschlag
wieder zum Leben. Im folgenden kommt es zum Kampf guter gegen böser Saurier und am
Ende zum Duell Saurier gegen Bagger.

Insgesamt bleibt ein mit naivem Charme ausgestattetes, kindgerechtes Monsterspektakel,
das insgesamt doch sehr bieder und antiquiert wirkt. Negativ schlägt auch zu Buche, daß
die Protagonisten nicht überzeugen. Der Oberbaubauleiter wirkt wie ein Dean Martin
für Arme. Seine blonde Tusnelda steht ihm in nichts nach und macht ihrer Haarfarbe
alle Ehre. Der Superbösewicht ist so harmlos, daß er sich von einem Tortenwurf in's
Gesicht stoppen läßt. Und dessen Sohn nervt mit neunmalklugem Verhalten und ebensolchen
Sprüchen.
Lediglich der Neanderthaler weiß zu gefallen und hat auch die Lacher und die stärksten
Szenen auf seiner Seite.

Die Drive-In-Classics-Veröffentlichung von Subkultur ist unabhängig von der Qualität
des Streifens wieder sehr gelungen!

DER RICHTER UND DER MÖRDER (LE JUGE ET L’ASSASSIN, Frankreich 1976, Regie: Bertrand Tevernier)

Sittengemälde Frankreichs kurz vor der Jahrhundertwende: Ein leidlich Irrer wird vermeidlich geheilt aus dem Asyl entlassen und beginnt eine beispiellose Mordserie. Sein letztes Duell führt er mit seinem Strafrichter, der sich einerseits freundschaftlich gibt, um ein Geständnis zu bekommen, der andererseits nichts als die Todesstrafe fordert. Nebenher gibt es Einblicke ins Zeitgeschehen: Nationalismus, Kolonialismus und die Arbeiterbewegung.

Sicherlich, als Zeitgemälde funktioniert der Film gut. Auch als spannendes Duell zwischen den ungleichen Vertretern von Justiz und Anarchie ist der Film durchaus interessant! Aber als Gesamtpaket erschien mir das ganze etwas wenig homogen, gerade der letzte Textblock, wo die Opfer des Mörders mit den Opfern der Kinderarbeit im französischen Industrialisierungsprozess gleichgestellt wurden, erschloss sich mir nur schwer.

Dennoch ist DER RICHTER UND DER MÖRDER ein wirklich guter Film, der sowohl erzählerisch als auch schauspielerisch einiges zu bieten hat! 7/10 sind da bequem drin.

CRONOS (CRONOS, Mexiko 1993, Regie: Guillermo del Toro)

Sehr ansprechend inszeniertes Vampir-Märchen. Del Toros Frühwerk besticht durch ausgeklügelte Sets, düstere Stimmung und eine mystische Bildsprache. Ist harmlos, aber auch spannend. 7/10

Liebe, Sex und Zärtlichkeit – Fragen Sie Dr. Sommer bux:

Das Wunder der Liebe

7 DAYS

Nihilistisches Selbstjustizdrama, das dem Genre keine neuen Aspekte hinzufügt und über die übliche Frage, "Was würdest du tun..." nicht hinausgeht.

5/10

Kidnapping ... Ein Tag der Gewalt (ITA 1977, Luigi Petrini, 6/10)