Deliria-Italiano

ugo-piazza hat geschrieben:

FarfallaInsanguinata hat geschrieben:Kung Fu - Die tödliche Rache

Einen persönlichen Bonuspunkt gibt es für das Auftauchen eines "Datsun Cherry" im Filmgeschehen, da ich so ein Auto einmal selbst besaß.

Cherry, cherry lady *sing*

Ja!
Meiner sah so aus, wie dieser hier, den ich 2008 auf einem Oldtimertreffen fotografiert habe.
Leider war das Blechkleid sehr rostanfällig und die Autos schon Mitte der 80er nahezu ausgestorben.






btt

Sloane - Die Gewalt im Nacken

Typisches 80er-Action-Vehikel der B- bis C-Kategorie mit allem, was dazu gehört - also rockiger Soundtrack, dumme Sprüche und Redneck-Mentalität, überflüssige Oben-ohne-Szenen und endloses sinnfreies Rumgeballer. Die Logiklöcher in der Handlung gibt's als Gratisbonus.
Leider ist der Sleazefaktor zu niedrig, um das hier zu einer echten Trashgranate zu machen, weil von der handwerklichen Ausführung und der akzeptablen deutschen Synchro dafür zu glatt; zu richtig gutem Actionwerk reicht es aber natürlich auch nicht. So dümpelt der Film zwar ein wenig im Mittelmaß, ist aber durchaus anschaubar.
In wundervollem 4:3-Vollbild auf einem entsprechenden Fernsehgerät und von einer fabrikneuen Betamax-Kassette abgespielt ergibt sich die nahezu perfekte Zeitreise.

6/10

Vigilante Force - Das Gesetz sind wir - Schöner, kleiner B-Film, der typische Western-Motive in eine Kleinstadt transportiert, die mit marodierenden Ölfeld-Arbeitern zu tun kämpfen hat und dann versucht den Teufel mit Belzebub (Kris Kristoffersen) auszutreiben, was zu noch größeren Problemen führt. Trotz kostengünsteriger Machart und fragwürdiger Moral recht unterhaltsam. Man schläft auch nicht ein, weil sätndig in der Gegend rumgeballert wird. Mit Jan-Michael Vincent und einer jungen, blonden (!) Victoria Principal als Landei (!!). Bernadette Peters soll auch positiv erwähnt werden und Dick Miller hat einen 20-sekündigen Kurzauftritt als Barpianist.

SUPER (SUPER, Deutschland 1984, Regie: Adolf Winkelmann)

Die Welt geht vor die Hunde! Die Menschheit ergibt sich einem melancholischen Siechtum im Müll der untergegangenen Zivilisation, die Natur ist nicht mehr existent, die Städte zerfallen rapide.

Inga (Renan Demirkan) lernt beim Trampen Alex (Udo Lindenberg) kennen und verliebt sich unsterblich. Sie muss ihn jedoch kurzzeitig verlassen um ihr Erbe, ein Motel und eine Tankstelle kurz vor dem Freihafen in absoluter Ödnis, anzutreten. Als sie zurückkehrt ist Alex spurlos verschwunden, weshalb Inga der Liebe abschwört und beschließt, ihre Erbschaft als Ausgangspunkt für Menschenschmuggel in die Südsee zu nutzen. Als das Unternehmen floriert landen ein austeigewilliger Zahnarzt samt hysterischer Ehefrau, zwei schwerbewaffnete, verdeckte Ermittler und Alex samt Freundin (Inga Humpe) im Hotel. Nachdem die Loyalität als letzter Zivilisationskitt unter Freunden, Geschäftspartnern und Liebenden brüchig wird, überschlagen sich die Ereignisse…

„Was is‘ denn da los?“ – „Schwer zu sagen! Sie ist hysterisch, er ist Alkoholiker… und der Chef geht gerade einen erschießen!“

Adolf Winkelmanns SUPER führt glaubwürdig in eine kaputte, verödete und giftig anmutende Welt ein, die gelegentlich mit traumhaften Südseeaufnahmen kontrastiert wird, ohne jedoch das Mysterium (existiert dieses Paradies überhaupt noch?) aufzulösen. Entsprechend wird die Frage nach dem Sinn der Handlungen, die diesem möglicherweise fiktionalen Ziel entgegen streben, nie geklärt. Umso schockierender hätte die Bereitschaft jedes einzelnen Gastes im Hotel, dem jeweils anderen elementar zu schaden, sein können – wäre da nicht die Langeweile in der Inszenierung. Sicherlich, die verödete Umgebung ist anfangs, trotz recht einfacher Drehorte (Bauruinen, Garagenkomplex am Stadtrand) und Ausstattung, beeindruckend, aber da dort eben nichts ist, wird sie auch schnell langweilig. Dies gilt besonders für die Schlamm- und Müllwüste um das Hotel herum.

Das Kammerspiel innerhalb des zentralen Handlungsortes ist sowohl schauspielerisch als auch inszenatorisch nicht als Glanzleistung zu beschreiben, weshalb auch hier keinerlei Beihilfe zur Spannungssteigerung attestiert werden kann. Ausgenommen sei aber explizit das Finale, welches durchaus beeindruckend geraten ist. Dem Tempo und der Dynamik des großen Konfliktes am Ende steht allerdings im Rest der Laufzeit beinahe vollständiger Stillstand entgegen. Die Figuren agieren und sprechen in notorischer Behäbigkeit, Drama und Spannung sucht man vergebens. So wünscht man sich als Zuschauer schließlich an diesen Ort, um mit der gemütlichen Tana (Tana Schanzara) an ihrem Tresen einen Schnaps zu trinken. Macht ja trotz regelmäßiger Aufforderung sonst keiner.

Überwiegend bleibt dem Betrachter nur die Freude über die inszenierten Kontraste von beispielsweise sterilem Innenraum zu schlammigem Außen und über den Look der Endzeit insgesamt. Die aufgebauten Dreiecksbeziehungen, die – ich traue mich kaum es zu formulieren – „menschlichen Tragödien“ und die Kabale wirken insgesamt zu aufgesetzt und zäh in Gang gebracht, als das sie ernsthaft unterhalten könnten. Wirklich gute Momente flackern entsprechend immer nur punktuell auf. So bleibt insgesamt ein Endzeitfilm, der hätte viel werden können, aber letztlich an seiner Spannungsarmut und der insgesamt eher banalen Geschichte krankt. 4-5/10

JOY RIDE

6/10

SUSPIRIA (natürlich 10/10 Punkte) auf der großen Kinoleinwand!

Ich hab extra mein deliria-italiano.de-Shirt angezogen, um Werbung zu machen, aber es waren nur sehr wenige Schnarchnasen in dem großen Kinosaal anwesend. Das war wohl leider umsonst. Ansonsten geile Vorstellung!

WATERWORLD (WATERWORLD, USA 1995, Regie: Kevin Reynolds)

Ich mag den Film sehr! Eine ansprechende Variation der Endzeit in großartigem Look mit einem sehr ruhigen Kevin Costner und einem unglaublich gut aufspielendem Dennis Hopper. Gern würde ich hiervon mal die ursprüngliche Langfassung von 3 Std. sehen, die die Gruppe der Slaver mit einbezieht. Das massiv gekürzt werden musste, merkt man dem Film und seiner häufig sprunghaften Kontinuität nämlich an, was stets sehr ärgerlich ist. Trotzdem schwer unterhaltsam: 7/10

FLUCHT INS 23. JAHRHUNDERT (LOGAN’S RUN, USA 1976, Regie: Michael Anderson)

Während die Außenwelt durch Kriege, Raubbau und Überpopulation schon vor langer Zeit den Geist aufgegeben hat, hat sich unter einer hermetisch abgeriegelten Kuppel eine Zivilisation von Menschen entwickelt, die den schönen Dingen des Lebens frönt – und dies im besten Alter. Damit das so bleibt, wird jeder, der das 30. Lebensjahr erreicht, in einem riesigen Spektakel vernichtet, um als Säugling wiedergeboren zu werden. Dem Schicksal will sich hin und wieder jemand entziehen, klar. Diese sogenannten Läufer machen sich auf die Suche nach einer ominösen „Zuflucht“, während sogenannte Sandmänner erbarmungslos Jagd auf die systemzersetzenden Läufer machen.
Logan 5, einer der besten Sandmänner, bekommt einen search-and-destroy-Auftrag und wird kurzerhand zum Läufer umfunktioniert. Da er dadurch plötzlich selbst auf der Abschussliste steht, muss er sich denen anschließen, die er vorher jagte…

LOGAN’S RUN hält eine schrille und bunte Sci-Fi-Version bereit, deren utopische Faszination sehr schnell in dystopische Gräuel kippt. Die Flucht selbst ist ebenso spannend wie bizarr, bisweilen auch durchaus deprimierend. Das Verborgene hinter der schillernden Stadt gerät zum Alptraum, wird von Raum zu Raum, durch den man sich kämpfen muss, lebensfeindlicher und unwirtlich. Letztlich wird eine Außenwelt erreicht, die dem Ganzen die Krone aufsetzt! Kulturpessimismus und die gleichzeitige Aussicht auf ein neues Eden, auf einen Neuanfang für eine quasi jungdegenerierte Menschheit, gehen Hand in Hand…

Sehr beeindruckend, schillernd und schräg! Ein unterhaltsamer Spaß für Freunde aufwendiger Sci-Fi-Welten, die noch per Hand gebastelt sind! 7/10



GRABBERS (GRABBERS, Großbritannien, Irland 2012, Regie: Jon Wright)

Schleimige Tentakelmonster überfallen irische Insel, das lokale Pub wird die letzte Bastion der Inselbewohner…
Oh weh, hier ist leider von fast allem zu wenig präsentiert worden. Der britische Witz hält sich in Grenzen und ringt einem selten mehr als ein Schmunzeln ab, Spannung ist tendenziell kaum zu finden, richtiger Ekelhorror und Innovationen sind im Grunde auch nicht vorhanden. Es hätte ein ARAC ATTACK oder TREMORS der Tentakelmonster werden können, aber dafür ist am Ende zu viel Platz nach oben. Gut getrickst und bei weitem nicht so blöd, dass man ihn sich nicht ansehen kann, überzeugend ist der Film aber leider auch nicht. Hatte ich mir mehr von erhofft: 5/10

DEAD SILENCE

Dead Silence hatten wir uns extra an Halloween in den Player gelegt. Der Gruselfaktor war leider praktisch nicht vorhanden. Nichts gegen klassische Gruselfilme, aber bis auf die Auflösung war das Ganze doch recht behäbig und ohne Schockeffekte inszeniert. Die Puppe(n) sorgten bei uns eher für Amüsement, denn für eine wohlig-schaurige Atmosphäre, obwohl der Score recht gelungen ist.

4,5/10

LIFE OF PI – SCHIFFBRUCH MIT TIGER (LIFE OF PI, USA, China 2012, Regie: Ang Lee)

Auf der Überfahrt nach Kanada kentert das japanische Frachtschiff, dass den jungen Pi samt Familie und Familienzoo von Indien nach Montreal befördert. Einzig Pi überlebt und findet sich mit einem Zebra, einem Orang-Utan und einer Hyäne im Rettungsboot wieder. Der abenteuerlichste Bestandteil seiner nun einsetzenden 227 Tage währenden Odyssee auf dem Pazifik befindet sich aber noch unter einer Plane verborgen: Der bengalische Tiger Richard Parker…

Wirklich selten hat mich ein visueller Overkill, wie ihn LIFE OF PI bietet, so beeindruckt zurückgelassen! Der Film findet absolut fantastische, bisweilen hochgradig surreale Bilder für eine schier unglaubliche Reise. Der Aufwand hinter dem Look ist so dermaßen groß, dass einem der Blick für die überwiegend digitalen Bilder bald abhandenkommt und man völlig in die bizarre Partnerschaft aus 17jährigem Inder und bengalischem Tiger eintaucht. Die Geschichte ist ebenso niedlich, witzig wie interessant und insgesamt weiß der Film beinahe durchgehend in allen Belangen zu überzeugen. Absolut umwerfend! 8-9/10

Das Schlitzohr und der bux - die Fortsetzung meiner kleinen Slasher-Retrospektive:

Freitag der 13. III (7/10)