[BBvideo 425,350][/BBvideo]Theoretiker hat geschrieben:Zwar reicht Woodoo nicht an Romeros Werke heran ...
Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
Moderator: jogiwan
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
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"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
#16 - Warrior
Deutscher Titel: Warrior
Originaltitel: Warrior
Regie: Gavin O'Connor
Produktionsland: USA 2011
Darsteller: Joel Edgerton, Tom Hardy, Nick Nolte, Jennifer Morrison, Frank Grillo, Kevin Dunn, Maximiliano Hernández, Bryan Callen, Sam Sheridan, Fernando Chien, Jake McLaughlin, Vanessa Martinez...
Story:
Die Alkoholsucht des ehemaligen Boxers Paddy Conlon (Nick Nolte) hat nicht nur seine Karriere, sondern auch die Beziehung zu seiner Familie zerstört. Als sein Sohn Tommy (Tom Hardy) nach langjährigem Auslandsaufenthalt wieder in die Heimat zurückkehrt und seinen Vater bittet, ihn für einen Martial-Arts-Wettkampf zu trainieren, sieht Paddy die Gelegenheit, das Verhältnis zwischen den beiden wieder zu bessern. Dann jedoch stellt sich ausgerechnet Tommys großer Bruder Brendan (Joel Edgerton) in den Weg - dieser hat ebenfalls vor, den Kampf zu gewinnen. Es folgt ein ultimativer Showdown der Geschwister ...
Kritik:
Warrior habe ich heute im Rahmen meines "Lonesome-Man-Memorial-Days" gesehen und obwohl es meine 2te Sichtung war, gelang es diesem Film erneut, mich mitzureißen und auch zu berühren.
Warrior ist ein fast perfektes Kampfsportdrama, das im Hinblick auf die Fights nicht nur packend inszeniert ist, sondern - und das ist nun wirklich selten bei einem Sportfilm - auch als Drama zu überzeugen weiß.
Warrior nimmt sich viel Zeit, um die Charaktere genauer zu betrachten, sodass die emotionale Bindung zu diesen sehr gut gelingt. Das dabei das eine oder andere Klischee bedient wird und das Grundgerüst der Underdog-Story nicht überaus originell ist, fällt dabei nicht besonders ins Gewicht, da praktisch alle Charaktere ambivalent gestaltet werden und damit auf Schwarz-Weiß-Malerei verzichtet wird. Zum Thema Realismus, also zwei Brüder, die sich im Ringtreffen (könnten), sag' ich nur: Klitschko.^^
Einige Szenen erreichen dabei eine schmerzliche Intensität, wie zB die Demütigungen, die Tommy seinem um Vergebung bettelnden Vater zukommen lässt. Allein die Szenen machen den Film schon sehenswert, sodass Warrior als reines Drama ohne die Sportszenen berühren würde. Welcher (Kampf-)Sportfilm kann das schon von sich behaupten?
Den Vorwurf, das die erste Hälfte des Films, die den Schwerpunkt auf die sorgfältige Einführung der Charaktere, deren Beweggründe, Hoffnungen und Ängste legt, durch den Kampfpart abgelöst wird, sodass die Seriosität auf der Strecke bleibt, finde ich wenig nachvollziehbar.
Ob man den Film nun als Kampfsport-/Actiondrama oder einfach nur als Sportfilm bezeichnet, ist hierbei unerheblich, letztlich macht einen "Sportfilm" auch das Sportelement aus, es wäre also unsinnig, einem solchen Film die Sport-/Kampfsequenzen vorzuwerfen, zumal auch im 2ten Teil die persönlichen Beziehungen nicht auf der Strecken bleiben, sondern weiter vertieft werden.
Die Kampfsequenzen sind überaus packend inszeniert, die Fights wirken zu keiner Zeit gestellt und vor allem realistisch (was man von vielen Martial Arts-Filmen nun nicht gerade behaupten) kann.
O'Connor gelingt es, Drama und Sport/Action perfekt zu verbinden, sodass sich beide Elemente die Waage halten und eine gelungene Symbiose entsteht. Natürlich ist die Story etwas manipulativ, wer kann sich nicht mit Underdogs identifizieren, wer zittert nicht mit, wenn es um die Existenz einer Familie geht, wer lässt sich nicht von guten Fights gegen vermeintlich stärkere Gegner begeistern.
Die schauspielerischen Leistungen sind dabei von gut (Edgerton), über sehr gut (Nolte) bis hin zu herausragend (Hardy) zu bezeichnen. Was Hardy hier abliefert, kann man schon als beängstigend gut bezeichnen.
Absolut perfekte Unterhaltung mit Anspruch.
9/10
Deutscher Titel: Warrior
Originaltitel: Warrior
Regie: Gavin O'Connor
Produktionsland: USA 2011
Darsteller: Joel Edgerton, Tom Hardy, Nick Nolte, Jennifer Morrison, Frank Grillo, Kevin Dunn, Maximiliano Hernández, Bryan Callen, Sam Sheridan, Fernando Chien, Jake McLaughlin, Vanessa Martinez...
Story:
Die Alkoholsucht des ehemaligen Boxers Paddy Conlon (Nick Nolte) hat nicht nur seine Karriere, sondern auch die Beziehung zu seiner Familie zerstört. Als sein Sohn Tommy (Tom Hardy) nach langjährigem Auslandsaufenthalt wieder in die Heimat zurückkehrt und seinen Vater bittet, ihn für einen Martial-Arts-Wettkampf zu trainieren, sieht Paddy die Gelegenheit, das Verhältnis zwischen den beiden wieder zu bessern. Dann jedoch stellt sich ausgerechnet Tommys großer Bruder Brendan (Joel Edgerton) in den Weg - dieser hat ebenfalls vor, den Kampf zu gewinnen. Es folgt ein ultimativer Showdown der Geschwister ...
Kritik:
Warrior habe ich heute im Rahmen meines "Lonesome-Man-Memorial-Days" gesehen und obwohl es meine 2te Sichtung war, gelang es diesem Film erneut, mich mitzureißen und auch zu berühren.
Warrior ist ein fast perfektes Kampfsportdrama, das im Hinblick auf die Fights nicht nur packend inszeniert ist, sondern - und das ist nun wirklich selten bei einem Sportfilm - auch als Drama zu überzeugen weiß.
Warrior nimmt sich viel Zeit, um die Charaktere genauer zu betrachten, sodass die emotionale Bindung zu diesen sehr gut gelingt. Das dabei das eine oder andere Klischee bedient wird und das Grundgerüst der Underdog-Story nicht überaus originell ist, fällt dabei nicht besonders ins Gewicht, da praktisch alle Charaktere ambivalent gestaltet werden und damit auf Schwarz-Weiß-Malerei verzichtet wird. Zum Thema Realismus, also zwei Brüder, die sich im Ringtreffen (könnten), sag' ich nur: Klitschko.^^
Einige Szenen erreichen dabei eine schmerzliche Intensität, wie zB die Demütigungen, die Tommy seinem um Vergebung bettelnden Vater zukommen lässt. Allein die Szenen machen den Film schon sehenswert, sodass Warrior als reines Drama ohne die Sportszenen berühren würde. Welcher (Kampf-)Sportfilm kann das schon von sich behaupten?
Den Vorwurf, das die erste Hälfte des Films, die den Schwerpunkt auf die sorgfältige Einführung der Charaktere, deren Beweggründe, Hoffnungen und Ängste legt, durch den Kampfpart abgelöst wird, sodass die Seriosität auf der Strecke bleibt, finde ich wenig nachvollziehbar.
Ob man den Film nun als Kampfsport-/Actiondrama oder einfach nur als Sportfilm bezeichnet, ist hierbei unerheblich, letztlich macht einen "Sportfilm" auch das Sportelement aus, es wäre also unsinnig, einem solchen Film die Sport-/Kampfsequenzen vorzuwerfen, zumal auch im 2ten Teil die persönlichen Beziehungen nicht auf der Strecken bleiben, sondern weiter vertieft werden.
Die Kampfsequenzen sind überaus packend inszeniert, die Fights wirken zu keiner Zeit gestellt und vor allem realistisch (was man von vielen Martial Arts-Filmen nun nicht gerade behaupten) kann.
O'Connor gelingt es, Drama und Sport/Action perfekt zu verbinden, sodass sich beide Elemente die Waage halten und eine gelungene Symbiose entsteht. Natürlich ist die Story etwas manipulativ, wer kann sich nicht mit Underdogs identifizieren, wer zittert nicht mit, wenn es um die Existenz einer Familie geht, wer lässt sich nicht von guten Fights gegen vermeintlich stärkere Gegner begeistern.
Die schauspielerischen Leistungen sind dabei von gut (Edgerton), über sehr gut (Nolte) bis hin zu herausragend (Hardy) zu bezeichnen. Was Hardy hier abliefert, kann man schon als beängstigend gut bezeichnen.
Absolut perfekte Unterhaltung mit Anspruch.
9/10
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
#17 - Die Bartholomäusnacht
Filmdaten:
- Originaltitel: La Reine Margot
- Genre: Historiendrama
- Altersfreigabe: FSK 16
- Produktionsjahr: 1994
- Label: Capelight
- Laufzeit: 163 Minuten
- Regie: Patrice Chereau
- Darsteller: Isabelle Adjani, Virna Lisi, Daniel Auteuil, Dominique Blanc, Jean-Hugues Anglade, Pascal Greggory, Thomas Kretschmann (den hätte ich mit langen Haaren fast nicht erkannt ), Vincent Perez, Asia Argento
Handlung:
Frankreich, im Jahre 1572: im 16. Jahrhundert herrschen unter der Amtszeit König Karls IX (Jean-Hugues Anglade) Unruhen zwischen Katholiken und calvanistischen Protestanten, den sogenannten Hugenotten. Die Situation eskaliert, als diverse Adlige die gefährliche innenpolitische Lage im Land ausnutzen und intrigieren. Um der Probleme Herr zu werden, beschließt man die katholische Margarethe von Valois (Isabelle Adjani), genannt Margot, Tochter von Katharina von Medici (Virna Lisi) und Schwester des Königs, mit dem protestantischen Heinrich von Navarra (Daniel Auteuil) zu verheiraten.
Die Vermählung ist (angeblich) eine Vernunftheirat, die Frieden zwischen den beiden religiösen Parteien stiften soll. Mit Gewalt wird die impulsive Margot zur Heirat mit dem Herzog von Navarra gezwungen, dem sie schon bald darauf zu verstehen gibt, dass er von ihr keine körperliche Zuneigung zu erwarten hat.
Die Feierlichkeiten ziehen tausende von Protestanten nach Paris, wo ein Mordanschlag auf den Anführer der Hugenotten, Gaspard de Coligny, fehlschlägt. Erneut beginnt man am Hofe, wo Inzest, Betrug, Promiskuität und Ehebruch an der Tagesordnung sind, Intrigen zu spinnen.
Um einem möglichen Aufstand zuvorzukommen, veranlasst Katharina von Medici, persönliche Beraterin ihres Sohnes und heimliche Herrscherin in Frankreich, eine kaltblütige Aktion. Ein Progrom soll dem willensschwachen und geisteskranken Karl IX. die Regierungsmacht bewahren. Sie überzeugt den König am Abend des Bartholomäustages, dass die Protestantenführer sterben müssen.
In den frühen Morgenstunden des 24. August 1572, dem Namenstag von Sankt Bartholomäus, beginnt sechs Tage nach der Hochzeit das Massaker an den französischen Hugenotten in der Stadt...
Quelle: Wikipedia
Kritik:
Der Film basiert auf dem 1845 erschienen gleichnamigen Roman des französischen Schriftstellers Alexandre Dumas (1802–1870) und stellt sich als überaus opulentes Historiendrama dar.
Der Film verlangt nicht nur aufgrund seiner Laufzeit einiges vom geneigten Zuschauer ab. Wer sich in der französischen Geschichte zur Zeit der Spätrenaissance nicht auskennt, wird sich schnell durch die Vielzahl der Beteiligten und die fehlende Einführung in die Hintergründe der französischen Religionskriege überfordert fühlen.
Aber nicht nur unbelastete Zuschauer, auch der Fan "gängiger" Historienfilme wird von diesem Werk vielleicht erschlagen werden, da die blutigen Ereignisse "nur" den Hintergrund für dieses Drama liefern und vor allem Sitten und Gebräuche und die politischen und persönlichen Intrigen im Vordergrund stehen. Diese ermöglichen allerdings einen wendungsreichen Plot, so dass es gelingt, den Zuschauer bei der Stange zu halten.
Diese Intrigen bieten der französischen Starriege eine gute Plattform, um zu darstellerischen Höchstleistungen aufzulaufen, allen voran die Adjani und Virna Lisi, aber auch Jean-Hugues Anglade als geisteskranker König, der wie schon in "Killing Zoe" seine Eignung für solche Rollen unter Beweis stellt.
Man mag kaum glauben, dass gerade die religiösen Auseinandersetzungen mit deratigem Kalkül geführt wurden, ganz zu schweigen davon, dass der gesamte Lebenswandel nun rein gar nichts mit christlichen Werten zu tun hatte.
Aufbauend auf einer üppigen Inszenierung präsentiert dieses Werk durchweg Bilder, die selbst während der brutalsten Sequenzen immer noch eine Kunstfertigkeit ausstrahlen, die beeindruckend ist. Nachteil dabei ist, dass der Zuschauer nicht ins Geschehen hineingezogen wird, sondern immer eine gewisse Distanz gewahrt bleibt. Das der eine oder andere bei einigen Bildern an den Holocaust erinnert wurde, halte ich zwar für nachvollziehbar, aber auch für überzogen und daher fehl am Platze.
Fazit: Opulenter Bilderrausch, der den Zuschauer teilweise leicht "überfordert".
7,5/10
Filmdaten:
- Originaltitel: La Reine Margot
- Genre: Historiendrama
- Altersfreigabe: FSK 16
- Produktionsjahr: 1994
- Label: Capelight
- Laufzeit: 163 Minuten
- Regie: Patrice Chereau
- Darsteller: Isabelle Adjani, Virna Lisi, Daniel Auteuil, Dominique Blanc, Jean-Hugues Anglade, Pascal Greggory, Thomas Kretschmann (den hätte ich mit langen Haaren fast nicht erkannt ), Vincent Perez, Asia Argento
Handlung:
Frankreich, im Jahre 1572: im 16. Jahrhundert herrschen unter der Amtszeit König Karls IX (Jean-Hugues Anglade) Unruhen zwischen Katholiken und calvanistischen Protestanten, den sogenannten Hugenotten. Die Situation eskaliert, als diverse Adlige die gefährliche innenpolitische Lage im Land ausnutzen und intrigieren. Um der Probleme Herr zu werden, beschließt man die katholische Margarethe von Valois (Isabelle Adjani), genannt Margot, Tochter von Katharina von Medici (Virna Lisi) und Schwester des Königs, mit dem protestantischen Heinrich von Navarra (Daniel Auteuil) zu verheiraten.
Die Vermählung ist (angeblich) eine Vernunftheirat, die Frieden zwischen den beiden religiösen Parteien stiften soll. Mit Gewalt wird die impulsive Margot zur Heirat mit dem Herzog von Navarra gezwungen, dem sie schon bald darauf zu verstehen gibt, dass er von ihr keine körperliche Zuneigung zu erwarten hat.
Die Feierlichkeiten ziehen tausende von Protestanten nach Paris, wo ein Mordanschlag auf den Anführer der Hugenotten, Gaspard de Coligny, fehlschlägt. Erneut beginnt man am Hofe, wo Inzest, Betrug, Promiskuität und Ehebruch an der Tagesordnung sind, Intrigen zu spinnen.
Um einem möglichen Aufstand zuvorzukommen, veranlasst Katharina von Medici, persönliche Beraterin ihres Sohnes und heimliche Herrscherin in Frankreich, eine kaltblütige Aktion. Ein Progrom soll dem willensschwachen und geisteskranken Karl IX. die Regierungsmacht bewahren. Sie überzeugt den König am Abend des Bartholomäustages, dass die Protestantenführer sterben müssen.
In den frühen Morgenstunden des 24. August 1572, dem Namenstag von Sankt Bartholomäus, beginnt sechs Tage nach der Hochzeit das Massaker an den französischen Hugenotten in der Stadt...
Quelle: Wikipedia
Kritik:
Der Film basiert auf dem 1845 erschienen gleichnamigen Roman des französischen Schriftstellers Alexandre Dumas (1802–1870) und stellt sich als überaus opulentes Historiendrama dar.
Der Film verlangt nicht nur aufgrund seiner Laufzeit einiges vom geneigten Zuschauer ab. Wer sich in der französischen Geschichte zur Zeit der Spätrenaissance nicht auskennt, wird sich schnell durch die Vielzahl der Beteiligten und die fehlende Einführung in die Hintergründe der französischen Religionskriege überfordert fühlen.
Aber nicht nur unbelastete Zuschauer, auch der Fan "gängiger" Historienfilme wird von diesem Werk vielleicht erschlagen werden, da die blutigen Ereignisse "nur" den Hintergrund für dieses Drama liefern und vor allem Sitten und Gebräuche und die politischen und persönlichen Intrigen im Vordergrund stehen. Diese ermöglichen allerdings einen wendungsreichen Plot, so dass es gelingt, den Zuschauer bei der Stange zu halten.
Diese Intrigen bieten der französischen Starriege eine gute Plattform, um zu darstellerischen Höchstleistungen aufzulaufen, allen voran die Adjani und Virna Lisi, aber auch Jean-Hugues Anglade als geisteskranker König, der wie schon in "Killing Zoe" seine Eignung für solche Rollen unter Beweis stellt.
Man mag kaum glauben, dass gerade die religiösen Auseinandersetzungen mit deratigem Kalkül geführt wurden, ganz zu schweigen davon, dass der gesamte Lebenswandel nun rein gar nichts mit christlichen Werten zu tun hatte.
Aufbauend auf einer üppigen Inszenierung präsentiert dieses Werk durchweg Bilder, die selbst während der brutalsten Sequenzen immer noch eine Kunstfertigkeit ausstrahlen, die beeindruckend ist. Nachteil dabei ist, dass der Zuschauer nicht ins Geschehen hineingezogen wird, sondern immer eine gewisse Distanz gewahrt bleibt. Das der eine oder andere bei einigen Bildern an den Holocaust erinnert wurde, halte ich zwar für nachvollziehbar, aber auch für überzogen und daher fehl am Platze.
Fazit: Opulenter Bilderrausch, der den Zuschauer teilweise leicht "überfordert".
7,5/10
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
Die Adjani sieht mittlerweile aus wie 'n Hefeteilchen. Was ist da los?
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
#18 - Man of Steel
Filmdaten:
Herstellungsland: Großbritannien/Kanada/USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Zack Snyder
Darsteller: Henry Cavill, Russell Crowe, Amy Adams, Kevin Costner, Michael Shannon, Diane Lane
Inhalt:
Kurz nachdem Lara Lor-Van (Ayelet Zurer) einen Jungen zur Welt gebracht hatte - die erste natürliche Geburt auf Krypton seit Generationen - wird ihr Mann Jor-el (Russel Crowe) damit konfrontiert, dass General Zod (Michael Shannon) gemeinsam mit seinen treuesten Offizieren gegen die Regierung revoltiert. Er will nicht tatenlos zusehen, wie der Planet untergeht, der seine Ressourcen verbraucht hat. Angesichts dessen rücksichtloser Gewalt und dem nahenden Ende seiner Welt entscheidet Jor-El kurzentschlossen, seinen kleinen Sohn Kal-El in einer Weltraumkapsel zur Erde zu schicken, der für ihn geeigneteste Planet.
Doch zuvor stiehlt er aus der Geburtsstation eine Kapsel, die festlegt, für welche Rolle die Neugeborenen auf Krypton bestimmt sind, um sie seinem Sohn mitzugeben. Er bezahlt diese Vorgehensweise mit seinem Leben, weshalb er weder die Verhaftung des Generals und dessen Verurteilung in ewige Verbannung, noch den Untergang von Krypton erlebt, dem auch seine Frau zum Opfer fällt.
Inzwischen lebt Kal-El als Clark Kent (Henry Cavill) seit 33 Jahren auf der Erde und versucht so gut wie möglich seine Superfähigkeiten zu verbergen, wie es ihm sein Adoptiv-Vater (Kevin Costner) geraten hat. Doch die Ereignisse zwingen ihn dazu, seine Anonymität aufzugeben, denn General Zod hat seine Spur aufgenommen...
Quelle: http://www.ofdb.de/film/239352,Man-of-Steel
Kurzkritik:
Zack Snyder hat in seiner noch relativ jungen Karriere schon einige Höhen und Tiefen durchlebt.
Neben der durchaus unterhaltsamen Neuinterpretation des Romero-Klassikers "Dawn of the Dead" oder der ordentlichen Comicverfilmung "Watchmen" verzeichnete er Totalausfälle wie "300", dem Film für Fans von grenzdebilen Dialogen und seltsamen Ideologien, oder auch "Sucker Punch", der kruden Männerphantasie.
Nun hat Snyder mit "Man of Steel" wieder goutierbares Blockbusterkino abgeliefert und damit bewiesen, dass er zumindest in der Lage ist, einfache Storys in tolle Bilder zu verpacken - mit unterhaltsamem Ergebnis.
Die Story hat wenig Tiefe, was sich bei dem "Gutmenschen" Superman aber auch recht schwierig gestaltet, sodass es auf die zu erwartende schlichte Gut gegen Böse-Geschichte hinausläuft.
Nichtsdestotrotz gewährt Snyder seinem Mann aus Stahl eine gewisse Charakterentwicklung. Die innere Zerrissenheit, die den Helden ausmacht, wird glaubhaft vermittelt. Die souverän aufspielenden Altstars Diane Lane und Kevin Costner, Kal-Els Stiefeltern, agieren ohne allzu viel anstrengende Lebensweisheitsvermittlung.
So können die ruhigen Momente dem im Vordergrund stehenden Effektgewitter zumindest etwas Paroli bieten. Dieses Effektgewitter macht den wesentlichen Teil des Films aus und ist grandios choreographiert und inszeniert.
Zwar reicht "Man of Steel" nicht an Genrehighlights wie "Iron Man", "The Avengers" oder gar die The Dark Knight-Trilogie heran, aber weiß Fans von Superhelden durchaus zu unterhalten.
6/10
Filmdaten:
Herstellungsland: Großbritannien/Kanada/USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Zack Snyder
Darsteller: Henry Cavill, Russell Crowe, Amy Adams, Kevin Costner, Michael Shannon, Diane Lane
Inhalt:
Kurz nachdem Lara Lor-Van (Ayelet Zurer) einen Jungen zur Welt gebracht hatte - die erste natürliche Geburt auf Krypton seit Generationen - wird ihr Mann Jor-el (Russel Crowe) damit konfrontiert, dass General Zod (Michael Shannon) gemeinsam mit seinen treuesten Offizieren gegen die Regierung revoltiert. Er will nicht tatenlos zusehen, wie der Planet untergeht, der seine Ressourcen verbraucht hat. Angesichts dessen rücksichtloser Gewalt und dem nahenden Ende seiner Welt entscheidet Jor-El kurzentschlossen, seinen kleinen Sohn Kal-El in einer Weltraumkapsel zur Erde zu schicken, der für ihn geeigneteste Planet.
Doch zuvor stiehlt er aus der Geburtsstation eine Kapsel, die festlegt, für welche Rolle die Neugeborenen auf Krypton bestimmt sind, um sie seinem Sohn mitzugeben. Er bezahlt diese Vorgehensweise mit seinem Leben, weshalb er weder die Verhaftung des Generals und dessen Verurteilung in ewige Verbannung, noch den Untergang von Krypton erlebt, dem auch seine Frau zum Opfer fällt.
Inzwischen lebt Kal-El als Clark Kent (Henry Cavill) seit 33 Jahren auf der Erde und versucht so gut wie möglich seine Superfähigkeiten zu verbergen, wie es ihm sein Adoptiv-Vater (Kevin Costner) geraten hat. Doch die Ereignisse zwingen ihn dazu, seine Anonymität aufzugeben, denn General Zod hat seine Spur aufgenommen...
Quelle: http://www.ofdb.de/film/239352,Man-of-Steel
Kurzkritik:
Zack Snyder hat in seiner noch relativ jungen Karriere schon einige Höhen und Tiefen durchlebt.
Neben der durchaus unterhaltsamen Neuinterpretation des Romero-Klassikers "Dawn of the Dead" oder der ordentlichen Comicverfilmung "Watchmen" verzeichnete er Totalausfälle wie "300", dem Film für Fans von grenzdebilen Dialogen und seltsamen Ideologien, oder auch "Sucker Punch", der kruden Männerphantasie.
Nun hat Snyder mit "Man of Steel" wieder goutierbares Blockbusterkino abgeliefert und damit bewiesen, dass er zumindest in der Lage ist, einfache Storys in tolle Bilder zu verpacken - mit unterhaltsamem Ergebnis.
Die Story hat wenig Tiefe, was sich bei dem "Gutmenschen" Superman aber auch recht schwierig gestaltet, sodass es auf die zu erwartende schlichte Gut gegen Böse-Geschichte hinausläuft.
Nichtsdestotrotz gewährt Snyder seinem Mann aus Stahl eine gewisse Charakterentwicklung. Die innere Zerrissenheit, die den Helden ausmacht, wird glaubhaft vermittelt. Die souverän aufspielenden Altstars Diane Lane und Kevin Costner, Kal-Els Stiefeltern, agieren ohne allzu viel anstrengende Lebensweisheitsvermittlung.
So können die ruhigen Momente dem im Vordergrund stehenden Effektgewitter zumindest etwas Paroli bieten. Dieses Effektgewitter macht den wesentlichen Teil des Films aus und ist grandios choreographiert und inszeniert.
Zwar reicht "Man of Steel" nicht an Genrehighlights wie "Iron Man", "The Avengers" oder gar die The Dark Knight-Trilogie heran, aber weiß Fans von Superhelden durchaus zu unterhalten.
6/10
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
#19 - Attack of the Crab Monsters
Filmdatendaten:
Originaltitel: Attack of the Crab Monsters
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1957
Regie: Roger Corman
Darsteller: Richard Garland, Pamela Duncan, Russell Johnson
DVD: In2film, UK (eine dt. DVD gibt es nicht)
Handlung:
Ein Rettungstrupp sucht nach einer Gruppe vermisster Menschen. Nach einem heftigen Unwetter erreichen sie eine Insel, die sie ihrem Ziel näher bringen wird. Denn auf und um die Insel herum leben Riesenkrabben, die dank ihres Talentes die Intelligenz von gegessenen Opfern aufnehmen zu können, nicht nur über menschliches Wissen verfügen, sondern auch das Sprechen beherrchen. Da die vermisste Gruppe Menschen zuvor als Nahrung diente ist bei Ankunft unserer Helden die Intelligenz der Tiere bereits sehr weit fortgeschritten. Die Viecher wollen nicht eher ruhen, bis die komplette Insel mit all ihren menschlichen Eindringlingen vernichtet ist.
Quelle: OFDb
Kurzkritik:
Der geneigte Liebhaber des Trash-Films wird vor Freude frohlocken, Anhänger des modernen Mainstream-Kinos werden sich mit Grausen abwenden!
Im Vergleich zu letzteren hat Cormans Werk aber Seele, wesentlich mehr, als viele CGI-Gewitter der heutigen Zeit.
Corman liefert ein Feuerwerk an abstrusen und hirnrissigen Ideen ab, die "Effekte" sind ultra-schlecht und entsprechen dem niedrigen Budget, aber Spass macht das Filmchen trotzdem, vorausgesetzt, man hat eine Affinität zu solchen Werken.
Langeweile kommt aufgrund der kurzen Laufzeit von einer Stunde kaum auf, die Charaktere sind herrlich skuril und glänzen mit lustigen Akzenten.
Der Film ist erstaunlich brutal - Hand ab und Kopp ab.
"Attack of the Crab Monsters" ist gut mit den Filmen der "Galerie des Grauens" zu vergleichen und würde gut in diese Reihe passen. Bislang gibt es keine deutsche DVD, vielleicht schafft er es ja in "Die Rache der Galerie des Grauens", verdient hätte er es allemal!
4/10
Filmdatendaten:
Originaltitel: Attack of the Crab Monsters
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1957
Regie: Roger Corman
Darsteller: Richard Garland, Pamela Duncan, Russell Johnson
DVD: In2film, UK (eine dt. DVD gibt es nicht)
Handlung:
Ein Rettungstrupp sucht nach einer Gruppe vermisster Menschen. Nach einem heftigen Unwetter erreichen sie eine Insel, die sie ihrem Ziel näher bringen wird. Denn auf und um die Insel herum leben Riesenkrabben, die dank ihres Talentes die Intelligenz von gegessenen Opfern aufnehmen zu können, nicht nur über menschliches Wissen verfügen, sondern auch das Sprechen beherrchen. Da die vermisste Gruppe Menschen zuvor als Nahrung diente ist bei Ankunft unserer Helden die Intelligenz der Tiere bereits sehr weit fortgeschritten. Die Viecher wollen nicht eher ruhen, bis die komplette Insel mit all ihren menschlichen Eindringlingen vernichtet ist.
Quelle: OFDb
Kurzkritik:
Der geneigte Liebhaber des Trash-Films wird vor Freude frohlocken, Anhänger des modernen Mainstream-Kinos werden sich mit Grausen abwenden!
Im Vergleich zu letzteren hat Cormans Werk aber Seele, wesentlich mehr, als viele CGI-Gewitter der heutigen Zeit.
Corman liefert ein Feuerwerk an abstrusen und hirnrissigen Ideen ab, die "Effekte" sind ultra-schlecht und entsprechen dem niedrigen Budget, aber Spass macht das Filmchen trotzdem, vorausgesetzt, man hat eine Affinität zu solchen Werken.
Langeweile kommt aufgrund der kurzen Laufzeit von einer Stunde kaum auf, die Charaktere sind herrlich skuril und glänzen mit lustigen Akzenten.
Der Film ist erstaunlich brutal - Hand ab und Kopp ab.
"Attack of the Crab Monsters" ist gut mit den Filmen der "Galerie des Grauens" zu vergleichen und würde gut in diese Reihe passen. Bislang gibt es keine deutsche DVD, vielleicht schafft er es ja in "Die Rache der Galerie des Grauens", verdient hätte er es allemal!
4/10
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- Registriert: So 24. Jun 2012, 15:13
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
#20 - Pacific Rim
Filmdaten:
Originaltitel: Pacific Rim
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Guillermo del Toro
Darsteller: Charlie Hunnam, Ron Perlman, Idris Elba, Burn Gorman, Charlie Day, Rinko Kikuchi, u. a.
Handlung:
Durch einen gewaltigen Riss auf dem Grund des Pazifik dringen die sogenannten Kaijû aus einer anderen Dimension in die Welt hervor. Die gigantischen Monster zerstören zahllose Städte und hinterlassen eine Spur der Verwüstung. Um diesen übermächtigen Kreaturen etwas entgegenzusetzen, entwickelten die Menschen hochtechnisierte Kampfroboter mit dem Codenamen Jäger. Diese komplexen Maschinen werden dabei von zwei Piloten gesteuert, die eine neurale Verbindung miteinander eingehen müssen um die Kolosse zu steuern. Raleigh Becket (Charlie Hunnam) ist einer dieser erfahrenen Piloten und hat bereits zusammen mit seinem Bruder etliche Kaijû im Kampf besiegt. Doch eines Tages wird sein Bruder bei einem Einsatz getötet und ihm selbst gelingt nur knapp die Flucht.
Fünf Jahre sind nunmehr verstrichen, das Jäger Projekt wurde inzwischen auf Eis gelegt und die Menschen haben zur Abwehr der Kreaturen riesige Schutzmauern errichtet. Erst als es einem Kaijû gelingt, ungebremst durch die Verteidigungsanlage durchzubrechen, will Marshall Stacker Pentecost das Jäger-Projekt wieder reaktivieren und setzt dabei erneut auf die Kampferfahrung von Raleigh. Allerdings fällt es ihm schwer, einen passenden Co-Piloten zu finden, der sowohl physisch als auch mental mit ihm mithalten kann. Schließlich entpuppt sich die unerfahrene Pilotin Mako Mori (Rinko Kikuchi) als mögliche Mitstreiterin, die bisher allerdings nur an Kampfsimulationen teilgenommen hat. Doch schon bald muss sie ihr wahres Talent in einem echten Einsatz unter Beweis stellen.
Quelle: http://www.ofdb.de/plot/244494,561970,Pacific-Rim
Kritik:
Als alter Kaijû-Fan musste ich mir natürlich "Pacific Rim" nun endlich mal anschauen, auch wenn Kaijûs, die nicht aus Japan kommen, von Fans eigentlich grundsätzlich belächelt werden.
So wurde ja auch Emmerichs "Godzilla" von Fans nie ernst genommen, eigentlich gelungene Werke wie "Cloverfield" wurden zumindest respektiert.
"Pacific Rim ist komplett im Rechner entstanden, sodass ihm der naive Charme der Men-in-Suits-Fights natürlich fehlt. Del Toro hat eine einfache, aber (noch) funktionierende Story um die Kaijûs gestrickt, was ja (leider) typisch für dieses Genre ist.
Die Fights zwischen den Kaijûs und den Jägern stehen im Vordergrund, leider sind diese nicht besonders innovativ, dank der perfekten Inszenierung kommt aber keine Langeweile auf, was sicherlich auch am hohen Tempo liegt, eine genauere Betrachtung oder gar Entwicklung der Charaktere darf man also nicht erwarten.
Einige skurrile Charaktere wie die beiden Wissenschaftler oder der Kaijû-Händler (Perlman etwas unterfordert) lockern die ernste Stimmung auf und sorgen für etwas Abwechslung zwischen den Fights.
Viel mehr darf man nicht erwarten, als Fan fühlte ich mich aber ordentlich unterhalten.
7/10
Filmdaten:
Originaltitel: Pacific Rim
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Guillermo del Toro
Darsteller: Charlie Hunnam, Ron Perlman, Idris Elba, Burn Gorman, Charlie Day, Rinko Kikuchi, u. a.
Handlung:
Durch einen gewaltigen Riss auf dem Grund des Pazifik dringen die sogenannten Kaijû aus einer anderen Dimension in die Welt hervor. Die gigantischen Monster zerstören zahllose Städte und hinterlassen eine Spur der Verwüstung. Um diesen übermächtigen Kreaturen etwas entgegenzusetzen, entwickelten die Menschen hochtechnisierte Kampfroboter mit dem Codenamen Jäger. Diese komplexen Maschinen werden dabei von zwei Piloten gesteuert, die eine neurale Verbindung miteinander eingehen müssen um die Kolosse zu steuern. Raleigh Becket (Charlie Hunnam) ist einer dieser erfahrenen Piloten und hat bereits zusammen mit seinem Bruder etliche Kaijû im Kampf besiegt. Doch eines Tages wird sein Bruder bei einem Einsatz getötet und ihm selbst gelingt nur knapp die Flucht.
Fünf Jahre sind nunmehr verstrichen, das Jäger Projekt wurde inzwischen auf Eis gelegt und die Menschen haben zur Abwehr der Kreaturen riesige Schutzmauern errichtet. Erst als es einem Kaijû gelingt, ungebremst durch die Verteidigungsanlage durchzubrechen, will Marshall Stacker Pentecost das Jäger-Projekt wieder reaktivieren und setzt dabei erneut auf die Kampferfahrung von Raleigh. Allerdings fällt es ihm schwer, einen passenden Co-Piloten zu finden, der sowohl physisch als auch mental mit ihm mithalten kann. Schließlich entpuppt sich die unerfahrene Pilotin Mako Mori (Rinko Kikuchi) als mögliche Mitstreiterin, die bisher allerdings nur an Kampfsimulationen teilgenommen hat. Doch schon bald muss sie ihr wahres Talent in einem echten Einsatz unter Beweis stellen.
Quelle: http://www.ofdb.de/plot/244494,561970,Pacific-Rim
Kritik:
Als alter Kaijû-Fan musste ich mir natürlich "Pacific Rim" nun endlich mal anschauen, auch wenn Kaijûs, die nicht aus Japan kommen, von Fans eigentlich grundsätzlich belächelt werden.
So wurde ja auch Emmerichs "Godzilla" von Fans nie ernst genommen, eigentlich gelungene Werke wie "Cloverfield" wurden zumindest respektiert.
"Pacific Rim ist komplett im Rechner entstanden, sodass ihm der naive Charme der Men-in-Suits-Fights natürlich fehlt. Del Toro hat eine einfache, aber (noch) funktionierende Story um die Kaijûs gestrickt, was ja (leider) typisch für dieses Genre ist.
Die Fights zwischen den Kaijûs und den Jägern stehen im Vordergrund, leider sind diese nicht besonders innovativ, dank der perfekten Inszenierung kommt aber keine Langeweile auf, was sicherlich auch am hohen Tempo liegt, eine genauere Betrachtung oder gar Entwicklung der Charaktere darf man also nicht erwarten.
Einige skurrile Charaktere wie die beiden Wissenschaftler oder der Kaijû-Händler (Perlman etwas unterfordert) lockern die ernste Stimmung auf und sorgen für etwas Abwechslung zwischen den Fights.
Viel mehr darf man nicht erwarten, als Fan fühlte ich mich aber ordentlich unterhalten.
7/10
"You can´t love animals and eat them too."
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
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Re: Das praktische Filmtagebuch des Theoretikers
#21 - Gone Baby Gone
Filmdaten:
Originaltitel: Gone Baby Gone
Land & Jahr: USA, 2007
Regie: Ben Affleck
Darsteller: Casey Affleck, Morgan Freeman, Ed Neill, Michelle Monaghan, u. a.
FSK: 16
Inhalt:
In einem der ärmeren Viertel Bostons kommt es zu einem tragischen Vorfall: die 4-jährige Amanda McCready (Madeline O'Brien) verschwindet spurlos aus der eigenen Wohnung, in der sie mit ihrer drogenabhängigen Mutter Helene (Amy Ryan) wohnt. Diese vernachlässigte sie schon seit geraumer Zeit und auch an diesem Abend vergnügte sie sich mit ihrem Liebhaber Ray (Sean Malone) in einer Bar, anstatt auf ihr Kind aufzupassen.
Amandas Onkel Lionel (Titus Welliver) und seine Frau Beatrice (Amy Madigan) schalten zusätzlich die beiden Privatdetektive Patrick Kenzie (Casey Affleck) und seine Freundin Angie Gennaro (Michelle Monaghan) ein, die die Polizei, unter der Führung von Jack Doyle (Morgan Freeman), bei der Suche unterstützen sollen.
Erst einige Informationen, die Helene Patrick und Angie zukommen lässt, der Polizei aber verschwieg, bringen sie auf eine erste Spur. Gemeinsam mit den Detectives Bressant (Ed Harris) und Poole (John Ashton) verfolgen sie den Drogendealer Cheese (Edi Gathegi), dem Helene und Ray Geld klauten. Allerdings ist das erst der Anfang der Ermittlungen...
Quelle: OFDB.de
Wertung:
Der Film ist ein spannendes Drama, das auch als Thriller gut funktioniert, und sich nebenbei als Milieustudie der armen Gegenden der Heimatstadt der Affleck-Brüder, Boston, erweist.
Die überraschenden Wendungen fordern den Protagonisten fortlaufende Entscheidungen ab, die nicht nur das eigenen Leben bestimmen und werfen nicht nur beim geneigten Zuschauer die Frage auf, ob es DEN einen, richtigen Weg im Leben gibt.
Nein, den gibt es nicht, auch wenn der eine oder andere sich das gerne einreden möchte. Entscheidungen treffen zu müssen, bedeutet, Fehler zu machen, und vor allem Kompromisse einzugehen. Einge der Protagonisten überfordert diese Erkenntnis, so dass der Bruch mit den "Andersdenkenden" vorprogrammiert ist...
Die Leistungen der Darsteller überzeugen, auch wenn die Besetzung der Hauptrolle durch den kleinen Affleck-Bruder etwas unglücklich ist.
Auf jeden Fall empfehlenswert!
8/10
Filmdaten:
Originaltitel: Gone Baby Gone
Land & Jahr: USA, 2007
Regie: Ben Affleck
Darsteller: Casey Affleck, Morgan Freeman, Ed Neill, Michelle Monaghan, u. a.
FSK: 16
Inhalt:
In einem der ärmeren Viertel Bostons kommt es zu einem tragischen Vorfall: die 4-jährige Amanda McCready (Madeline O'Brien) verschwindet spurlos aus der eigenen Wohnung, in der sie mit ihrer drogenabhängigen Mutter Helene (Amy Ryan) wohnt. Diese vernachlässigte sie schon seit geraumer Zeit und auch an diesem Abend vergnügte sie sich mit ihrem Liebhaber Ray (Sean Malone) in einer Bar, anstatt auf ihr Kind aufzupassen.
Amandas Onkel Lionel (Titus Welliver) und seine Frau Beatrice (Amy Madigan) schalten zusätzlich die beiden Privatdetektive Patrick Kenzie (Casey Affleck) und seine Freundin Angie Gennaro (Michelle Monaghan) ein, die die Polizei, unter der Führung von Jack Doyle (Morgan Freeman), bei der Suche unterstützen sollen.
Erst einige Informationen, die Helene Patrick und Angie zukommen lässt, der Polizei aber verschwieg, bringen sie auf eine erste Spur. Gemeinsam mit den Detectives Bressant (Ed Harris) und Poole (John Ashton) verfolgen sie den Drogendealer Cheese (Edi Gathegi), dem Helene und Ray Geld klauten. Allerdings ist das erst der Anfang der Ermittlungen...
Quelle: OFDB.de
Wertung:
Der Film ist ein spannendes Drama, das auch als Thriller gut funktioniert, und sich nebenbei als Milieustudie der armen Gegenden der Heimatstadt der Affleck-Brüder, Boston, erweist.
Die überraschenden Wendungen fordern den Protagonisten fortlaufende Entscheidungen ab, die nicht nur das eigenen Leben bestimmen und werfen nicht nur beim geneigten Zuschauer die Frage auf, ob es DEN einen, richtigen Weg im Leben gibt.
Nein, den gibt es nicht, auch wenn der eine oder andere sich das gerne einreden möchte. Entscheidungen treffen zu müssen, bedeutet, Fehler zu machen, und vor allem Kompromisse einzugehen. Einge der Protagonisten überfordert diese Erkenntnis, so dass der Bruch mit den "Andersdenkenden" vorprogrammiert ist...
Die Leistungen der Darsteller überzeugen, auch wenn die Besetzung der Hauptrolle durch den kleinen Affleck-Bruder etwas unglücklich ist.
Auf jeden Fall empfehlenswert!
8/10
"You can´t love animals and eat them too."
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
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