Dr. Freudsteins Tage im Keller

Euer Filmtagebuch, Kommentare zu Filmen, Reviews

Moderator: jogiwan

dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

Doppelpost :schnarch:

Liebes Filmtagebuch, eine eigene Version fiel mir nicht ein und ich wollte meine Zeit nicht vergeuden dafür, bliebe diese doch unbemerkt. Da mich meine körperliche Verfassung aufs Sofa verbannte, kam ich doch endlich mal wieder in den Genuß eines ganzen Spielfilmes, die DERRICK BOX blieb liegen (oder Dokus etc.). Lecker essen dabei: ein saftiges Rumpsteak (ALDI) mit frisch gehobelten Zwiebelringen, BLOCK HOUSE Steakpfeffer und industriell hergestellten Country Potatoes (geht auch selbst ganz einfach, wenn man frische Kartoffeln da hat), dazu ein lecker blondes Pilsken (eine andere Blondine, ebenso flüssig wäre mir auch noch lieber gewesen)

PLAY

dr. freudstein hat geschrieben:Die Kritik kannte ich von der ofdb.de und frage mich, warum immer alles nur auf das Budget reduziert wird?
Muß ein Film immer nur kommerziell aufgetakelt werden durch hohes Budget? Ich meine, grade die günstig hergestellten Filme versprühen oft viel mehr Charme und bedürfen oft mehr Aufwand an handwerklichem Geschick als die hochbudgetierten Filme.

So auch hier, finde die Geschichte grandios umgesetzt, vor allem in Bild. Klar, wieder mal muß ein Gewitter für eine gruselige Stimmung herhalten, aber grade das macht den Charme alter Verfilmungen aus. Die Farben hier tragen hier ihr übriges zu bei, lechz. Boris Karloff, unser Urvater in Sachen Horror spielt grandios. Kennen wir ihn doch als ersten Frankenstein im Film 1931(richtig?), aus DAS ALTE FINSTERE HAUS (1932), DREI GESICHTER DER FURCHT oder DER LEICHENDIEB, um nur einige Beispiele zu nennen. Godfather of Horror, würde ich ihn betiteln und auch hier spielt er wie gewohnt souverän, wenn auch sicher keine seiner Glanzrollen.

Was diesen Film auch noch interessant macht, ist sicher JACK NICHOLSON, hier zu sehen in seiner dritten Filmrolle überhaupt. In SHINING, EASY RIDER, EINE FRAGE DER EHRE, EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST etc. phänomenal durch sein Schauspiel bekannt geworden, vermag er hier zwar noch längst nicht seine späteren Qualitäten zu vermarkten, dennoch als filmhistorisch verdient er die Plakette Prädikat besonders wertvoll.

Roger Corman, eines der Regisseure neben Jack Nicholson (staun), Francais Ford Coppola und weiteren kennen wir ja auch bereits aus DIE FOLTERKAMMER DES HEXENJÄGERS, DAS PENDEL DES TODES, LEBENDIG BEGRABEN, WILD ANGELS, IT CONQUERED THE WORLD etc. und enttäuscht wurden wir imho nie, NIE !!!

Ich mag solch alte Filmen mit dieser grandiosen Kulisse, einem altem Schloss (Schloß), Gewitter, ein Hausherr, der unheimlich und undurchsichtig erscheint, Hexereien, nicht zu vielen Darstellern, die alten Farben, einem hauseigenem Folterknecht, merkwürdigen Dienern...punktum eine Mixtur, nach alt bewährter Art, vielleicht auch ohne größere Überraschungen und dennoch immer wieder Schmelztiegel für unzählige Wohlfühl- und Knuffelpunkte (Danke Blap, Überweisung folgt). Ich schmelze vor Freude dahin und ich bin beileibe kein Fucking Meltman.

Fazit: Ein grandioser Spaß, eine herrliche Kulisse mit schöner Gruselatmossphäre und garantiert nix für neuzeitliche Hektiker und Freunden von CGI Effekten. Zungenschnalz, schmacht :sabber:

8/10 ohne Berücksichtigung der Knuffelpunkte
THX an den Bux für dieses Geschenk :prost:
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

Der obrige Film hieß TERROR - SCHLOSS DES SCHRECKENS :oops: :oops: :oops:
Aber hat ja keiner gelesen und somit auch nicht bemerkt :palm:
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Es folgte DJANGO (1966, Sergio Corbucci)

So, erst mal das tolle Material der Herren über mir beschlagnahmen oder mit Rücksicht auf meine Gesundheit doch lieber selbst besorgen, ist ja auch spannender :mrgreen:

Wahnsinnsfilm, ich bin begeistert :thup:
Schade, hätte hier gerne einige fähige Reviews gelesen, doch Fehlanzeige :(

Natürlich ist die Szene mit dem Sarg der Aufhänger, vollste Zustimmung. Stelle ich mir zwar unwahrscheinlich vor, den schweren Sarg mit weniger leichtem Inhalt durch Schlamm zu ziehen und das auch noch meilenweit, aber das tut ja nicht zur Sache. Grandios in jedem Fall. Genau wie die ganze Atmossphäre, dreckig, düster, männlich, fies...

Ein sehr hoher Bodycount, abgeschnittene Ohren, zerschlagene Hände, Massenexekutionen, wie geil :D
Grandioser Zaundreck (wo auch DJANGO im Text vorkommt) und Franco Nero mit seinen grade mal 23 Jahren spielt grandios auf. Ruggero Deodato als Regieassistent, Enzo Barboni, der spätere Terence Hill/Bud Spencer Regisseur führte Kamera.
Das hier ist der Ur-Django und der Name entstand, weil Corbucci den Geiger Django Reinhardt so mochte. Die Idee mit dem Sarg gab es schon in einem Comic, welches Corbucci ins Auge stach an einem Zeitungsstand.
Weil Mark Demon, der ursprünglich für die Hauptrolle zu viel grinste, bekam Franco Nero den Zuschlag und wurde so quasi über Nacht zum Kultstar. Viele Worte verlor er in diesem Streifen nicht, das macht ihn umso geheimnisvoller, ein Geschwätziger macht weniger Eindruck. Wenn er aber mal sprach, dann trafen einen die Worte genaus so wie sein sonstiges mehrkalibriges Sprachrohr.

Ich muß mal eben, sorry :mrgreen:
:rambo: :rambo: :rambo: :rambo: :rambo: :rambo: :rambo: :rambo:
Juhuuuuuuuu :D :D :D

Hey und ein paar rote Ku-Klux-Klan Symphatisanten gibt es hier auch, dunkle Hautfarbe wird nicht gern gesehen, außer erkaltet. Frauen haben hier nichts zu melden, aber wenigstens werden sie nicht über Haufen geschossen und das man uns auch noch den Spaß vorenthält, daß eine Frau gekreuzigt und verbrannt wird, haben wir unserem Titelhelden zu verdanken. Ist aber okay, wäre nicht nötig gewesen, zudem die nette Dame ja noch im weiteren Verlauf ja noch gebraucht wird.
Indianer sind hier nicht mehr die Opfer, dafür dürfen mal wieder Mexikaner herhalten, die aber auch nicht mit sich spaßen lassen. Der Nord- und Südstaatenkrieg ist in den Köpfen auch noch nicht ausgestanden, kommt ja in vielen anderen Western oft zur Sprache, wie sehr der Krieg den Kontinenten beeinflußt hatte.
Siehe auch FACKELN IM ...Scherz :P

Nun, die Story ist sicher in vielen anderen IW's auch zu finden, wobei meist wohl eher später, das weiß ich jetzt nicht so genau. Dieser Film hier setzte aber Maßstäbe für viele weitere Publikationen. Nun, so viele Djangos kenne ich noch nicht bzw. die, die ich in der Jugend mal gesehen habe, sind in meinen Erinnerungen nicht mehr verblieben. Hier aber haben wir den echten DJANGO, keine Enttäuschung möglich.

10/10 setzt es hier, aber salvenartig :rambo:
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

BLUTNACHT DES TEUFELS (USA, 1971) - Michel Levesque
dr. freudstein hat geschrieben:Nicht zu verwechseln mit BLUTMESSE FÜR DEN TEUFEL oder BLUTRAUSCH DER ZOMBIES oder IM BLUTRAUSCH DES SATANS.... :lol: :palm:

Liebe Filmfreunde, eine Rockerbande wurde gewarnt vor der Hölle und dem Satan, doch sie nahmen die Warnung nicht ernst und das sollten sie auch nicht tun, liebe Zuschauer um sich nicht um das Filmvergnügen zu bringen.
Nehmen Sie sich einen Sixpack Bier, bunkern Sie ein paar Dosen vor ihren Kumpanen und genießen sie ein Feuerwerk an Trash, irren Dialogen, lassen Sie ihre Karre heiß laufen und ihre Alte auch. Den Rasierapparat können Sie getrost liegen lassen, den werden Sie nicht brauchen, allenfalls einen Guru, der Ihnen Ihre Zukunft voraussagt.
Aber hüten Sie sich vor den Karten, es verbirgt sich mehr Wahrheit in ihnen, als Sie es zunächst noch zu glauben vermögen.


Ein kurzweiliges Filmvergnügen, man stolpert von Minute zu Minute in den nächsten filmischen Wahnsinn und ehe man sich versieht, ist es auch schon vorbei. Für den gepflegten Männerabend ohne Nachdenken (außer womit man die nächste Pulle Bier aufkriegt oder wer Nachschub holt) und der Abend ist gerettet.

Ich gebe 7,5/10, was nicht bedeutet, daß mein Spaß beeinträchtigt war. MAD FOXES läuft diesem Film schon mal gewaltig den Rang ab. File under Trash, daher bedeuten diese 7,5 schon eine ganze Menge. Um Vetternwirtschaft auszuschließen (see ondod), wäre ich auch noch bereit, auf 8/10 zu erhöhen. Objektivität liegt im Keller vergraben.
Glaubte man zunächst anhand des Originaltitels WEREWOLVES ON WHEELS ist man zunächst enttäucht, da die doch erst zum Finale auftreten und für Horror-Spaß sorgen. Bis dahin mußten wir uns mit diversen einfältigen Rockerbräuchen und -eskapaden rumschlagen, quasi im wahrsten Sinne des Wortes. Um Härte hat man sich aber auch hier nicht bemüht, ist das Ganze doch eher amüsierend und die Filmminuten rinnen dahin, was allerdings als positiver Aspekt zu sehen ist, quasi für einen Männerabend mit viel Bier (schließlich trinken unsere Freunde hier auch nix anderes) oder als alleiniges Vergnügen für den Tag danach, wo einem immer etwas schlecht ist und sich nicht erklären kann, woran das lag. Zuviel Kippen, das letzte Bier war schlecht, man hätte den Schnaps dazwischen weglassen sollen oder wie war das noch: Wein auf Bier - das rate ich dir, doch Bier auf Wein das lasse sein :?

Recht albern der ganze Kram, schnell heruntergekurbelt und eine wirkliche Horrorstory bekommt man hier nicht geboten. Wenn man sich aber auf trashigen Filmspaß erstmal eingestellt hat, ne Tüte Chips, das erwähnte Bier, nette Kumpels, die einen nicht abknutschen wie im vorliegendem Film, sondern einfach nur herzhaft gröhlen, dann ist der Abend gerettet. Als Charaktere läßt sich allenfalls der Präsi der Bande ausmachen und der "Guru", den Rest bekommt man kaum vorgestellt. Während man einen Mann namens Mouse gebührend und mit einigen "melancholischen" Worten verabschiedet, wird sein Mädel lediglich mit "Die war ne heiße Pfanne" verabschiedet und das auch nur nach gezieltem Nachfragen. Einen anderen Kumpanen idenfiziert man lediglich durch die verkohlten Überreste seines Stiefels, nach einem schlechtem Schnitt. Soll uns nicht stören, wer MAD FOXES mochte, wird diesen Film zwar nicht ebenbürtig lieben, aber mit einreihen.

7,5-8/10 sollten reichen. Mehr als genug, aber wer Spaß an solchem Kram hat, wird mir zustimmen. Qualitativ wäre es bedeutend weniger, aber das ist dann auch meist nicht meine Sorte von Geschmack.

Danke, lieber Kollege :prost:
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

Texas Chainsaw Massacre 2

Fleischerhandwerk mit Familientradition....

Gutes Fleisch ist wichtig für ein köstliches Chili, doch woher nehmen, wenn nicht stehlen :roll:
"Der Koch" ,der Vater einer Fleischerfamilie fragte sich das auch, stellte die Aufgabe aber lieber seinen beiden hübschen Söhnen, die auch artig Fleisch stehlen. Ob es nun Rind, Schwein oder Mensch ist, tut hier ja nicht zur Sache, schließlich bekommt man letzteres - entsprechende Anstrengungen und Übung vorausgesetzt - in freier Wildbahn gratis.

Ein Rind ist ein Säugetier, genau wie der Mensch, nur irgendwelche Moralaposteln tun sich da etwas schwer und verbieten die Verarbeitung und den Verzehr von Menschenfleisch (welches im übrigen mehr wie Hühnchen als wie Rind schmeckt). Von wegen Gewalt und Mord, schaut mal nur in die Rinderschlachtbetriebe hinein, dagegen wird der Nachschub von der Saw Familie ja gerade zu liebkosend behandelnd. Ein bißchen Adrenalin im Geschmack vielleicht.

Die Rindviecher jedenfalls sind in dieser Gegend die lachenden Dritten und dem Koch sein Chili wird preisgekrönt.
Doch es tauchen natürlich auch Neider auf, die ihm sein Rezept stehlen wollen. Doch die Familie setzt sich zur Wehr, ihr entgegen stellt sich aber noch die platonische neue Freundin von Leatherface.

Mir knurrt der Magen, aber die hygiensichen Verhältnisse im Schlacht- und Kochbetrieb veranlassen mich dazu, die Einladung auszuschlagen, zudem wird dort greises Personal beschäftigt, was ich entschieden ablehne.

8,5 saure Aufstosser ist mir dieses Gericht aber wert :thup:
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von buxtebrawler »

Der Doc läuft zu alter Form auf - sehr schön! :D
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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jogiwan
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von jogiwan »

Mahlzeit Freudschi, aber kann es sein, dass du deine Zwangs-Enthaltsamkeit nun damit kompensierst, in dem du nun deinen Fokus nur noch auf die Nahrungsaufnahme lenkst? ;)
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

:oops: :kicher:
Na ja, so langsam gehts ja wieder, aber es hat sich da was aufgestaut. Du glaubst ja gar nicht, auf was ich plötzlich alles Appetit bekommen hatte :o :?
purgatorio
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von purgatorio »

dr. freudstein hat geschrieben: (...) Du glaubst ja gar nicht, auf was ich plötzlich alles Appetit bekommen hatte :o :?
saure Gurken und Schokolade! :mrgreen:
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
dr. freudstein
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von dr. freudstein »

purgatorio hat geschrieben:
dr. freudstein hat geschrieben: (...) Du glaubst ja gar nicht, auf was ich plötzlich alles Appetit bekommen hatte :o :?
saure Gurken und Schokolade! :mrgreen:
Nicht gleichzeitig, aber bei GOOD BYE, LENIN auf Saure Gurken, aber nicht gegessen und vor 2 Tagen tatsächlich Schokolade, die mir aber nicht bekam (ich nasche sowieso sehr selten Süßes, außer untot)

Sag mal, Du Stasi Goreng oder was :shock:
Woher wußtest Du :o
purgatorio
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Re: Dr. Freudsteins Tage im Keller

Beitrag von purgatorio »

hehe - es sollte eigentlich eher eine Andeutung sein, dass du eventuell schwanger sein könntest :D (von untot :? )
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
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