Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Moderator: jogiwan
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Sausage Party
„Sausage Party“ präsentiert das Supermarkt-Regal als Mikrokosmos unserer Welt inklusive Herz-Schmerz-Liebesgeschichte, jeder Menge sexueller Anspielungen, „alternativen“ Fakten, bis hin zu ethnischen Spannungen. Dabei ist der Streifen herrlich versaut und ergeht sich in permanenten Anspielungen auf Sex, Religionsgruppen, Politik und alles was dazugehört und präsentiert die unterschiedlichsten Lebensmittel dabei als naive Wesen, die alles glauben, was ihnen nur oft genug vorgekaut wird und in ihrem beschränkten Kosmos Sinn ergibt, während die tatsächliche Wahrheit weit weniger lieblich ausgefallen ist. Der Inhalt lässt sich natürlich auf allerlei andere Dinge umlegen und es wird dabei auch ziemlich gesplattert, philosophiert, kopuliert und die Grenzen des guten Geschmacks weit hinter sich gelassen. Stichwort: Sauerkraut und Saft. Zwar funzt bei 90 Minuten Laufzeit nicht jeder Gag und ab und an wird es auch arg zotig, aber insgesamt ist der Streifen so herrlich neben der Spur, politisch unkorrekt und krass ausgefallen, dass man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt und nicht auszudenken, wenn dieser Streifen in ahnungslose Kinderhände geraten würde. „Sausage Party“ ist ein großer Spaß mit durchaus ernsten Hintergrund, bei dem einem gleich mehrfach das Lachen im Halse stecken bleiben könnte, wenn er dabei nicht so herrlich over-the-top wäre. Gerne mehr davon!
The Tunnel
„Found Footage“ die Drünfzigste, dieses Mal in Form einer Reportage über ein Reporterteam, dass im australischen Sidney der Frage nachgeht, warum die Stadtregierung ein Kläranlagen-Projekt in aufgelassenen U-Bahn-Tunnels fallen gelassen und nicht weiter verfolgt hat. Nach ein bisschen Recherche über mögliche Gründe im Vorfeld geht es dann illegaler-weise dann selbst in den Untergrund und die zwei Reporter und die beiden Techniker finden neben dunklen Gängen, Schächten und viel Wasser natürlich auch noch etwas anderes. „The Tunnel“ ist dabei zwar durchaus okay, nimmt sich als „Found-Footage“-Streifen aber viel zu ernst und stellt sich – wie von Serschio und Tomaso erwähnt - erzählerlisch auch ständig selbst ein Bein, in dem spannende Momente permanent mit Interview-Szenen unterbrochen werden und Hinweise auf den weiteren Verlauf geben. Das wirkt einem etwaigen Spannungsaufbau ja komplett entgegen und die gedrückte Stimmung und Verzweiflung der Teilnehmer vor und nach der etwas missglückten Recherche mit nur teils ungewissen Ausgang will sich ja irgendwie nicht so richtig auf den Zuschauer übertragen. Auch das dramaturgische Drumherum über Reporter-Karrieren am absteigenden Ast und persönliche Befindlichkeiten der vier Teilnehmer entpuppen sich ebenfalls als unnötiger Ballast, den man genauso gut hätte weglassen können. Was beim spanischen „Rec“ in Echtzeit und an Überraschungsmomenten alles richtig gemacht wurde, wird hier auf eher herzschonende Weise in Form einer rückblickenden Reportage mit variierter Thematik nochmals durchgekaut und selbst wenn man das Genre sehr mag, ist das Gesamtergebnis hier maximal durchschnittlich ausgefallen.
„Sausage Party“ präsentiert das Supermarkt-Regal als Mikrokosmos unserer Welt inklusive Herz-Schmerz-Liebesgeschichte, jeder Menge sexueller Anspielungen, „alternativen“ Fakten, bis hin zu ethnischen Spannungen. Dabei ist der Streifen herrlich versaut und ergeht sich in permanenten Anspielungen auf Sex, Religionsgruppen, Politik und alles was dazugehört und präsentiert die unterschiedlichsten Lebensmittel dabei als naive Wesen, die alles glauben, was ihnen nur oft genug vorgekaut wird und in ihrem beschränkten Kosmos Sinn ergibt, während die tatsächliche Wahrheit weit weniger lieblich ausgefallen ist. Der Inhalt lässt sich natürlich auf allerlei andere Dinge umlegen und es wird dabei auch ziemlich gesplattert, philosophiert, kopuliert und die Grenzen des guten Geschmacks weit hinter sich gelassen. Stichwort: Sauerkraut und Saft. Zwar funzt bei 90 Minuten Laufzeit nicht jeder Gag und ab und an wird es auch arg zotig, aber insgesamt ist der Streifen so herrlich neben der Spur, politisch unkorrekt und krass ausgefallen, dass man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt und nicht auszudenken, wenn dieser Streifen in ahnungslose Kinderhände geraten würde. „Sausage Party“ ist ein großer Spaß mit durchaus ernsten Hintergrund, bei dem einem gleich mehrfach das Lachen im Halse stecken bleiben könnte, wenn er dabei nicht so herrlich over-the-top wäre. Gerne mehr davon!
The Tunnel
„Found Footage“ die Drünfzigste, dieses Mal in Form einer Reportage über ein Reporterteam, dass im australischen Sidney der Frage nachgeht, warum die Stadtregierung ein Kläranlagen-Projekt in aufgelassenen U-Bahn-Tunnels fallen gelassen und nicht weiter verfolgt hat. Nach ein bisschen Recherche über mögliche Gründe im Vorfeld geht es dann illegaler-weise dann selbst in den Untergrund und die zwei Reporter und die beiden Techniker finden neben dunklen Gängen, Schächten und viel Wasser natürlich auch noch etwas anderes. „The Tunnel“ ist dabei zwar durchaus okay, nimmt sich als „Found-Footage“-Streifen aber viel zu ernst und stellt sich – wie von Serschio und Tomaso erwähnt - erzählerlisch auch ständig selbst ein Bein, in dem spannende Momente permanent mit Interview-Szenen unterbrochen werden und Hinweise auf den weiteren Verlauf geben. Das wirkt einem etwaigen Spannungsaufbau ja komplett entgegen und die gedrückte Stimmung und Verzweiflung der Teilnehmer vor und nach der etwas missglückten Recherche mit nur teils ungewissen Ausgang will sich ja irgendwie nicht so richtig auf den Zuschauer übertragen. Auch das dramaturgische Drumherum über Reporter-Karrieren am absteigenden Ast und persönliche Befindlichkeiten der vier Teilnehmer entpuppen sich ebenfalls als unnötiger Ballast, den man genauso gut hätte weglassen können. Was beim spanischen „Rec“ in Echtzeit und an Überraschungsmomenten alles richtig gemacht wurde, wird hier auf eher herzschonende Weise in Form einer rückblickenden Reportage mit variierter Thematik nochmals durchgekaut und selbst wenn man das Genre sehr mag, ist das Gesamtergebnis hier maximal durchschnittlich ausgefallen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Unheimliche Begegnung in der Tiefe
Innerhalb von kurzer Zeit verschwinden im berüchtigten Bermuda-Dreieck ein paar Schiffe, darunter auch die auf ihrer Hochzeitsreise befindliche Tochter des Millionärs Miles, der sich mit den üblichen Erklärungen aber nicht zufrieden gibt. Mit Geld für weitere Forschungen überzeugt er den Wissenschaftler Peters und dem draufgängerischen Kapitän Scott und seinem Team eine Forschungsreise in das Gebiet zu unternehmen, in dem Mary verschwand um vor Ort nach weiteren Hinweisen zu suchen. Diese lassen auch nicht lange auf sich warten und neben grünen Lichtern und starken Magnetfeldern geschehen auch bei den ersten Tauchgängen seltsame Ereignisse, die sehr eindeutig auf eine außerirdische Macht hinweisen, die für alles verantwortlich scheint.
Italienisches Plagiatskino von Regisseur Tonino „Rush“ Ricci, der sich hier Spielbergs „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ aus dem Jahr 1977 zum Vorbild für seinen eigenen Streifen genommen hat. Dieser ist aber leider eine ziemlich lahme Gurke und neben der sehr kostengünstigen Machart und den dilettantischen Spezialeffekte gibt es hier belanglosen Seemannsgarn über Ufos, grüne Lichter, Trockeneisnebel und jede Menge Tauchgänge, bei denen ebenfalls nicht viel Aufregendes passiert. Wer sich an gestandenen Männern in Badehosen erfreuen kann, kommt ja zumindest noch etwas auf seine Kosten, aber der Rest der Zuschauer dürfte angesichts der auf die Sandbank gesetzte Geschichte über Alien-Invasionen auf der Erde gnadenlos wegpennen. Bis auf die letzten Minuten, die vor allem die Trash-Fraktion begeistern dürfte, passiert jedenfalls nicht viel, obwohl man angesichts der deutschen Fassung das Gefühl hat, als wären schon mal gut und gerne zehn bis zwanzig Minuten an (Nicht-Handlungs-)Material herausgeschnitten worden. Gebracht hat das aber nichts und die „Unheimliche Begegnung in der Tiefe“ ist trotz seiner durchaus soliden Darsteller ein von vorne bis hinten zusammengeschustertes, langweiliges und Billig-Machwerk ohne nennenswerte Höhepunkte, bei dem das Cover-Artwork noch das Schönste ist… wohl auch, weil das mit dem eigentlichen Film auch eher nichts zu tun hat.
Im Rausch der Sinne
„Im Rausch der Sinne“ mag zwar nicht der Oberburner sein und streift meines Erachtens auch das Giallo-Genre nur am Rande, aber ansonsten ist Juan Logar ein durchaus schönes Filmchen gelungen, dass vor allem die weiblichen Reize von Rosalba Neri sehr schön in Szene setzt. Die Geschichte selbst handelt von der perfiden Rache eine alternden Bankiers an seiner wesentlich jüngeren und umtriebigen Gattin samt Geliebten, die in einem abgelegenen Strandhaus in eine tödliche Falle tappen. Die Art von leicht moralisch angehauchter Eifersuchts- und Rache-Geschichte dürfte Anfang der Siebziger gerade in Spanien und natürlich auch in Italien sehr populär gewesen sein, was die nicht unerhebliche Anzahl thematisch ähnlich gelagerte Filme erklärt. Frei nach dem beliebten Motto: alternder Gockel in der Krise halte dich besser vor jungen Frauen fern. Zwar ist die Geschichte im Falle von „Im Rausch der Sinne“ nach zwanzig Minuten eigentlich auserzählt und danach gibt es nur noch Rückblenden, die das Verhältnis der drei Personen untereinander etwas näher erklären, aber solange man sich als Zuschauer an der hübschen Rosalba Neri, nackt, im Bikini, in hübschen Klamotten, am Strand und in Paris erfreuen kann, kann einem das ja auch egal sein. Hübsch!
Innerhalb von kurzer Zeit verschwinden im berüchtigten Bermuda-Dreieck ein paar Schiffe, darunter auch die auf ihrer Hochzeitsreise befindliche Tochter des Millionärs Miles, der sich mit den üblichen Erklärungen aber nicht zufrieden gibt. Mit Geld für weitere Forschungen überzeugt er den Wissenschaftler Peters und dem draufgängerischen Kapitän Scott und seinem Team eine Forschungsreise in das Gebiet zu unternehmen, in dem Mary verschwand um vor Ort nach weiteren Hinweisen zu suchen. Diese lassen auch nicht lange auf sich warten und neben grünen Lichtern und starken Magnetfeldern geschehen auch bei den ersten Tauchgängen seltsame Ereignisse, die sehr eindeutig auf eine außerirdische Macht hinweisen, die für alles verantwortlich scheint.
Italienisches Plagiatskino von Regisseur Tonino „Rush“ Ricci, der sich hier Spielbergs „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ aus dem Jahr 1977 zum Vorbild für seinen eigenen Streifen genommen hat. Dieser ist aber leider eine ziemlich lahme Gurke und neben der sehr kostengünstigen Machart und den dilettantischen Spezialeffekte gibt es hier belanglosen Seemannsgarn über Ufos, grüne Lichter, Trockeneisnebel und jede Menge Tauchgänge, bei denen ebenfalls nicht viel Aufregendes passiert. Wer sich an gestandenen Männern in Badehosen erfreuen kann, kommt ja zumindest noch etwas auf seine Kosten, aber der Rest der Zuschauer dürfte angesichts der auf die Sandbank gesetzte Geschichte über Alien-Invasionen auf der Erde gnadenlos wegpennen. Bis auf die letzten Minuten, die vor allem die Trash-Fraktion begeistern dürfte, passiert jedenfalls nicht viel, obwohl man angesichts der deutschen Fassung das Gefühl hat, als wären schon mal gut und gerne zehn bis zwanzig Minuten an (Nicht-Handlungs-)Material herausgeschnitten worden. Gebracht hat das aber nichts und die „Unheimliche Begegnung in der Tiefe“ ist trotz seiner durchaus soliden Darsteller ein von vorne bis hinten zusammengeschustertes, langweiliges und Billig-Machwerk ohne nennenswerte Höhepunkte, bei dem das Cover-Artwork noch das Schönste ist… wohl auch, weil das mit dem eigentlichen Film auch eher nichts zu tun hat.
Im Rausch der Sinne
„Im Rausch der Sinne“ mag zwar nicht der Oberburner sein und streift meines Erachtens auch das Giallo-Genre nur am Rande, aber ansonsten ist Juan Logar ein durchaus schönes Filmchen gelungen, dass vor allem die weiblichen Reize von Rosalba Neri sehr schön in Szene setzt. Die Geschichte selbst handelt von der perfiden Rache eine alternden Bankiers an seiner wesentlich jüngeren und umtriebigen Gattin samt Geliebten, die in einem abgelegenen Strandhaus in eine tödliche Falle tappen. Die Art von leicht moralisch angehauchter Eifersuchts- und Rache-Geschichte dürfte Anfang der Siebziger gerade in Spanien und natürlich auch in Italien sehr populär gewesen sein, was die nicht unerhebliche Anzahl thematisch ähnlich gelagerte Filme erklärt. Frei nach dem beliebten Motto: alternder Gockel in der Krise halte dich besser vor jungen Frauen fern. Zwar ist die Geschichte im Falle von „Im Rausch der Sinne“ nach zwanzig Minuten eigentlich auserzählt und danach gibt es nur noch Rückblenden, die das Verhältnis der drei Personen untereinander etwas näher erklären, aber solange man sich als Zuschauer an der hübschen Rosalba Neri, nackt, im Bikini, in hübschen Klamotten, am Strand und in Paris erfreuen kann, kann einem das ja auch egal sein. Hübsch!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
The Borderlands
„Found Footage“ die Drünfzigste, dieses Mal in Form von Aufnahmen eines kirchlichen Ermittlungsteams, dass im Auftrag des Vatikans vermeintliche Wunder in einer kleinen, heruntergekommenen Kirche am Land untersucht. Mit Helm- und Überwachungskameras und sonstigem Equipment kommt man so seltsamen Phänomenen auf die Spur und legt sich nebenher auch noch etwas mit der engstirnigen Landbevölkerung an. Klingt aber leider alles spannender, als „The Borderlands“ letzten Endes ausgefallen ist und Elliot Goldner begeht so ziemlich alle Fehler, die man in diesem Genre begehen kann. Die handelnden Personen sind ein sabbelnder Techniker-Freak und Atheist, ein brummelnder Ex-Priester mit inneren Konflikten und ein dramaturgisch unwichtiger Priester, die allesamt etwas nerven und auch die Geschichte über die Vorgänge in einer kleinen Kirche kommt nie so richtig in die Gänge und langweilt neben unaufgeklärten (Neben-)Handlungssträngen mit billigen Taschenspielertricks wie bewegende Möbel, Flackern, Religionsverschwörungs-Theorien und Geräuschen ungeklärten Ursprungs. Was am Cover vollmundig als „der beste Found-Footage-Horror des Jahrzehnts“ angekündigt wird, ist jedenfalls insgesamt ein sehr maues Vergnügen und selbst das etwas turbulentere Finale kann da auch nicht mehr viel retten. „The Borderlands“ ist belangloses und leider ziemlich unoriginelles Diskont-Horror-Kino mit durchaus gruseliger Grundstimmung, das sich mit fortschreitender Laufzeit aber ständig in eine falsche Richtung zu bewegen scheint und sich dabei permanent auch noch sonst irgendwie verzettelt.
„Found Footage“ die Drünfzigste, dieses Mal in Form von Aufnahmen eines kirchlichen Ermittlungsteams, dass im Auftrag des Vatikans vermeintliche Wunder in einer kleinen, heruntergekommenen Kirche am Land untersucht. Mit Helm- und Überwachungskameras und sonstigem Equipment kommt man so seltsamen Phänomenen auf die Spur und legt sich nebenher auch noch etwas mit der engstirnigen Landbevölkerung an. Klingt aber leider alles spannender, als „The Borderlands“ letzten Endes ausgefallen ist und Elliot Goldner begeht so ziemlich alle Fehler, die man in diesem Genre begehen kann. Die handelnden Personen sind ein sabbelnder Techniker-Freak und Atheist, ein brummelnder Ex-Priester mit inneren Konflikten und ein dramaturgisch unwichtiger Priester, die allesamt etwas nerven und auch die Geschichte über die Vorgänge in einer kleinen Kirche kommt nie so richtig in die Gänge und langweilt neben unaufgeklärten (Neben-)Handlungssträngen mit billigen Taschenspielertricks wie bewegende Möbel, Flackern, Religionsverschwörungs-Theorien und Geräuschen ungeklärten Ursprungs. Was am Cover vollmundig als „der beste Found-Footage-Horror des Jahrzehnts“ angekündigt wird, ist jedenfalls insgesamt ein sehr maues Vergnügen und selbst das etwas turbulentere Finale kann da auch nicht mehr viel retten. „The Borderlands“ ist belangloses und leider ziemlich unoriginelles Diskont-Horror-Kino mit durchaus gruseliger Grundstimmung, das sich mit fortschreitender Laufzeit aber ständig in eine falsche Richtung zu bewegen scheint und sich dabei permanent auch noch sonst irgendwie verzettelt.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Penetration Angst - Fick mich und du bist tot
„Penetration Angst“ ist ja irgendwie schon ein seltsamer Streifen und eine männerverzerrende Vagina oder die Probleme beim Daten von siamesischen Zwillingen sind ja keine Themen, die man sich in einem Film eines über fünfzigjährigen Regisseurs erwarten würde, der in seiner Vita auch Werke wie „Gib Gas, ich will Spaß“ oder „Manta, Manta“ aufzuweisen hat. Der 2003 entstandene Streifen wirkt meines Erachtens inhaltlich auch eher wie ein etwas abgeschmacktes Erstlingswerk eines Nachwuchsregisseurs aus der Amateur-Ecke – wobei das hier ausdrücklich nicht böse gemeint ist. „Penetration Angst“ mag ja vielleicht kein großes Budget beschieden gewesen sein und leidet auch etwas unter seiner lieblosen deutschen Synchro, aber er ist durchaus kurzweilig und unterhaltsam ausgefallen und hält den Zuschauer mit seinen Ideen und Entwicklungen stets bei Laune, wenn man diesem Genre nicht gänzlich abgeneigt ist. Fiona Horsey ist ja auch nicht die typische Sexploitation-Darstellerin, die irgendwo im Rotlichtviertel gecastet wurde, sondern eine süßes Mädel mit Talent und auch das Drehbuch ist trotz seiner Thematik nicht augenzwinkernder Trash, sondern durchaus dramatisch angehaucht und vor allem ernstgemeint. Für meinen Geschmack hätte der Erotik-Anteil ja noch durchaus etwas größer ausfallen können und ein paar hübschere und talentiertere Darsteller auf der Männer-Seite hätten meines Erachtens auch nicht geschadet. Auffällig ist aber auf jeden Fall die Kamera von Uwe Bohrer, die ja schon Arkschi sehr lobend erwähnt hat und so sehe ich „Penetration Angst“ trotz mieser Kritiken enttäuschter Zuschauer mit etwas Wohlwollen auch gerne in der Tradition schmuddeligen Expolitation-Werke aus vergangenen Jahrzehnten, die dem unbedarften Mainstream-Zuschauer auch hübsch einen vor den Latz knallen. Danke Arkschi für den durchaus spannenden Tipp und jetzt will ich natürlich auch die beiden Nachfolge-Filme mit Fiona Horsey sehen.
„Penetration Angst“ ist ja irgendwie schon ein seltsamer Streifen und eine männerverzerrende Vagina oder die Probleme beim Daten von siamesischen Zwillingen sind ja keine Themen, die man sich in einem Film eines über fünfzigjährigen Regisseurs erwarten würde, der in seiner Vita auch Werke wie „Gib Gas, ich will Spaß“ oder „Manta, Manta“ aufzuweisen hat. Der 2003 entstandene Streifen wirkt meines Erachtens inhaltlich auch eher wie ein etwas abgeschmacktes Erstlingswerk eines Nachwuchsregisseurs aus der Amateur-Ecke – wobei das hier ausdrücklich nicht böse gemeint ist. „Penetration Angst“ mag ja vielleicht kein großes Budget beschieden gewesen sein und leidet auch etwas unter seiner lieblosen deutschen Synchro, aber er ist durchaus kurzweilig und unterhaltsam ausgefallen und hält den Zuschauer mit seinen Ideen und Entwicklungen stets bei Laune, wenn man diesem Genre nicht gänzlich abgeneigt ist. Fiona Horsey ist ja auch nicht die typische Sexploitation-Darstellerin, die irgendwo im Rotlichtviertel gecastet wurde, sondern eine süßes Mädel mit Talent und auch das Drehbuch ist trotz seiner Thematik nicht augenzwinkernder Trash, sondern durchaus dramatisch angehaucht und vor allem ernstgemeint. Für meinen Geschmack hätte der Erotik-Anteil ja noch durchaus etwas größer ausfallen können und ein paar hübschere und talentiertere Darsteller auf der Männer-Seite hätten meines Erachtens auch nicht geschadet. Auffällig ist aber auf jeden Fall die Kamera von Uwe Bohrer, die ja schon Arkschi sehr lobend erwähnt hat und so sehe ich „Penetration Angst“ trotz mieser Kritiken enttäuschter Zuschauer mit etwas Wohlwollen auch gerne in der Tradition schmuddeligen Expolitation-Werke aus vergangenen Jahrzehnten, die dem unbedarften Mainstream-Zuschauer auch hübsch einen vor den Latz knallen. Danke Arkschi für den durchaus spannenden Tipp und jetzt will ich natürlich auch die beiden Nachfolge-Filme mit Fiona Horsey sehen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Norwegian Ninja
Ein Satz mit X… „Norwegian Ninja“ wäre gerne das coole Martial-Arts-Knallbonbon mit augenzwinkernden Einschlag und hipper Retro-Optik und versemmelt dabei absolut alles, was sich an Möglichkeiten bietet und langweilt den Zuschauer von der ersten Sekunde bis zum lahmen Finale mit bemühter Coolness und übertriebener Ernsthaftigkeit, die stets nach hinten los geht. Alles was bei der kurzweiligen Serie „Danger 5“ richtig gemacht wurde, geht in dem norwegischen Streifen gründlich daneben und trotz skurriler Figuren, netter Optik, lustigen Einfällen aus der Hochglanz-Trash-Ecke, zeitpolitischen Begebenheiten und kiloweise Ninja-Pathos gekreuzt mit skandinavischer Selbstironie zündet im Verlauf der zähen und lahmen 77 Minuten doch tatsächlich kein einziger Gag und statt ausgelassener Partystimmung ist hier auch eher Langeweile und Stirnrunzeln angesagt. Vielleicht hab ich nur den Witz nicht verstanden, aber ich habe schon lange keinen Film gesehen, der mich irgendwie zugleich etwas ratlos, enttäuscht und gelangweilt zurückgelassen hat. Das Schönste an dem Teil ist ja dann der Abspann und egal welche Intention und Zielgruppe die Macher letztendlich im Auge hatten – irgendwie ging das alles ganz, ganz gründlich in die Hose.
Ein Satz mit X… „Norwegian Ninja“ wäre gerne das coole Martial-Arts-Knallbonbon mit augenzwinkernden Einschlag und hipper Retro-Optik und versemmelt dabei absolut alles, was sich an Möglichkeiten bietet und langweilt den Zuschauer von der ersten Sekunde bis zum lahmen Finale mit bemühter Coolness und übertriebener Ernsthaftigkeit, die stets nach hinten los geht. Alles was bei der kurzweiligen Serie „Danger 5“ richtig gemacht wurde, geht in dem norwegischen Streifen gründlich daneben und trotz skurriler Figuren, netter Optik, lustigen Einfällen aus der Hochglanz-Trash-Ecke, zeitpolitischen Begebenheiten und kiloweise Ninja-Pathos gekreuzt mit skandinavischer Selbstironie zündet im Verlauf der zähen und lahmen 77 Minuten doch tatsächlich kein einziger Gag und statt ausgelassener Partystimmung ist hier auch eher Langeweile und Stirnrunzeln angesagt. Vielleicht hab ich nur den Witz nicht verstanden, aber ich habe schon lange keinen Film gesehen, der mich irgendwie zugleich etwas ratlos, enttäuscht und gelangweilt zurückgelassen hat. Das Schönste an dem Teil ist ja dann der Abspann und egal welche Intention und Zielgruppe die Macher letztendlich im Auge hatten – irgendwie ging das alles ganz, ganz gründlich in die Hose.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Die Brady Family
Im Jahr 1995 läuft die Welt in zerrissenen Jeans hektisch durch die Gegend, hört Grunge und ist dank fortschreitender Technik bestens miteinander vernetzt. Nur bis zur Brady-Familie hat sich das noch nicht herumgesprochen, die als Großfamilie in einem Vorort von Los Angeles lebt und voll und ganz den Werten der Siebziger huldigt. Sie tragen bunte Klamotten, hören Davy Jones und leben trotz aller Widrigkeiten ein Leben in naiver Fröhlichkeit. Doch dunkle Wolken bedrohen den Familienfrieden, als den Eltern eines Tages überraschend eine hohe Steuernachzahlung ins Haus flattert und durch den intriganten Nachbarn und Immobilien-Hai der Verlust des liebgewonnenen Hauses bevor steht. Doch selbst in schweren Stunden hält die Brady-Familie zusammen und verliert auch nie ihre naive Zuversicht und den steten Glauben an das Gute im Menschen.
TV-Serien über Großfamilien wie „Die Waltons“ oder „Unsere kleine Farm“ waren mir mit ihrer Diktatur der familiären Harmonie und gespielter Fröhlichkeit ja eigentlich schon von klein auf immer ein absoluter Graus und auch „The Brady-Bunch“ zählt das amerikanisches Kulturgut wohl zu dieser Kategorie. Die Serie kenn ich zwar nicht, aber der gleichnamige Film aus dem Jahr 1995 ist aber überraschenderweise ein herrlicher Spaß, der sich zum Glück selber nicht ernstnimmt und die konservativen Werte und familiäres Idyll so überzeichnet und als eigenen Mikrokosmus in unserer hektischen Welt darstellt, dass es schon wieder eine Freude ist. Der vollkommen verklärte Blick auf die Siebziger, der immer wieder mit der Welt der Neunziger kollidiert, ist spaßig gemacht und Abgründe lauern hinter der Fassade der heilen Familie, die auch noch von allerlei anderen Dingen bedroht wird. Neben Shelley Long und Gary Cole, die sichtlich Spaß an ihren Rollen haben, gibt es auch noch Gastauftritte des Orginalcasts, Drag-Queen RuPaul als Schulpsychologin und Davy Jones, der einen seiner Hits im neuen Gewand zum Besten gibt. Das „Culture Clash“ at it’s best und den Streifen mochte ich ja immer schon sehr und daran hat sich auch mit Ü-Vie nichts geändert. Die Brady-Fratzen mit ihren bunten Klamotten und einfachen Gemütern rocken einfach und jetzt freue ich mich schon sehr auf das Sequel, von dem ich bis vor kurzem gar nicht wusste, dass es existiert. Clowns, Bohnenhalme und Flower Power forever!
Im Jahr 1995 läuft die Welt in zerrissenen Jeans hektisch durch die Gegend, hört Grunge und ist dank fortschreitender Technik bestens miteinander vernetzt. Nur bis zur Brady-Familie hat sich das noch nicht herumgesprochen, die als Großfamilie in einem Vorort von Los Angeles lebt und voll und ganz den Werten der Siebziger huldigt. Sie tragen bunte Klamotten, hören Davy Jones und leben trotz aller Widrigkeiten ein Leben in naiver Fröhlichkeit. Doch dunkle Wolken bedrohen den Familienfrieden, als den Eltern eines Tages überraschend eine hohe Steuernachzahlung ins Haus flattert und durch den intriganten Nachbarn und Immobilien-Hai der Verlust des liebgewonnenen Hauses bevor steht. Doch selbst in schweren Stunden hält die Brady-Familie zusammen und verliert auch nie ihre naive Zuversicht und den steten Glauben an das Gute im Menschen.
TV-Serien über Großfamilien wie „Die Waltons“ oder „Unsere kleine Farm“ waren mir mit ihrer Diktatur der familiären Harmonie und gespielter Fröhlichkeit ja eigentlich schon von klein auf immer ein absoluter Graus und auch „The Brady-Bunch“ zählt das amerikanisches Kulturgut wohl zu dieser Kategorie. Die Serie kenn ich zwar nicht, aber der gleichnamige Film aus dem Jahr 1995 ist aber überraschenderweise ein herrlicher Spaß, der sich zum Glück selber nicht ernstnimmt und die konservativen Werte und familiäres Idyll so überzeichnet und als eigenen Mikrokosmus in unserer hektischen Welt darstellt, dass es schon wieder eine Freude ist. Der vollkommen verklärte Blick auf die Siebziger, der immer wieder mit der Welt der Neunziger kollidiert, ist spaßig gemacht und Abgründe lauern hinter der Fassade der heilen Familie, die auch noch von allerlei anderen Dingen bedroht wird. Neben Shelley Long und Gary Cole, die sichtlich Spaß an ihren Rollen haben, gibt es auch noch Gastauftritte des Orginalcasts, Drag-Queen RuPaul als Schulpsychologin und Davy Jones, der einen seiner Hits im neuen Gewand zum Besten gibt. Das „Culture Clash“ at it’s best und den Streifen mochte ich ja immer schon sehr und daran hat sich auch mit Ü-Vie nichts geändert. Die Brady-Fratzen mit ihren bunten Klamotten und einfachen Gemütern rocken einfach und jetzt freue ich mich schon sehr auf das Sequel, von dem ich bis vor kurzem gar nicht wusste, dass es existiert. Clowns, Bohnenhalme und Flower Power forever!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Rock'n Roll High School
Turbulente Mischung aus 70er-High-School-Komödie und Musikfilm, in der die Sympathien auch sehr eindeutig verteilt sind. Auf der einen Seite gibt es die Rock-begeisterten Schüler, die neben allgemeiner Liebesduselei auch nie um eine dumme Idee und Ausrede verlegen sind und auf der anderen Seite die böse und erzkonservative Direktorin, die mit eiserner Hand versucht, dem Phänomen des Punkrocks in ihrer Schule beizukommen. Wie die Sache ausgeht kann man sich ja durchaus vorstellen und hauptsächlich dient der etwas episodenhafte „Rock’n Roll High School“ ja auch dem Promoten der Ramones, die hier musikalisch stark vertreten sind. Eigentlich alles sehr sympathisch, krachig und im grünen Bereich mutet es aber trotzdem irgendwie seltsam an, dass man versucht, die Ramones bzw. Joey Ramone ins Teen-Idol-Eck zu rücken, was rückblickend ja doch etwas seltsam und befremdlich wirkt. Aber was soll den Zuschauer schon in einem Film wundern, in dem von „Teenage Lobotomy“ gesungen, gekokst wird und weiße Mäuse und noch ganz andere Dinge explodieren. Eine hübsch überdrehte Sache nach einem Drehbuch, bei dem auch Joe Dante mitgewirkt hat und mit bekannten Gesichtern von P.J. Soles („Halloween“), Mary Woronov und Paul Bartel („Eating Raoul“) bis hin zum unvermeidlichen, wie gern gesehenen Dick Miller in einem kurzweiligen Werk mit viel Musik und voller augenzwinkernden Überraschungen, dass auch für Menschen geeignet ist, die keine einzige Ramones-Platte im Schrank stehen haben.
Spinal Tap
Nach dem Ausflug in die „Rock’n Roll Highschool“ hatte ich gestern dann noch Lust auf „Spinal Tap“, der sich ja ebenfalls mit der Thematik beschäftig und Rob Reiners liebevolle Hommage an eine fiktive Band ist ja ein unterhaltsamer, witziger wie auch etwas ernüchternder Blick hinter die Kulissen des Rock-Zirkus und zeigt eine englische Band auf US-Tour bei der doch so einiges schief läuft. Dennoch lassen sich die engagierten Musiker und Freunde auch von kleineren Rückschlägen, technischen Problemen, schwindendem Zuschauerinteresse und inneren Spannungen nicht entmutigen und machen gute Miene zum oftmals etwas bösen Spiel und zeigen dem Zuschauer nebenher sehr eindrucksvoll, dass im Rockstar-Leben auch nicht immer die Sonne scheint. Das alles hört sich jetzt aber alles wesentlich dramatischer an, als der kurzweilige Film letzten Endes ausgefallen ist und Rob Reiner führt als Marty DiBergi durch eine vollkommen authentisch und lebendig wirkende Mockumentary mit viel Musik und präsentiert neben sympathisch-schräg-verpeilte Künstlertypen in grotesken Situationen auch unterschiedliche Strömungen des Rocks und hat so auch einen essentiellen Film der im Olymp desselbigen längst seinen Platz gefunden hat.
Turbulente Mischung aus 70er-High-School-Komödie und Musikfilm, in der die Sympathien auch sehr eindeutig verteilt sind. Auf der einen Seite gibt es die Rock-begeisterten Schüler, die neben allgemeiner Liebesduselei auch nie um eine dumme Idee und Ausrede verlegen sind und auf der anderen Seite die böse und erzkonservative Direktorin, die mit eiserner Hand versucht, dem Phänomen des Punkrocks in ihrer Schule beizukommen. Wie die Sache ausgeht kann man sich ja durchaus vorstellen und hauptsächlich dient der etwas episodenhafte „Rock’n Roll High School“ ja auch dem Promoten der Ramones, die hier musikalisch stark vertreten sind. Eigentlich alles sehr sympathisch, krachig und im grünen Bereich mutet es aber trotzdem irgendwie seltsam an, dass man versucht, die Ramones bzw. Joey Ramone ins Teen-Idol-Eck zu rücken, was rückblickend ja doch etwas seltsam und befremdlich wirkt. Aber was soll den Zuschauer schon in einem Film wundern, in dem von „Teenage Lobotomy“ gesungen, gekokst wird und weiße Mäuse und noch ganz andere Dinge explodieren. Eine hübsch überdrehte Sache nach einem Drehbuch, bei dem auch Joe Dante mitgewirkt hat und mit bekannten Gesichtern von P.J. Soles („Halloween“), Mary Woronov und Paul Bartel („Eating Raoul“) bis hin zum unvermeidlichen, wie gern gesehenen Dick Miller in einem kurzweiligen Werk mit viel Musik und voller augenzwinkernden Überraschungen, dass auch für Menschen geeignet ist, die keine einzige Ramones-Platte im Schrank stehen haben.
Spinal Tap
Nach dem Ausflug in die „Rock’n Roll Highschool“ hatte ich gestern dann noch Lust auf „Spinal Tap“, der sich ja ebenfalls mit der Thematik beschäftig und Rob Reiners liebevolle Hommage an eine fiktive Band ist ja ein unterhaltsamer, witziger wie auch etwas ernüchternder Blick hinter die Kulissen des Rock-Zirkus und zeigt eine englische Band auf US-Tour bei der doch so einiges schief läuft. Dennoch lassen sich die engagierten Musiker und Freunde auch von kleineren Rückschlägen, technischen Problemen, schwindendem Zuschauerinteresse und inneren Spannungen nicht entmutigen und machen gute Miene zum oftmals etwas bösen Spiel und zeigen dem Zuschauer nebenher sehr eindrucksvoll, dass im Rockstar-Leben auch nicht immer die Sonne scheint. Das alles hört sich jetzt aber alles wesentlich dramatischer an, als der kurzweilige Film letzten Endes ausgefallen ist und Rob Reiner führt als Marty DiBergi durch eine vollkommen authentisch und lebendig wirkende Mockumentary mit viel Musik und präsentiert neben sympathisch-schräg-verpeilte Künstlertypen in grotesken Situationen auch unterschiedliche Strömungen des Rocks und hat so auch einen essentiellen Film der im Olymp desselbigen längst seinen Platz gefunden hat.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
The VVitch
Im 17. Jahrhundert wird der tiefgläubige William in Neuengland dazu aufgefordert, die schützende Gemeinschaft eines Dorfes zu verlassen. Gemeinsam mit seiner Frau Katherine und seinen fünf Kindern und einer Handvoll Tieren versucht er daher fernab des ehemaligen Heims auf einer kleinen Farm neu anzufangen. Doch schon wenig später muss er erkennen, dass mit guten Willen und tiefem Glauben keine hungrigen Mäuler gestopft werden können und es scheint sich eine dunkle Macht gegen die Familie verschworen. Zuerst verfault die Ernte, dann verschwindet das jüngste Kind spurlos in den finsteren Wäldern und das ist erst der Auftakt zu einer Reihe weiterer übernatürlicher Begebenheiten, die ihre Ursache in der Hexerei zu haben scheinen. Zuerst wird das alles noch als Prüfung für den eigenen Glauben gesehen, doch mit dem Hunger kommt auch das Misstrauen, welches selbst vor der eigenen Familie nicht halt macht…
Über „The VVitch“ (mit zwei V) liest man ja generell nur Gutes und der Streifen ist mit seinen hübschen Bildern, seiner Ernsthaftigkeit, seinem Atmosphäre und Bezug zu Hexengeschichten und volkstümlichen Sagen aus der Zeit in Neuengland auch sehr gelungen. Regisseur Robert Eggers hat sich für seinen ersten Langfilm ja von derartigen Geschichten vergangener Jahrhunderte inspirieren lassen und auch die „gestelzten“ Dialoge entsprechen wohl den historischen Begebenheiten. Böse Mächte legen sich dabei wie ein dunkler Schatten über eine Familie, die durch scheinbare Hexerei in ihrem Glauben und Lebensqualität nachhaltig erschüttert wird, ehe noch viel schlimmere Dinge geschehen. „The VVitch“ ist dabei immer sehr schön-, mit einem Blick für Details und durchaus unheimlich gemacht, aber trotz kleinerer Schreckmomente empfand ich das ruhig und unaufgeregt erzählte Werk ja nicht als sonderlich gruselig. Statt der Horrorecke würde ich den Streifen auch eher in die dramatische Ecke stellen – gerade weil dem Streifen so ziemlich alles fehlt, was man sich in einem modernen Genre-Streifen erwarten würde. Wer sich von der unheimlichen Atmosphäre anstecken mag, in die Geschichte eintaucht und sich auch vom enervierenden Sound-Design überwältigen lässt - dem werden sicher die Nackenhaare ganz ordentlich zu Berge stehen. Da ich von Religion weniger halte und auch für Hexerei und Aberglaube nicht sonderlich empfänglich bin, hat der Streifen vielleicht auch deswegen bei mir nicht sein ganzes Potential ausspielen können. So ist „The VVitch“ dann auch nur eine schöne, positive und absolut sehenswerte Abwechslung im Genre-Kosmos, aber nicht der kreuzunheimliche und etwas zu gehypte Grusler, als der er weithin angekündigt wird.
Green Room
Eine erfolglose Punk-Band, die in einer abgelegenen Gegend vor Nazi-Skinheads ein Konzert gibt und Zeuge eines Mordes wird, ist ja der Aufhänger für einen der besten Terror-Filme der letzten Jahre, der wirklich den Geist von John Carpenters Klassiker „The Assault“ atmet. Im Falle von „Green Room“ ist die Spannung ja schon bei Betreten der Location förmlich körperlich spürbar, die Band am denkbar falschen Ort und was danach passiert ist funktionales Terrorkino, das bis zum Schluss unvorhersehbar bleibt. Ein falscher Moment lässt alles kippen und während sich die Band im Backstage-Raum in der Defensive befindet und noch andere Dinge entdeckt, haben auch die gewaltbereiten Nazis keinen richtigen Plan, wie sie mit den Zeugen und der Gesamtsituation umgehen sollen. Also keine idealen Voraussetzungen für die junge Band um den nächsten Tag unbeschadet zu erleben. Dabei wird die Spannungsschraube so derart angedreht, dass es im Karton nur so wackelt und auch in Punkto Härte gibt sich „Green Room“ wenig bescheiden und schockt den Zuschauer mit allerlei hässlichen Dingen. Regisseur Jeremy Saulnier überrascht auf der anderen Seite aber auch mit einer gelungenen Inszenierung, interessanten Figuren, mit denen man gerne mitfiebert und einer flott und schnörkellos erzählten Geschichte, die glaubhaft wirkt und dennoch bis zum Ende unberechenbar bleibt. Brachiales Terrorkino, das sein Geschehen, die Ausweglosigkeit und seine Brutalität dem Zuschauer förmlich körperlich spürbar macht und meines Erachten extrem gelungen ist.
Im 17. Jahrhundert wird der tiefgläubige William in Neuengland dazu aufgefordert, die schützende Gemeinschaft eines Dorfes zu verlassen. Gemeinsam mit seiner Frau Katherine und seinen fünf Kindern und einer Handvoll Tieren versucht er daher fernab des ehemaligen Heims auf einer kleinen Farm neu anzufangen. Doch schon wenig später muss er erkennen, dass mit guten Willen und tiefem Glauben keine hungrigen Mäuler gestopft werden können und es scheint sich eine dunkle Macht gegen die Familie verschworen. Zuerst verfault die Ernte, dann verschwindet das jüngste Kind spurlos in den finsteren Wäldern und das ist erst der Auftakt zu einer Reihe weiterer übernatürlicher Begebenheiten, die ihre Ursache in der Hexerei zu haben scheinen. Zuerst wird das alles noch als Prüfung für den eigenen Glauben gesehen, doch mit dem Hunger kommt auch das Misstrauen, welches selbst vor der eigenen Familie nicht halt macht…
Über „The VVitch“ (mit zwei V) liest man ja generell nur Gutes und der Streifen ist mit seinen hübschen Bildern, seiner Ernsthaftigkeit, seinem Atmosphäre und Bezug zu Hexengeschichten und volkstümlichen Sagen aus der Zeit in Neuengland auch sehr gelungen. Regisseur Robert Eggers hat sich für seinen ersten Langfilm ja von derartigen Geschichten vergangener Jahrhunderte inspirieren lassen und auch die „gestelzten“ Dialoge entsprechen wohl den historischen Begebenheiten. Böse Mächte legen sich dabei wie ein dunkler Schatten über eine Familie, die durch scheinbare Hexerei in ihrem Glauben und Lebensqualität nachhaltig erschüttert wird, ehe noch viel schlimmere Dinge geschehen. „The VVitch“ ist dabei immer sehr schön-, mit einem Blick für Details und durchaus unheimlich gemacht, aber trotz kleinerer Schreckmomente empfand ich das ruhig und unaufgeregt erzählte Werk ja nicht als sonderlich gruselig. Statt der Horrorecke würde ich den Streifen auch eher in die dramatische Ecke stellen – gerade weil dem Streifen so ziemlich alles fehlt, was man sich in einem modernen Genre-Streifen erwarten würde. Wer sich von der unheimlichen Atmosphäre anstecken mag, in die Geschichte eintaucht und sich auch vom enervierenden Sound-Design überwältigen lässt - dem werden sicher die Nackenhaare ganz ordentlich zu Berge stehen. Da ich von Religion weniger halte und auch für Hexerei und Aberglaube nicht sonderlich empfänglich bin, hat der Streifen vielleicht auch deswegen bei mir nicht sein ganzes Potential ausspielen können. So ist „The VVitch“ dann auch nur eine schöne, positive und absolut sehenswerte Abwechslung im Genre-Kosmos, aber nicht der kreuzunheimliche und etwas zu gehypte Grusler, als der er weithin angekündigt wird.
Green Room
Eine erfolglose Punk-Band, die in einer abgelegenen Gegend vor Nazi-Skinheads ein Konzert gibt und Zeuge eines Mordes wird, ist ja der Aufhänger für einen der besten Terror-Filme der letzten Jahre, der wirklich den Geist von John Carpenters Klassiker „The Assault“ atmet. Im Falle von „Green Room“ ist die Spannung ja schon bei Betreten der Location förmlich körperlich spürbar, die Band am denkbar falschen Ort und was danach passiert ist funktionales Terrorkino, das bis zum Schluss unvorhersehbar bleibt. Ein falscher Moment lässt alles kippen und während sich die Band im Backstage-Raum in der Defensive befindet und noch andere Dinge entdeckt, haben auch die gewaltbereiten Nazis keinen richtigen Plan, wie sie mit den Zeugen und der Gesamtsituation umgehen sollen. Also keine idealen Voraussetzungen für die junge Band um den nächsten Tag unbeschadet zu erleben. Dabei wird die Spannungsschraube so derart angedreht, dass es im Karton nur so wackelt und auch in Punkto Härte gibt sich „Green Room“ wenig bescheiden und schockt den Zuschauer mit allerlei hässlichen Dingen. Regisseur Jeremy Saulnier überrascht auf der anderen Seite aber auch mit einer gelungenen Inszenierung, interessanten Figuren, mit denen man gerne mitfiebert und einer flott und schnörkellos erzählten Geschichte, die glaubhaft wirkt und dennoch bis zum Ende unberechenbar bleibt. Brachiales Terrorkino, das sein Geschehen, die Ausweglosigkeit und seine Brutalität dem Zuschauer förmlich körperlich spürbar macht und meines Erachten extrem gelungen ist.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Love Camp 7
Während des zweiten Weltkriegs dient das „Love Camp 7“ der körperlichen und geistigen Entspannung von nationalsozialistischen Soldaten, die sich hier nach dem Front-Einsatz mit weiblichen Gefangenen nach Lust und Laune vergnügen können. Als sich herausstellt, dass sich unter den als Prostituierten gehaltenen Gefangenen auch die Jüdin Martha Grossmann befindet, die sich als Ingenieurin von Flugzeugen einen Namen gemacht hat, schleusen die Alliierten zwei Gefangene ein. Diese sollen sich im Camp an die ehemalige Geheimnisträgerin heranmachen sollen um diese dann nach fünf Tagen und einem Ablenkungsmanöver zu befreien. Zuerst funktioniert alles nach Plan, doch der brutale Alltag im Camp stellt die beiden Geheimagentinnen auf eine harte Probe und während die Frauen sich im Camp auf die Suche nach der Zielperson machen, sind sie den sadistischen Launen der nationalsozialistischen Wachen wehrlos ausgeliefert.
Lee Frosts „Love Camp 7“ gilt ja gemeinhin als der erster Streifen aus der Naziploitation-Ecke und Start eines eher unrühmliches Genres, das ja nicht gerade als geschmackvoll und dezent verschrien ist und auch heute noch von vielen Zuschauern sehr kontrovers aufgenommen wird. Der 1969 gedrehte Streifen gibt zwar mit seiner Mischung aus Sexploitation, Lagerfilm und jede Menge sadistischer Einfälle zwar schon die Richtung vor, hält sich aber ansonsten aber noch eher zurück und bis auf kleinere Quälereien und das turbulente Finale gibt es hier eher sich ständig wiederholende Momente, in denen sich die weiblichen Gefangenen aus unterschiedlichen Gründen nackig machen und befummeln lassen müssen. Dazu kommt eine etwas dröge Geschichte über zwei Geheimagentinnen, die im Camp eine bestimmte Person aufspüren sollen, die über – für die Alliierten – sehr wichtige Informationen verfügt. Auch wenn „Love Camp 7“ dabei das gewünschte Programm herunterspielt, wirkt das Ganze doch auch immer sehr billig und langweilig und von einem etwaigen Unterhaltungswert zu sprechen, ist bei dieser Art von Filmen ja ohnehin eine etwas fragwürdige Sache. Lee Frost ist mit seinem „Love Camp 7“ jedenfalls kein sonderlich guter Streifen gelungen, der zwar als erster Film eines umstrittenen Subgenres seinen Platz in der Filmgeschichte gefunden hat, aber ansonsten sicher niemand großartig vom Hocker reißen oder sonderlich schockieren wird – schon gar nicht, wenn man die italienischer Vertreter aus der Richtung kennt.
Hate Crime
Dan ist vor kurzem aus beruflichen Gründen mit seiner Familie in ein geräumiges Haus gezogen und dabei die Geburtstagsfeier seines jüngsten Sohnes mit der Videokamera festzuhalten, als sich drei vermummte Neonazis Zutritt verschaffen. Diese entreißen Dan die Kamera um die Geschehnisse des Abends aus ihrer Sicht festzuhalten, der in weiterer Folge völlig eskaliert. Zuerst wird das Geburtstagskind erschossen, während der Rest der Familie im Wohnzimmer gefesselt wird. Doch das ist erst der Anfang einer Nacht des absoluten Grauens und die Crystal-Meth-süchtigen Nazi-Sadisten machen auch keinen Hehl daraus, dass sie nicht vorhaben, irgendjemanden unbeschadet gehen zu lassen…
„Found Footage“ die Drünfzigste, dieses Mal in Form von Aufnahmen eines sogenannten Hassverbrechens, in dem eine jüdische Familie Opfer von drogenabhängigen Nazis wird. Mehr gibt es hier eigentlich auch nicht zu sagen und auch wenn Regisseur James Cullen Bressack am Ende seines entbehrlichen Streifens mit Texttafeln versucht auf diese ernste Thematik hinzuweisen sind die 73 Minuten Quälereien in Echtzeit gequirlte Scheiße für ein vollkommen abgestumpftes Genre-Publikum oder Menschen, die wie ich auf fragwürdige Lobeshymnen der OFDB oder IMDB reingefallen sind. Mag sein, dass diese Orgie sinnloser Gewalt den Zuschauer aufrütteln soll, aber genauso gut könnte man irgendeiner „Faces of Death“ oder „Gesichter des Todes“-Folge das zweifelhafte Mäntelchen der Unfall- und Gewaltverhütung und des Tierschutzes überstülpen um deren Existenz in irgendeiner Weise zu rechtfertigen. „Hate Crime“ bietet keinerlei Figurenzeichnung, sondern ab der dritten Minute nerviges Gebrülle, eine hilflose Familie und drei Verbrecher, die sich wie brünftige Gorillas gebärden und sichtlich Spaß daran haben, im Drogen-, Macht- und Testosteron-Rausch ihre Opfer psychisch und physisch zu quälen. Dabei wird auch wenig ausgelassen und es gibt Momente am laufenden Band, die eine Auswertung hierzulande eher undenkbar machen. Dabei ist aber alles ganz billig gemacht, schlecht gespielt und von der fragwürdigen Intention der Macher leicht durchschaubar inszeniert und lediglich die Frage aufwirft, wann das Label „Unearthed Films“ so derart in die falsche Richtung abgebogen ist. Unappetitlicher "Home-Invasion-Fake-Snuff" denn den Welt nicht braucht und für den man sich als Filmfan auch nur noch schämen kann.
Während des zweiten Weltkriegs dient das „Love Camp 7“ der körperlichen und geistigen Entspannung von nationalsozialistischen Soldaten, die sich hier nach dem Front-Einsatz mit weiblichen Gefangenen nach Lust und Laune vergnügen können. Als sich herausstellt, dass sich unter den als Prostituierten gehaltenen Gefangenen auch die Jüdin Martha Grossmann befindet, die sich als Ingenieurin von Flugzeugen einen Namen gemacht hat, schleusen die Alliierten zwei Gefangene ein. Diese sollen sich im Camp an die ehemalige Geheimnisträgerin heranmachen sollen um diese dann nach fünf Tagen und einem Ablenkungsmanöver zu befreien. Zuerst funktioniert alles nach Plan, doch der brutale Alltag im Camp stellt die beiden Geheimagentinnen auf eine harte Probe und während die Frauen sich im Camp auf die Suche nach der Zielperson machen, sind sie den sadistischen Launen der nationalsozialistischen Wachen wehrlos ausgeliefert.
Lee Frosts „Love Camp 7“ gilt ja gemeinhin als der erster Streifen aus der Naziploitation-Ecke und Start eines eher unrühmliches Genres, das ja nicht gerade als geschmackvoll und dezent verschrien ist und auch heute noch von vielen Zuschauern sehr kontrovers aufgenommen wird. Der 1969 gedrehte Streifen gibt zwar mit seiner Mischung aus Sexploitation, Lagerfilm und jede Menge sadistischer Einfälle zwar schon die Richtung vor, hält sich aber ansonsten aber noch eher zurück und bis auf kleinere Quälereien und das turbulente Finale gibt es hier eher sich ständig wiederholende Momente, in denen sich die weiblichen Gefangenen aus unterschiedlichen Gründen nackig machen und befummeln lassen müssen. Dazu kommt eine etwas dröge Geschichte über zwei Geheimagentinnen, die im Camp eine bestimmte Person aufspüren sollen, die über – für die Alliierten – sehr wichtige Informationen verfügt. Auch wenn „Love Camp 7“ dabei das gewünschte Programm herunterspielt, wirkt das Ganze doch auch immer sehr billig und langweilig und von einem etwaigen Unterhaltungswert zu sprechen, ist bei dieser Art von Filmen ja ohnehin eine etwas fragwürdige Sache. Lee Frost ist mit seinem „Love Camp 7“ jedenfalls kein sonderlich guter Streifen gelungen, der zwar als erster Film eines umstrittenen Subgenres seinen Platz in der Filmgeschichte gefunden hat, aber ansonsten sicher niemand großartig vom Hocker reißen oder sonderlich schockieren wird – schon gar nicht, wenn man die italienischer Vertreter aus der Richtung kennt.
Hate Crime
Dan ist vor kurzem aus beruflichen Gründen mit seiner Familie in ein geräumiges Haus gezogen und dabei die Geburtstagsfeier seines jüngsten Sohnes mit der Videokamera festzuhalten, als sich drei vermummte Neonazis Zutritt verschaffen. Diese entreißen Dan die Kamera um die Geschehnisse des Abends aus ihrer Sicht festzuhalten, der in weiterer Folge völlig eskaliert. Zuerst wird das Geburtstagskind erschossen, während der Rest der Familie im Wohnzimmer gefesselt wird. Doch das ist erst der Anfang einer Nacht des absoluten Grauens und die Crystal-Meth-süchtigen Nazi-Sadisten machen auch keinen Hehl daraus, dass sie nicht vorhaben, irgendjemanden unbeschadet gehen zu lassen…
„Found Footage“ die Drünfzigste, dieses Mal in Form von Aufnahmen eines sogenannten Hassverbrechens, in dem eine jüdische Familie Opfer von drogenabhängigen Nazis wird. Mehr gibt es hier eigentlich auch nicht zu sagen und auch wenn Regisseur James Cullen Bressack am Ende seines entbehrlichen Streifens mit Texttafeln versucht auf diese ernste Thematik hinzuweisen sind die 73 Minuten Quälereien in Echtzeit gequirlte Scheiße für ein vollkommen abgestumpftes Genre-Publikum oder Menschen, die wie ich auf fragwürdige Lobeshymnen der OFDB oder IMDB reingefallen sind. Mag sein, dass diese Orgie sinnloser Gewalt den Zuschauer aufrütteln soll, aber genauso gut könnte man irgendeiner „Faces of Death“ oder „Gesichter des Todes“-Folge das zweifelhafte Mäntelchen der Unfall- und Gewaltverhütung und des Tierschutzes überstülpen um deren Existenz in irgendeiner Weise zu rechtfertigen. „Hate Crime“ bietet keinerlei Figurenzeichnung, sondern ab der dritten Minute nerviges Gebrülle, eine hilflose Familie und drei Verbrecher, die sich wie brünftige Gorillas gebärden und sichtlich Spaß daran haben, im Drogen-, Macht- und Testosteron-Rausch ihre Opfer psychisch und physisch zu quälen. Dabei wird auch wenig ausgelassen und es gibt Momente am laufenden Band, die eine Auswertung hierzulande eher undenkbar machen. Dabei ist aber alles ganz billig gemacht, schlecht gespielt und von der fragwürdigen Intention der Macher leicht durchschaubar inszeniert und lediglich die Frage aufwirft, wann das Label „Unearthed Films“ so derart in die falsche Richtung abgebogen ist. Unappetitlicher "Home-Invasion-Fake-Snuff" denn den Welt nicht braucht und für den man sich als Filmfan auch nur noch schämen kann.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
388 Arletta Avenue
James arbeitet in der Werbebranche und lebt mit seiner Frau Amy in einem hübschen Haus an der Arletta Avenue. Doch eines Tages geschehen seltsame Dinge, die James zunehmend an seiner Wahrnehmung zweifeln lassen. In seinem stets versperrten Auto findet sich eine fremde CD und auch seinem Rechner scheint irgendjemand manipuliert zu haben. Während Amy darüber scherzt, ist James jedoch weniger wohl bei der Sache und der Werbefachmann fühlt sich zunehmend auch in den eigenen vier Wänden beobachtet. Wenig später ist Amy nach einem kleinen Streit spurlos verschwunden und es geschehen weitere Dinge, die darauf schließen lassen, dass irgendjemand hinter dem Mann her ist, der auch genau über sein Leben Bescheid zu wissen scheint.
„Found Footage“ die Drünfzigste, dieses Mal in Form von Material aus unterschiedlichsten Überwachungskameras, mit denen ein Unbekannter ein junges Pärchen ausspioniert und verfolgt. „388 Arletta Avenue“ lebt dabei von der extrem beunruhigenden Idee, dass sich ein Unbekannter in das Leben eines unwissenden Pärchens einmischt und dieses rund um die Uhr mittels Überwachungstechnik verfolgt und ihrer Privatsphäre beraubt. Später müssen nur noch ein paar Parameter des täglichen Lebens geändert werden um das subjektive Gefühl des Verfolgt-Werdens zu erzeugen und das Ganze auf hübsche Weise eskalieren zu lassen. Die eigenen vier Wände als Ort der Bedrohung funzt ja irgendwie immer und auch darstellerisch ist der kanadische Streifen durchaus top. Leider hat man dem Streifen aber ein meines Erachtens etwas unbefriedigenden Ende verpasst, so dass es der Streifen dann doch nicht in die Top10 meiner persönlichen Found-Footage-Liste schafft. Zwar löst sich am Ende doch alles irgendwie auf, jedoch auf eine Weise, über die man als Zuschauer durchaus geteilter Meinung sein kann. Bis dahin ist Randall Coles Beitrag zum Genre ein durchaus packender Streifen, der bei mir mit seiner Thematik auch unbehagliche Gefühle und eine eingeschränkte Nachtruhe beschert hat.
James arbeitet in der Werbebranche und lebt mit seiner Frau Amy in einem hübschen Haus an der Arletta Avenue. Doch eines Tages geschehen seltsame Dinge, die James zunehmend an seiner Wahrnehmung zweifeln lassen. In seinem stets versperrten Auto findet sich eine fremde CD und auch seinem Rechner scheint irgendjemand manipuliert zu haben. Während Amy darüber scherzt, ist James jedoch weniger wohl bei der Sache und der Werbefachmann fühlt sich zunehmend auch in den eigenen vier Wänden beobachtet. Wenig später ist Amy nach einem kleinen Streit spurlos verschwunden und es geschehen weitere Dinge, die darauf schließen lassen, dass irgendjemand hinter dem Mann her ist, der auch genau über sein Leben Bescheid zu wissen scheint.
„Found Footage“ die Drünfzigste, dieses Mal in Form von Material aus unterschiedlichsten Überwachungskameras, mit denen ein Unbekannter ein junges Pärchen ausspioniert und verfolgt. „388 Arletta Avenue“ lebt dabei von der extrem beunruhigenden Idee, dass sich ein Unbekannter in das Leben eines unwissenden Pärchens einmischt und dieses rund um die Uhr mittels Überwachungstechnik verfolgt und ihrer Privatsphäre beraubt. Später müssen nur noch ein paar Parameter des täglichen Lebens geändert werden um das subjektive Gefühl des Verfolgt-Werdens zu erzeugen und das Ganze auf hübsche Weise eskalieren zu lassen. Die eigenen vier Wände als Ort der Bedrohung funzt ja irgendwie immer und auch darstellerisch ist der kanadische Streifen durchaus top. Leider hat man dem Streifen aber ein meines Erachtens etwas unbefriedigenden Ende verpasst, so dass es der Streifen dann doch nicht in die Top10 meiner persönlichen Found-Footage-Liste schafft. Zwar löst sich am Ende doch alles irgendwie auf, jedoch auf eine Weise, über die man als Zuschauer durchaus geteilter Meinung sein kann. Bis dahin ist Randall Coles Beitrag zum Genre ein durchaus packender Streifen, der bei mir mit seiner Thematik auch unbehagliche Gefühle und eine eingeschränkte Nachtruhe beschert hat.
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