Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Moderator: jogiwan
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Knives Out
Am Tag nach seinem 85. Geburtstag wird der exzentrische wie vermögende Harlan Thrombey mit durchschnittener Kehle im Dachgeschoß seines geräumigen Hauses gefunden. Was zuerst wie ein Selbstmord aussieht, wird zum Mordfall, als von anonymer Seite der Meisterdetektiv Benoit Blanc angeheuert wird, der bei den Verhören der Polizei dabei sein soll. Verdächtige im etwaigen Mordfall gibt es nämlich genug, da der Patriarch seine habgierige Familie an der kurzen Leine gehalten hat und diese anlässlich seiner Geburtstagsfeier auch fast alle zum fraglichen Zeitpunkt anwesend waren. Gemeinsam mit der Pflegerin und Vertrauten des Verstorbenen macht sich der Detektiv auf die Suche nach Geheimnissen in der Familie und wird auf der Suche nach möglichen Motiven auch rasch fündig.
Rian Johnsons ist mit „Knives Out“ ein moderne Update des klassischen Ensemble-Krimis der Siebziger und Achtziger gelungen, der mit seinen Figuren, Settings und Erzählweise eigentlich genauso gut aus der Feder von Agatha Christie stammen könnte. Der Cast glänzt mit Stars, die Erzählweise ist originell, die Atmosphäre ist angenehm oldskoolig und dennoch nicht angestaubt und die Geschichte über das Ableben eines exzentrischen Patriarchen und dessen Familie wird trotz 130 Minuten Laufzeit auch nie langweilig. Der Plot hat hübsche Wendungen, nimmt augenzwinkernd Familien-Drama und Gesellschafts-Komödie mit auf ihren Weg und ist auch stets eine sehr unterhaltsame Sache. Natürlich könnte man bemängeln, dass die ganze Sause natürlich arg konstruiert ist und nicht jede Figur in dem Film gut ausgearbeitet erscheint, aber das fällt während der Sichtung auch kaum ins Gewicht. Insgesamt betrachtet ist „Knives Out“ schon eine schöne Sache, die dem Genre des „Whodunnit“ zwar nicht wirklich viel hinzufügen kann, aber auf respektvolle Weise ein moderneres Mäntelchen verpasst und beweist, dass diese Filme auch heutzutage immer noch überraschend gut funktionieren.
Am Tag nach seinem 85. Geburtstag wird der exzentrische wie vermögende Harlan Thrombey mit durchschnittener Kehle im Dachgeschoß seines geräumigen Hauses gefunden. Was zuerst wie ein Selbstmord aussieht, wird zum Mordfall, als von anonymer Seite der Meisterdetektiv Benoit Blanc angeheuert wird, der bei den Verhören der Polizei dabei sein soll. Verdächtige im etwaigen Mordfall gibt es nämlich genug, da der Patriarch seine habgierige Familie an der kurzen Leine gehalten hat und diese anlässlich seiner Geburtstagsfeier auch fast alle zum fraglichen Zeitpunkt anwesend waren. Gemeinsam mit der Pflegerin und Vertrauten des Verstorbenen macht sich der Detektiv auf die Suche nach Geheimnissen in der Familie und wird auf der Suche nach möglichen Motiven auch rasch fündig.
Rian Johnsons ist mit „Knives Out“ ein moderne Update des klassischen Ensemble-Krimis der Siebziger und Achtziger gelungen, der mit seinen Figuren, Settings und Erzählweise eigentlich genauso gut aus der Feder von Agatha Christie stammen könnte. Der Cast glänzt mit Stars, die Erzählweise ist originell, die Atmosphäre ist angenehm oldskoolig und dennoch nicht angestaubt und die Geschichte über das Ableben eines exzentrischen Patriarchen und dessen Familie wird trotz 130 Minuten Laufzeit auch nie langweilig. Der Plot hat hübsche Wendungen, nimmt augenzwinkernd Familien-Drama und Gesellschafts-Komödie mit auf ihren Weg und ist auch stets eine sehr unterhaltsame Sache. Natürlich könnte man bemängeln, dass die ganze Sause natürlich arg konstruiert ist und nicht jede Figur in dem Film gut ausgearbeitet erscheint, aber das fällt während der Sichtung auch kaum ins Gewicht. Insgesamt betrachtet ist „Knives Out“ schon eine schöne Sache, die dem Genre des „Whodunnit“ zwar nicht wirklich viel hinzufügen kann, aber auf respektvolle Weise ein moderneres Mäntelchen verpasst und beweist, dass diese Filme auch heutzutage immer noch überraschend gut funktionieren.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Ex Machina
Die Zweitsichtung bestätigt die positiven Eindrücke!jogiwan hat geschrieben:Alex Garland hat mich vor kurzen ja bereits mit „Auslöschung“ ziemlich begeistert und „Ex Machina“ ist ein nicht minder interessanter Sci-Fi-Beitrag und Regie-Debüt, der die Gehirnwindungen des Zuschauers ganz schön in Trab hält. In dem minimalistisch anmutenden Vier-Personen-Kammerspiel geht es um das Thema künstliche Intelligenz und ethische und philosophische Fragen, die diese Entwicklung aufwerfen und zeigen, wie schnell die Grenzen und Wahrnehmungen verschwimmen, wenn man das Gegenüber nicht mehr als Maschine empfunden wird. Dabei ist „Ex Machina“ aber nicht nur sehr originell, vorzüglich gespielt und hübsch anzusehen, sondern auch noch ziemlich spannend ausgefallen und der Zuschauer kann sich mit seinen Eindrücken hier ebenfalls nie sicher sein, während sich die Lage im abgeschiedenen Anwesen immer weiter zuspitzt. Wenn die Persönlichkeit und alles, was einen Menschen ausmacht erst einmal beliebig reproduzierbar ist, wird das wohl auch kein gutes Ende nehmen und der Mensch ist ja auch in vielerlei Hinsicht sehr begabt darin, sein eigenes Ende einzuleiten. Die Optik im Spannungsfeld zwischen High-Tech und rauer Natur ist dabei mindestens so spannend wie das Oscar-prämierte Drehbuch und auch sonst gibt es hier auch nix zu meckern. Tipp!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Tödliches Spiel - Would You Rather?
Acht unterschiedliche Personen werden von einem exzentrischen Millionär zum einem Abendesseb eingeladen, in dessen Verlauf auch ein Spiel stattfinden soll. Der Gewinner dessen erhält als Preis ein sorgenfreies Leben oder andere Leistungen, zu diesen man unter normalen Umständen nicht kommen würde. Und so erhofft sich auch die junge Iris endlich einen Spender für ihren an Leukämie erkranken Bruder und Geld für ihre Schulden, als sie an diesem Abend auf ihre sieben Quasi-Kontrahenten trifft. Der Abend entwickelt sich jedoch anders als geplant, als sich die Teilnahme als Falle entpuppt und die Aufgaben darin bestehen, sich selbst oder den Mitteilnehmers körperlichen Schaden zuzufügen und die Bedingungen von Runde zu Runde immer extremer werden.
Kammerspielartiger und lahmer Torture-Porn-Nachzügler, der inhaltlich nie in die Gänge kommt und dem mündigen Zuschauer ein völlig unglaubwürdiges Szenario vorsetzt. Weder die Figuren, noch die Geschichte ist spannend und der einzige Reiz sich den Streifen anzutun liegt an der Darstellung von Jeffrey Combs als sadistischer Millionär, der Freude daran hat, wie sich die acht Normalos für Geld gegenseitig an die Gurgel gehen. Dabei bietet das Thema durchaus interessante Facetten, die hier aber völlig außer Acht gelassen werden – stattdessen geht es vorwiegend um das gegenseitige Malträtieren, was aber anhand der mangelhaft ausgearbeiteten Figuren und dem in Grenzen haltendem Gore-Anteil auch nicht wirklich funktioniert. Zur unsympathischen Grundstimmung kommen noch Nebenhandlungsstränge, die genauso schlecht ausgearbeitet sind wie die Teilnehmer des fragwürdigen Spiels und ein plattes Ende, das man sich ebenfalls so erwarten kann. Insgesamt betrachtet schon eine sehr schlechte Nummer, die weder spannend noch auf andere Weise interessant ist, sondern sich lediglich als völlig vergebene Chance präsentiert. Diesen Kelch kann man gerne an sich vorüberziehen lassen, also seid an dieser Stelle auch ausdrücklich gewarnt: zwei Daumen nach unten!
Acht unterschiedliche Personen werden von einem exzentrischen Millionär zum einem Abendesseb eingeladen, in dessen Verlauf auch ein Spiel stattfinden soll. Der Gewinner dessen erhält als Preis ein sorgenfreies Leben oder andere Leistungen, zu diesen man unter normalen Umständen nicht kommen würde. Und so erhofft sich auch die junge Iris endlich einen Spender für ihren an Leukämie erkranken Bruder und Geld für ihre Schulden, als sie an diesem Abend auf ihre sieben Quasi-Kontrahenten trifft. Der Abend entwickelt sich jedoch anders als geplant, als sich die Teilnahme als Falle entpuppt und die Aufgaben darin bestehen, sich selbst oder den Mitteilnehmers körperlichen Schaden zuzufügen und die Bedingungen von Runde zu Runde immer extremer werden.
Kammerspielartiger und lahmer Torture-Porn-Nachzügler, der inhaltlich nie in die Gänge kommt und dem mündigen Zuschauer ein völlig unglaubwürdiges Szenario vorsetzt. Weder die Figuren, noch die Geschichte ist spannend und der einzige Reiz sich den Streifen anzutun liegt an der Darstellung von Jeffrey Combs als sadistischer Millionär, der Freude daran hat, wie sich die acht Normalos für Geld gegenseitig an die Gurgel gehen. Dabei bietet das Thema durchaus interessante Facetten, die hier aber völlig außer Acht gelassen werden – stattdessen geht es vorwiegend um das gegenseitige Malträtieren, was aber anhand der mangelhaft ausgearbeiteten Figuren und dem in Grenzen haltendem Gore-Anteil auch nicht wirklich funktioniert. Zur unsympathischen Grundstimmung kommen noch Nebenhandlungsstränge, die genauso schlecht ausgearbeitet sind wie die Teilnehmer des fragwürdigen Spiels und ein plattes Ende, das man sich ebenfalls so erwarten kann. Insgesamt betrachtet schon eine sehr schlechte Nummer, die weder spannend noch auf andere Weise interessant ist, sondern sich lediglich als völlig vergebene Chance präsentiert. Diesen Kelch kann man gerne an sich vorüberziehen lassen, also seid an dieser Stelle auch ausdrücklich gewarnt: zwei Daumen nach unten!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Wax Mask
Mysterious Skin
Kindesmissbrauch ist von Grund auf schon ein sehr schwieriges Thema, doch wenn dieser auch noch aus dem Blickwinkel der Betroffenen erzählt wird und der Täter eigentlich nur am Rande erwähnt wird, ist die Aufregung gleich noch größer. In „Mysterious Skin“ erzählt Gregg Araki in zwei unterschiedlichen Handlungssträngen die Auswirkungen auf zwei Menschen und deren Umfeld über mehrere Jahre, wobei der Streifen nicht mit beklemmenden und irritierenden Szenen spart. Die Gesellschaft hat nun einmal eine genaue Vorstellung wie man Missbrauch und deren Opfer zu thematisieren und auszusehen hat und Araki geht einen anderen Weg, der ihm offensichtlich auch viel Schelte eingebracht hat. Wer von Verharmlosung spricht hat „Mysterious Skin“ vermutlich nicht gesehen, da hier das Ergebnis meines Erachtens nichts ferner sein könnte. Viel mehr thematisiert der Streifen auf eindringliche Weise den unterschiedlichen Umgang mit traumatischen Erlebnissen, die im Falle der beiden Protagonisten nicht unterschiedlicher sein könnte und die sich Hilfe von außen nicht erhoffen können. „Mysterious Skin“ ist eigentlich kaum auszuhalten und der Streifen verfehlt seine Wirkung nicht, auch wenn den Figuren und dem Zuschauer hier nichts geschenkt wird.
Gestern nochmal auf Blaustrahl geguckt und ich mag den Streifen irgendwie. Der ist teils schon recht hart ausgefallen und auch sonst gibts nicht viel zu meckern. Keine Oberklasse, aber schon schwer okay.jogiwan hat geschrieben:Der Lucio Fulci gewidmete und von Dario Argento präsentierte Streifen von Sergio Stivaletti entpuppt sich ja als netter Gothic-Horror-Streifen neueren Produktionsdatums, der der bekannten und bereits vielfach verfilmten Geschichte des Wachsfigurenkabinetts mit grausigem Geheimnis eine nette Variation verpasst. Die Geschichte im Umfeld der hübschen Sonia ist ja recht passabel und bietet neben netten Settings und das Wiedersehen mit dem französischen Schauspieler Robert „Friedhof ohne Kreuze“ Hossein auch noch das ein oder andere bekannte italienische Gesicht. Ursprünglich hätte laut IMDB bei dem Streifen ja Fulci Regie führen sollen, der kurz davor verstarb und daher FX-Künstler Stivaletti am Regie-Sessel Platz nahm. Dieser macht seine Sache auch recht solide und auch wenn „Wax Mask“ in der zweiten Hälfte vielleicht manchmal etwas holprig erzählt und nicht jeder visuelle Effekt gänzlich gelungen ist, überwiegen bei diesem unterhaltsamen Streifen die positiven Dinge und neben hübschen Masken und „Melting-Effekten“ glänzt der Streifen auch mit einer gesunden Portion Härte und dementsprechend blutigen Momenten. Der durchaus gelungene „Wax Mask“ macht jedenfalls Laune und es ist doch verwunderlich, dass der offensichtlich eher unbekannte und somit unterschätzte Streifen nicht schon längst in einem Atemzug mit Dario Argentos „Phantom der Oper“ genannt wird, der meiner bescheidenen Meinung nach bei ähnlichen Voraussetzungen und Produktionsjahr ja trashiger und weit weniger atmosphärisch daherkommt. Hier hingegen erscheint trotz herrlich schrägem Finale alles etwas stimmiger und somit ist „Wax Mask“ mit seinen Ideen und Gothic-Einschlag auch eine sympathische und kurzweilige Angelegenheit für den Fan italienischer und moderner Horrorfilme.
Mysterious Skin
Kindesmissbrauch ist von Grund auf schon ein sehr schwieriges Thema, doch wenn dieser auch noch aus dem Blickwinkel der Betroffenen erzählt wird und der Täter eigentlich nur am Rande erwähnt wird, ist die Aufregung gleich noch größer. In „Mysterious Skin“ erzählt Gregg Araki in zwei unterschiedlichen Handlungssträngen die Auswirkungen auf zwei Menschen und deren Umfeld über mehrere Jahre, wobei der Streifen nicht mit beklemmenden und irritierenden Szenen spart. Die Gesellschaft hat nun einmal eine genaue Vorstellung wie man Missbrauch und deren Opfer zu thematisieren und auszusehen hat und Araki geht einen anderen Weg, der ihm offensichtlich auch viel Schelte eingebracht hat. Wer von Verharmlosung spricht hat „Mysterious Skin“ vermutlich nicht gesehen, da hier das Ergebnis meines Erachtens nichts ferner sein könnte. Viel mehr thematisiert der Streifen auf eindringliche Weise den unterschiedlichen Umgang mit traumatischen Erlebnissen, die im Falle der beiden Protagonisten nicht unterschiedlicher sein könnte und die sich Hilfe von außen nicht erhoffen können. „Mysterious Skin“ ist eigentlich kaum auszuhalten und der Streifen verfehlt seine Wirkung nicht, auch wenn den Figuren und dem Zuschauer hier nichts geschenkt wird.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Der Fall Mona
Als Mona Dearly eines Tages mitsamt ihrem Auto im Teich landet und ertrinkt, verbreitet sich die Nachricht darüber wie ein Lauffeuer in dem kleinen Seelendorf Verplanck. Dort hat die verblichene Cholerikerin so ziemlich jeder gehasst, sodass auch der örtliche Chief Rash nicht so recht an einen Unfall glauben möchte. Vom untreuen Ehemann über den selbstgefälligen Sohn bis hin zum gezockten Geschäftspartner lässt auch kaum einer ein gutes Haar an Mona. Tatsächlich hatte fast jeder in dem Ort ein Motiv um Mona um die Ecke zu bringen und dennoch gehen die Ermittlungen aufgrund unterschiedlicher Wahrnehmungen und Aussagen der Beteiligten nicht so wirklich weiter.
Sehr schwacher Versuch einer Kriminal-Komödie aus der weißen Unterschicht, die gerne wie ein Coen-Film wäre und dabei auf seltsame Weise in allen Belangen scheitert. Eigentlich wäre sowohl die Geschichte als auch die skurrilen Figuren durchaus passabel, aber Regisseur Nick Gomez schafft es trotz Star-Ensemble nicht einen roten Faden zu finden und seine Protagonisten entsprechend ernst zu nehmen. Der Zuschauer bekommt Rückblenden serviert, die sich aus der jeweiligen Perspektive auch immer etwas anders darstellen und deren Auflösung aber auch nicht wirklich jemanden interessiert. Die Figuren sind allesamt völlig klischeebeladen und agieren auch so und es wird auch übersehen, dass sich der Zuschauer vielleicht zumindest teilweise mit ihnen identifizieren sollte. Hier sind aber alle irgendwie unsympathisch und so hält sich auch das Interesse über die weiteren Geschehnisse durchaus in Grenzen. „Der Fall Mona“ ist dabei weder lustig, noch spannend und als Ausflug in die weiße Unterschicht taugt das lahme Filmchen auch nicht. Man fragt sich nur, wie man mit so einem miesen Drehbuch derart viele bekannte Gesichter verpflichten kann.
Als Mona Dearly eines Tages mitsamt ihrem Auto im Teich landet und ertrinkt, verbreitet sich die Nachricht darüber wie ein Lauffeuer in dem kleinen Seelendorf Verplanck. Dort hat die verblichene Cholerikerin so ziemlich jeder gehasst, sodass auch der örtliche Chief Rash nicht so recht an einen Unfall glauben möchte. Vom untreuen Ehemann über den selbstgefälligen Sohn bis hin zum gezockten Geschäftspartner lässt auch kaum einer ein gutes Haar an Mona. Tatsächlich hatte fast jeder in dem Ort ein Motiv um Mona um die Ecke zu bringen und dennoch gehen die Ermittlungen aufgrund unterschiedlicher Wahrnehmungen und Aussagen der Beteiligten nicht so wirklich weiter.
Sehr schwacher Versuch einer Kriminal-Komödie aus der weißen Unterschicht, die gerne wie ein Coen-Film wäre und dabei auf seltsame Weise in allen Belangen scheitert. Eigentlich wäre sowohl die Geschichte als auch die skurrilen Figuren durchaus passabel, aber Regisseur Nick Gomez schafft es trotz Star-Ensemble nicht einen roten Faden zu finden und seine Protagonisten entsprechend ernst zu nehmen. Der Zuschauer bekommt Rückblenden serviert, die sich aus der jeweiligen Perspektive auch immer etwas anders darstellen und deren Auflösung aber auch nicht wirklich jemanden interessiert. Die Figuren sind allesamt völlig klischeebeladen und agieren auch so und es wird auch übersehen, dass sich der Zuschauer vielleicht zumindest teilweise mit ihnen identifizieren sollte. Hier sind aber alle irgendwie unsympathisch und so hält sich auch das Interesse über die weiteren Geschehnisse durchaus in Grenzen. „Der Fall Mona“ ist dabei weder lustig, noch spannend und als Ausflug in die weiße Unterschicht taugt das lahme Filmchen auch nicht. Man fragt sich nur, wie man mit so einem miesen Drehbuch derart viele bekannte Gesichter verpflichten kann.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
The Hidden - Das unsagbar Böse
„The Hidden“ habe ich ja auch seinerzeit gesehen, als der auf Video rauskam und seitdem als recht gut in Erinnerung. Der Streifen geht auch heute noch in Ordnung, auch wenn er sich meines Erachtens doch dramaturgisch ein paar grobe Schnitzer leistet. So ist die wilde Verfolgungsjagd zu Beginn in Punto Action eigentlich der Höhepunkt des Films und außerdem wird meines Erachtens auch das Geheimnis der Bösewichte und seines mysteriös agierenden Widersachers viel zu schnell verraten. Damit vergibt „The Hidden“ seine Überraschungen ja viel zu schnell preis und auch sonst hätte man die Geschichte doch weit besser erzählen können, wenn man den ein oder anderen skurrilen Moment zwischen den ungleichen Polizisten und FBI-Agenten etwas weniger auffällig gestaltet hatte. Zurück bleibt die Erkenntnis, dass Aliens keinen Geschmack haben und das man bei der Polizei in Los Angeles einfach zur Tür hineinspaziert und sich als alles ausgeben kann und Forderungen stellen kann, ohne dass es genauer hinterfragt wird. Ansonsten hat die Mischung aus Action, Horror und Polizei-Film aber durchaus Charme und mit hohem Bodycount und gelungenen und handgemachten Effekten ragt „The Hidden“ auch gut und gerne aus dem Mittelfeld heraus.
„The Hidden“ habe ich ja auch seinerzeit gesehen, als der auf Video rauskam und seitdem als recht gut in Erinnerung. Der Streifen geht auch heute noch in Ordnung, auch wenn er sich meines Erachtens doch dramaturgisch ein paar grobe Schnitzer leistet. So ist die wilde Verfolgungsjagd zu Beginn in Punto Action eigentlich der Höhepunkt des Films und außerdem wird meines Erachtens auch das Geheimnis der Bösewichte und seines mysteriös agierenden Widersachers viel zu schnell verraten. Damit vergibt „The Hidden“ seine Überraschungen ja viel zu schnell preis und auch sonst hätte man die Geschichte doch weit besser erzählen können, wenn man den ein oder anderen skurrilen Moment zwischen den ungleichen Polizisten und FBI-Agenten etwas weniger auffällig gestaltet hatte. Zurück bleibt die Erkenntnis, dass Aliens keinen Geschmack haben und das man bei der Polizei in Los Angeles einfach zur Tür hineinspaziert und sich als alles ausgeben kann und Forderungen stellen kann, ohne dass es genauer hinterfragt wird. Ansonsten hat die Mischung aus Action, Horror und Polizei-Film aber durchaus Charme und mit hohem Bodycount und gelungenen und handgemachten Effekten ragt „The Hidden“ auch gut und gerne aus dem Mittelfeld heraus.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Aaaaaaaah!
In einer modernen Gesellschaft von Menschen, die sich wie Primaten verhalten und sich auch nur mit Urlauten unterhalten streift Smith mit seinem Gefährten Kieth nach dem Tod seiner Frau durch die Gegend und landet zufällig bei der rebellischen Denise. Diese lebt aber mit ihrer Mutter Barbara und Ryan, der ihren leiblichen Vater Jupiter mit Gewalt aus der Wohnung gedrängt hat zusammen und will sich auch nicht weiter unterordnen. Das Zusammentreffen von Smith und Ryan bleibt auch nicht ohne Folgen und es kommt zur Konfrontation der beiden Alpha-Männchen, welches auch für deren Umfeld nicht ohne blutige Folgen bleibt.
Der britische Streifen „Aaaaaaaah!“ taucht ja immer wieder auf Listen von ungewöhnlichen Filmen auf und das ist er dann auch mit seiner brachialen Mischung aus plakativen Momenten, die von den Protagonisten mit ihren Affensprache kommentiert werden. Sieben von dreizehn Reviews auf der IMDB geben dem Werk auch nur einen Punkt von möglichen zehn und hierzulande scheint Steve Orams Streifen ja gänzlich untergegangen zu sein. Leicht macht es der Streifen einem ja nicht und als Zuschauer kann man das Szenario wahlweise akzeptieren oder man wird das alles ziemlich doof finden. Hier geht es um das etwas bizarre Gedankenexperiment, wie sich unsere Gesellschaft verhalten würde, wenn man Gefühle, Sex und Konflikte wie Primaten (aus)leben würde und sich dementsprechend verhält. Dabei ist der kostengünstig entstandene Film mit Sex und Gewalt eher auf Krawall gebürstet und wirkt dabei oftmals eher improvisiert als durchdacht und ist dennoch nicht uninteressant, wenn man 80 Minuten seines Lebens für eine außergewöhnliche Filmerfahrung entbehren möchte. „Aaaaaaaah!“ ist aber definitiv nichts für Leutchen, die sich leicht schockieren lassen und eine starke Reaktion auf den Film voller Sex und Gewalt ist vermutlich auch genau das, was Steve Oram mit seinem kontroversen Werk beabsichtigt.
Deep Web XXX
Ein Mann fährt abends seinen Laptop hoch um auf eine spezielle Einladung hin im Deep Web nach verstörenden Videoclips zu suchen, die für ein sensationslüsternes und abgeklärte Publikum gedreht und hochgeladen werden. Diese Clips mit schockierenden Inhalten handeln seltsamen Fetischen, fehlgeleiteten Experimenten, Stalkern, herben Sex und Gewalt und bieten die volle Bandbreite an Dingen, vor denen der Rest der Welt gut und gerne seine Augen verschließt. Doch das Interesse an den herben Schockvideos besteht nicht ohne Grund und wenig später mischt sich auch der unbekannte Mann in das Kollektiv fragwürdiger Filmschaffender um die Welt mit neuen Schockvideos zu versorgen.
Episoden-Horror aus dem Umfeld von Domiziano Cristopharo und weiteren Filmemachern, die hier im Spannungsfeld von Fetisch, Found-Footage, Fake-Snuff und X-Videos daherkommen. Die acht Clips inklusive Rahmengeschichte sind von recht unterschiedlicher Natur und während manches noch vergleichsweise harmlos wirkt, gibt es im Verlauf auch noch ein paar herbe Clips, die das Prädikat „Too Extreme“ von „Unearthed Films“ dann auch rechtfertigen. Normalerweise würde ich ja im Internet auch gar nicht nach Schockvideos suchen und interessiere mich auch nicht für derartige Clips, aber als Anthologie-Horror kommt das zugegeben recht funktional daher. Solche Dinge haben nun einmal eine zweifelhafte Anziehungskraft, die hier im Spielfilm-Format auch bestens bedient werden. Eigentlich will man das ja gar nicht sehen und tut es dann doch und das ist auch genau der zweifelhafte Mix aus Neugier und Unvernunft mit denen Filme wie „Mondo Cane“, „Gesichter des Todes“ und „Guinea Pig“ seit Jahrzehnten ihr Publikum finden. „Deep Web XXX“ ist auch nicht mehr wie die konsequente Neuauflage einer kostengünstig produzierten und sehr plakativen Shockumentary und lässt die aufklärerische Komponente weg und hebt das Ganze auf ein sexuelles Level. Warum ich mir so etwas immer wieder antue kann ich mir selbst nicht so recht erklären und da braucht man hinterher aber weder jammern, noch stolz darauf sein.
In einer modernen Gesellschaft von Menschen, die sich wie Primaten verhalten und sich auch nur mit Urlauten unterhalten streift Smith mit seinem Gefährten Kieth nach dem Tod seiner Frau durch die Gegend und landet zufällig bei der rebellischen Denise. Diese lebt aber mit ihrer Mutter Barbara und Ryan, der ihren leiblichen Vater Jupiter mit Gewalt aus der Wohnung gedrängt hat zusammen und will sich auch nicht weiter unterordnen. Das Zusammentreffen von Smith und Ryan bleibt auch nicht ohne Folgen und es kommt zur Konfrontation der beiden Alpha-Männchen, welches auch für deren Umfeld nicht ohne blutige Folgen bleibt.
Der britische Streifen „Aaaaaaaah!“ taucht ja immer wieder auf Listen von ungewöhnlichen Filmen auf und das ist er dann auch mit seiner brachialen Mischung aus plakativen Momenten, die von den Protagonisten mit ihren Affensprache kommentiert werden. Sieben von dreizehn Reviews auf der IMDB geben dem Werk auch nur einen Punkt von möglichen zehn und hierzulande scheint Steve Orams Streifen ja gänzlich untergegangen zu sein. Leicht macht es der Streifen einem ja nicht und als Zuschauer kann man das Szenario wahlweise akzeptieren oder man wird das alles ziemlich doof finden. Hier geht es um das etwas bizarre Gedankenexperiment, wie sich unsere Gesellschaft verhalten würde, wenn man Gefühle, Sex und Konflikte wie Primaten (aus)leben würde und sich dementsprechend verhält. Dabei ist der kostengünstig entstandene Film mit Sex und Gewalt eher auf Krawall gebürstet und wirkt dabei oftmals eher improvisiert als durchdacht und ist dennoch nicht uninteressant, wenn man 80 Minuten seines Lebens für eine außergewöhnliche Filmerfahrung entbehren möchte. „Aaaaaaaah!“ ist aber definitiv nichts für Leutchen, die sich leicht schockieren lassen und eine starke Reaktion auf den Film voller Sex und Gewalt ist vermutlich auch genau das, was Steve Oram mit seinem kontroversen Werk beabsichtigt.
Deep Web XXX
Ein Mann fährt abends seinen Laptop hoch um auf eine spezielle Einladung hin im Deep Web nach verstörenden Videoclips zu suchen, die für ein sensationslüsternes und abgeklärte Publikum gedreht und hochgeladen werden. Diese Clips mit schockierenden Inhalten handeln seltsamen Fetischen, fehlgeleiteten Experimenten, Stalkern, herben Sex und Gewalt und bieten die volle Bandbreite an Dingen, vor denen der Rest der Welt gut und gerne seine Augen verschließt. Doch das Interesse an den herben Schockvideos besteht nicht ohne Grund und wenig später mischt sich auch der unbekannte Mann in das Kollektiv fragwürdiger Filmschaffender um die Welt mit neuen Schockvideos zu versorgen.
Episoden-Horror aus dem Umfeld von Domiziano Cristopharo und weiteren Filmemachern, die hier im Spannungsfeld von Fetisch, Found-Footage, Fake-Snuff und X-Videos daherkommen. Die acht Clips inklusive Rahmengeschichte sind von recht unterschiedlicher Natur und während manches noch vergleichsweise harmlos wirkt, gibt es im Verlauf auch noch ein paar herbe Clips, die das Prädikat „Too Extreme“ von „Unearthed Films“ dann auch rechtfertigen. Normalerweise würde ich ja im Internet auch gar nicht nach Schockvideos suchen und interessiere mich auch nicht für derartige Clips, aber als Anthologie-Horror kommt das zugegeben recht funktional daher. Solche Dinge haben nun einmal eine zweifelhafte Anziehungskraft, die hier im Spielfilm-Format auch bestens bedient werden. Eigentlich will man das ja gar nicht sehen und tut es dann doch und das ist auch genau der zweifelhafte Mix aus Neugier und Unvernunft mit denen Filme wie „Mondo Cane“, „Gesichter des Todes“ und „Guinea Pig“ seit Jahrzehnten ihr Publikum finden. „Deep Web XXX“ ist auch nicht mehr wie die konsequente Neuauflage einer kostengünstig produzierten und sehr plakativen Shockumentary und lässt die aufklärerische Komponente weg und hebt das Ganze auf ein sexuelles Level. Warum ich mir so etwas immer wieder antue kann ich mir selbst nicht so recht erklären und da braucht man hinterher aber weder jammern, noch stolz darauf sein.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Halloween Haunt
Auf der Suche nach Spaß und der Flucht vor ihrem gewalttätigen Freund landet die junge Harper mit ihren Freunden an Halloween in einem ominösen Horror-House, dass für den entsprechenden Nervenkitzel sorgen soll. Zuerst ist auch alles in Ordnung und nachdem man einen Haftungsausschluss unterschrieben und alle Handys abgegeben hat, entpuppt sich das Haus als durchaus gruselig konstruiert und sorgt bei allen für erhöhtes Adrenalin. Als sich ihre Freundin Bailey bei einer der Attraktionen verletzt und niemand zu Hilfe eilt, werden die Freunde jedoch zunehmend panisch und als dann auch noch alle Ausgänge verschlossen und einer nach dem anderen verschwindet wird klar, dass die Gruppe unbedarfter Jugendlicher in den Händen gewaltbereiter Psychopathen gelandet ist.
Die Geschichte zu „Halloween Haunt“ liest sich erst einmal wie ein Stoff, der schon dutzendmal verfilmt worden ist und erst vor kurzen habe ich mit Tobe Hoopers „The Funhouse“ ja einen ziemlich ähnlichen Streifen gesehen. Hier geht es aber nicht um eine Geisterbahn, sondern um die in den Staaten ziemlich beliebten Horror-Häusern, die traditionell zu Halloween besucht werden. Im Falle von „Halloween Haunt“ entpuppt sich diese jedoch als tödliche Falle und bietet für den Zuschauer jede Menge „Jump Scares“ und brutale Momente. Die Geschichte (über die man aber nicht weiter nachdenken sollte) gewinnt zwar keinen Blumentopf ist aber überraschend funktional inszeniert und auch die Figuren haben genau die Tiefe, die sie benötigen um als Zuschauer bei der Sache zu bleiben. „Halloween Haunt“ bietet in seinem Verlauf ja ein paar herbere Szenen und „Autsch-Momente“ und da weitere „Saw“-Filme derzeit auf sich warten lassen, kann man die Zeit ja auch mit so etwas überbrücken. Der Film ist zwar nicht sonderlich originell, aber ein solider Horror-Snack für Zwischendurch mit unverbrauchten Gesichtern, erhöhtem Härtegrad und einer Titelheldin, die mit ihrem Background mal nicht dem üblichen Teen-Horror-Zirkus entspricht. „Halloween Haunt“ macht Spaß, drückt aufs Gas und zeigt, dass auch dutzendfach bewährte Zutaten noch zu einem bekömmlichen Cocktail zusammenfügen kann, wenn man das Ganze entsprechend vermixt, aufhübscht und mit dem notwendigen Schmodder versieht.
Girl on the Third Floor
In seinen Vierzigern wagt Don Koch gemeinsam mit seiner schwangeren Frau Liz einen Neuanfang in einem alten Haus am Land, welches kostengünstig erworben und in Eigenregie renoviert werden soll. Dazu nistet sich Don ein paar Tage alleine mit seinem Hund und allerlei Baumaterial und Geräten in das Haus ein und beginnt Wände und Leitungen zu erneuern und lernt auch seine Nachbarn kennen, die seinem Projekt alle eher etwas skeptisch gegenüberstehen. Wenig später steht die hübsche Sarah vor der Türe, mit der Don in der Kiste landet. Ein Fehler wie sich später herausstellt und auch im Haus geschehen Dinge, die sich rational nicht mehr erklären lassen…
Filme über verfluchte Gemäuer gibt es ja viele, aber „Girl On The Third Floor“ ist leider einer von den Negativ-Beispielen, der leidlich versucht, seine lahme Geschichte über ein Haus mit Eigenleben mit ein paar Schmodder-Momenten aufzupeppen und ansonsten auf aller Linie scheitert. Das beginnt mit den Figuren, die unsympathisch gezeichnet sind, der Story, die sich nicht zwischen Haunted-House, Geisterfilm und existenziellen Drama entscheiden kann und einem Haus, dass eher bieder als gruselig wirkt und in dem andauernd irgendwelche seltsamen Dinge geschehen, die unseren Protagonisten aber nicht sonderlich zu kümmern scheinen. In der lähmend lahmen ersten Hälfte wird man Zeuge von Renovierungsarbeiten und einem Mann in der Midlife-Crisis und auch danach wird es kaum besser und „Girl On The Third Floor“ entwickelt sich zu einer kruden Mischung aus allen Möglichen Versatzstücken, die hier scheinbar willkürlich zusammenkommen und dämlich aufgelöst werden. Dazu kommt ein hölzern agierender Hauptdarsteller, der immer so guckt, als hätte jemand ihm jemand das letzte Bier aus dem Kühlschrank vor der Nase weggeschnappt und eine deutsche Synchro, die nahezu für alle Darsteller eine unpassende Stimme ausgesucht hat. Ein Film so spannend wie das Streichen einer Wand oder dem Zuschnitt einer Rigips-Platte und auf den man gut und gerne verzichten kann.
Auf der Suche nach Spaß und der Flucht vor ihrem gewalttätigen Freund landet die junge Harper mit ihren Freunden an Halloween in einem ominösen Horror-House, dass für den entsprechenden Nervenkitzel sorgen soll. Zuerst ist auch alles in Ordnung und nachdem man einen Haftungsausschluss unterschrieben und alle Handys abgegeben hat, entpuppt sich das Haus als durchaus gruselig konstruiert und sorgt bei allen für erhöhtes Adrenalin. Als sich ihre Freundin Bailey bei einer der Attraktionen verletzt und niemand zu Hilfe eilt, werden die Freunde jedoch zunehmend panisch und als dann auch noch alle Ausgänge verschlossen und einer nach dem anderen verschwindet wird klar, dass die Gruppe unbedarfter Jugendlicher in den Händen gewaltbereiter Psychopathen gelandet ist.
Die Geschichte zu „Halloween Haunt“ liest sich erst einmal wie ein Stoff, der schon dutzendmal verfilmt worden ist und erst vor kurzen habe ich mit Tobe Hoopers „The Funhouse“ ja einen ziemlich ähnlichen Streifen gesehen. Hier geht es aber nicht um eine Geisterbahn, sondern um die in den Staaten ziemlich beliebten Horror-Häusern, die traditionell zu Halloween besucht werden. Im Falle von „Halloween Haunt“ entpuppt sich diese jedoch als tödliche Falle und bietet für den Zuschauer jede Menge „Jump Scares“ und brutale Momente. Die Geschichte (über die man aber nicht weiter nachdenken sollte) gewinnt zwar keinen Blumentopf ist aber überraschend funktional inszeniert und auch die Figuren haben genau die Tiefe, die sie benötigen um als Zuschauer bei der Sache zu bleiben. „Halloween Haunt“ bietet in seinem Verlauf ja ein paar herbere Szenen und „Autsch-Momente“ und da weitere „Saw“-Filme derzeit auf sich warten lassen, kann man die Zeit ja auch mit so etwas überbrücken. Der Film ist zwar nicht sonderlich originell, aber ein solider Horror-Snack für Zwischendurch mit unverbrauchten Gesichtern, erhöhtem Härtegrad und einer Titelheldin, die mit ihrem Background mal nicht dem üblichen Teen-Horror-Zirkus entspricht. „Halloween Haunt“ macht Spaß, drückt aufs Gas und zeigt, dass auch dutzendfach bewährte Zutaten noch zu einem bekömmlichen Cocktail zusammenfügen kann, wenn man das Ganze entsprechend vermixt, aufhübscht und mit dem notwendigen Schmodder versieht.
Girl on the Third Floor
In seinen Vierzigern wagt Don Koch gemeinsam mit seiner schwangeren Frau Liz einen Neuanfang in einem alten Haus am Land, welches kostengünstig erworben und in Eigenregie renoviert werden soll. Dazu nistet sich Don ein paar Tage alleine mit seinem Hund und allerlei Baumaterial und Geräten in das Haus ein und beginnt Wände und Leitungen zu erneuern und lernt auch seine Nachbarn kennen, die seinem Projekt alle eher etwas skeptisch gegenüberstehen. Wenig später steht die hübsche Sarah vor der Türe, mit der Don in der Kiste landet. Ein Fehler wie sich später herausstellt und auch im Haus geschehen Dinge, die sich rational nicht mehr erklären lassen…
Filme über verfluchte Gemäuer gibt es ja viele, aber „Girl On The Third Floor“ ist leider einer von den Negativ-Beispielen, der leidlich versucht, seine lahme Geschichte über ein Haus mit Eigenleben mit ein paar Schmodder-Momenten aufzupeppen und ansonsten auf aller Linie scheitert. Das beginnt mit den Figuren, die unsympathisch gezeichnet sind, der Story, die sich nicht zwischen Haunted-House, Geisterfilm und existenziellen Drama entscheiden kann und einem Haus, dass eher bieder als gruselig wirkt und in dem andauernd irgendwelche seltsamen Dinge geschehen, die unseren Protagonisten aber nicht sonderlich zu kümmern scheinen. In der lähmend lahmen ersten Hälfte wird man Zeuge von Renovierungsarbeiten und einem Mann in der Midlife-Crisis und auch danach wird es kaum besser und „Girl On The Third Floor“ entwickelt sich zu einer kruden Mischung aus allen Möglichen Versatzstücken, die hier scheinbar willkürlich zusammenkommen und dämlich aufgelöst werden. Dazu kommt ein hölzern agierender Hauptdarsteller, der immer so guckt, als hätte jemand ihm jemand das letzte Bier aus dem Kühlschrank vor der Nase weggeschnappt und eine deutsche Synchro, die nahezu für alle Darsteller eine unpassende Stimme ausgesucht hat. Ein Film so spannend wie das Streichen einer Wand oder dem Zuschnitt einer Rigips-Platte und auf den man gut und gerne verzichten kann.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Faust - Love of the Damned
Im Jahr 2012 hatte ich anscheinend noch etwas Spaß an dem Teil, was mir bei der Auffrischung leider nicht mehr vergönnt war. So sehr ich Yuzna normalerweise schätze, bei dieser Comic-Adaption ist wohl irgendwie alles in die Hose gegangen. Von der Besetzung des Hauptdarstellers, über das konfuse Drehbuch bis hin zum Finale ist alles irgendwie schludrig und lieblos, sodass auch die zahlreich eingestreuten und handgemachten Effekte von „Screaming Mad“ George und die plakativ überzeichneten Schmodder-Momente nicht mehr wirklich etwas retten können. Keine Ahnung ob die Comic-Vorlage stimmiger ist, aber auf der großen Leinwand wirkt das alles eher peinlich zusammengerührt, insbesondere wenn Mark Frost meint, er müsse die Verzweiflung seines Charakters damit ausdrücken, in dem er teilnahmslos ins Leere starrt und dabei die Augen seltsam verdreht. Spaßig ist nur die Tatsache, dass man hier die Locations in Barcelona inklusive U-Bahn-Station auf amerikanisch trimmt, was ebenfalls unfreiwillig komisch wirkt. Insgesamt betrachtet schon ein ziemlicher Verhau, bei dem abseits der Trash-Fraktion auch so niemand auf seine Kosten kommt. Leider mau!
Im Jahr 2012 hatte ich anscheinend noch etwas Spaß an dem Teil, was mir bei der Auffrischung leider nicht mehr vergönnt war. So sehr ich Yuzna normalerweise schätze, bei dieser Comic-Adaption ist wohl irgendwie alles in die Hose gegangen. Von der Besetzung des Hauptdarstellers, über das konfuse Drehbuch bis hin zum Finale ist alles irgendwie schludrig und lieblos, sodass auch die zahlreich eingestreuten und handgemachten Effekte von „Screaming Mad“ George und die plakativ überzeichneten Schmodder-Momente nicht mehr wirklich etwas retten können. Keine Ahnung ob die Comic-Vorlage stimmiger ist, aber auf der großen Leinwand wirkt das alles eher peinlich zusammengerührt, insbesondere wenn Mark Frost meint, er müsse die Verzweiflung seines Charakters damit ausdrücken, in dem er teilnahmslos ins Leere starrt und dabei die Augen seltsam verdreht. Spaßig ist nur die Tatsache, dass man hier die Locations in Barcelona inklusive U-Bahn-Station auf amerikanisch trimmt, was ebenfalls unfreiwillig komisch wirkt. Insgesamt betrachtet schon ein ziemlicher Verhau, bei dem abseits der Trash-Fraktion auch so niemand auf seine Kosten kommt. Leider mau!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
The Dentist
Obwohl ich für nächste Woche einen Kontrolltermin beim Zahnarzt vereinbart habe ich mich endlich an „The Dentist“ herangetraut nur um festzustellen, dass Yuzna hier erneut einen sehr unterdurchschnittlichen Film abgeliefert hat. Zugegeben, zum Zahnarzt geht niemand gerne und das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient wird hier nachhaltig erschüttert, aber sonst ist der Streifen eine ganz lahme Nummer, der abgesehen von unschönen Momenten am Zahnarztstuhl so überhaupt nicht punkten kann. Die Geschichte eines Pedanten, der durchdreht und den vermeintlichen Schmutz aus seinem Leben beseitigen möchte ist wohl als satirischer Seitenhieb gedacht und Yuzna verzettelt sich ständig in Nebensächlichkeiten, sodass „The Dentist“ so überhaupt nicht funktioniert. Warum auch immer landen ständig Leutchen am Sessel, bei denen dann der Bohrer oder die Zange zum Einsatz kommt und dazwischen gibt es eigentlich nur Leerlauf und einen Zahnarzt, der von einem Behandlungszimmer zum nächsten geht. Was hätte man aus dem Stoff und der generellen Angst vor Bohrern und seinen Geräuschen alles machen können, aber hier hat man sich für einen undefinierbaren Genre-Mix entschieden, der gründlich in die Hose geht. Yuzna mag zwar schräge Kameraperspektiven zu schätzen wissen, aber ansonsten besitzt er weder ein Händchen für Figurenzeichnung, Spannungsbogen oder Tempo. Leider ziemlich lahm!
Obwohl ich für nächste Woche einen Kontrolltermin beim Zahnarzt vereinbart habe ich mich endlich an „The Dentist“ herangetraut nur um festzustellen, dass Yuzna hier erneut einen sehr unterdurchschnittlichen Film abgeliefert hat. Zugegeben, zum Zahnarzt geht niemand gerne und das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient wird hier nachhaltig erschüttert, aber sonst ist der Streifen eine ganz lahme Nummer, der abgesehen von unschönen Momenten am Zahnarztstuhl so überhaupt nicht punkten kann. Die Geschichte eines Pedanten, der durchdreht und den vermeintlichen Schmutz aus seinem Leben beseitigen möchte ist wohl als satirischer Seitenhieb gedacht und Yuzna verzettelt sich ständig in Nebensächlichkeiten, sodass „The Dentist“ so überhaupt nicht funktioniert. Warum auch immer landen ständig Leutchen am Sessel, bei denen dann der Bohrer oder die Zange zum Einsatz kommt und dazwischen gibt es eigentlich nur Leerlauf und einen Zahnarzt, der von einem Behandlungszimmer zum nächsten geht. Was hätte man aus dem Stoff und der generellen Angst vor Bohrern und seinen Geräuschen alles machen können, aber hier hat man sich für einen undefinierbaren Genre-Mix entschieden, der gründlich in die Hose geht. Yuzna mag zwar schräge Kameraperspektiven zu schätzen wissen, aber ansonsten besitzt er weder ein Händchen für Figurenzeichnung, Spannungsbogen oder Tempo. Leider ziemlich lahm!
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