Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Train

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01.jpg (81.95 KiB) 375 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Mi 1. Aug 2012, 08:13
jogiwan hat geschrieben:Holladrio - da hat jemand einen dritten Teil von "Hostel" gedreht und ich hab das gar nicht mitbekommen... :D "Train" ist in der Uncut-Variante wirklich ein sehr solides Terror-Filmchen im oberen Härtebereich, der dem Zuschauer kaum Zeit zum Durchatmen lässt. Die Effekte sind handgemacht, die Darsteller glaubhaft und auch die ganze Optik und Inszenierung hat mir sehr gut gefallen. Nix mit Billig-Optik, lange Herumfackeln oder etwaige Plottwists - dieser "Train" geht "straight to hell". Extrem kurzweilige 7-8/10

Auch die Zweitsichtung hat nicht enttäuscht. Flotte Sause über eine amerikanische Nachwuchs-Ringer-Truppe, die auf einer ominösen Zugfahrt russischen Organhändlern in die Hände fallen. Zwar ist das ganze nicht sonderlich logisch und auch die Figuren sind wieder einmal arg klischeelastig ausgefallen, aber dennoch macht Gideon Raffs Terrorfilmchen in der ungekürzten Variante durchaus Spaß. Der Härtegrad ist im oberen Bereich und auch hübsch über die gesamte Laufzeit aufgeteilt, sodass kaum Langweile aufkommt. Das Ende rockt ebenfalls und sowieso und überhaupt lässt sich der Streifen doch gut gucken.
Und drittens nun der Verriss und die seltsame Frage, warum ich den jemals gut fand. „Train“ kommt ja nie richtig in Fahrt und die Geschichte ist ja eigentlich völlig gaga. Thora Birch stolpert mit einem Gesicht wie zehn Tage Regenwetter durch eine Handlung, die vor Logiklöchern nur so wimmelt. Irgendwie hatte ich den gesamten Streifen irgendwie besser, intensiver und spannender in Erinnerung. Das was sich gestern vor meinen Augen offenbart hat, war leider nur mäßig gelungenes Terror-Kino, dass mit seinen übertriebenen Gore-Momenten schlampig versucht, sein schludriges Drehbuch zu verstecken, das kaum ein Klischee und Fettnäpfchen auslässt. Zum Glück ist das Terror-Kino der Nuller-Jahre ja auch wieder passe.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Bros before Hos

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01.jpg (31.15 KiB) 362 mal betrachtet
Angestachelt von den Erlebnissen ihres Vaters schließen die beiden Adoptivbrüder Max und Jules in Kindertagen einen Pakt der besagt, niemals zu heiraten. Viele, viele Jahre später jobbt Max in einer Videothek, während sein Bruder es zum stellvertretenden Filialleiter eines Supermarkts geschafft hat. Beide schleppen nach der Reihe Bräute ab, doch als die hübsche Behindertenbetreuerin Anna auftaucht ist es um Max geschehen. Dummerweise hat diese aber bereits eine Affäre mit Jules, die immer ernster zu werden scheint. Doch Max ist hin- und hergerissen zwischen der ersten großen Liebe und der Loyalität zu seinem Bruder, sodass er schon bald vor einer schwierigen Entscheidung steht…

Niederländische Filmkomödie aus dem „New Kids“-Umfeld, die natürlich mit allerlei unkorrekten Gags über allerlei Minderheiten daherkommt, aber im Grunde ihres Herzens schon okay ist. Statt toxischer Männlichkeit wird hier eher durchschaubar auf dicke Hose gemacht und Max und Jules sind ja im Grunde beide Loser, deren Leben durch die selbstbewusste Anna gründlich aufgewirbelt wird. „Bros before Hoes“ wirkt mit seiner Rapper-Spache zwar immer etwas seltsam, aber hat im Grund schon das Herz an der richtigen Stelle und ist wohl so etwas wie eine romantische Liebeskomödie für Nerds, in das sich auch zahlreiche Film-Hommagen eingeschlichen haben, was den Streifen auch durchaus liebenswert und guckbar macht. Zwar sitzt nicht jeder Gag und von den Figuren bis zum Szenario ist alles hübsch überzeichnet, aber irgendwie war das schon unterhaltsam und okay. Porno-, Puff- und Penis-Witze sollte man aber schon aushalten können und allzu leicht aufregen über unkorrektes Verhalten sollte man sich natürlich auch nicht. Vielleicht sollte ich den „New Kids“ und ihrem Proll-Humor ja auch noch eine Chance geben.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Casa de mi Padre

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01.jpg (65.36 KiB) 349 mal betrachtet
Wie verschieden doch die Meinungen sein können. Erwartet habe ich mir eigentlich gar nichts und dann präsentiert „Casa de mi Padre“ vor meinen Augen die volle Dröhnung an mexikanischen Klischees von Telenovela über die staubigen Action-Filme von Robert Rodgriguez bis hin zu den surrealen Momenten eines Alejandro Jodorowsky. Dazu gibt es eine Geschichte voller Musik, Pathos, Heimatliebe und überzeichneter Figuren, dass ebenfalls kein Auge trocken bleibt. „Casa de mi Padre“ ist aber weniger eine Komödie im Sinne von „ein Witz nach dem anderen“, sondern ist eine bisweilen irritierend anmutende Mischung aus völlig überzeichneten Figuren, schmalztriefenden Szenario und völlig bizarren Handlungsverlauf, dass sich liebevoll über alle gängigen Mexploitation-Klischees lustig macht und in dem auch so alles sein Fett abbekommt. Von verkitschten Settings inklusive Matte-Paintings, Miniaturen, soapiger Familien-Aufstellung und brutaler Gewalt bis hin zu anderen Momenten, an denen man nur verwundert Richtung Bildschirm staunen kann, lässt „Casa de mi Padre“ auch nichts aus. Alles hochgradig seltsam, aber doch wunderbar unterhaltsam und schräg. Wer sich so wie ich an popkulturellen Zitatekino erfreuen kann und auch ein paar der persiflierten Filme kennt, sollte hier definitiv einen Blick riskieren und sein blaues Tex-Mex-Wunder erleben. Das "Casa de mi Padre" dabei eben nicht auf den allgemeinen Grindhouse-Zug aufspringt und den Genre-Fan durchaus zu irritieren scheint, macht ihn dabei nur umso sympathischer. Me gusta!
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Siesta

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01.jpg (12.43 KiB) 338 mal betrachtet
Claire ist Stuntfrau und plant gerade mit ihrem Mann im Death Valley einen waghalsigen Stunt, als sie einen Brief erhält und Hals über Kopf nach Spanien reist. Dort erwacht sie fünf Tage später am Rande eines Rollfelds in Madrid mit blutdurchtränktem Kleid und ohne jegliche Erinnerung an die vergangenen Tage. Verwirrt irrt sie durch die Straßen, während die Polizei hinter ihr her zu sein scheint - trifft auf sonderbare Menschen und erleidet immer wieder Flashbacks, in denen sie bruchstückhaft an die ominösen Tage erinnert wird. Doch wessen Blut ist auf ihrem Kleid und welche Rolle spielt ihr verflossener Liebhaber, den sie eigentlich treffen wollte…?

„Siesta“ ist schon ein etwas seltsam anmutender Film von Mary „Friedhof der Kuscheltiere“ Lambert, der sich irgendwo zwischen schwüler Erotik, Werbefilm, Videoclip und Mysterythriller platziert und sich in seinem Verlauf auch sehr entrückt und traumartig gibt. Der Inhalt ist nie wirklich greifbar und auch wenn man als aufmerksamer Zuschauer gleich einmal erahnen kann, auf was die Sache hinausläuft, so bemüht sich der Streifen schon sehr, den Betrachter mit allerlei seltsam erscheinenden Momenten, Zufällen und Figuren zu verwirren. Dabei ist „Siesta“ eigentlich sehr freizügig und doch stilvoll inszeniert und hat einen Cast, der einem wirklich die Ohren schlackern lässt. Doch auch wenn Mary Lamberts Debüt durchaus interessant daherkommt, so richtig spannend ist er nicht geworden und wirkt teilweise doch etwas zu offensichtlich in seinem Bestreben vage zu bleiben und den Zuschauer auf falsche Fährten zu bringen. So richtig wollen die einzelnen Elemente in dem Streifen auch nicht zusammenfinden und die Geschichte wirkt auch stets etwas holprig und sprunghaft erzählt, sodass man als Zuschauer dem Ganzen schon sehr aufgeschlossen sein muss. Irgendwie scheint „Siesta“ am Radar der Genre-Fans auch nicht wirklich aufzutauchen. Ich selber bin ebenfalls etwas ratlos, was ich von dem Streifen halten soll, daher urteilt bitte selber.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Naught Victorians

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01.png (87.87 KiB) 330 mal betrachtet
Im England des Viktorianischen Zeitalters entdeckt die junge Alice eines gewittrigen Nachmittags völlig unerwartete Seiten an ihrem Verlobten Jack, der sie in seinem Haus in einem für Sado-Maso ausgerichteten Zimmer kurzerhand ihre Jungfräulichkeit nimmt. Doch anstatt über sein Verhalten, die Praktiken und das Zimmer schockiert zu sein genießt sie es und schon wenig später hilft sie ihrem Verlobten weitere Frauen gegen ihren Willen in eine Welt aus Lust und Schmerz zu entführen. Als Jack es mit seinem Verhalten jedoch übertreibt, wird auch der stolzen Alice bewusst, dass sie ihrem Verlobten eine Lektion erteilen muss, die er nicht so schnell vergisst…

Erwachsenenfilm aus dem der kurzen Zeit des „Golden Porn“ der sich als Mischung aus Kostümfilm, Roughie und Sado-Maso-Drama präsentiert und nach einem erotischen Roman namens „The Way of a Man and his Maid“ entstanden ist. Dieser erzählt von einem Mann und der geplanten Vergewaltigung von jungen Frauen im Hinterzimmer seines Herrenhauses, die den Akt der Entjungferung aber stets zu genießen scheinen. Also durchaus ein Thema, dass heutzutage so nicht mehr gebracht werden kann. „The Naughty Victorians“ ist in der Darstellung von Sado-Maso aber eher zurückhaltend und hier stehen auch nicht die sexuellen Akte im Vordergrund, sondern sind ein Teil der Handlung, für die auch kostümtechnisch viel Aufwand betrieben wurde. Der Streifen sieht auch gut aus, aber kommt aber trotzdem nicht so wirklich in Fahrt, da zwischen Zuckerbrot und Peitsche einfach zu viel schwülstiges Zeug geplappert wird. Jack ist jetzt auch nicht so der Hingucker, die Thematik nicht sonderlich sinnlich und Inzest ist ja auch nicht so meine Baustelle. Das Finale ist dann aber trotzdem sensationell und überrascht den Zuschauer mit einer lustigen Pointe, mit der ich so auch nicht gerechnet habe. Alles in allem ein Film, den man gesehen haben kann, aber wenn man sich der Thematik auf ernsthaftere Weise nähern möchte ist Radley Metzgers „The Image“ aus dem selben Jahr sicher die bessere Wahl.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Silent Madness - Der Schlächter

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02.jpg (47 KiB) 319 mal betrachtet
Psychiaterin Joane entdeckt durch Zufall, dass durch eine Verwechslung des Namens ein psychopathischer Hochrisiko-Patient entlassen wurde und die Klinikleitung und Kollegen über eine völlig andere Auffassung des Patientenwohls verfügen. Als sie mit ihren Befürchtungen, dass der entlassene Patient weitere Straftaten begehen könnte auf taube Ohren stößt und der Skandal sogar vertuscht werden soll, beginnt sie auf eigene Faust zu recherchieren. Joan landet auf einer Uni in einem Verbindungshaus, wo der Entlassene Jahre zuvor ein Massaker angerichtet haben soll und auch dort werden ihre Warnungen zuerst nicht so richtig ernstgenommen, was sich noch als fataler Fehler erweisen soll…

Schön gemachter und sehr solider Slasher aus den Achtzigern mit einer Story, die sich auch angenehm von den üblichen Verbindungshaus-Schlachtereien abhebt. Ob der Regisseur hier auch tatsächlich Kritik am gesellschaftlichen Umgang mit psychisch-kranken Patienten üben wollte oder nicht sei an dieser Stelle einmal dahingestellt, aber als Aufhänger verleiht die ganze Sache dem Streifen in Kombination mit der Protagonistin auch eine „erwachsene“ Note und die sympathische und engagierte Psychiaterin mit schicker Karre kämpft ja gleich an mehreren Fronten. Auch der durchaus turbulente Handlungsverlauf ist ungewöhnlich spannend und bei den Kills hat man sich ebenfalls nicht lumpen lassen. Seinerzeit ist die deutsche DVD aufgrund grottiger Qualität aus dem Player geflogen. Vinegar Syndrome hat das Teil ja nun in würdiger Qualität veröffentlicht, auch wenn die 3D-Fassung mit Brille bei mir leider nicht funktioniert. „Schassaugad“ sagt man in Österreich dazu, doch zum Glück gibt es ja auch noch eine normale Fassung, an der auch ich mich erfreuen konnte. Eine schöne Entdeckung und ein toller Beitrag zum Genre, der mich gestern angenehm überrascht und begeistert hat.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Sex World

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01.jpg (114.74 KiB) 309 mal betrachtet
„Sex World“ ist ein Luxus-Resort, dass seiner zahlenden Kundschaft ein Wochenende verspricht, in dem die geheimsten, sexuellen Fantasien erfüllt und sogar übertroffen werden. Dazu werden die erwartungs- und hoffnungsfrohen Besucher mit einem luxuriösen Bus in die Einrichtung gefahren und nach einer kurzen Einführung eingehend zu ihren Bedürfnissen befragt. Diese reichen von dem Wunsch nach Nähe bzw. mehr Verständnis und Aufgeschlossenheit des Partners bis hin zu ganz eigenwilligen Szenarien, die im „Sex World“ jedoch mittels Androiden anstandslos und ohne moralische und gesellschaftliche Tabus erfüllt werden.

Big-Budget-Erwachsenenfilm von Anthony Spinelli, der sein Szenario in Anlehnung an Michael Crichtons „Westworld“ aus dem Jahr 1973 entwirft und dabei allerlei Stars der damaligen Szene vor der Kamera versammeln kann. Die Idee eines Resorts in dem alle geheimsten Wünsche sexueller Natur erfüllt werden, klingt auf den ersten Blick auch ganz gut, doch Anthony Spinelli nutzt das Potential leider nur bedingt und präsentiert lediglich nicht sonderliche auf- und erregende Episoden wie das frustrierte Ehepaar in der Krise, das einsame Mauerblümchen, der vorurteilsbehaftete Gigolo und die Wunschvorstellung des Mannes, dass alle Frauen latent lesbisch sind. Statt die ganze Sache jedoch etwas augenzwinkernd zu begegnen, wirkt das hier immer alles etwas zu ernsthaft und verbissen, was dem Streifen nicht sonderlich gut tut und Sonderwünsche abseits der Norm sucht man auch vergeblich. Technisch gibt es mit extravaganten Spielereien hingegen nicht viel zu meckern und auch der künstlich wirkende Look der Settings kann sich durchaus sehen lassen. Trotzdem wird man das Gefühl nicht los, das hier viel mehr möglich gewesen wäre, wenn man nicht nur die etwas biederen Zuschauererwartungen unter dem losen Sci-Fi-Aufhänger bedient hätte.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Revenge

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Hübsch überzeichneter und auch hübsch aussehender Rape`n Revenge-Streifen, der ja eigentlich völlig daneben ist. Das Szenario ist haarsträubend, die Figuren hohl und die eher vorhersehbare Story wird auch ohne Rücksicht auf Logik und sonstige Verluste durchgezogen. Der Rape-Part wird eher vernachlässigt - der Revenge-Teil hingegen breit ausgewalzt wird und irgendwie färbt sich am Ende sowieso alles blutrot, als wäre der menschliche Körper eine unversiegbare Quelle an roten Lebenssaft. Die weibliche Handschrift der Regisseurin merkt man wohl an der Tatsache, dass der männliche Hauptdarsteller öfters nackig zu sehen ist, als die Hauptdarstellerin und sowieso und überhaupt wird alles einem hübschen Look untergeordnet, der sich stets sehr am Werbefilm orientiert. Herausgekommen ist ein unterhaltsam-doofer Streifen für Fans des Genres, der ruppig, aber nicht unsympathisch daherkommt und alles bietet, was man in einem derartigen Film sehen möchte, ohne zu sehr die Grenzen des guten Geschmacks zu vernachlässigen. „Revenge“ nimmt sich selber nicht so ernst und wenn der Zuschauer das auch tut, ist der etwas zu lang geratene Streifen aber durchaus okay.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Woman in Black

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01.jpg (35.16 KiB) 290 mal betrachtet
Im positiven Sinne gediegener Gruselstreifen aus britischer Produktion über einen jungen Notar, der in einem kleinen Küstenort einer mysteriösen Frau begegnet und in weiterer Folge mit seltsamen Ereignissen auf einem verfluchten Anwesen konfrontiert ist. Die Geschichte wird relativ unaufgeregt erzählt und bietet ein detailgetreues Setting aus den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts, dass auch stark in den Vordergrund gerückt wird. Der Streifen gilt ja gemeinhin als sehr atmosphärisch und dürften den englischen Fernsehzuschauern seinerzeit hübsch zugesetzt haben, was sich bei der Sichtung aber nicht mehr so ganz nachvollziehen lässt. Sicherlich hat „Woman in Black“ einen jumpscarigen Grusel-Moment, aber den Genre-Freund wird die bleiche Dame wohl eher nicht so leicht erschrecken geschweige denn die Nachtruhe vergrämen können. Muss sie auch gar nicht, wenn der Streifen insgesamt eine sehr lohnende Sache bleibt und den Zuschauer für 90 Minuten den wohligen Schauer auf den Rücken jagt und an bessere Zeiten erinnert. Insgesamt betrachtet ein eher zahmer, atmosphärisch aber durchwegs gelungener Gruselstreifen, der auch kein Blut oder Effekthascherei nötig hat um den Zuschauer in längst vergangene Zeiten zu versetzen. Die englische Blu-Ray kann sich ebenfalls sehen lassen, hat aber keinerlei Bonus an Bord und bietet den Streifen im Orginal-TV-Format und in der Widescreen-Fassung. Schön, dass man „The Woman in Black“ nun auch endlich betrachten kann, ohne die von Serschios genannten Mondpreise löhnen zu müssen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Room 205

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01.png (157.93 KiB) 279 mal betrachtet
Nach dem Tod ihrer Mutter ist das Verhältnis von Katrine zu ihrem Vater etwas zerrüttet und die junge Studentin beschließt in ein Wohnheim zu ziehen. Doch die schüchterne Frau findet schwer Anschluss und ihre Mitbewohner entpuppen sich auch als etwas arrogant. Wenig später scheint sich das Blatt zu wenden und Katrine verguckt sich in Lukas, was dessen Ex-Freundin Sanne jedoch gar nicht gefällt. Als Katrine während einer Party ein Streich gespielt wird, sieht sie im Spiegel den Geist einer jungen Frau, die Gerüchten zufolge vor Jahren in dem Heim einen mysteriösen Tod gestorben ist. Wenig später taucht der Geist immer öfter auf und als es den ersten Toten gibt, gerät Katrine immer mehr in den Fokus ihrer Mitbewohnerin Sanne, die die junge Studentin für alles Übel verantwortlich macht.

Neues von der Netflix-Resterampe in Form eines dänischen Studenten-Slashers mit übernatürlicher Komponente, den niemand kennt und auf den die Welt auch nicht gewartet hat. „Kollegiet“ wirkt mit seinem rachsüchtigen Geist, der sich über Spiegel verbreitet ja wie ein typischer J-Horror-Film und bietet dazu noch eine etwas verworren erzählte Mobbing-Story unter Studenten, die irgendwie auch nicht so recht zum Rest passen mag. Statt dramatisch wirkt das alles eher lächerlich und irgendwie nimmt man das ganze Szenario den Machern ohnehin nicht ab und auch das Szenario rund um ein Studentenwohnheim in dem es spukt ist leider so überhaupt nicht gruselig ausgefallen. Manchmal flackert das Licht, dann sieht man wieder eine schemenhafte Gestalt und irgendwann die Großaufnahme des bös dreinblickenden Geists, der sich jemanden holt. Die stereotypen Figuren wirken ja fast noch lebloser wie der Geist und obwohl ich nordische Filme normalerweise schätze, ist „Room 205“ leider völlig lahm, langweilig und ist auch nur für Leute, die wohl keinen Film aus der ersten und zweiten Reihe der J-Horror-Ecke gesehen haben. Der Rest wird sich eher langweilen und fragen, was diese billige Geisterbahnfahrt überhaupt soll, die wohl auch schon im Jahr 2007 völlig "outdated" daher kam.
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