Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Feuerteufel - Die Rückkehr

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01.jpg (65.23 KiB) 204 mal betrachtet
Im Auftrag einer Firma sucht der etwas biedere Vincent Personen, die in den Siebzigern an einem geheimen Experiment mit Drogen teilgenommen haben, aus denen auch die pyrokinetisch begabte Charlie als Kind zweier Testpersonen hervorgegangen ist. Diese lebt seitdem unter falschen Namen und versucht ihre Gabe soweit wie möglich vor ihrer Umwelt zu verstecken. Als sie eher zufällig auf der Suche nach einer anderen Person von Vincent aufgespürt wird und sich die beiden ineinander verlieben, bringt das auch die Aufmerksamkeit von John Rainbird, der mit seiner mächtigen Rüstungsfirma die zweifelhaften Versuche zu verantworten hatte und auch über eine Gruppe von Kindern verfügt, die ebenfalls übernatürlich begabt sind. Gemeinsam mit Vincent stellt sich Charlie jedoch ihrem ehemaligen Mentor in den Weg, der mit der jungen Frau jedoch bereits finstere Pläne schmiedet und dabei auch über Leichen geht.

Ich dachte ja eigentlich, dass es sich bei der Fortsetzung um einen Film handelt, doch „Firestarter 2: Rekindled“ entpuppt sich abermals als TV-Zweiteiler, der die Geschichte um die junge Charlie mit ihren pyrokinetischen Gaben weiterführt. Diese ist nun eine junge Frau und lebt unter falschen Namen in einer Kleinstadt und hadert nicht nur mit ihrer Gabe, sondern auch mit ihrer Vergangenheit. Die Ereignisse im dem 160 Minuten Werk sind sonst aber eher erwartbar und tendieren mit der Gruppe von übernatürlich begabten Kindern auch eher in Richtung X-Men. Dazu eine Prise Rüstungsindustrie, Verschwörungen, Malcolm McDowell als Antigonist und ein paar Nebenhandlungsstränge, die man getrost vernachlässigen kann. Zwar wirkt der Zweiteiler recht gut gemacht, aber bei den Effekten hat man eher gespart und die kommen dann auch aus dem Rechner. Das nicht allzu große Budget lässt „Feuerteufel – Die Rückkehr“ manchmal auch etwas steril wirken und so richtig begeistert hat mich das Ganze trotz der sympathischen Marguerite Moreau in der Hauptrolle nicht so richtig. Zu sehr verlässt man sich hier meines Erachtens auf die üblichen und mittlerweile arg ausgelutscht erscheinenden Genre-Standards, die auch systemerhaltend ohne Überraschungen in Szene gesetzt werden. Okay und guckbar auf eine arg durchschnittliche Weise, was für das die oppulente Laufzeit dann doch etwas zu lang erscheint.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Gina

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01.png (132.4 KiB) 194 mal betrachtet
Ein Filmteam mit vier jungen Männern dreht in der kanadischen Provinz eine Dokumentation über die örtliche Textilindustrie und trifft im Hotel auf die ebenfalls von Quebec angereiste Stripperin Gina, die sich auf einen Auftritt vorbereitet. Man freundet sich an und so beschließt man Zeit miteinander zu verbringen und Gina hilft den jungen Männern auch bei ihrer Arbeit, bei der sie auf allerlei Widrigkeiten stoßen. Nach dem Auftritt von Gina kippt jedoch die ohnehin schon etwas feindselige Stimmung, als Gina in ihrem Hotelzimmer von einer Gruppe von Skidoo-Fahrern vergewaltigt wird. Am nächsten Tag ahnt das Kamerateam nichts von den Geschehnissen, während Gina mit gewaltbereiten Männern aus ihrem Umfeld ihre grausame Rache plant.

Hui, große Überraschung. „Gina“ ist wohl so etwas wie die frankokanadische „Thriller“-Variante und kommt auf den ersten Blick wie eine Mischung aus Fassbinder-Tristesse und Vibenius-Schocker vorbei. Zuerst wähnt man sich einem dokumentarisch angehauchten Drama aus der Arbeiterklasse, dass von dem Filmteam in nüchternen Bildern eingefangen wird. „Gina“ besteht ja quasi aus drei separaten Handlungssträngen, die einander eine Zeit lang begleiten, aber sich nicht wirklich überkreuzen. Zudem passiert relativ lange nicht viel und der Film konzentriert sich auf die Ausbeutung von Arbeitnehmern, die sich hier auf vielschichtige Weise und auf mehreren Ebenen von der Näherin bis zur Sexarbeiterin präsentiert. Zuerst wirkt „Gina“ mit seinen tiefwinterlichen Bildern auch eher trostlos und bedrückend, während die sexuell aufgeladene Stimmung immer weiter voranschreitet und dann in einem sexuellen Übergriff gipfelt, der zwar nicht sehr explizit, aber effektiv in Szene gesetzt wird, ehe der Film dann sowieso durch die Decke geht. Ein Film über die Abgründe der menschlichen Natur und so etwas habe ich mir jedenfalls nicht erwartet und war völlig geplättet. In einer guten Welt würde „Gina“ wohl in einem Atemzug mit „Thriller“ und „I spit on your Grave“ genannt werden, auch wenn der allzu plakative Elemente auch gar nicht notwendig hat um den Zuschauer nachhaltig ein flaues Gefühl zu verpassen. Tipp!
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Castle Rock - Staffel 2:

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02.jpg (27.44 KiB) 181 mal betrachtet
Nun auch die zweite Staffel gesichtet und abermals überwiegen die positiven Eindrücke, auch wenn es hier zur ersten Staffel nur lose Überschneidungen gibt. Erzählt wird eine eigene Geschichte nach den Ereignissen der Vorgängerstaffel rund um die Figur der arg Problem-belasteten Krankenschwester Annie Wilkes, die der aufmerksame King-Fan natürlich aus „Misery“ kennt. Die zweite Staffel ist auch so etwas wie eine Art Vorgeschichte mit Komponenten aus „Brennen muss Salem“ und anderen Filmen. Leider gibt es aber auch noch Elemente, die sich dann eher störend entpuppen, wie der ganze Somalia-Handlungsstrang, der am Ende nicht einmal sonderlich gut abgeschlossen wird und die wohl dem „woken Zeitgeist“ geschuldet sind und mit King ja nicht so viel zu tun haben. Auch die Entscheidung eine durchgeknallte Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs als zentrale Figur zu positionieren würde ich als eher mutig bezeichnen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau und ansonsten ist hier ja alles im grünen Bereich und mit Tim Robbins ist ja auch ein alter King-Veteran am Start, der hier alle Register zieht. Schade, dass die in sich abgeschlossenen Staffeln nicht weiterentwickelt wurde, ich hätte eine dritte auch noch gern geschaut.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Alraune

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01.jpg (30.16 KiB) 162 mal betrachtet
Der junge Medizinstudent Frank sieht eines Tages im Haus seines Onkels, dem Wissenschaftler Jacob Brinken die bezaubernde Alraune, von dessen Existenz er nichts wusste. Diese entpuppt sich als dessen Tochter, doch als sich beide ineinander verlieben, offenbart ihm sein Onkel ein furchtbares Geheimnis. Alraune ist künstlich gezeugt und aus der Essenz des personifizierten Bösen entstanden, was auch zur Folge hat, dass sich alle im Umfeld der jungen Frau irrational verhalten. Frank geht daraufhin enttäuscht nach Paris um sein Studium zu beenden und lässt Alraune unwissend zurück, die weiter Männer ins Verderben führt, ehe das Schicksal die Beiden wieder zusammenführt…

„Alraune“ ist der erste Horrorfilm aus deutscher Produktion nach dem zweiten Weltkrieg und präsentiert die bekannte Geschichte über die seinerzeit noch als unethisch verschriene und verteufelte künstliche Befruchtung mit Hildegard Knef und Karlheinz Böhm. Natürlich darf man sich hier angesichts des Entstehungsjahres keine plakativen Schauwerte erwarten und die werte Hildegard mit ihrer rauchigen Stimme und markanten Erscheinung wirkt angesichts moderner Schönheitsideale als Femme Fatale ja auch irgendwie seltsam. Aber ansonsten ist „Alraune“ mit seiner leicht entrückten Stimmung natürlich ganz großartig und begeistert mit seiner Mischung aus gediegenen Grusel, angedeuteten Zweideutigkeiten und antiquierten Moralvorstellungen, die hier im Gothic-Grusel-Gewand und allerlei Wendungen präsentiert werden. Zwischendurch wird auch „Das Lied vom einsamen Mädchen“ geträllert und am Ende läuft alles auf ein spektakuläres Finale hinaus, dass die eher konservativen Moralverhältnisse der damaligen Zeit wieder herstellt. Routiniert gefilmt, toll gespielt und mit teils unerwartet flapsigen Dialogen hat mit „Alraune“ jedenfalls mühelos begeistert. Die Blu-Ray von Anolis ist ebenfalls schön ausgefallen. Tipp!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Stand (2022)

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Nachdem eine Virenerkrankung den Großteil der Menschheit von der Erdfläche getilgt hat, versammeln sich die wenigen Überlebenden in zwei Lager. Die einen versammeln sich in dem kleinen Ort Boulder um die 106jährige Mutter Abigail, die einen direkten Draht zum lieben Gott hat, während sich die charakterlich nicht ganz so gefestigten Menschen in Las Vegas zusammenrotten, um dort einem dunklen Mann mit ungeklärten Absichten zu folgen. Schon bald wird klar, dass eine friedliche Co-Existenz nicht möglich ist und so kommt es zum universellen Kampf von Gut gegen Böse, der auch über den Fortbestand der Menschheit entscheiden wird.

Nach der Mick Garris-Variante aus dem Jahr 1994 nun der nächste Versuch den King-Wälzer auf den Schirm zu bringen und mit knapp 9 Stunden Laufzeit hätte man dafür eigentlich auch ausreichend Gelegenheit dazu, auf Dinge einzugehen, für die in der Garris-Variante kein Platz war. Leider bleiben aber besonders die Figuren eher blass und zudem ist „The Stand“ mit Rückblenden auch so erzählt, dass es im Grunde nie sonderlich spannend wird, weil man ja immer schon ungefähr weiß, welche Figur es schafft und welche nicht. Gänzlich doof hält man hier wieder einmal die Bösen, die sich aus einem Haufen exzentrischer und verhaltensauffälliger Selbstdarsteller zusammensetzt, die im Finale in der vorletzten Folge auch mühelos von den gläubigen Braven als völlig hohl und substanzlos entzaubert werden. Diese Episode ist dann auch der Höhepunkt der Serie, während die letzte Folge dann noch so etwas wie ein Epilog zur Geschichte darstellt, die es auch nicht unbedingt gebraucht hätte. Irgendwie nicht Fisch und auch nicht Fleisch und trotz guter Ansätze und intensiver Momente immer weit hinter den eigentlichen Möglichkeiten gibt es hier einfach zu viele Dinge, die hier nicht optimal präsentiert werden und/oder sogar etwas nervig sind. Die Bösen sind doof, die Guten leider langweilig – ein universelles Dilemma…
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Kingdom Hospital

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Nach einem Unfall mit Fahrerflucht landet der Maler Peter mit schweren Verletzungen im hochmodernen Kingdom-Hospital, welches seinerzeit auf den Trümmern einer abgebrannten Baumwoll-Fabrik erbaut wurde, in dem die Geister der Vergangenheit keine Ruhe geben können. Doch auch so ist das Spital ein Sammelbecker seltsamer Gestalten, wie dem Arzt Dr. Hook mit seinen scheinbar übersinnlichen Fähigkeiten, dem exzentrischen Sicherheitsbeamten Otto und dem Medium Sally, welches den todkranken Patienten zur Seite steht. Nach einer Reihe von kleineren Erdbeben scheinen sich die Welt der Lebenden und die Welt der Toten immer mehr zu verschieben und die Belegschaft des Spitals hat alles Hände voll zu tun, um sich um die Befindlichkeiten auf allen Seiten zu kümmern…

Die Serie von Lars von Trier war seinerzeit einer meiner ersten Berührungspunkte mit Arthouse und Kunstfilmen und hat mich als Heranwachsender doch arg beeindruckt. Die amerikanisierte und von Stephen King adaptiere Variante hingegen ist eher ein arg durchschnittliches Vergnügen, dass zwar die skurrilen Charaktere des Originals hernimmt und daraus dann eine Mischung aus „Emergency Room“, „Akte X“ und den üblichen King-Zutaten macht. Teilweise wirken die Ereignisse ja auch arg episodenhaft und sind durch die Rahmenhandlung miteinander verbunden, bei der man sich große Mühe gibt, diese auch etwas abseits der üblichen Norm zu gestalten. So trifft man im Kingdom Hospital auf allerlei seltsame Figuren, denen man als Patient wohl eher nicht in die Arme fallen wollen würde. Abgesehen von ein paar dramaturgischen Durchhängern ist hier leider auch nicht wirklich viel Originalität zu entdecken und die 15 Episoden mit knapp 10 Stunden Laufzeit wirken teils auf unnötige Weise gestreckt, wenn immer weitere Figuren eingeführt werden, die für den weiteren Verlauf aber nicht unbedingt eine wesentliche Rolle spielen. Etwas entschlackt würde „Kingdom Hospital“ vermutlich auch mehr Spaß machen. So ist das alles etwas mau und Fans von der Trier-Version werden sich angesichts glattgebügelter Ecken und trivialer Geisterbahnfahrten auch eher abwenden. Kann man als King-Fan gucken, aber erwarten sollte man sich eher weniger.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Mercy - Der Teufel kennt keine Gnade

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George liebt seine Großmutter Mercy, die allerdings von den Einheimischen eher gemieden wird und als etwas exzentrisch verschrien ist. Als diese dement wird und das Pflegeheim Mercy aufgrund ihrer aggressiven Schübe nicht mehr betreuen möchte, beschließt Georges Mutter mit der ganzen Familie aufs Land zu ziehen um die alte Dame in ihrem geräumigen Haus auf dem Hügel zu pflegen. Doch das Wiedersehen ist eher verhalten und George erkennt seine stoisch im Bett liegende Mercy mit ihren Wutanfällen kaum wieder. Dennoch versuchen er und seine Mutter sich trotz aller Widrigkeiten rührend um die alte Dame zu kümmern, deren Ausfälle jedoch immer schlimmer werden. Später erlebt George im Haus seiner Großmutter jedoch zunehmend seltsame Dinge und als er ein verstecktes Buch findet, keimt in ihm der Verdacht, dass sich Mercy mit dunklen Mächten eingelassen haben könnte, die nun zurückkommen sind…

„Mercy“ ist die drünfzigste Verfilmung einer Kurzgeschichte von Stephen King und dieses Mal geht das Ergebnis auch ordentlich in die Hose. Die Geschichte ist ein verworrener und lieblos zusammengerühter Mix aus Familiendrama, Okkulten und Coming-of-Age, der irgendwie alles falsch macht. Die Figuren bleiben völlig blass, die Ereignisse wirken völlig willkürlich und die Geschichte kann sich nie so wirklich entscheiden, ob sie nun eher mysteriös, dramatisch oder doch nur völlig gaga sein möchte. Letzten Endes ist der Streifen dann auch nicht Fisch und auch nicht Fleisch, sondern langweilt trotz kurzer Laufzeit von 75 Minuten. Bei Stephen King gibt es ja viel Licht und noch viel mehr Schatten, aber so etwas wie „Mercy“ im Jahr 2014 als Spielfilm für die Genre-Community abzuliefern, ist schon kein Ruhmesblatt für alle Beteiligten und der Produktionsfirma Blumhouse. Alles wirkt uninspiriert und altbekannt, aber auf eine unsympathische, fast schon katastrophal-schludrige Weise mit ein paar vorhersehbaren Jump-Scares, die King auch gar nicht verdient hat. Heute geschaut, morgen vergessen und „Mercy“ ist dann auch sowieso nur für King-Komplettisten zu empfehlen – vorausgesetzt man hat ihn überhaupt am Radar.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Hearts in Atlantis

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„Hearts in Atlantis“ ist bei den Stephen-King-Verfilmungen wohl so etwas wie das Bindeglied zwischen „Es“ und „Stand by me“ – sprich wieder einmal die bewährte Mischung aus Coming-of-Age, Sixties-Setting und Nostalgie, wobei hier übernatürliche Phänomene nur eine eher nebensächliche Rolle spielen. Viel mehr geht es um einen Jungen, der ohne Vater heranwachsen muss und der in einem Nachbarn einen väterlichen Freund und Mentor findet, die diese Lücke in seinem Leben fühlt. Dazu kommen Themen wie Pubertät, Mobbing und das schwierige Verhältnis zur dominanten Mutter, welches ebenfalls nicht immer einfach ist. Leider ist „Hearts in Atlantis“ aber auch etwas zu nostalgisch verklärt und ohne den viel zu früh verstorbenen Anton Yelchin und dem wie immer großartigen Anthony Hopkins, wäre der Streifen wohl viel zu sehr im Kitsch verhaftet, sodass man aus Genre-Sicht nicht wirklich auf seine Kosten kommt. Anfangs wirkt der Streifen auch etwas unspektakulär und fast schon langweilig, eher er im letzten Drittel dann doch noch in Fahrt kommt. Es wäre ungerecht den Streifen schlechter zu bewerten als er eigentlich ist, aber im Vergleich zu den beiden Erstgenannten Streifen ist er bei aller liebe wohl nur dritte Wahl. Gut mit einem wohlig-warmen Charme und Wiedererkennungswert, aber auch etwas dröge, unspektakulär und auf Nummer sicher.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Carrie (2013)

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01.jpg (72.2 KiB) 96 mal betrachtet
Als vorletzter Spielfilm in meiner viermonatigen King-Retrospektive ist nun auch nochmals das Carrie-Remake im Player gelandet. Irgendwie ist dieser Streifen aber doch entbehrlich, weil Brian de Palma in Original einfach fast alles besser gemacht hat. Hier handelt es sich eher um ein oberflächliches Hochglanz-Remake mit besseren Tricks, dass auf ein jugendliches Publikum zugeschnitten ist, aber der Geschichte von Stephen King außer Cyber-Mobbing nicht wirklich etwas Neues hinzufügen kann und es auch gleich gar nicht probiert. Gut gespielt, gut gemacht, aber eigentlich auch gut unnötig.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Salem II - Die Rückkehr

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Der skrupellose Anthropologe Michael ist gerade bei Eingeborenen im Amazonas unterwegs, als er von seiner Ex-Frau nach Hause zitiert wird, da der gemeinsame Sohn Jeremy kurz davorsteht, in eine Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche gesteckt zu werden. Michael schnappt sich Jeremy und fährt mit ihm nach Salem’s Lot, wo ihm seine verstorbene Tante ein heruntergekommenes Haus hinterlassen hat. Zuerst scheint trotz Streitereien mit Jeremy auch alles gut, ehe Michael entdeckt, dass sich in dem verschlafenen Ort eine Art Parallelgesellschaft von Vampiren gebildet hat, die seit Jahrhunderten ihr Unwesen treiben. Anstatt aber selbst zum Opfer zu werden, haben die Vampire mit Michael einen Plan und verwenden Jeremy als Faustpfand um ihre Interessen durchzusetzen. Als jedoch ein alternder Vampirjäger in Salem’s Lot auftaucht, ist der brüchige Friede aber endgültig gefährdet und es kommt zum brutalen Showdown…

„Brennen muss Salem“ ist ja eine durchaus kurzweilige Serie nach einem Roman von Stephen King, der mir trotz aller Limitierungen einer TV-Serie aus den Siebzigern immer noch gut gefällt. Die etwas schwierig aufzutreibende Fortsetzung von Larry Cohen hingegen ist leider ein totaler Flop, der die Ereignisse her nimmt und mit halblustigen Innovationen, bemühten Einfällen und furchtbaren Charakteren nervt. Larry Cohen wollte wohl dem Vampir-Genre seinen originellen Stempel aufdrücken, alte Mythen auf den Kopf stellen und scheitert dabei irgendwie auf allen Ebenen. Die Geschichte ist haarsträubend und trotzdem lahm, die Figuren uninteressant und wenn dann auch noch der alternde Nazi- und Vampirjäger ins Spiel kommt, ist sowieso alles aus und die Grenze des Erträglichen überschritten. Dann wird der ohnehin ziemlich langweilige „A Return to Salem’s Lot“ auch noch ärgerlich und strapaziert die Zurechnungs- und Leidensfähigkeit des Zuschauers ganz ordentlich. Normalerweise ist Larry Cohen ja ein Guter, aber hier hat er meines Erachtens völlig ins Klo gegriffen. Da hilft auch keine Tara Reid in ihrer ersten Rolle oder der ein oder andere blutige Effekt. Ich mag ja im Grunde keine Fortsetzungen, die sich zu sehr ans Vorbild halten, aber wenn man einen völlig anderen Weg geht, ist das meist auch nicht viel besser. „A Return to Salem’s Lot“ zeigt aber eindrucksvoll, wie man es besser nicht machen sollte und ist in fast allen Belangen völlig katastrophal.
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