Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Flight to Hell

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01.jpg (40.8 KiB) 210 mal betrachtet
An Bord des Flugzeugs „Roulette One“ kann der gutbetuchte Kunde von der Spielerstadt Las Vegas wegstarten um in den Lüften Nevadas dem Glückspiel nachzugehen, ohne zu ahnen, dass diese von der Crew mit Hilfe modernster Technik ordentlich abgezockt werden. Doch dieser Flug ist anders als Kapitän Don mit seiner Co-Pilotin das Flugzeug dummerweise durch einen mysteriösen grünen Nebel mit außerirdischen Organismen steuern. Prompt geraten diese ins Innere des Flugzeugs, wo diese nicht nur zu stattlicher Größe mutieren und die Bord-Technik zerstören, sondern die unbedarften Fluggäste auch scheinbar nur darauf warten, von den mutierten Aliens ebenfalls ins Visier genommen zu werden.

Zugegeben, ein Werk von Al Passeri kauft man nicht in Erwartung eines guten Films und „Flight to Hell“ ist naturgemäß eine ziemliche Katastrophe mit gewöhnungsbedürftiger Regie, mäßig talentierten Darstellern, abgekupferter Geschichte und schlechten Effekten. Letzere sind hier auch wirklich sehr, sehr schlecht und stammen zudem ausschließlich aus dem Rechner, was den Streifen für mich leider ziemlich abwertet. Kulissen und Orte wurden nachträglich eingefügt, was technisch teilweise wirklich völlig haarsträubend gelöst wurde und natürlich nicht einer gewissen Komik entbehrt. Leider ist hier aber auch sonst alles völliger Quatsch und ohne sehr großen Hang zum Trash, wird man hier auch kaum auf die Kosten kommen. Was dem Zuschauer hier serviert wird, ist schier unglaublich und adelt selbst Werke aus der „Asylum“-Ecke, wenn hier ohne Sinn und Verstand einfach alles über den Haufen geworfen wird, nur um die Geschichte weiter am Laufen zu halten. Vor vielen Jahren hätte ich an „Flight to Hell“ wohl große Freude gehabt, aber heutzutage ist die Trash-Kiste schon ziemlich überstrapaziert und der Streifen so bemüht schlecht gezimmert, dass keine so große Freude aufkommen wollte. Sicherlich hat der Streifen seine Momente und Al Passeri zieht das alles auch ohne Rücksicht durch, aber gut, nachhaltig und unterhaltsam gehen definitiv anders.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Junk Head

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01.png (111.2 KiB) 195 mal betrachtet
In einer fernen Zukunft können die wenigen verbliebenen Menschen durch Genmanipulation zwar ewig leben, haben aber die Möglichkeit zur Fortpflanzung verloren. Eines Tages wird ein Wissenschaftler mit einer Sonde in den schier unendlichen Weiten des Untergrunds geschickt, in dem sich nach einer Rebellion noch Humanoiden befinden sollen, die sich vermehren können. Die Sonde wird jedoch abgeschossen und der Kopf des Wissenschaftlers, der das Gedächtnis verloren hat in einen Roboter gesteckt, der aus Ersatzteilen notdürftig zusammengebastelt wird. Der auf den Namen „Junk Head“ getaufte Roboter findet sich in einer unwirtlichen Welt voller Gefahren wieder und lernt sehr langsam die Gegebenheiten einer rauen Welt, in der die Humanoiden jeden Tag um ihr Überleben kämpfen müssen um an ungewohnter Stelle auch neue Freundschaften zu schließen….

Ich bin ja bekanntermaßen großer Stop-Motion-Fan und auch „Junk Head“ von Takahide Hori ist wieder einmal ein schier unendliches Füllhorn an schrägen Ideen, Figuren und Settings, bei denen einem inklusive der Fantasie-Sprache teilweise der Mund offensteht. Die Welt, die hier kreiert wird, erinnert an die Cenobiten aus „Hellraiser“ gemixt mit einer großen Portion Steam-Punk und Müllhalden-Sci-Fi und man kann sich auch gar nicht vorstellen, dass es sich im Grund um eine One-Man-Show und sieben Jahre Entstehungszeit handelt. „Junk Head“ basiert anscheinend auch auf einem Kurzfilm, der zuvor entstanden ist, was vielleicht auch die Episodenhaftigkeit des Streifens erklärt. Die Geschichte ist zugegeben nicht ganz so prickelnd und auch nicht fertig erzählt, sodass vielen Elemente und das offene Ende bereits auf einen Nachfolger hindeuten, den ich natürlich ebenfalls gerne in die Sammlung aufnehmen würde. „Junk Head“ macht sich auch gut neben „Mad God“ und beweist, dass aus der Ecke noch immer ganz viele spannende Sachen kommen, bei denen man sich nur ansatzweise vorstellen kann, was hier im Hintergrund für ein Aufwand betrieben wird. Wer Stop-Motion-Animationen der stark morbiden Art mag, sollte jedenfalls einen Blick riskieren, auch wenn bei der Geschichte zweifelsfrei ein paar Abstriche gemacht werden müssen. Trotzdem schon sehr toll!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Host

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01.jpg (32.08 KiB) 181 mal betrachtet
Mit fünf Freunden plant Haley in Corona-Lockdown-Zeiten des Jahres 2020 eines Seance über Zoom, zu der auch das Medium Seylan geladen ist, die quasi als Moderatorin durch den Abend führen soll. Was als spaßiger Zeitvertreib in nicht ganz so einfachen Zeiten gedacht ist, entpuppt sich abert relativ rasch als fataler Fehler, als sich während der Online-Seance die seltsamen Ereignisse mehren und anscheinend ein böser Geist beschworen wurde, der sich auch von modernen Kommunikationsmethoden nicht beeindrucken bzw. abschalten lässt.

Oft sind es ja die einfachen Dinge, die sich dann als durchaus effektiv entpuppen und auch bei „Host“ ist man im Grunde nur Zuschauer eines Zoom-Meetings von unterschiedlichen Leuten, dass nach einem spaßigen Beginn völlig aus dem Ruder läuft. Der knapp einstündige Film von Rob Savage spielt ja geschickt auf der Klaviatur des Schreckens, steigert kontinuierlich die Spannung, um die Schreckmomente immer wieder an unerwarteter Stelle zu platzieren. Auch wenn man weiß, dass man sich gleich erschrecken wird, hebt es einem immer wieder hübsch von den Sitzen. „Host“ erfindet zwar das Rad nicht neu und andere Filme wie „Unknown User“ schlagen ja in eine ähnliche Kerbe, aber für einem im Lockdown gedrehten, kleinen Filmchen ist „Host“ ja eigentlich sehr gut gelungen und dank der relativ kurzen Laufzeit kommt auch keine Langeweile auf. Ebenfalls interessant bzw. spannend wie weit entfernt einem Lockdown, Gesichtsmaske und Quarantäne schon wieder erscheinen. Rob Savage hat jedenfalls mit seinem kleinen Zeitdokument aus einer längst vergangenen Zeit alles richtig gemacht.

PS: Jump-Scares mag ich ja normalerweise nicht - hier gibt es gleich 36 davon - vielen Dank an den Youtuber, der sich die Mühe gemacht hat, diese zu zählen. :kicher:
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Terrified

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01.jpg (29.8 KiB) 171 mal betrachtet
In der Nachbarschaft einer argentinischen Vorstadt beginnen seltsame Phänomene und während eine Frau Stimmen aus den Rohrleitungen zu vernehmen glaubt, hat es der Nachbar bereits mit einem nächtlichen Besucher zu tun. Wenig später gibt es eine Leiche und einen Vermissten und der gesundheitlich angeschlagene Polizist Funes sieht sich mit weiteren Ereignissen konfrontiert, die sich nicht mit logischen Mitteln erklären lassen. Als er seinen auf übersinnliche Phänomene spezialisierten Kollegen alarmiert, begibt sich dieser mit zwei weiteren paranormalen Experten in die Nachbarschaft und trifft dort auf eine bösartige Macht, die sich ausbreitet und weiteres Unheil anrichtet…

„Terrified“ hab ich ja lange gesucht, nachdem der Streifen bereits 2017 immer wieder auf allerlei Genre-Seiten positive Erwähnungen fand und das Cover die Runde machte. Die wenigen, die ihn zu Gesicht bekommen haben waren allesamt begeistert und es wurde betont, wie gruselig und verstörend der Streifen doch sein soll. In seinen besten Momenten erinnert der argentinische Streifen auch an die spanischen und sehr atmosphärischen Gruselfilme der Nuller-Jahre mit einer sehr ruppigen Note und die ersten zwanzig Minuten sind hier auch zweifelsfrei sehr gelungen. Dann geht es leider rapide abwärts und der Streifen verzettelt sich bei Figuren, seiner unausgegorenen Geschichte, Erzählweise und der Mischung aus bekannten Versatzstücken des J-Horrors, die hier mehr schlecht als recht zusammengebracht werden. Im Mittelteil kommt „Terrified“ ja leider dann so überhaupt nicht mehr vom Fleck und langweilt mit völlig unnötigen Handlungselementen und neuen Figuren, die hier in seinem Verlauf stetig eingebaut werden und der Spannung so überhaupt nicht zuträglich sind. Erklärungen gibt es ja keine und als Zuschauer kann man die völlig unterschiedlichen Auswirkungen der Geistererscheinungen wohl auch nur zähneknirrschend akzeptieren, die hier für rückblickend eher billig erscheinende Schockmomente eingebaut wurden und wie das Verhalten der Protagonisten wenig Sinn ergeben. Stimmig oder rund wirkt hier mit zunehmender Laufzeit leider gar nichts mehr. Einer muss ja wohl immer den Spielverderber machen, aber „Terrified“ hat mich persönlich leider so gar nicht überzeugt und mehr als einen starken Auftakt hat der argentinische Schocker auch nicht mehr viel zu bieten, als die üblichen Jump-Scares, etwas Hui-Bui-Action und ausgelutschten Abschluss-Gag.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Murder Obsession

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01.png (156.16 KiB) 159 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Di 18. Mai 2010, 13:30 Ricardo Fredas letzter Film ist eine ziemlich halbgare Mischung aus Okkult-Horror, Haunted House und Giallo, die aber nicht so recht funktionieren vermag. "Murder Obsession" bietet neben jeder Menge Blitz und Donner auch ein, zwei herbe Gore-Momente mit ultrabilliger Machart, wie man sie auch aus seinen anderen Werken wie "Tragic Ceremony" und "Die Bestie mit dem feurigen Atem" kennt. Bis zum ersten Mord dauert es einfach viel zu lange und danach kommt die Geschichte auch nicht mehr so richtig in Fahrt. Die teils epischen Traumsequenzen wirken mit Riesenspinnen und Fledermäusen eher lächerlich und auch das Finale mochte mich nicht so recht überzeugen. Als italophiler Zuseher kann den Streifen schon gucken, aber ein Highlight ist Fredas Film trotz einiger bekannter Namen leider nicht geworden. Mit Bonuspunkt für den gesamten weiblichen Cast maximal 5-6 von 10 Punkten!
Dank der neuen Blu-Ray von Cineploit ist "Murder Obession" nun nochmals in den Player gewandert und an der Qualität der Scheibe gibt es auch nichts zu meckern. Der Streifen selbst ist zwar unterhaltsam, aber wirkt schon auch etwas aus der Zeit gefallen. Der Streifen punktet neben dem weiblichen Cast mit einer Prise Gothic, Okkult und Giallo und wirkt bei seinen Special-Effects schon sehr, sehr unbedarft. Alles etwas verhalten und mittelprächtig und dennoch landet so etwas doch immer wieder gern im Player. Die Blu-Ray ist natürlich empfehlenswert und bietet neben einer schönen Bildqualität, deutschen Untertiteln zur Originalfassung auch noch drei Featurettes u.a. mit dem geschätzten Christian Kessler, der den Streifen offensichtlich und auch verständlicherweise sehr mag.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Skinamarink

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01.jpg (34.1 KiB) 150 mal betrachtet
Der ziemlich gehypte „Skinamarink“ entpuppt sich als Mischung aus Experimental-Film mit Lofi-Ästhetik und alptraumhaften Hörspiel und bietet zu grobkörnigen Bildern einer nächtlichen Wohnung und konsequent kindlicher Perspektive eine Ansammlung von Momenten, die wohl verstören, verunsichern und irritieren sollen. Zwei Kinder, eine verzerrte Stimme und das Gefühl von Hilflosigkeit, wenn selbst vertraute Dinge nicht mehr so sind wie sie scheinen, machen aber nicht automatisch einen gruseligen Film und „Skinamarink“ hat bei mir auch so gar nicht funktioniert. Neben seiner kostengünstigen Machart und der Verweigerung an Zugeständnissen an den Zuschauer wirkt hier alles überambitioniert und sklavisch auf künstlerischen Anspruch getrimmt, während meine Mindesterwartungen an einen handelsüblichen Spielfilm erst gar nicht erfüllt werden. Als Spielfilm würde ich „Skinamarink“ auch nicht bezeichnen, sondern eher 100 Minuten Collagen-artige Stimmungsbilder, die wohl traumatische Kindheitserinnerungen aus dem Unterbewusstsein wieder hervorrufen sollen. Diese habe ich aber anscheinend gut verdrängt und obwohl ich dem zeitlupenartigen Streifen meine volle Aufmerksamkeit geschenkt habe, hat mich „Skinamarink“ nicht einmal ansatzweise berührt, geschweige denn etwas in mir ausgelöst. Ein Film, der wohl subjektiv von jedem Zuschauer auf eigene Weise aufgenommen wird und ich freue mich jetzt schon auf die zahlreichen Reaktionen des deutschen Genre-Publkums, abseits meines geschätzten Salvschis, dem dieser Streifen ja ungleich besser gemundet hat.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Point

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In einem fernen Land namens „Land of the Point“ ist alles mit einer Spitze ausgestattet – von den Bäumen, über die Dächer der Städte bis hin zu den Köpfen der Bewohner ist alles spitz. Nur der Junge Oblio wird eines Tages mit einem runden Kopf geboren und obwohl er ein grundsympathischer und ehrlicher Junge ist, wird er zum Ziel einer Intrige und muss gemeinsam mit seinem treuen Begleiter, dem Hund Arrow, die Stadt Richtung „Pointless Forest“ verlassen. Im Exil trifft er auf sonderbare und exzentrische Wesen, die ihm lernen, dass es durchaus normal ist, anders zu sein und innere Werte weit mehr zählen, als äußere Merkmale.

Zur Reaktivierung meines Musikfilm-Donnerstags ist Fred Wolfs animierter Streifen „The Point“ mit der Musik des amerikanischen Singer-Songwriters Harry Nilsson im Player gelandet. Dieser war wohl einer der ersten ausschließlich fürs TV produzierte und animierte Spielfilme in den Staaten und hat dort Kultstatus, während er hierzulande kaum bis gar nicht bekannt ist. Das liegt vermutlich auch daran, dass Harry Nilsson seine Geschichte über den Jungen Oblio um die Mehrfach-Bedeutung des Wortes „point“ kreiert, was sich in andere Sprachen ja auch nur schlecht übersetzten lässt. Auch ansonsten ist der Film eher wortgewaltig, schräg und vor allem auch immer etwas neben der Spur. Sehr eindeutig, dass hier wohl nicht ganz so legale Substanzen im Spiel waren, wenn auf einmal sprechende Baummänner, tanzende Nackte und ein Mann mit drei Köpfen auf der Bildfläche erscheinen und den sympathischen Jungen durch eine wundersame Welt begleiten. Erinnerungen an andere Klassiker werden wach und während die Geschichte und die Botschaft ja im Grunde wieder einmal recht universal ausgefallen sind, ist alles andere aber irgendwie nicht so, wie man sich es vielleicht in einem Familienfilm erwarten würde ist „The Point“ aber eine durchaus lohnende Sache mit viel Musik, schrägen Momenten und einer herzerwärmenden Geschichte, die Fans von animierten Werken und Musikfilmen sehr gut munden sollte.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Curfew

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01.jpg (36.78 KiB) 127 mal betrachtet
Arg mittelprächtiger Home Invasion-Thriller über zwei psychopathische Ausbrecher, die eine Spur der Gewalt hinter sich herziehen und sich an Personen rächen, die sie für ihre langjährige Gefängnisstrafe verantwortlich machen. Leider krankt es in dem Streifen aber gleich an ein paar Dingen und so fehlen hier nicht nur Sympathieträger, sondern auch die beiden Verbrecher wirken immer etwas zu durchgeknallt, als dass man ihnen ihre Motivation abnehmen würde. Die Flucht bleibt genauso vage wie der Verbleib von manch anderen Figuren und statt Spannung wirkt die Ereignisse in dem Haus immer etwas gestreckt, bemüht und vorhersehbar. Zwar hat „Curfew“ durchaus auch Momente, wo man sieht, wie sich die ganze Sache auch entwickeln hätte können, wenn das Drehbuch nicht so schlampig verfasst worden wäre, aber insgesamt überwiegen hier einfach die schlechten Momente und auch das Ende kommt ungefähr so überraschend wie der tägliche Sonnenuntergang. Für ein paar Euro, Ramschkiste und unspektakulären Abende des Lebens geht das klar – ansonsten nicht.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Ghost Son

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01.jpg (21.76 KiB) 120 mal betrachtet
„Ghost Son“ ist ja quasi ein Remake von Mario Bavas „Shock“, bei dem Sohnemann Lamberto ja auch schon einen großen Beitrag geleistet haben soll. Auch hier geht es nach einer längeren Vorgeschichte und Reinkarnation eines verstorbenen Partners in seinen Nachkommen, wobei es sich hier um ein Baby und keinen kleinen Jungen handelt. Der Handlungsort wir außerdem nach Afrika verlegt und die exotischen Schauplätze und eine Prise afrikanische Mythologie schaden der eher dramatischen Geschichte über quälende Erinnerungen und mögliche Geistererscheinungen auch nicht. Den größten Schreckmoment hat sich Bava Junior auch wieder von „Shock“ ausgeborgt und dieser funktioniert auch nach wie vor gut und dazu gesellen sich noch ein paar hübsche Ideen, die aber zugegeben manchmal auch etwas schräg und nicht ganz geschmackssicher anmuten. Herausgekommen ist ein durchaus passabler und atmosphärischer Grusler mit exotischer Note, der voll und ganz auf seine weibliche Hauptdarstellerin zugeschnitten und der auch nicht viel besser oder schlechter als andere Steifen aus derselben Entstehungszeit ausgefallen ist. Verwunderlich, dass der hierzulande so untergegangen ist.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Everyone will burn

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01.jpg (39.35 KiB) 105 mal betrachtet
Laut einer uralten und überlieferten Geschichte soll alle 40 Jahre die Apokalypse über ein kleines spanisches Dorf hereinbrechen, sofern nicht ein Menschenopfer gebracht wird. Doch daran denkt die vom Schicksal gebeutelte Maria José nicht, als sie ihrem Leben ein Ende setzen möchte. Kurz bevor sie von einer Brücke springen kann, steht ein junges Mädchen vor ihr und erinnert sie an ihren verstorbenen Sohn, der im Ort gemobbt wurde und Selbstmord begangen hat. Das etwas gruselig aussehende Mädchen nennt sie Mutter und lässt sich auch nicht mehr abschütteln und als die beiden von der Polizei aufgehalten werden, sind diese wenig später beide tot und Maria José ahnt, dass sie das Mädchen wohl nicht zufällig getroffen hat. In den kleinen Ort zurückgekehrt häufen sich seltsame Unfälle und Selbstmorde und während sich die Stimmung im Ort immer mehr erhitzt und extreme Befindlichkeiten zu Tage treten, sieht Maria José nun auch die Zeit gekommen, alte Ungerechtigkeiten zu sühnen…

Spanischer Horrorstreifen mit hübschem Look und viel Color-Grading, der zwar durchaus spannend, aber auch hoffnungslos überfrachtet um die Ecke biegt. David Hebrero entwirft zwar ein hübsches Szenario, verzettelt sich etwas bei den vielen Figuren und der Geschichte, die einfach immer etwas zu viel in einem Topf wirft. Der Beginn ist ja hübsch mysteriös und auch gruselig, aber dann kommt immer mehr und mehr an Kleinstadtbefindlichkeiten dazu, die eher mehr an eine Soap, als einen Gruselstreifen erinnern. Zwischendurch wird es ja auch ziemlich hysterisch und mit knapp zwei Stunden Laufzeit wirkt „Everyone will burn“ auch einfach einen Ticken zu lange. Auf der Haben-Seite steht natürlich der hübsche Look, eine Marcarena Gomez am Rande des Nervenzusammenbruchs und ein paar Momente, die wirklich sehr gelungen sind und den Zuschauer daran erinnern, was mit einer entschlackten Geschichte wohl alles möglich gewesen wäre. Schlecht reden mag ich den Streifen aber trotzdem nicht, man hätte nur wohl einiges besser machen können. So bleibt ein schöner oldskooliger Euro-Gruselstreifen mit sehr guten Ansätzen, der dann aber anstatt entrückten Alptraum insgesamt doch zu sehr in Richtung Telenovela abdriftet.
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