Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Dark and the Wicked

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„The Dark and the Wicked“ handelt von zwei Geschwistern, die ihre Mutter auf einer Farm besuchen, die ihren Vater pflegt und bei dem Besuch seltsam verändert wird. Der Teufel hat sich vermeintlich auf der abgelegenen Farm eingeschlichen und trachtet allen nach dem Leben, die nicht rechtzeitig das Weite suchen. Was dann folgt ist eine Aneinanderreihung von unheimlichen bis verstörenden Momenten, bist das schreckliche Ende eigentlich so gut wie sicher auf den Zuschauer wartet. Soweit so gut, ist der Streifen aber leider auch nicht mehr als die Bestandsaufnahme einer Woche voller Schrecken, in der sich der diabolische Terror schleichend immer mehr ausbreitet, egal ob es sich dabei um gläubige Menschen oder Atheisten handelt. Der Auftakt ist ja noch vielversprechend, aber irgendwann und nach dem x-ten Jump-Scare merkt man, dass Herr Bertino leider nicht viel zu erzählen hat und auf die Rahmenhandlung nahezu vergessen hat. Kann man sich auf den Film und seine Atmosphäre einlassen, ist er vermutlich unheimlich und bedrückend, aber ich fand die Ereignisse einerseits vorhersehbar und andererseits auch sehr unbefriedigend, wenn da in Richtung Ursache so gar nichts kommt. Man braucht nicht immer für alles eine Auflösung, eine logische Erklärung oder sonstige Dinge, aber im Falle von „The Dark and the Wicked“ war mir persönlich alles einfach zu dürftig und vage formuliert.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Girl Hell 1999

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01.png (127.92 KiB) 42 mal betrachtet
Die siebzehnjährige Schülerin Misaki lebt ein schreckliches Leben voller Angst und Gewalt. Zuhause wartet der übergriffige Vater und die nach einem Autounfall bettlägerige Schwester, während die Mutter längst mit einem anderen Mann abgehauen ist. Auch die Schule bietet wenig Raum für Zerstreuung und wenig später gerät sie auch noch ins Visier eines brutalen Arbeiters, der Misaki gerne seine Freundin nennen würde. Einzig bei einer geistig behinderten Streunerin findet Misaki etwas Ruhe und sie kann ihren von Gewalt geprägten Alltag entfliehen. Wenig später ereignen sich jedoch eine Kette an brutalen Ereignissen, die dafür sorgen, dass Misaki nicht mehr nur Opfer ist, sondern ebenfalls zur Täterin wird…

Japan-Sicko von Regisseur Daisuke „Red Room“ Yamanouchi, der für Feingeister natürlich nicht geeignet wird, sondern eher Grenzen austestet. In „Girl Hell 1999“ ist von Vergewaltigung bis Mord natürlich alles dabei und auch der Umgang mit Körperflüssigkeit wirft so einige Fragen auf. Seltsam, warum die strebsamen Japaner gerade in diesem Punkt so einen an der Waffel haben. „Girl Hell 1999“ verfehlt aber seine Wirkung nicht und fackelt in knapp 65 Minuten auch ein Feuerwerk der Geschmacklosigkeiten ab, dass man so nicht alle Tage findet. Inszenatorisch und schauspielerisch passabel wird hier auch nicht lange gefackelt, sondern in die niedrigsten Bereiche der menschlichen Existenz vorgedrungen und die frauen- und menschenfeindliche Ekelschraube ziemlich aufgedreht. Mitten drin die junge Misaki, bei der der Titel Programm ist und die auch wenig Aussicht auf eine Besserung ihrer Situation erwarten darf. Ich bin ja mittlerweile nicht mehr so an dieser extremen Art des Kinos interessiert, aber ab und an muss es wohl auch mal wieder etwas ruppiger sein und „Girl Hell 1999“ erfüllt hier auch seinen Zweck. Wer sich so etwas antut, sollte wissen auf was er sich einlässt und auch die nötige Distanz zu dem Ganzen besitzen.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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